Frage zur Deep-Sky Beobachtung

  • Hallo


    Ich habe zwei Fragen zur Deepsky-Beobachtung.


    Angaben zum Teleskop:
    MakCass 200/3200mm


    Meine bisherigen Okulare:
    TV Plössel 32mm 50°
    Erfle 20mm 60°
    Kasai Atroplan 10mm 50° (bisher noch keine Gelegenheit zu testen)



    Ich habe bisher "bloss" Planetenbeobachtungen durchgeführt.
    Nun möchte ich mich aber langsam auch an DeepSky-Objekte wagen.
    Dazu habe ich den "Deep Sky Reiseatlas" gekauft worin die Telradkreise eingezeichnet sind.


    Das auffinden der Objekte scheint mir für den Anfang, trotz obtimaler Lektüre, Probleme zu bereiten.


    a) Gibt es einige Objekte die sich momentan sehr einfach auffinden lassen?
    Ich benötige einfach mal ein paar Tips für den Anfang.


    b) Welche Okulare wären für mich noch weiter geeignet für die DeepSky- bzw. Planetenbeobachtung?
    Mein Teleskop ist für 2" Okulare geeignet.


    Besten Dank


    Christoph

  • Hallo Cristoph


    Ich will dir ja nicht den Wind aus den Segeln nehmen.
    Aber Deep Sky mit f/16 ist schon ganz schon abenteuerlich.
    Warscheinlich wirst du sie nicht sehen weil sie so dunkel sind
    oder du bist schon mittendrin( bei PN's).
    Für DS würd' ich mir was schnelleres zulegen.

  • Hallo Christoph,


    wegen der langen Brennweite würden sich vor allem kleine helle Objekte wie Kugelsternhaufen und planetarische Nebel anbieten. Die Klassiker sind M13 und M57. In der Leier solltest du dir auch mal den Doppel-DoppelStern Epsilon Lyrae ansehen und im Schwan Albireo.


    In Sachen Okulae ist dein Teleskop sehr genügsam, da kannst du jedes Okular zwischen 100 und 10 mm Brennweite reinstecken, welches nicht eine totale Gurke ist. Bei f/16 bildet auch das preiswerte Astrolan 30 mm 80° bis zum Rand scharf ab.
    Ich würde ein möglichst langbrennweitiges 2"-Okular empfehlen, z.B. ein 55 mm Plössl.


    Gruss Heinz

  • Hi Christoph,


    bei der hohen Brennweite des Teleskops und dem 32mm Plössl hast du ein sehr kleines Blickfeld. Damit dürfte es schwierig sein lichtschwache kleine Objekte zu finden.


    Hilfreich wäre hier wohl ein Okular im Bereich 30 bis 40mm mit möglichst viel Gesichtsfeld.


    Und weil du den Reiseatlas erwähnst- hast du einen Telrad dazu? Sonst helfen die Zielkreise ja nicht soviel.


    Gruß
    Stefan

  • Servus,


    das auffinden der Objekte wird in der Tat schwierig sein. Deine momentane kleinste Vergrößerung ist 100x bei 0,5 Grad Gesichtsfeld am Himmel.


    Wenn du das Objekt nicht genau zentrierst, ist es fast schon ein Glückspiel, ohne genaue Karte etwas zu finden.
    Falls du das für Deep Sky weiterhin einsetzen willst, dann so langbrennweitige Okulare wie möglich, mit hohen Eigengesichtsfeld damit du wenigstens ein bisschen Feld am Himmel bekommst.


    Selbst mit Telrad und Zielkreisen wird das aufsuchen bei dem kleinen Feld schon heftig.


    Gruß
    Gerd

  • Hi!


    Auch von mir der Tipp zum langbrennweitigen 2"-Okular, wobei mir ein möglichst großes Eigengesichtsfeld lieber wäre als eine möglichst große Austrittspupille.


    Je nach Montierung wäre vielleicht auch leichter Achromat als Supersucher und Richfielder eine Option. Kann ja ruhig ein günstiger Farbwerfer a la 80/400 sein. Für den Vergrößerungsbereich, wo der Farbfehler stört, hast du ja den Mak. Wenn der per Leitrohrschellen oder Doppelbefestigung noch auf die Befestigung passt, hast du eigentlich alles abgedeckt und solltest auch Galaxien finden.


    Gruß,
    Alex

  • Hallo Christoph,


    zu der Okularwahl ist es auch wichtig zu beachten, wo Dein Standort ist...
    Ich z.B. wohne im norden von Hamburg und südlich ist die hellerleutete Innenstadt und die Hafenanlagen. Haber daher erstmal auch nur mit den Planeten und Mond vorlieb genommen.
    Habe mir einen OIII- und UCH Filter (Baader 1,25") zugelegt. Ergebnis war auch das Erhoffte. ...da hilft nur die Flucht auf´s "Land".

  • Servus,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">zu der Okularwahl ist es auch wichtig zu beachten, wo Dein Standort ist<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Bei dem langbrennweitigen System brauchsr auf kein Okular mehr Rücksicht nehmen. Selbst bei 55mm Brennweite kommt man gerade mal auf 3,4mm AP.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Habe mir einen OIII- und UCH Filter (Baader 1,25") zugelegt<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">das Ergebnis NICHT das Erhoffte war<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Was hast Du dir davon erhofft?


    Gruß
    Gerd

  • Erst mal vielen Dank für die vielen Antworten von euch.


    (==&gt;)stefan-h
    Natürlich habe ich neben dem "Deep Sky Reiseatlas" auch eine Telradvorrichtung am Teleskop.


    (==&gt;)Schneidfried
    Warum ist ein f/16er für Deepsky eher ungeeignet? Das Lichtsammelvermögen sollte doch gross genug sein. Oder hast du deine Antwort auf meine kurzbrennweitigen Okulare bezogen?


    Mein nächstes Okular wird bestimmt ein langbrennweitiges 2" Okular sein. Bis dahin muss ich mich bzgl. Deepsky halt noch gedulden.


    Mir war vorallem wichtig zu erfahren, ob DeepSky-Beobachtung mit meinem Teleskop überhaupt Sinn macht. Denn ich möchte nicht ein Vermögen in Okulare investieren die ich dann nicht gebrauchen kann.


    Gruss Christoph

  • Hallo Cristoph


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">(==&gt;)Schneidfried
    Warum ist ein f/16er für Deepsky eher ungeeignet?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Habe ich nie behauptet, ich habe lediglich auf Abenteuerlichkeit hingewiesen.
    Ich erlese aus deinem Eingangspost, das du rel. 'neu' im Geschäft bist.
    Daher empfinde ich ein f/16 für DS für einen 'Anfänger' als nicht die ideale Wahl.
    Nicht mehr und nicht weniger.
    Da du das Ding nunmal hast, mußt du eben diesen abenteuerlichen Weg gehen, um dich
    am Himmel zurechtzufinden, denn das ist mit einem 'eingeengten' Gesichtsfeld nicht einfach.
    Das hast du ja schon selbst rausgefunden.
    Langbrenweitige Okulare wurde dir ja schon empfohlen.
    Ansonsten deinen Telradfinder so genau wie möglich justieren und ÜBEN!

  • Hallo Christoph,
    hier wurde es schon gesagt: versuche es, dein Telrad zu nahezu 100 % ,*gg*, syncron mit dem Okular hinzutrimmen. Was du in der Mitte des Telrades siehst, müßte auch in der Mitte des Okus stehen. Das kann durchaus 1/2 Std. dauern, bis man das hinbekommt.
    Hatte hier seinerzeit den 6x30 sucher am 12,5" Dob gegen einen 8x50 Sucher getauscht.
    6x30 kann man vergessen....
    Wenn möglich, nimm ein Sucher mit aufrechtstehendem, seitenrichtigen Einblick. Investiere die Euronen, ist kein rausgeworfenes Geld.
    Wenn du Probleme mit Okus hast, versuche mal an das Sonderheft vom Oculum-Verlag zu kommen. Steht alles wissenswerte über Geräte und Okus drin.


    Gruß
    Guenther

  • Also ich habs letzte Nacht mal versucht mit M57 obwohl die Bedingungen wegen des Mondes nicht ideal waren. Zu meiner Überraschung konnte ich den Ringnebel schon beim zweiten Anlauf auffinden. Er war aber nur sehr schwach und etwas verschwommen wahrnembar.


    Dabei habe ich auch gleich mein neues 10mm Okular ausprobiert. Das Ergebnis war dann aber misserabel. Da war überhaupt nichts zu erkennen. Auch mit dem 20mm wars nicht viel besser.
    Das gleiche Ergebnis hatte ich dann auch beim Jupiter. Einzig mit dem 32er Okular waren Strukturen zu erkennen.
    Beim Mond sah das ganze dann schon sehr viel besser aus. Die Krater waren sehr detailiert mit dem 10er Okular zu sehen.

    War vielleicht das Seeing nicht ideal? Mir ist schon klar, das für eine Vergrösserung von 320 sehr gute Bedingungen herrschen müssen.
    Letzte Nacht hatte ich das Gefühl, dass das Seeing eigentlich ganz ok war. Das Resultat mit dem 10er Okular spricht aber eine andere Sprache. Das ist sicherlich auf meine Unerfahrenheit zurück zu führen. Wie kann ich das Seeing besser einschätzen?


    Enttäuscht bin ich trotzdem nicht. Immerhin habe ich den Ringnebel finden und den Jupiter im 32er Okular beobachten können.


    Gruss Christoph

  • Hallo Christoph,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Das gleiche Ergebnis hatte ich dann auch beim Jupiter.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Naja, überleg mal, wir hatten es gestern bei Tage vergleichsweise warm gegenüber den vorangegangenen Tagen. Der Boden war noch sehr feucht, sodaß sich sehr schnell eine Schwüle einstellte.
    Der Jupi suppt dazu ja die erste Nachthälfte noch recht tief am Horizont herum, also wieder keine günstigen Bedingungen. Also ich konnte Jupiter heuer nur sehr selten, bzw. kurz klar sehen.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Er war aber nur sehr schwach und etwas verschwommen wahrnembar.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Wenn Du den Ringnebel wohlmöglich noch nie zuvor durch ein Teleskop gesehen hast, wirst Du denken, daß Du ihn nicht scharf stellen kannst. Du musst dir vorstellen, daß der Nebel ja keine scharfe Begrenzung hat, eben wie ein Wolke. Also, leicht unscharf bleibt er immer, mit wenig Vergrößerung erscheint er entsprechend klarer. Tip: Versuche nicht den Nebel scharf zu stellen, sondern die Sterne drum herum. Besser wird es nochmal, wenn der Nebel eine Chance hat, sich vom Himmelshintergrund abzuheben, sprich, wenn der Himmel dunkler ist...bei Neumond. Hilfreich ist hier auch ein moderater Nebelfilter, z.B. UHC. Wenn es im Sommer nicht mehr richtig dunkel wird, kann dieser Filter den Unterschied bedeuten zwischen sehen und nicht sehen, z.B. am Cirrusnebel.


    Versuche Dich mal am Kugelsternhaufen M13, der kann schon einiges ab an Himmelsaufhellung.

  • Servus Christoph,


    beim beobachten, besonders auch bei hohen Vergrößerungen kommt es auch auf dem Standort und den damit verbundenen lokalen seeing an.
    Versuche einen Standort zu finden, bei dem du über Wiesen oder Äcker beobachten kannst, am besten auf einem nicht geteerten oder gepflasterten Feldweg.


    Ganz gute Erfahrungen mit dem seeing mache ich an meinem Sonnenstandort (Nachts der Planeten/Mondstandort), der über ausgedehnte Wiesen geht, hier habe ich sehr oft ganz ruhige Luft oder nur langperiodische Wallungen im Okular, im Gegensatz bei Beobachtungen über Hausdächer, bei dem ich dann ein sehr kurzperiodisches Flirren im Okular habe, bei dem man kein scharfes Bild mehr erreicht.


    Bestes seeing habe ich immer in kalten Nächten mit etwas Bodennebel oder noch besser ist es, wenn sich Reif gebildet hat...


    Wie oben schon geschrieben steht ist Jupiter noch zu tief und hat erst spät in der Nacht seinen Meridiandurchgang.


    Gruß
    Gerd

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