Selbstbau Beginner

  • Hallo an alle!


    Hoffentlich bin ich hier nicht total falsch und ihr mir nicht böse, dass ich ne so doofe Frage(n) stelle:


    Ich habe in den letzten Tage etliche Stunden damit verbracht, ATM Seiten durchzulesen, mir Erfahrungsberichte, Anleitungen, Informationsseiten, Bilderserien usw einzuverleiben.. Und nun habe ich logischerweise Blut geleckt und würde so etwas gerne auch mal "praktisch" angehen.
    Problem: Ich weiß so ca. überhaupt nichts vom Selbstbau außer das, was ich bis jetzt gelesen hab.


    Mir sind auf verschiedenen Seiten anscheinend recht hilfreiche Bücher aufgefallen, z.B. http://www.amazon.de/Spiegelfe…&sr=8-1&tag=astrotreff-21 und http://www.amazon.com/Dobsonia…3396557?tag=astrotreff-21


    Sind die für einen totalen Anfänger zu empfehlen?
    Lohnt es sich für einen totalen Anfänger überhaupt, einen Selbstbau zu versuchen?
    Falls ja, gibt es für einen "Erstbau" detaillierte Bauanleitungen, quasi zum Erfahrung sammeln?
    Oder etwas Anderes, das für einen totalen Anfänger geeignet ist?
    Falls nein, was wäre der richtige Beginn für einen totalen Anfänger?


    Sorry für die Löcher im Bauch,
    dom

  • hallo dom(?),
    hast Du den schon eine Vorstellung, was Dein erstes Projekt sein soll? da wäre zielführende Literatur wichtig. Deine Literaturvorschläge kenne ich beide. Dem Martin Trittelwitz sein Buch ist vor allem eine Anleitung, wie man seinen ersten Spiegel selbst schleift. Das drumherum wird eher spärlich beschrieben. Ob Du Lust und Geduld hast, eine Optik selbst herzustellen musst Du wissen, es bleibt auf jeden Fall eines der letzten großen Abenteuer nördlich der Alpen.
    Das zweite Buch geht auf die Erstellung der Optik eher nicht so intensiv ein (Optiksets gibt es ja auch käuflich), dafür ist es eine Fundgrube für Ingenieurswissen. Werkstoffeigenschaften, Elastizität, Dichte und Grundlagen von Schlosserei und Schreinerei ergeben ein Buch, das einen in die höhere Kunst der Konstruktion einweiht. Die vorgestellten Geräte sind jedoch nicht ganz auf der Höhe der Zeit.
    Der Stathis von den Münchner Selbstbauern vertreibt nicht nur die nötigen Materialien zum Spiegelschleifen sondern auch eine DVD, in der alles wichtige erklärt wird.


    Hoffe, Dir ein wenig geholfen zu haben,


    klare Nächte wünscht Gottfried

  • Hallo "dom",


    willkommen im Club!


    Weißt du denn schon, was du bauen willst: Dobson, Refraktor, Montierung, auch die Optik, ..., wie groß, wie schwer?
    Wieviel Vorwissen bringst du mit, hast du schon ein Teleskop und beobachtest damit? Hast du das, was du bauen willst, schon mal live gesehen? Ebenfalls sorry für die Fragen [;)]


    Du hast dich ja schon theoretisch informiert, fehlt ein bisschen Praxis. Die beste Möglichkeit, die ATM-Szene kennenzulernen, ist auf ein Teleskoptreffen zu fahren, sich die Gerätschaften genau anzuschauen und mit den Leuten zu reden http://teleskoptreffen.info/. Diese Art Information findest du in keinem Buch.

  • Hallo "Dom" (Dominik?)


    Mein erstes Selbstbauprojekt (anno 2003) war der Kartondobson - Bausatz vom Astromedia-Verlag (kostet etwas über 20.- Euros).


    Dieser mutet zwar eher an wie ein "Spielzeug" (und die optische Leistung ist natürlich auch nicht der Überhammer) aber dabei lernt man n'haufen Grundlagen über das Newton'sche Spiegelteleskop.


    Man kann auch nur die Optik bestellen (oder den Kartontubus nachher wegschmeissen) und mit dieser ein *richtiges* kleines Dobson bauen, siehe z.B. diese Sammlung hier: http://www.zellix.de/selbstbau/kldob1.htm


    Falls Du bei Deinem Erstbau auch die Optik selber herstellen willst, dann empfehle ich Material (Rohling, Schleifkorn) und natürlich die Spiegelschleif- DVD vom Stathis. Siehe http://www.stathis-firstlight.de


    So oder so: vorsicht: ATM macht süchtig! [:D]


    Viel Erfolg!

  • Hi Dom,



    wenn du Handwerklich gut drauf bist, und von Technik ne ahnung hast, und dann schlussendlich der Groschen gefallen ist wie denn so ein Teleskop funktioniert, dann ist ein Selbstbau nicht schwer.


    Ich habe auch ein halbes jahr ( also so ca 3-4 Spechtelaktionen ) nach dem ich nach langer Pause angefangen hab mich mit der Astronomie zu beschäftigen mein erste Stativ und meine Erste Montierung gebaut


    Guckst du hier


    http://www.astrotreff.de/topic…ID=53466&SearchTerms=mona.

  • Hallo Dom,
    die beiden Bücher, die Du angegeben hast, gehören zum "Standardrepertoir" des ATM-Enthusiasten. Auf jeden Fall geeignet, um sich endgültig mit dem ATM-Virus zu infizieren.


    Ein Dobson-Teleskop ist ein geeignetes Selbstbau-Projekt für den Einstieg, weil es nur eine einzige optisch wirksame Oberfläche hat und die Konstruktion auch mit sehr einfachen Mittlen gelingen kann.


    Ob Du auch das Spiegelschleifen anfangen willst, musst Du selbst entscheiden. Es ist ein Hobby für sich. Handwerkliche Vorkenntnisse helfen hier anders als beim Teleskopbau fast gar nicht. Kostenmäßig lont es sich nur bei ganz großen Teleskopen. Es ist aber faszinierend, mit einfachen Mitteln eine hochgenaue Oberfläche zu erzeugen.


    Die typischen Teleskop-Selbstbauer sind Individualisten, die mit nichts "von der Stange" wirklich zufrieden sind. Im Internet und auf Teleskoptreffen findet ein intensiver Erfahrungsaustausch statt. Deshalb entwickelt sich die Technik ständig weiter. Die beiden Bücher oben sind nicht mehr ganz auf dem aktuellen Stand, da hat sich inzwischen schon wieder eine Menge getan.


    Weil der typische Selbstbauer nur eine perfekte Lösung für den Eigenbedarf sucht, wirst Du so gut wie keine Bauanleitungen für aktuelle leistugsfähige Konstruktionen finden. Die Bauweise hängt auch sehr von deinen handwerklichen, räumlichen, zeitlichen und gerätetechnischen Möglichkeiten ab.


    Ich würde möglichst nicht ganz allein beginnen. Suche Gleichgesinnte, die Du auch persönlich löchern kannst. Zumindest solltest Du Teleskoptreffen besuchen.


    Gruß,
    Martin

  • Hallo Dom


    Mein erstes Teleskop ist fast fertig, den selbstgeschliffenen Spiegel soeben zur Beschichtung gesandt.
    Angefangen habe ich vor mehr als einem Jahr, mit dem Buch von Martin und der CD von Stathis.
    Wenn Du alleine bist, kommt jede Menge lesen und probieren auf Dich zu! Zeit solltest Du haben.


    Wie obenstehend geschrieben:
    Was solls werden? Spiegel kaufen oder selber machen?
    Welche finanziellen Möglichkeiten stehen bereit? Das Glas (6") kostet nicht viel, verglichen mit dem drum herum (Okulare, Okularauszug, Fangspiegel, Beschichtung), allfälligen Maschinen ect.


    Für mich ist das Selbstgebaute eine enorme Bereicherung!


    Gruss

  • Hi dom,
    ich weiß nicht sorecht, was man Dir jetzt raten soll.
    Gehörst Du in die Altersklasse der 12-15 Jährigen, dann braucht Du tatkräftige Unterstützung Deiner Eltern, darüber immer noch, mit Auto wird die Sache schon einfacher.
    Bevor Du bei Null anfängst, solltest Du schon mal durch so Teile hindurchgeschaut haben. Kommt Dir Jetzt so vor wie die Frage nach dem "Ei ohne Henne". Gelegenheit dazu hätte man bei Astrovereinen, Stammtischen oder auf Teleskoptreffen. Schau mal hier in der Rubrik "Kontakte und Treffen" oder http://www.teleskoptreffen.info .


    Grundsätzlich ist der Selbstbau machbar für einen durchschnittlich begabten Menschen. Wer Ikeamöbel zusammenschrauben kann, 'ne Lampe an die Decke schrauben kann, kriegt das "handwerklich" auch hin. Nur muss er wissen, was er baut. Dazu muss man so ein Teil schon mal benutzt haben, oder man baut das erste Teil doppelt, dass man soviel daran ständig ändert, dass man zwei hätte bauen können.


    Finanziell lohnt sich der Bau eines Newton-Dobson erst ab Größen von 12" aufwärts. Darunter sind Skywatcher, GSO, Galaxie etc. einfach günstiger. Manche machens trotzdem als Selbsttest, ob sie es können und bauen später dann einen "großen" jenseits von 12".
    Kostenliste beim Newton:
    Spiegel (Glasrohling, Schleifschale, Schleifkörner, Polierpech, Poliermittel, diverse Baumarktsachen wie Versiegelungslack, Werkzeug, Holz, Elektronikkrimskram für den opt. Tester usw.)
    Sekundär (Diagonal) Spiegel: dito, wobei ein Planspiegel "super schwer" ist und daher oft hinzugekauft wird.
    Tubus: Holz, Stangen (Alu, Karbon), Aluprofilteile, Schrauben, Leim, Werkzeug (Leimzwingen, Säge, Schleifpapier, Bohrer etc.)
    plus Kaufteile/Spezialteile wie Okularauszug, Sucher, Fangspiegelhalter, Hauptspiegelzelle ...


    Wie du siehst, braucht man eine kleine Werkstattausrüstung, die über das hinaus geht, was man sonst im Haushalt hat.


    Gruß

  • Erstmal danke für die vielen Antworten!


    (==>)Gottfried: Bis jetzt habe ich die meisten Selbstbautenseiten zu Dobsons gelesen, dachte deswegen auch in diese Richtung. Vom Aufbau her scheinen die ja ziemlich simpel, vielleicht täusch ich mich da aber auch wenn es an die praktische Umsetzung geht..
    Mit dem Spiegel selber schleifen ist das so eine Sache.. Ich würde mal sagen, beim ersten Mal sicher nicht, aber Interesse hätte ich daran schon. Die Sache (die mir ganz oft aufgefallen ist) ist, dass die praktischen Anleitungen und Bilderserien alle relativ simpel aussehen, die theoretischen Erklärungen aber manchmal bei mir Kopfkratzen auslösen, meistens wenn viele Formeln und Fachbegriffe sehr konzentriert auftreten.
    Daher suchte ich auch nach Literatur zu genaueren "Anleitungen", um erst mal praktisch in die Materie reinzukommen.
    Die DVD ist schon notiert, wenn's denn mal selbst an einen Spiegel gehen soll.



    (==>)Schicko: Also bis jetzt habe ich, wie gesagt, ein Dobson ins Auge gefasst, weil die mir am simpelsten nachzukonstruieren erscheinen. Lasse mich da aber natürlich auch gerne eines besseren belehren, falls das nur ein falscher Eindruck ist. Von der Größe her, hm, gute Frage.. Platzmäßig hätte ich da keine Beschränkung, hab genug Räume frei, der begrenzende Faktor wäre in handhablicher als auch finanzieller Sicht wohl die Optik. Was würdet ihr denn so als solide "Einsteigergröße" vorschlagen? (Abgesehen von dem Atsromedia Bausatz, an dem werd ich mich wohl als allererstes versuchen)
    Vorwissen ist, sagen wir mal so, sehr gering. Also bis auf Populärwissenschaftliche Literatur und Schulphysik hab ich mich da noch nicht wirklich gebildet. Auf die Idee bin ich auch nur gekommen, da es mit einem 0-8-15 Feldstecher ziemlich zeitig langweilig wird, den Mond zu beobachten, und vor ein paar Jahren mein alter Physiklehrer davon geschwärmt hat, dass er jetzt ein Dobson besitzt und dass diese so einfach in der Bauweise und Handhabung seien. Und da das ziemlich gut klingt, bin ich jetzt hier ;)



    (==>)slyv: So heiße ich. :) Bzgl. Selbstbau mit der Bausatz-Optik: Da liegt im Grunde genommen mein "Hauptproblem", da das technische Drumherum - also Tubus, Halterung usw. - vom Handwerklichen her kein Problem sein sollte, aber es sind so Sachen wie z.b. "Wie richte ich den Fangspiegel aus? Wie krieg ich den genau mittig? Wie krieg ich den Hauptspiegel exakt senkrecht zum Tubus? Und muss das alles überhaupt sein?" Also Fragen, die einem Unerfahrenen während des Baus kommen, die das ganze Ding hinterher vllt. zu Murks werden lassen könnten.
    Vom Prinzip her halt alles klar, nur durchs Prinzip kann man ja noch nicht durchgucken..



    (==>)Jogi: Das sieht gut aus, wie viel Vorerfahrung hattest du zu dem Zeitpunkt denn schon?



    (==>)MartinB: Das klingt gut, dann werde ich mich wohl auch auf ein Dobson festlegen. Spiegel selbst schleifen stelle ich erst mal hinten an, man muss sich ja auch nicht direkt zu viel auftischen (und aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben).
    Den Individuellen Aspekt finde ich neben der Leistungsfähigkeit eigtl. mit am wichtigsten. Mir persönlich macht es Spaß Dinge zu bauen und hinterher zu sehen, was man geschafft hat. Und so ein Dobson ist jetzt ja auch nicht unbedingt klein - noch besser. Größere Bauten haben vllt. noch den Vorteil, dass es nicht immer so eine Frickelei ist die Teile zusammen zu bauen, auch wenn das nicht zuungunsten der Präzision gehen soll.



    (==>)RogerZi: Da bin ich mal gespannt wie das aussehen wird. Stellst du Fotos davon rein? Zeit habe ich genug, und mit ausprobieren auch kein Problem, hab ja keine Zeitgrenze bis wann etwas fertig sein muss..
    Spiegel erstmal kaufen würde ich sagen. Finanziell habe ich, je nach dem wie lange es dauert (je länger desto mehr wahrscheinlich), mit einigen hundert Euro gerechnet. Ist das realistisch? Also rein für die Materialien, evtl kommen noch Werkzeuge hinzu (Dekupiersäge o.ä.), das meiste hab ich aber hier.




    (==>)Kalle66: Ich hab in 3 Wochen die 2 davor, bin also knapp aus dem präpubertären Alter raus ;)
    Ein Auto ist trotzdem (noch) nicht vorhanden.
    Durch ein Teleskop durchgeschaut habe ich wohl schon mal, das ist aber 1. schon einige Monde her und 2. ist mir dadurch nichts an Theorie hängen geblieben. Weswegen ich wohl wieder bei Null wäre.
    Das handwerkliche Geschick sollte das geringste Problem darstellen. Wie oben schon geschrieben sind es halt die praktischen Fragen, vor allem wie die Bauteile ausgerichtet werden müssen.


    Bzgl. lohnen erst ab 12": Ist es denn empfehlenswert direkt mit einer solchen Größe anfangen, ist es vllt. sogar einfacher oder doch viel schwerer? Der finanzielle Vorteil steht bei mir nicht in erster Linie im Vordergrund, eher die Tatsachen, dass man hinterher eine Menge dazu gelernt hat, genau weiß wie es funktioniert und auch sieht, was man da angerichtet hat.


    Abgesehen von den Kaufteilen soll es an der Werkstattaustattung nicht scheitern, die letzt sich ggf. auch recht flexibel ausbauen.



    Gruß,
    dom

  • Hi Dom,


    ich würde vielleicht erst mal mit einem kleineren Fertigteleskop (max. 8"-10") anfangen, denn dann hast du schon ein Teleskop zum durchgucken und könntest mit relativ kleinem finanziellen Aufwand das Teleskop dann umbauen. Hat den Vorteil, dass fast alle Komponenten vorhanden sind und du am ferigen Modell siehst, wies funktionieren sollte.
    Dabei lernst du dann auch, wie man ein Teleskop justiert und selber händelt.


    Gruß und CS


    Stefanie

  • Hi dom,
    ich wollte Dir nicht zu Nahe treten.
    Kernproblem für Dich sehe ich darin, dass für Dich das Handling eines Teleskops absolut unbekannt ist. Also, was kann man damit sehen, wie justiert man, worauf achtet man. Welche Okulare, Stabilitätsfragen etc. Dir fehlt somit sozusagen das "Ideal" und die Gewichtsfaktoren, im konkreten Einzelfall zu entscheiden, was wichtig ist und nicht.


    Ansonsten ist die Größe bis 12" nur eine Frage der Hartnäckigkeit und der Zeit, die man sich nimmt. Da stecken dann schon zig Stunden Beschäftigung dahinter und oft auch Rückschläge. Geldmäßig landest Du schnell bei 500 Euro aufwärts und Okulare hast Du z.B. noch gar nicht.


    Ich würde an Deine Stelle zuerst mal Kontakt mit Gleichgesinnten aufnehmen aufs ATB, IHT etc. in den nächsten Wochen hingehen (eventuell Zelt, warme Klammotten, weil schon wieder einstellig wird nachts.) und mich umschauen mit mit durchschauen. Danach haben sich 80% all Deiner Fragen erledigt.


    Bevor Du Dich mit dem "Wie" des Selbstbau beschäftigst muss das "Was" für Dich klar sein. Dazu solltest Du sowas schon mal in den Händen halten. Sonst sagt es Dir nichts, dass z.B. bei 100-facher Vergrößerung die Achsen eines Dobsons "gut gleiten" oder "ruckelig" sind; dass ein Teil "windanfällig" ist, das andere weniger.


    Gruß

  • Hallo dom,
    schaue Dich doch am besten auf dem Gebrauchtmarkt nach einem 6-12zölligem Fertigteleskop um. Der Gebrauchtmarkt ist zur Zeit sehr käferfreundlich, das heisst, dass Du einen gebrauchten Dobson locker zum halben Neupreis kaufen kannst. Mit dem kannst Du Beobachtungspraxis gewinnen, gleichzeitig eine "zweite Haut" bauen. Hab da scho sehr interessante Projekte gesehen. Ein netter Mensch hatte zum Beispiel aus dem üblichen 6Zoll f5 Newton ein extremes Reiseteleskop gebaut, dass inklusive Sucher und Okulare in einen Aktenkoffer gepasst hat (wenn ich dran denke, die gleiche Größe mal vom Parkplatz bis zur Fähre (damals nach Stromboli), von der Fähre in die Ferienwohnung alles mit Stativ und Gegengewicht, Akku für die Nachführung....). Wenn Du ganz verrückt bist hätte ich da noch so einen 8Zoll f7 Selbstschliff über den meine Frau rumlästert, dass wir den nie benutzen, den könnt ich Dir für ein Appel und ein Ei überlassen, dann hast Du ne schöne Baustelle....


    Herzliche Grüße


    Gottfried

  • Hallo dom,


    geht es Dir ums bauen oder ist das Interresse auch an spechteln?
    Vielleicht solltest Du erstmal in Erfahrung bringen ob die Astronomie überhaupt das richtige Hobby für Dich ist?!
    Kalle hat schon recht wenn er sagt das man einige Grundlagen haben muß, ich denke die wichtigste Grundlage ist erstmal in Erfahrung zu bringen, ob das Hobby für einen passt.


    Andreas

  • (==>)Steff: Würdest du dann nebst dem Pappbausatz auch zu einem fertigen Dobson raten? Vom theoretischen Verständnis her sollte das alles eigentlich kein Problem sein, wobei ich das ohne Praxiserfahrung natürlich nicht sicher behaupten kann.


    (==>)Kalle: Kein Ding, wollte nur sagen, dass ich nicht mehr in der kindlichen Sternguckerphase bin ;)
    Gibt es zu diesen typischen Anfängerfragen ("Wie justier ich was am Anfang?", "Wie orientier ich mich am Himmel?" usw.) geeignete Literatur?
    Zeit werde ich wohl genügend reinstecken können, Geld geht über lange Sicht auch, wobei ich bei einem Erstlingswerk natürlich keine Hammer Optiken und erlesenste Materialien wählen werde und dann ein dementsprechend "billiges" Teil hätte, was mir für den Einstieg aber durchaus erstmal reicht (man bedenke, ich steige von einem 20,- Mark Fernglas um [:D])
    Gute Gleiteigenschaften, Windstabilität und Wackelizität sind ja alles "nur" Handwerkliche Probleme, und dass es ab einer gewissen Vergrößerung anfängt zu wackeln merk ich schon bei gefühlter doppelter Vergrößerung und ner unruhigen Hand. Doof dann, wenn das Fernglas so billig ist, dass man es noch nicht mal auf ein Stativ schrauben kann..


    (==>)Gottfried: Gebrauchtmarkt ist allerdings eine gute Idee. Gibt es da wohl auch "schwarze Schafe", also dass Optiken oder Verschleißteile nicht mehr richtig funktionieren oder das ganze Gerät Murks ist, oder kann man da wohl bedenkenlos kaufen? Verrückt bin ich bestimmt ein bisschen - wie viel wäre ein Appel und ein Ei denn in Euro umgerechnet? Klingt auf jeden Fall interessant!


    (==>)vertigo: Sowohl als auch, wobei ich den Bau eines Teleskops - bis jetzt - noch als Mittel zum Zweck ansehe. Ziel ist natürlich ein möglichst gutes Bild zu erreichen. Trotzdem kann man eine Infizierung am Technischen Aspekt natürlich nie ausschließen ;)
    Ich würde mal sagen im Oberbegriff "Projekt Selbstbau" könnte man so etwas wie ein Hobbytest sehen, wobei mich die Lust und Interesse dazu bis jetzt noch nie verlassen hat, hab's halt nur noch nie richtig angegangen..


    Gruß,
    dom

  • Hi dom,
    Du hast ein billiges Fernglas. So dann fang doch mal damit an, nicht nur durchzuschauen, sondern kritisch auf die Schwächen des Feldstechers zu schauen.
    Macht es Doppelbilder, sind beide Strahlengänge parallel. Fokusieren sie gleichmäßig (links,mittig, rechts etc.), hat es Dioptrienausgleich. Bleibt eine horizontale gerade Line (Dachkante) auch gerade, wenn man von oben nach unten durchschwenkt oder wird sie kissenförmig?
    Sind Farbsäume um entfernte Lichtpunkte am Abend, so dass man entweder rot oder blau scharf stellt? Franzt der Lichtpunkt zum Rand hin aus (Koma)?


    Das sind so u.a. Fragen, die einer sich stellt, der mehr als nur ein Fernglas in der Hand hielt. Sowas muss man erlebt haben, da hilft es kaum alles nur aus Büchern zu kennen. Wer so denkt, der ist beim Selbstbauen genau richtig.


    Ansonsten kommt es darauf an, ob Bücher nur in Deutsch oder auch Englische Bücher in Frage kommen. Ob viel mit Formeln oder besser ohne. Anfangen kann man mit klassischen Optikwissen: Brennweite, Vergrößerung etc.: Also die Wikiseiten durchkämmen. Zum Beispiel auch mal Methoden der Brennweitenbestimmung von Linsen etc. Ist zwar alles nur Nebensache, aber Bestandteil von Grundwissen rund um Teleskope. ATM-Seiten gibt es zu Haufe, besonders in Englisch. Büchermäßig wäre Kriege/Berry: The Dobsonien Telescope ein Standardwerk. In Deutschland das Buch Martin Trittelvitz: Spiegelfernrohre - selbst gebaut. Astronomie ist sehr vielfältig. Bücher gibt es auf unterschiedlichsten Niveaus und mit verschiedenen Schwerpunkten. Das Schöne daran: Für den Einstieg tun's auch gebrauchte oder alte Bücher, das Wissen bleibt weitgehend aktuell. Erst, wenn es um Astrophysik geht, merkt man Unterschiede.


    Hi,
    selbst beim Erstling liegst Du, was optische Qualität anbelangt, meist über den käuflichen, wenn auch nicht perfekt. Denn Du hast Zeit und bist erst zufrieden, wenn es passt. Die Serienware, die aus Fernost kommt, wird im Akkord abgearbeitet, wird auch bei "knapp bestanden" eingetütet.


    Apropos Kosten: Verspiegelung habe ich vergessen.


    Gruß

  • Hi Dom,


    nun, der Vorteil an dem großen Teleskop ist halt, dass du die Optik für deinen Selbstbau schon hast und auch weißt, wie das Bild damit aussehen soll. Das Papp-Dobs erachte ich als nette Bastelei, um das Newtonprinzip kennen zu lernen. Außerdem hat du mit dem großen Teleskop dann immernoch die Möglichkeit ein komplettes Teleskop zu haben, solltest du dein Bauvorhaben doch nicht umsetzen.


    Gruß und CS


    Stefanie

  • (==>)Kalle: Puh, also ich weiß nicht ob ich eine so gute Beurteilung geben kann. Meiner Auffassung nach ist es eigentlich schon relativ gut, also wackelt nicht, lässt sich sehr weich und gleichmäßig verstellen, ist farbtreu, verzieht das Bild nirgendwo, ist auch an den Rändern gleichmäßig, erzeugt mit dem richtigen Abstand ein kreisrundes Bild usw.. Dioptrienausgleich, weiß ich gar nicht.. am rechten Rohr ist ein Drehregler, mit dem ich die rechte Seite der linken schärfemäßig anpassen kann und somit mit beiden Augen scharf sehe (bin kurzsichtig), also könnte möglich sein. Billigding war auch weniger auf den tatsächlichen Preis, als auf die Vergrößerung und Austattung bezogen. Hab gerade mal spaßeshalber in den Sternenhimmel "gespechtet", aber außer verwackelten Punkten sieht man da nicht viel - logisch, dafür ist er ja auch nicht gebaut.


    Literatur darf auch durchaus in Englisch sein, damit komm' ich schon zurecht. Formeln sind so lange kein Problem, wie sie erklärt und nicht vorausgesetzt werden. Für das Grundwissen werde ich mir sowieso ein paar Bücher zulegen, aber würde neben dem Theorieunterricht natürlich auch gerne was praktisches dahaben, um die Theorie auch in die Praxis umsetzen zu können (wohl die beste Methode um etwas zu lernen)
    Die beiden Bücher wurden jetzt ja schon öfter genannt und stehen auch schon auf meiner Einkaufsliste. Fachspezifischere Buchwünsche werden sich dann wohl mit der Zeit ergeben, würde mich für den Anfang erstmal damit begnügen, die für die Praxis notwendige Theorie zu lernen und umzusetzen.


    (==>)Steff: Das ist allerdings ein Argument. Den Pappbausatz werde ich mir wohl ziemlich sicher - wenn auch nur als Spielerei - zulegen, habe aber gerade auf einer anderen Seite ein mini Dobson für 60€ gesehen: http://www.teleskop-express.de…gerfernrohr---Ab-6-J.html
    Lohnt sich sowas oder ist das rausgeschmissenes Geld für Billigspielzeug in schön? Wobei ein echtes natürlich an allen Ecken interessanter ist..


    Gruß,
    dom

  • Hi Dom,


    naja, das Fitrstscope ist schon recht nett, aber halt die gleiche Größe wie dein Pappdobs, also dann redundant (und man kann glaub ich nur den Fangspiegel justieren, aber nicht den Hauptspiegel).
    Du kannst ja mal nachsehen, was die Komponenten (Optik, Fangspiegelhalterung, Spiegelzelle, Okularauszug, Okulare) einzeln kosten, ich möchte wetten, dass man da günstiger kommt ein fertiges Telekop zu kaufen, das man dann ausschlachten kann (bin ich mitm Freund auch seit längerer Zeit dabei, in meinem Falle ein 10"er). Ich zumindest bin doch ganz froh den Spiegel immer wieder in die alte Haut stecken zu können und dann mit dem Teleskop den Sternhimmel abzugrasen. Deshalb ist eben auch der Druck bei dem Bauvorhaben nicht so groß, denn ich kann ja trotzdem beobachten.


    Gruß und CS


    Stefanie

  • Hallo Dominik.


    Also, wenn Du die Optik nicht selber schleifen willst, dann ist die günstigste Variante ganz klar, sich irgendwo n' Gebrauchten OTA(*) zu suchen (so, 6-8" dürfen's schon sein, "notfalls" geht auch ein 114/900) und diesen zum Dobson umzubauen.


    (* OTA = Optical Tube Assembly = Rohr mit Optik drin, aber ohne Montierung und ohne 3-Beinstativ)



    Ob Du dann einfach "nur" Höhenräder an den Tubus anbringst und eine Rockerbox dazu baust, oder ob Du auch einen eigenen Tubus baust (GGf. Gittertubus) das sei Dir überlassen. Aber mit dem OTA hast Du wenigstens schon mal alle wichtigen Teile beisammen: Hauptspiegel und Umlenkspiegel sowie beide Spiegelhalterungen, FS-Spinne und Okularauszug.


    Googel' mal nach "ULDOB_1", das war nach dem Pappdobson mein zweiter Eigenbau. Die Optik ist eine 108/809 (also ähnlich den typischen 114/900) und für das ganze Drumrum habe ich nur eine Laubsäge und einen Schleifklotz benötigt (und natürlich etwas Lack).
    Dazu muss ich aber sagen, dass ich mit der Laubsäge ziemlich Übung habe (eines meiner anderen Hobbys ist das Bauen/Werfen von Bumerangs) und sehr präzise sägen kann.


    Du siehst: man braucht eigentlich kein HighTech-Werkzeug (Wobei eine Oberfräse oder eine Bandsäge ja kein "High Tech" ist) um ein tolles Teleskop zu fertigen. [^]


    Also, nur keine falsche Scheu! Wer ein Teleskop bauen will, (und sich ein Bisschen informiert) der kriegt das hin!
    Vielleicht nicht im ersten Versuch den ultimativen Leichtbau mit perfekter Balance und Gleiteigenschaften, aber ein "einfach nur funktionierendes" Teleskop zu bauen ist wirklich keine Hexerei!


    Viel Erfolg!



    (Mein Tipp: mit 150/750 erwarten Dich weniger Balance-Schwierigkeiten als mit 114/900! Grund: der 6"er ist schwerer und kürzer, das macht ihn weniger anfällig!)

  • (==>)Steff & slyv: Ich gras gerade das Netz nach gebrauchten Dobsons ab, das wird wohl wirklich das beste sein für den Anfang. Hatte mich in der Größe des 60€minis etwas getäuscht, aber auf dem Werbebild mit den beiden Sterneguckern sieht man ja wie klein der ist (genau hinsehen lohnt sich).. Ebay war nicht wirklich ergiebig, da die wenigen Gebrauchten die dort angeboten werden nur zur Abholung zum Kauf stehen. Aus dem Grund kann ich auch Gottfrieds (sehr gutes) Angebot nicht annehmen.
    Viele Andere Angebote liegen schon im Neupreisbereich oder bieten nur Einzelteile an, werd' wohl mal weiterschauen müssen..


    ps: hab' mir gestern einfach mal auf gut Glück ein Astronomiebuch für Einsteiger (klick) geholt, verschlungen, und schon sind 'ne Menge Fragen beantwortet. Meeehr [:D]

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