Beobachtungstechnik

  • Hallo,
    diese Frage geht an Beobachter mit dem Teleskop, hab bisher darüber nichts in Büchern oder im Internet gelesen:
    Wenn Ihr beobachtet, benutzt Ihr dazu immer das gleiche Auge und kneift das andere zu, oder deckt es mit einer Hand ab? Oder habt Ihr meist einen so dunklen Standort, daß Ihr das andere Auge offen halten könnt? Oder aber deckt Ihr ein dunkles Tuch übern Kopf?
    Ich als Anfänger hab festgestellt daß es ermüdend ist ein Auge ständig zuzukneifen, aber vielleicht fehlt mir einfach jahrelanges Training. Also: Was ist Eurer Meinung nach die geeignetste Methode?
    Vielen Dank,
    Ulli

  • HI Ulli,


    ich habe für das 2. Auge immer eine Augenklappe mit (gibts inner Apotheke) und ich beobachte immer nur mit dem rechten Auge.


    Gruß und CS


    Stefanie

  • Servus,


    ich beobachte nur mit dem linken Auge, das rechte halte ich mir mit der Hand zu. Ich kann auch nicht mit dem rechten beobachten, da ich auf dem Auge eine Sehschwäche habe.


    An eine Augenklappe habe ich schon 50.000x gedacht, ich habe auch eine zu hause, aber bisher habe ich sie 50.001x vergessen sie zum beobachten mitzunehmen.


    Gruß
    Gerd

  • Hi Gerd,


    ich habe meine Augenklappe immer im Okularkoffer und den vergesse ich nicht [;)] (und wenn doch, dann isses eh wurscht [:o)]). Das geht natürlich nur, wenn man sie sonst nicht noch für was anderes benötigt.


    Gruß und CS



    Stefanie

  • Hallo Ulli,
    eine Augenklappe funktioniert recht gut. Ich verwende diese besonders gerne tagüber. Ein dunkles Stofftuch, das über Kopf und Okulare gezogen wird ist manchmal etwas umständlich aber effektiv: So wird Licht aus der Umgebung abgeblockt und man kann das nicht beobachtende Auge einfach offen halten. Mit etwas Übung funktioniert es ebenfalls, einfach beide Augen offen zu halten und sich ganz auf das Auge zu konzentrieren, mit dem man gerade beobachtet.

  • Bekenne mich auch zur Augenbinde/Augenklappe.


    Gibts für ein paar Cent in jeder Apotheke.
    Aber unbedingt die mit Gummi. Die zum knoten taugen nix zum spechteln.
    Und Vorsicht. Nicht dem Nachwuchs zeigen.
    Endet sonst als Piratenspielzeug im Kinderzimmer. Muß mir ne Neue besorgen ^^


    Gruß
    Andreas

  • Hallo Ulli,


    ich beobachte mit beiden Augen - einmal rechts / einmal links.


    Mit nur einem Auge ist mir zu anstrengend - aber das mit der Augenklappe werde ich auch mal ausprobieren.


    Schöne Grüße


    Fritz

  • Hallo zusammen,


    das mit der Augenklappe (Gummiband) werde ich auch mal ausprobieren. Ansonsten beobachte ich immer mit dem rechten Auge. Das andere halte ich zu, kneife ich zu, etc.


    Gruß
    Lots

  • Hallo Ulli,


    da bei mir nicht beide Augen genau gleich sind, ist es ganz interessant sie abzuwechseln.
    Solange der Beobachtungsort dunkel ist, habe ich das unebnutzte ebenfalls auf, zukneifen sollte man das andere Auge nicht, weil das andere schneller erschöpft ist--> Augenklappe oder mit Hand abdecken.


    Gruß Sebastian

  • Vielen Dank für Eure schnellen und zahlreichen Antworten!
    Dann werde ich das demnächst auch mal mit der Augenklappe probieren - irgendwo müßte noch eine in einem der Kinderzimmer rumfliegen...
    Hoffentlich sieht mich kein Nachbar dabei, wenn ich tiefnachts mit tiefer Wollmütze (im Winter), Taschenlampe und Augenklappe auf der Terrasse rumhantiere [:o)]
    Aber langsam müßten sie das kennen.
    Danke nochmal und Gruß,
    Ulli

  • Hallo Ulli,


    das nicht beobachtende Auge zukneifen ist schlecht. Kostet auf Dauer Leistung und Konzentration, weil man tatsächlich dabei ermüdet.
    Eine bequeme Augenklappe ist gut. Sie muss so viel Platz bieten, dass man das Auge geöffnet lassen kann, ohne sich gestört zu fühlen. Ich habe auch so ein Teil.
    Noch besser, aber schwierig und nur mit viel Training erreichbar ist es, das zweite Auge offen zu lassen und "auszublenden". Man stellt es auf weit und Durchzug, anders kann ich es nicht beschreiben. Am sehr dunklen Standort fällt es leichter als am aufgehellten Platz, aber die Dunkeladaption lässt auch unter perfekten Bedingungenschon noch sehr viel Wahrnehmung zu, die man ausblenden muss. Ich kann das nur perfekt, wenn ich sehr häufig beobachte. Man verlernt es recht schnell und muss dann wieder üben.


    Gruß
    Günther

  • Servus,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: MootzGMS</i>
    das nicht beobachtende Auge zukneifen ist schlecht. Kostet auf Dauer Leistung und Konzentration, weil man tatsächlich dabei ermüdet.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Man muss es ja nicht mit Gewalt zukneifen, sondern kann es auch ganz entspannt und locker zumachen, es ist ja schließlich dunkel, das funktioniert bei mir recht gut.


    Es gibt auch Leute, die ein Auge zumachen, wenn sie beobachten und das Beobachtungsauge zumachen, wenn sie auf die Karte gucken - das soll die Dunkeladaption besser bewahren.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Eine bequeme Augenklappe ist gut. Sie muss so viel Platz bieten, dass man das Auge geöffnet lassen kann, ohne sich gestört zu fühlen. Ich habe auch so ein Teil.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Das wiederum habe ich auch probiert und hab keine gefunden, die nicht irgendwie stört, außderdem finde ich das recht unpraktisch, wenn man mal wieder auf die Karte oder in den Himmel gucken will.


    Tuch und Auge offen lassen ist OK, man muss halt vorsichtig Atmen.


    Tja Ulli, da wirst du einfach mal alle Möglichkeiten ausprobieren müssen [;)]

  • Hi,
    es kommt drauf an.
    Einer wie ich, mit Sehschwäche auf einem Auge, lässt es einfach offen. Doppelbilder, 3D-Kino haben gleich Null-Effekt.
    Brillenträger mit oder ohne Hornhautverkrümmung (Astigmatismus zusätzlich zur Fehlsichtigkeit) haben andere Sorgen.
    Manche Okulare nerven, weil sie ohne vernünftige Augenmuschel zu viel Streulicht ins beobachtende Auge lassen.
    Im Winter nervt die Mütze oder beschlagene Okulare.


    Dann kommt, wie bei mir, noch das ständige Auf- und Absetzen der Lesebrille für die Karte dazu. Man wird nicht jünger.
    ETC.


    Gruß

  • Hallo Kalle,
    wir können uns die Hand reichen:
    Brille auf, Brille ab, Brille auf....
    Damit muß man leben, es gibt schlimmeres, *gg*. Hauptsache, man ist gesund, "ißt gesund", *gg* und hat seine Freude am Sternenhimmel.
    Sehen wir uns in St. Andreasberg ?


    Gruß
    Guenther
    PS: Utz hat sich noch nicht auf meine Frage gemeldet, ob eine 50 m Kabeltrommel reicht, hat wohl zu viel um die Ohren (es sei ihm verziehen, *gg*)

  • Hallo Ulli,
    Übung ist das Wichtigste, wie Du aus den anderen Antworten feststellen kannst. Wenn man eher wenig beobachtet und die Umgebung nicht sehr dunkel ist, versuch es mit einer Augenklappe.
    Mit mehr Übung gelingt es besser, sich auf das "Teleskopauge" zu konzentrieren und das andere auszublenden.


    Eine Alternative ist, einen Binokular-Ansatz am Teleskop zu verwenden. Das ist nicht ganz billig und bringt einige Einschränkungen mit sich. Einige Leute schwören dennoch darauf. Vielleicht kannst Du das mal auf einem Treffen ausprobieren.


    Bei mir ist die linke Augenlinse fast perfekt bis auf leichte Weitsichtigkeit, die rechte ist kurzsichtig und hat Hornhautverkrümmung. Das rechte ist mein "Leseauge" und hat mit Brille deutlich höhere Sehschärfe. Deshalb habe ich zuerst nur mit dem rechten Auge beobachtet. Bei hellen Objekten (Planeten, Kugelsternhaufen...) ist das auch optimal.
    Irgendwann bin ich aber darauf gekommen, dass mein linkes Auge sogar ohne spezielles Training bei lichtschwachen Deepsky-Objekten mindestens soviel Wahrnehmung bringt wie das rechte.
    Ich rate also jedem zum Experimentieren, um die persönlichen Besonderheiten kennen zu lernen.


    Sehr wichtig ist, beim astronomischen Beobachten die Augenmuskeln möglichst gut zu entspannen. Das Scharfstellen mache ich besonders bei Deepsky-Beobachtung möglichst nur am Okularauszug, nicht mit den Augenmuskeln. Das sorgt nicht nur für optimale Wahrnehmung, sondern ermüdet auch weniger.


    Noch was, auch wenn's eher schon OT ist:
    Jede Muskel-Anspannung verursacht Ermüdung. Deshalb nicht nur Auge zukneifen vermeiden, sondern auch unbequeme Haltung am Teleskop!


    Gruß,
    Martin

  • Also ich kneife immer/ oft das linke Auge zu. Mir macht das eigentlich nichts. Dazu bedeke ich manchmal, je nach dunkelheit, meinen Kopf mit einer Decke. Die hilft echt supper gegen das Streulicht. Da ich zudem auch noch Brillenträger bin, ziehe ich die Brille immer bis auf die Nase runter, da ich sie ab und zu wieder aufsetzen muss, um die Sterne am Himmel besser zu sehen.

  • Hallo,
    für alle die-wie ich- mit Brille beobachten müssen:
    Es gibt doch diese schicken "Huckepack" Sonnenbrillenclips ( Scheuklappen ) zum hoch und runter klappen. Einfach das" Glas" am Clip für das Okularauge entfernen ( oft Polarisationsfilter, leicht schneidbar ) und die andere Scheibe schwärzen-Edding- oder ganz perfekt: augenseitig mit Veloursfolie bekleben... [:)] Beim Beobachten runterklappen und beim Blick in den Himmel einfach wieder hoch.
    Sieht besch... aus aber funktioniert.
    Grüße Flo

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