Pro und Contra von TS Ferngläsern

  • Hallo Ihr Lieben,
    mich würde mal Eure Meinung über Ferngläser von TS interressieren!Habe hier im Forum vor kurzen einen Beitrag über Billiggroßferngläser gelesen der etwas hitzig war.Dabei wurden auch die Ferngläser von TS als Billigschrott bezeichnet!Ich selber habe nun einige von diesen "Billigschrottferngläsern"bin aber zufrieden damit!Ich versuche ein Fernglas immer danach zu beurteilen welches Preis/Leistungverhältnis es hat und dafür finde ich sie gut.Vergleiche mit Zeiss,Leica e.t.c. sollten sich von vornherein verbieten da ich ja auch kein Ferrari mit einem VW vergleiche!Vergleiche sollten nur in der gleichen Preisklasse stattfinden!Welche Erfahrung habt Ihr denn nun mit diesen Ferngläsern,sind sie für Euch auch Billigschrott oder aber durchaus brauchbar?Würde mich über sachliche Äußerrungen von Euch freuen!
    Möchte hier noch Anmerken das dies hier Geäußerte keine Werbung für TS Gläser sein soll,mir persönlich ist es egal wo jemand sein Fernglas kauft!
    Wünsche Euch klare Nächte,Andreas


    <font color="limegreen">Aus der Foren-FAQ verschoben von Caro</font id="limegreen">

  • Hallo,


    man kann nicht einfach von DEN TS Ferngläsern sprechen, das Sortiment ist groß und die Qualitäten unterschiedlich.


    Nach meinen Erfahrungen sind die Gläser eher schlecht als gut, eher zu teuer als preisgünstig und haben eher ein schlechtes Preisleistungsverhältnis als ein gutes; Ausnahmen gibt es aber. Es kommt natürlich ein bisschen auf die Ansprüche an; wer noch nie durch ein sehr gutes Fernglas geschaut hat, mag mit einfachen Chinaferngläsern glücklich sein, es gibt wie gesagt, von denen auch bessere. Schwächen haben diese Ferngläser meist in den Bereichen


    - Gewicht
    - Gegenlichtreflexe
    - Wasserdichtigkeit
    - Randschärfe
    - Haltbarkeit.


    Da Du auf Leica und Zeiss eingegangen bist möchte ich erwähnen, das es abseits der High End Ferngläser auch gute Mittelklasseferngläser gibt, die man sich anschauen sollte, wenn man ernsthaft und über einen längeren Zeitraum beobachten möchte; z.B. die Nikon Monarch Serie oder Vixen Apex Pro, oder auch die Docter ED Ferngläser. Da landet man in einem Bereich von 300 bis 800 Euro, und das sollte für ein fernoptisch gutes Produkt nicht zu viel sein. Immerhin ist in so einem Fernlas ziemlich viel drin: 2 Objektive, 2 Okulare, 2 Prismensysteme, Fokussiermechanik, ein gasdichtes Gehäuse, usw. Der Aufwand ist schon recht hoch und man fragt sich wirklich, wie die Chinesen das hinbekommen, für so kleines Geld. Aber vielleicht wollen wir das nicht wirklich wissen.


    Außerdem ist Geld ja auch etwas, das für verschiedene Leute unterschiedlich wichtig ist. Für jemanden mit viel Geld spielt das Preisleistungsverhältnis eine untergeordnete Rolle, den interessiert nur die Leistung. Wir reden hier nicht von exorbitant teuren Geräten, im Vergleich zu Deinem Ferrari, insofern hinkt Dein Beispiel. Oder, um bei unserem Hobby zu bleiben, schau Dir das Astro Equipment von manchen Leuten hier an, da kommen auch schnell mal mehrere 1.000 Euro zusammen, und das sind bestimmt alles keine Millionäre. Allein für ein einziges Okular wird ohne Probleme 500 Euro auf den Tisch gelegt, aber das Fernglas soll dann für 100 Euro ein gutes Qualitätsprodukt sein? Es kommt halt immer darauf an, ob man für etwas Gutes Geld ausgeben möchte, oder sich lieber mit einfachen Dingen zufrieden gibt.


    Natürlich, um mal kurz den Himmel zu scannen oder 2x im Jahr die Schiffe auf dem Rhein zu beobachten reicht ein Billigfernglas vollkommen aus.


    Viele Grüße
    Andreas

  • Hallo Andreas,
    danke für Deine Meinung,in Sachen Ansprüche möchte ich Dir entgegenhalten das ich auch schon mal ein Zeiss mein eigen nennen durfte,weiß also um die Qualität der Gläser.Aber auch dieses Zeiss war nicht bis zum Rand scharf!Ein Wasserdichtes Fernglas benötige ich nicht für Sternenbeobachtung und die Herstellungsbedingungen sind sicherlich betrüblich(gebe ich Dir recht),allerdings solte man nicht vergessen das Zeiss e.t.c auch immer wieder Optiken fürs Militär produziert hat und was passiert damit? tschüss,Andreas

  • Ach ja, ich wollte noch was zum Preisleistungsverhältnis schreiben, ganz vergessen:


    Leistung (L) geteilt durch Preis (P) gleich Verhältniszahl (V)


    Je größer die Verhältniszahl, desto besser, richtig? Optimal wäre eine große Leistung und ein kleiner Preis. Aber wer quantifiziert schon die Leistung, wer macht sich die Mühe, alle am Markt befindlichen Ferngläser nach einheitlichen Kriterien zu überprüfen, um die Leistung zu ermitteln? Mir ist keine solche Untersuchung bekannt.


    Wegen der fehlenden Quantifizierungsmöglichkeit der Leistung ist dieses immer wieder im Zusammenhang mit Billigferngläsern zu lesende "gute" Preisleistungsverhältnis total subjektiv und sollte daher eigentlich nur in extremen Fällen angewendet werden, also wenn die Leistung vielleicht sehr schlecht ist, oder der Preis exorbitant hoch.


    Es gibt noch eine weitere Schwäche dieser Kennzahl:


    Nehmen wir das Schrottfernglas vom Flohmarkt mir Rotvergütung, welches man für 10 Euro bekommt: Die Leistung ist unzweifelhaft sehr schlecht, sagen wir 1, der Preis ist 10. Unser V wird dann 0,1.


    Auf der anderen Seite schauen wir uns das Zeiss Victory 10x56 FL an, es kostet etwa 2.000 Euro. Die Leistung ist sehr gut, sagen wir 200, damit mein Beispiel auch funktioniert ;) Das V wird dann ebenfalls 0,1.


    In dem ersten Fall hat man für wenig Geld fast keine Leistung, im zweiten Fall für viel Geld viel Leistung. Also zwei vollkommen unterschiedliche Produkte zu völlig unterschiedlichen Preisen, die aber in dem von Dir vorgeschlagenen Bewertungssystem (dem Preisleistungsverhältnis) exakt die selbe Kennzahl erhalten. Ich frage Dich, was nutzt ein Bewertungssystem, welches zwei so unterschiedliche Produkte nicht zu unterscheiden vermag?


    Viele Grüße
    Andreas

  • Hallo Andreas,


    ich habe die bisherige "Diskussion" mit Interesse verfolgt. Von TS habe ich leider nur ein einziges FG - das 80x20 als Dreilinser und wie die Werbeversprechen so sind - angeblich mit besserer Farbkorrektur. Zustimmen oder Ablehnen kann ich nicht, da mir der Vergleich zu einem zweilinser fehlt. Für 189 € ist es ein - meiner Meinung nach - recht gutes Glas. Allerdings auch nicht gerade leicht, aber die Abbildung insgesamt ist gut. Im Vergleich zu einem wesentlich teurem Vixen 80x20er ist es natürlich etwas schlechter (Verarbeitung und optische Leistung) - aber nur geringfügig. Das hatte ich mal vergleichen können. So gesehen finde ich dieses Glas durchaus gelungen - zumindest für meine Belange.


    Eine gute Gelegenheit die TS FG einmal zu testen dürfte wieder die ATT in Essen sein - dann kannst Du Dir ein eigenes Bild machen.


    Es ist schwer hier eindeutige Empfehlungen abzugeben - ein FG sollte auch gut in der Hand liegen, der Einblick sollte angenehm sein, eine verstellbare Augenmuschel ist f+ür Brillenträger wichtig, die auch mit Brille das gesamte GF überblicken wollen.
    Streulichreflexe, Verzeichnungen am Rand sind meist Schwächen günstiger Produkte - manchmal kommen auch nicht 100%ige deckungsgleiche Bilder hinzu.


    Daher empfehle ich generell die Produkte immer auch in die Hand zu nehmen und ein Gefühl dafür zu entwickeln.


    Gruß


    Copernicus

  • Ich durfte mal bei einem TS-Fernglas durchsehen. Die genauen Daten des Teils weiß ich leider nicht mehr.


    Ergebnis: Doppelbilder. Also falsch oder gar nicht justiert.


    Ich bin jetzt nicht der Fernglasexperte, hatte aber selbst schon 2 verschiedene im Einsatz. Nie hatte ich einen Gedanken an die Justierung verschwendet. Die kamen vom Werk aus justiert und waren in dieser Hinsicht absolut Stabil.

  • Wer Interesse an Steiner Ferngläser hat kann auch mal zum Werksverkauf nach Bayreuth fahren. Hier werden Nachlässe auf Neuware bis 70% (siebzig !) gewährt. Und diese Ferngläser sind immerhin "Made in Germany".
    Über STEINER Gläser gibt es recht unterschiedliche Meinungen - teuer sind diese (sofern man eines mit UVP erwirbt)
    Sehr gut (generell) und auch astronomisch top sind hier die Nighthunter Dachkantgläser 8x44 oder 10x44.
    Immerhin die Einzigen in der Oberklasse mit Streulichtschutz - diese stehen in jeglicher Hinsicht den Modellen von LEICA (Trinovid), ZEISS FL (Victory) oder den Swarowsky's nicht nach - kosten aber auch regulär um die 1200-1400 €.
    Wie gesagt - im Werksverkauf aber günstiger !


    Gruß


    Copernicus

  • Hallo Swen,


    siebzig Prozent Nachlass auf den UVP ist doch fast unmöglich. Das ist doch dann sicher keine Neuware, sondern Vorführ- und Ausstellungsstücke bzw. B-Ware, oder?


    Gruss Heinz

  • Hallo Copernicus,
    da Du das 20x80 Triplett ansprichst,habe ich auch und halte es für nicht so gut, da die Schärfe im rechten Okular gegenüber dem linken schlechter ist.Würde ich mir nicht wiederholen allerdings gibt es wohl auch immer eine Serienstreuung.Komischerweise finde ich das 10x60 sehr gut obwohl es nur 89,-Euros kostet,kam leider dejustiert bei mir an, habe es aber wirklich erst bei einem Test am Stern gesehen.Habe es dann justiert seit dem finde ich es wirklich gut.Als weiteres kann ich noch sagen das mir das 7x50A für 99,.Euros sehr gut gefällt.Habe es mit meinem Eschenbach trophy 7x42 was ca. 4x so teuer ist verglichen und es steht ihm in nichts nach!
    Besitze noch das 11x70 und das 15x70 was ich für etwas besser halte als das 11x70
    Die Justierungsschraube bei den Le Ferngläsern ist einfach zu finden,liegt praktisch unter den Okularen hinter der Gummiarmierung einfach ein Stück nach unter ziehen.Das ist wohl das Problem bei günstigeren Gläsern das sie oft nicht gut justiert sind!
    Bei fragen zur justage einfach mailen.
    Wünsche Euch klare Nächte und Danke für die Beiträge (Weiterhin erwünscht)tschüss,Andreas

  • Hallo,


    ich selbst besitze drei Ferngläser unterschiedlicher Herkunft.
    Zuerst aber mal etwas generelles: "TS" Ferngläser findet man unter allen möglichen Namen und Labels auf dem Markt. Wir sprechen im Billigbereich wohl über immer die gleichen Gläser.


    Nun zu meinen Gläsern: ein zwischenzeitlich 50 Jahre altes Glas aus dem damaligen Billigsektor: Okulareinstellung ausgeleiert, defekt und nicht mehr reparabel. So wird es den Chinagläsern auch einmal ergehen.
    Mein meistgebrauchtes Mitrangeglas ist ein 10x50 von ICS (Hausmarke). Wie zuvor schon geschrieben, es ist das "Apex", das Vixen einmal vertieben hat. Hervorragende Mittelschärfe, stickstoffgefüllt, sehr leicht und mit integriertem Stativadapter (hat nichtmal Leitz). Dieses Glas habe ich seit 12 Jahren und bin absolut zufrieden.
    Mein Großfernglas ist ein Miyauchi 20x77 (und 30x77, Wechselokulare). Damit bin ich auch seit über 10 Jahren zufrieden.


    Und genau hier liegt der Knackpunkt: ein Fernglas, das sage ich immer wieder, ist eine Anschaffung fürs Leben. Hier würde ich IMMER auf Qualität setzen. Ein Teleskop tauscht man mal (gegen etwas größeres meist) aus. Das FG bleibt.
    Aus dieser Sicht käme mir ein Billigglas nicht ins Haus. Das, welches ich habe, ist nur noch da, weil ich damals als 6-jähriger Bub das erste mal die Andromeda damit gesehen habe und meine astronomische Begeisterung damit begann.


    CS
    Winfried

  • Hallo Winfried,
    Wenn meine Ferngläser wirklich 50 Jahre halten bin ich sehr zufrieden, glaube das sie meine Lebenszeitspanne damit überdauern!
    Mittelschärfe finde ich auch wichtig haben m.E.die hier erwähnten Gläser alle.Stickstoffüllung brauch ich beim Sterne schauen nicht unbedingt(das 7x50 ist Stickstoffgefüllt)und in sachen Gewicht benutze ich für fast alle Gläser ein Stativ.(Außer 7x50)Stativadapteranschluss haben alle die hier Benannten!
    tschüss,Andreas

  • Moin Andreas!


    Wenn's hier noch um TS-Gläser geht, und nicht um Steiner, ICS, Miyauchi und andere teurere Marken, von denen bekannt ist, daß "teurer" i.d.R. auch "besser" bedeutet, dann hier noch eine Erfahrung:
    Jahrelang habe ich das TS 15x70 LE besessen, gebraucht erworben und auch gebraucht wieder veräußert. Das Glas war in dieser Zeit in meinem Bekanntenkreis ziemlich verbreitet. Es war zwar nichts, was den Experten vom Hocker reißen würde, aber doch ein solides Glas für den Gelegenheitsspechtler. Seltsam nur, daß ich mal zu hören bekam, das Glas sei dejustiert. Ein anderer Kollege mit ebenfalls mehr FG-Erfahrung als ich meinte dagegen, alles sei i.O. - Hm, komisch. Ich empfand den Durchblick eigentlich immer als sehr gut, auch wenn das Glas nicht so scharf abbildete wie mein jetziges 20x80 mit Einzelokular-Einstellung.
    Vor Anschaffung des 15x70 habe ich übrigens auf einem Teleskoptreffen dieses Glas gegen das 10x60 aus derselben Baureihe gecheckt. Im kleineren Glas empfand ich den Einblick nicht so angenehm, weil unruhig. Deshalb habe ich also beim größeren zugeschlagen. Das Glas hätte ich heute noch, wenn mir nicht das 20x80 (nein, nicht von TS!) über den Weg gelaufen wäre...


    (==&gt;)Winfried_B: Ich hab' nur noch drauf gewartet, daß wieder Dein üblicher Spruch mit der Dusche kommt... [:D] SCNR

  • Hallo Winnie,
    aber das was Du sagst ist doch genau richtig!!
    Sicherlich sind es keine Gläser die einen das absolute Spechtelglück verschaffen,möchte sie jetzt auch nicht mit deinem Hochleistungsfernglas vergleichen,allerdings sollte man Leuten die diese Ferngläser besitzen und damit zufrieden sind den Eindruck vermitteln das man da nicht durchschauen kann!
    Ich selber habe einige Mittelklasse Ferngläser (Preisspanne 300-800,-Euro wie R. Andreas sagt)
    bessessen und die Unterschiede zu den Besagten TS Gläsern war nicht so groß wie ich am Beispiel Eschenbach u.TS schon versucht hab klarzustellen!
    Natürlich sind die Gläser schlechter verarbeitet und halten vielleicht auch nicht so lange,aber Optisch überzeugen sie mich sehr wohl.
    Über dejustierung kann ich sagen das es auch bei namhaften Herstellern immer wieder vorkommt das ein Fernglas dejustiert ausgeliefert wird!
    Tschüss bis gleich,Andreas

  • Hallo Heinz,


    nein - es handelte sich hier um verpackte Ware mit voller Garantie. Konnte es selbst kaum glauben ... Abverkauf stand auf dem Plakat. Vielleicht sind dies auch Auslaufmodelle gewesen - wie gesagt - bis 70%. Leider hatten die wirklich guten Gläaser lediglich max. 20 % Nachlaß erfahren - sonst hätte ich mich eingedeckt ;)


    Gruß


    Copernicus

  • Hallo Andreas,


    Serienstreuungen gibt es immer - ich vermute nur, dass diese bei "Billigoptiken" deutlich größer ist. Mit meinem 80x20 Triplett habe ich vermutlichb Glück gehabt - bildet wirklich gut ab - ist aber sehr schwer. Mal so eben beobachten ist nicht drin - aber das weisst Du ja selbst.


    Ich denke ein weiterer Preisfaktor dürfte die Phasenkorrektur, die sGesichtsfelder der Okulare und natürlich auch die Qualität der Glaskörper bilden. Größere Gesichtsfelder bekommt man meist nur mit hochpreisigen Produkten - Stickstofffüllung ist zwar nicht lebensnotwendig aber das Vermeiden von Beschlag und Glaspilz ist ein Argument.


    Gruß


    Copernicus

  • Hallo Copernicus,
    Das 20x80 wiegt 2,4 kg ist unmöglich ohne Stativ!!Außerdem selbst wenn es nur 500 Gramm wiegen würde braucht man ein Stativ da die Vergrößerung zu hoch ist.(denke 10x50 ist noch möglich aber dann oje)
    Bei den Gesichtsfeldern liegen die LE im bereich des normalen so weit ich weiß.
    Phasenkorrektur haben auch nicht alle Mittelklasse Ferngläser.
    Bei dem Argument Beschlag und Pilz stimme ich Dir ausdrücklich zu!!
    Allerdings sind soweit ich das weiß die meisten Teleskope auch nicht Stickstoffgefüllt(Kenne überhaupt keins) und in der Regel passiert der Optik auch nichts wenn man sie einfach im warmen
    trocknen lässt!
    bis gleich,Andreas

  • Moin Swen!


    &gt; Stickstofffüllung ist zwar nicht lebensnotwendig aber das Vermeiden von Beschlag und Glaspilz ist ein Argument.


    Ich meine, dem wird viel zu viel Beachtung zugeschrieben. Mal abgesehen davon, daß es bei einem Glas mit zentraler Okulareinstellung schwer ist, es luftdicht zu bekommen. Ich hab' früher ca. 25 Jahre lang ein 8x56 von Revue besessen, ein Dachkant-Jagdglas für seinerzeit 250 DM (Anfang der 80er). Das hatte trotz fehlender N2-Füllung und Einsatz auf See, am Strand und in der Nacht weder Beschlag in der Optik noch Glaspilz. Die einzigen Macken waren zum Schluß: die umklappbaren Augenmuscheln hatten sich aufgelöst und die Vergütung der Okulare hatte durchs Putzen in der langen Zeit gelitten. Wenn man sein FG also ordentlich behandelt, hält es jahrzehntelang.


    Ergänzung: Das 15x70 LE hat 4,4° Gesichtsfeld (sGF 66°). Das war sehr angenehm beim Beobachten.

  • Hallo Andreas,


    Teleskope sind offene Systeme - daher kann hier auch keine Stickstofffüllung vorgenommen werden. Es sei ggf. bei Refraktoren möglich - oder SC's oder Maks. Dann müsste aber hinten ein fest eingebautes Prisma oder Spiegel mit Glasabschluß angebrachtv werden....


    10-fach kann ggf. noch freihändig einigermaßen benutzt werden - aber mit deutlichen Wahrnehmungsverlusten (zumindest bei mir).
    Abhilfe schafft die Beobachtung im Zenit aus dem Liegen heraus - aber alles andere wird schwierig.


    Ich empfinde auch bei FG's sGF von 50° als unangenehm. 60° sind (aus meiner Sicht) genau richtig. Zumal man mit FG's meist eh offene Sternhaufen beobachtet oder die Milchstrasse abfährt - hier sind große Gesichtsfelder wichtig.
    Ein recht gutes Fernglas im unteren Preissegmet ist das Pentax HRc (Dachkant) 7x42. Es hat immerhin Okulare mit sGF von 60°, ein reales Gesichtsfeld um die 7,3° und ist auch von der optischen Leistung und der haptischen Beschaffenheit wirklich überzeugend. Wird aber auich nicht mehr in Japan gefertigt sondern in sog. Billiglohnländer. Anders wäre der Preis von ca. 250 € auch nicht zu halten ...


    Gruß


    Copernicus

  • Hallo Sven,
    das mit der Stickstoffüllung bei Teleskopen war natürlich ein Scherz von mir!!
    Finde es auch schön mit großen GF zu schauen,allerdings ist das GF ja auch von der Vergrößerung und Objektivöffnung abhängig.
    Dein Pentax erinnert mich an mein Eschenbach trophy 7x42B ist warscheinlich so ähnlich?!(379,-Euros)
    Leider haben Ferngläser mit großem GF oft eine ausgeprägte Randunschärfe.
    tschüss,Andreas

  • Nur mal zur Klärung technischer Details:
    Das Gesichtsfeld eines Fernglas hängt nicht von der Objektivöffnung ab. Das scheinbare Gesichtsfeld wird vor allem durch die Okulare bestimmt. Weiterhin spielt die Bauform eine Rolle. Bei besonders kompakten Ferngläsern können z.B. die Prismen ein begrenzender Faktor für das Gesichtfeld sein. Ausserdem scheinen grosse Gesichtsfelder bei Porrogläsern einfacher zu realisieren sein. Dort ist auch keine Phasenvergütung (genauer Phasenkorrekturbelag) und keine Verspiegelung der Prismen wie bei Dachkantgläsern nötig. Darum sind Porrogläser bei gleicher Qualität günstiger zu fertigen.
    Die grösse des echten Gesichtsfeld hängt natürlich von der Vergrösserung ab.

  • &gt;&gt;das mit der Stickstoffüllung bei Teleskopen war natürlich ein Scherz von mir!


    Bei dieser Gelegenheit möchte ich hier auf unsere neuen Apo-Gas gefüllten Teleskop-Tuben hinweisen. Für einige Volks-Teleskope stehen diese bereits als Nachrüst-Satz zur Verfügung. Eine erste Präsentation erfolgt an den Ständen der renommierten Astrohändler auf der ATT kommendes Wochenende.


    Technische Daten:
    Brechungsindex der Gas-Füllung n=1,0003 (Optisch unbedenklich)
    Edelgas-Anteil ca. 1%
    Stickstoff-Anteil &gt; 75% garantiert


    Viele Grüße,
    Raphael

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