Astrourlaub

  • Hallo Sternfreunde,


    Ich möchte mit meinem Sohn diesen August, also in den bay. Sommerferien, für einige Wochen in den Urlaub nach Süden fliegen.
    Ich besitze ein Reisefernrohr, bin also nur auf einen dunklen Platz/Sternenhimmel angewiesen.


    Bevorzugen würde ich ein Hotel (am besten klein) um nicht selbst kochen zu müssen. Damit es meinem 12-jährigen Sohn nicht langweilig wird, wäre eine Bademöglichkeit (Pool oder Meer) oder aber andere Freizeitmöglichkeiten (wandern....) angebracht.


    Hat jemand diesbezüglich einen Tipp für mich, also derart schon einmal schöne Ferien verbracht?


    Bezüglich des Landes habe ich nichts spezielles im Sinn, ich denke da aber an Tunesien, Marokko, Kanarische Inseln, ...
    also an bezahlbare Flüge (und daher nicht Namibia oder Chile!).
    Bitte keine Hinweise auf die üblichen Astrourlaubsangebote!
    Das Saharaskyhotel kommt wegen der Anfahrt (geht nicht ohne Mietswagen) nicht in Frage.
    Auch brauche ich kein Observatorium wie "Astropalma".
    Auch das "Astroreisen" von is, mit den "üblichen Angeboten aus der Werbung" kenne ich (und brachte mir leider nichts neues!).


    Ich suche also
    1.ein nettes Hotel mit
    2.guter Anreisemöglichkeit (Flug, dann öffentliche Verkehrsmittel oder Taxi) und
    3. Freizeitmöglichkeiten sowie
    4.dunkler Umgebung des Nachts (und stabiler Wetterlage)


    Für jeden Vorschlag bin ich sehr dankbar!


    Klare Himmel mit gutem Durchblick


    Sterngucker Helmut

  • 2 Fragen:


    Womit willst Du beobachten
    Mietwagen geht gar nicht?


    Denke spontan an Teneriffa, da muss man aber entweder oben wohnen (Parador, nicht ganz billig, 5 Nächte Ticket?) oder unten wohnen und nachts rauffahren (2500m Höhenunterschied). Oben kommt man notfalls auch per Bus hin, der aber nur ein paarmal am Tag fährt, und wandern kann man auch in einer der fetzigsten Landschaften, die dieser Planet zu bieten hat. Taxipreis ist mir unbekannt, Mietwagen kriegt man günstig und verschafft einem ein immenses Maß an Flexibilität...



    Hartwig

  • Hallo Hartwig,


    "Womit willst Du beobachten"


    Wahrscheinlich mit meinem 6" f/5 FH mit 31, 20, 9 er Nagler und 13 er Ethos, eventuell auch nur mit einem 20x, 40x 100mm Großbino. Mal sehen!


    "Mietwagen geht gar nicht? "


    Kostet halt ca. 30.-Euro am Tag, für die ich lieber länger Urlaub mache, abgesehen davon, dass ich froh bin, wenigstens im Urlaub den dunklen Himmel vor der Haustüre haben zu können!


    Das Parador ist - zumal für 2-3 Wochen viel zu teuer! Das hatte ich schon recherchiert!
    Ein kleineres, abgelegenes Hotel wäre ideal!


    Gruss, Helmut

  • Moin Helmut,


    du hast auf Teneriffa den dunklen Himmel nicht vor der Haustür - allenfalls im Parador.


    Das Problem ist die Geometrie der Insel: Die Unterkünfte sind zu 99,7% an den Küsten, wo die Bedngungen nicht gut sind. Du hast aber einen Fast-Namibia-Himmel 2400m höher in den Canadas. Es gibt einen Bus, der fährt rauf und wieder runter, und das war sein Tagesfahrplan. Ist nicht wirklich sinnvoll. Die Canadas sind unbewohnt. Außer dem Parador gibt es keine regulären Unterkünfte da oben.


    Du hast 3 Möglichkeiten:
    - Du wohnst unten und fährst öfter mal nachts rauf - erfordert eindeutig Mietwagen und ist (vor allem nach durchmachter Nacht) nicht unanstrengend.


    - Du fährst mibbm Bus oder Mietwagen rauf und wohnst im Parador - teuer, aber Du hast den Himmel und eine der fetzigsten Landschaften dieses Planeten vor der Tür, und es gibt da einen 60cm Dobson und eine EQ6...Vielleicht nicht die ganze Zeit, aber ev. kaufst Du Dir zwischendrin ein 5-Nächte-Ticket für die Phase um Neumond?


    - Potential hat das kleine Dorf Vilaflor. Das liegt in ca. 2/3 der Höhe inmitten des Kiefernwaldes, da gibt es günstigere Unterkünfte. Du brauchst aber wohl auch einen Mietwagen, um da hinzukommen, und um von da auf die Canadas zum Wandern und Astronomieren zu gelangen...Ich hab diese Möglichkeit selber noch nicht erforscht, würde es aber gerne mal tun, weil doch viel günstiger ist als ein Stay im Parador. Und Du bist in 20 Minuten oben!


    Ich bin ein Mensch, der zuhause im bisherigen Leben auf jeglichen Automobilbesitz verzichtet hat, aber auf TF halte sogar ich so ein Ding mit Rädern für ziemlich nützlich. Wenn Du unten wohnst, kannst Du viel von der Insel mit Öffis erkunden - das Bussystem ist exzellent. Du kannst um die Insel fahren und eine Menge tolle Sachen sehen. Wenn Du aber oben wandern und beobachten willst, ist so ein Auto schon erforderlich. Die Straßen sind gut - aber Du solltest im Gebirge fahren mögen. Wenn Du vielleicht zumindest für einen Teil der Zeit eines mietest, ist das sinnvoll.


    Zum Wetter: August kann es auf TF auch zu Staub in der Hochatmosphäre aus der Sahara kommen, so dass nur eine teilweise Wettersicherheit besteht. Aber selbst bei leichtem Dunst hast Du in den Canadas noch FSZ 6,7. Das spricht m.E. für ein "Unten Wohnen und bei Bedarf Rauffahren".


    Hartwig

  • Hallo Helmut,


    das ist eine Frage, die mich auch jedes Jahr umtreibt. Zwar habe ich keinen Sohn - aber wenn ich mein Weibchen mitnehmen will, muss die ebenfalls "bespaßt" werden. Da gelten also ähnliche Bedingungen...


    Bisher waren meine Astroreisen nur von mäßigem Erfolg gekrönt. Meistens, weil einfach das Wetter nicht mitspielte. Es hat aber auch immer mit Murphy zu tun. Man kann sich darauf verlassen, dass der Himmel herrlich ist, fährt man ohne Equipment los. Hat man 200,- EUR Übergepäck bezahlt, ist schlechtes Wetter vorprogrammiert.


    Hier ein paar meiner Erfahrungen:


    - Mallorca (im Spätsommer)
    Hier hatte ich keinerlei Equipment dabei und prompt war der Himmel absolut phantastisch. Ich bin nachts zum Kap Formentor gefahren - dort gibt es auf einem Hügel einen kleinen Turm. Dort bin ich hochgestiegen und habe mich einfach auf eine Matte gelegt und den Himmel mit dem Fernglas abgegrast. Herrlich! Es gibt ganz in der Nähe auch ein größeres Hotel, aber frag mich nicht, wie das heißt...


    - La Palma
    Wäre für mich die erste Wahl. Wir hatten ein Appartment im Süden (Quemados). Dort habe ich meistens von der Terrasse aus fotografiert. Eine Tour auf den Roque ist sowohl tagsüber (mit Sohn), als auch Nachts ein Erlebnis - setzt allerdings einen Mietwagen voraus. Einen ausführlichen Bericht findest Du hier: http://www.watchgear.de/LaPalma/LaPalma.html


    - Fuerteventura
    Dort hatte ich auch meistens Pech mit dem Wetter. Außerdem hat mir nachts der Wind fast die Monti weggerissen.


    - Kapverdische Inseln
    OK - das ist schon ein längerer Flug, aber die Inseln sind verhältnismäßig günstig. Mir hat es nicht so besonders gefallen - aber für den Sohn gibt es den Riesenpool, der ganzjährig beschwimmbar ist. Dort - fast am Äquator - gibt es auch schon ein wenig echten Südhimmel. Magellansche Wolken, Tucan, etc. Ich hatte leider großes Pech mit dem Wetter. Tagsüber Sonne pur - nachts Wolken pur. Die Inseln liegen mitten im Nordost-Passat. Evtl. ist das Wetter typisch - keine Ahnung...


    - Kuba
    OK - weit und auch nicht gerade billig. Der Himmel war im Hochsommer auch wirklich klasse. Allerdings traut man sich nachts nicht wirklich alleine in dunkle Ecken. Nicht wegen böser Jungs - eher wegen hartnäckiger Mädels[;)]


    - Thailand (Phuket/Ko Samui)
    OK - auch zu weit. Auf Phuket viel zu hell überall. Auf Samui geht es besser - aber das Problem mit den Mädels ist noch verschärft.



    Es würde mich freuen, auch andere Erfahrungen zu hören. Besonders würden mich Griechenland bzw. die griechischen Inseln interessieren. Vor allem, weil der Urlaub quasi kostenlos wäre. Was wir den Griechen in den nächsten Jahren nicht geben - geben wir ihnen nachher trotzdem [}:)]


    Gruß
    Klaus

  • Hallo Hartwig,


    also von weiter unten, also Strandnähe aus zu spechteln, ist wohl nicht empfehlenswert!?
    Da ich weder im Parador wohnen, noch jede Nacht ´rauf und ´runter fahren will, fällt Tenereiffa weg!
    Danke für deine hilfreichen Ausführungen!


    Hallo Klaus,


    Auf La Palma bin ich wohl in einer ähnlichen Lage wie auf Teneriffa.


    Ich werde ´mal nach den Kapverdischen Inseln Ausschau halten! Gut dass du mich auf die hinweist.
    Die anderen Flugziele sind mir jedoch zu weit weg!
    Danke für deinen ausführlichen Erfahrungsbericht!


    Klare Himmel und Grüsse,


    Helmut

  • Hallo Helmut,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Auf La Palma bin ich wohl in einer ähnlichen Lage wie auf Teneriffa.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Finde ich nicht...


    Auf La Palma muss man nicht auf den Berg. Es gibt kaum Hotels und nachts auch nur sehr wenig Beleuchtung - auf der ganzen Insel. La Palma ist meines Wissens nach weltweit der einzige Ort, an dem es ein Gesetz gegen Lichtverschmutzung gibt.


    Gruß
    Klaus

  • Moin Helmut,


    meine La Palma-Erfahrungen sind von vor der aktiven Astrozeit. Es reicht aber, um vor dem Hotel Sol und dessen unmittelbarer Umgebung in Puerto Naos zu warnen. Puerto Naos ist einer der groessten (!?) Straende der Insel und es ist wirklich noch ein niedlicher nur halb-synthetischer Ort. Aber am Hotel ist alles voller Quecksilberdampf der Hotelbeleuchtung - und von der Nachmittagshitze wabert die Luft noch lange. Es gibt aber in der unmittelbaren Naehe kleine Fincas (turismo rural), t.w. mit Dachterrasse mit herrlicher Rundumsicht mitten in den Bananenfeldern. Das geht schon ohne Mietwagen. Einige der Augangspunkte fuer Wanderungen sind auch ganz passabel mit dem Bus zu erreichen; dann abends in La Bombilla noch Tintenfisch mit Wein und Sauce...Fahrradmiete waere vielleicht angezegt.
    Viele Gruesse,
    jan

  • Tunesien? Auch da meine Erfahrungen vor der Astrozeit.
    Fort des Autruches in Kebili ist ziemlich ab vom Schuß, gute Küche, aber ob da jemand Deinen Sohn bespaßen kann und wie man in's Nirgendwo etwas weg vom Hotel kommt?
    Ansonsten gibt es im Hinterland jede Menge wenig besiedelte Ecken - aber wie es da mit dem ÖPNV ausschaut? Nach Kebilil kommt man mit dem Zug von Tunis nach Douz, dann weiter mit der Louage (Sammeltaxi).


    Aber man kann natürlich mal HIER nachfragen: http://www.satunisia.info/index.htm


    Marokko? Vielleicht Merzouga oder Zagora - der Transfer läßt sich sicher irgendwie arrangieren.


    Ansonsten:
    Bis Ouarzazate Hinweise zur Anreise hier:
    http://wikitravel.org/en/Ouarzazate
    (Ouarzazate lohnt auch als Besichtigungsziel!)


    Direkte Anreise ab Marrakech hier:
    http://wikitravel.org/en/Zagora


    Astronomieurlaub ohne Mietwagen ist offensichtlich nicht ganz einfach.

  • Hallo Klaus, Jan und Jens,


    "Auf La Palma muss man nicht auf den Berg. Es gibt kaum Hotels und nachts auch nur sehr wenig Beleuchtung - auf der ganzen Insel. La Palma ist meines Wissens nach weltweit der einzige Ort, an dem es ein Gesetz gegen Lichtverschmutzung gibt."


    "meine La Palma-Erfahrungen sind von vor der aktiven Astrozeit. Es reicht aber, um vor dem Hotel Sol und dessen unmittelbarer Umgebung in Puerto Naos zu warnen. Puerto Naos ist einer der groessten (!?) Straende der Insel und es ist wirklich noch ein niedlicher nur halb-synthetischer Ort. Aber am Hotel ist alles voller Quecksilberdampf der Hotelbeleuchtung - "


    Das dachte ich mir auch, als ich die nächtlichen Fotos vom Hotel sah!


    Ansonsten gibt es leider keine kleineren Hotels, weiter im Landesinneren, hoch über dem Meer, sondern nur noch Fincas!


    Ich bin seiteher in Tunesien auf der Suche nach Hotels am Wüstenrand (wie z.B. die Oase Tozeur).


    Jens, der SAT-link funktioniert leider nicht! Das wäre es natürlich gewesen: Bei tunesischen Amateurastronomen nachfragen!


    Bezüglich des "Fort des Autruches in Kebili" werde ich noch recherchieren! Ein Hotelpool wäre ja schon viel für uns zwei.....!
    Mein Account im Tunesienforum ist nach fast 3 Tagen immer noch nicht freigegeben! Frechheit!
    Wenn ich in Tunesien nichts überzeugendes finde, wende ich mich Marokko zu und fange da, Jens, bei deinen Links an!
    Jedenfalls danke für eure Beiträge! Ich hoffe, es kommen noch weitere Tipps!


    Grüsse "HotelmitdunklemHimmelSucher" Helmut

  • Hm... Link habe ich eben noch mal probiert!


    Hier ncoh einmal der englische:
    http://www.satunisia.info/angstro.htm


    Wobei es sich in Tunesien um ein früheres Fort der Fremdenlegion handelt - die haben da einmal pro Jahr hochbetrieb, ansonsten ist nix los, daher fragen, ob der Pool gefüllt ist. (Ich war wie gesagt zu vorastronomischer Zeit da, das ist locker 15 Jahre her.)


    Ansonsten ist natürlich auch Jordanien eine Option, wenn man preiswert hinkommt!


    Da haben die Astronomen eine nette Website.
    http://www.jas.org.jo/index2.html
    http://www.jas.org.jo/arab.html


    Gruß,
    Jens

  • Aloha Helmut,


    falls auch Suedspanien in Betracht kommt, habe ich auch zwei Tips, wo ich auch schon selber war:


    Da waere das Casa Moscatel: http://www.competa-online.de/f…illas/moscatel/index.html Das ist eine nette Finca, direkt am Nationalpark der Sierra Tejeda angrenzend. Da gibts einen Pool, Wandermoeglichkeiten ohne Ende direkt vom Haus weg und gut Spechteln kann man am Haus auch. Wenn ihr Tiere moegt, die Besitzer, die daneben wohnen und sehr nett sind, haben 2 Hunde und 3 Katzen (hmmm..., ich muesste mal nach Bildern von den Miezen fuer den Katzenthread fahnden [:D] ). Nachteil: Kochen muss man selber und ein Mietauto waere auch sinnvoll. Aber evtl. kann man ein Arrangement treffen, dass man vom Flughafen (Malaga) abgeholt wird. Weil, zum Spechteln braucht man da ja kein Auto. Nach Andalusien kann man ja auch noch mit dem eigenen Auto fahren. Wenn man gut drauf ist, ist es in 2 Tagen zu schaffen, dann ist man total unabhaengig.


    Dann gibt es noch das Oertchen Montefrio http://www.montefrio.es in den Bergen nordwestlich von Granada. Ein sehr schoen gelegener Ort mit arabischer Festung. Da kann man theoretisch komplett ohne Auto auskommen, denn es gibt einen Bus von Granada (Flughafen): http://www.foromontefrio.com/index.php?topic=324.0 Am Ortsrand liegt das Hotel La Enrea: http://www.zercahoteles.com/htm/en.descrip.htm Das ist ein einfaches, guenstiges Hotel mit Restaurant, aber ohne Pool. Im Ort gibts alles, was man so braucht in bequemer zu Fuss Entfernung. Zum Spechteln muesste man sich ein paar Meter Richtung Osten vom Hotel und vom Ort auf den Feldwegen dort entfernen, damit der Himmel gut wird. Wenn man dort ein Stueck vom Ort weg ist, ist der Himmel wirklich toll, sogar etwas besser, als bei der obigen Finca, wo man Malaga im Westen und das Kuestenlicht noch deutlich merkt. Am Enrea selber habe ich aber noch nicht gespechtelt.


    Gruss und CDS


    Haley

  • Hallo Jens,Haley!


    Wegen der Flüge nach Jordanien muß ich ´mal schauen! Das ist auch eine interessante(s) Idee/Ziel!


    Danke auch für den Tipp "Montefrio" in Spanien! Das klingt auch gut und wäre mit dem Auto zu machen!
    Haley, du bist der erste Amateurastronom (in den vielen Foren), der mir mit einem Hoteltipp (abseits von Parador, Sattelegg, Tivoli...) aufwartet!
    Der erst Nagel mit Kopf!
    Es scheint, dass Astronomen keinen Urlaub machen, und wenn, dann nur auf oben eingeklammerten, ausgelatschten Wegen!
    Unglaublich!
    Keiner mit einem konkreten Vorschlag! Scheinen alle Auto zu fahren oder zu campen!


    Grüsse, Helmut

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: HelmutLang</i>
    Keiner mit einem konkreten Vorschlag! Scheinen alle Auto zu fahren oder zu campen!<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hi!


    Mein letzter Auslandsurlaub hat mich ins Moevenpick nach El Gouna am Roten Meer geführt - kann ich im Prinzip empfehlen, allerdings ist's rund ums Hotel ziemlich hell, und dank der flachen, gut beleuchteten Wüste muss man da schon ziemlich weit raus gehen, bis es richtig dunkel wird - ohne Fahrer ist das auch nichts. Beim vorletzten Mal hatte ich nur ein Teleobjektiv dabei, um die Venusbedeckung zu knipsen, und beim letzten mal gar nichts astronomisches. Den Skorpion in seiner ganzen Pracht zu sehen, hat aber schon was.


    Und ja, ich hatte mir einmal einen Fahrer genommen, um was vom Land zu sehen - in Anbetracht der ganzen Militärposten, die Reisepasskopien und sonstiges sehen wollten, war das auch gar keine schlechte Idee. Zu schnell fahren kostet übrigens etwa 20 Euro, zumindest für Einheimische... Und es ist schon ein Erlebnis, alleine unter lauter arabischen Fernfahrern die Teepause an einer Tankstelle irgendwo in der Wüste zu verbringen. In den koptischen Klöstern, die mein Ziel waren, sind wir dann sogar noch drei anderen Touristen begegnet - das ist überhaupt kein Vergleich mit einer Bustour nach Luxor oder dem Flug nach Kairo (hab ich auch gemacht - da hat man halt nicht viel Zeit, da heißt es schnell, schnell).


    El Gouna bietet aber auch einmal die Woche eine Tour zum Sternegucken in die Wüste an, optional mit Quadfahren. Da erwarten einen dann (wie ich mir hab erzählen lassen) ein paar 8"-SCTs und ein paar Leute, die die Sternführung machen. Das Angebot hab ich allerdings nicht wahrgenommen.


    Die Ausflüge können ziemlich ins Geld gehen, lohnen sich aber meist - El Gouna selbst ist vor allem was zum Relaxen, für Kiting und tauchen. El Gouna ist weder klein noch dunkel, aber vom Licht her auch nicht schlimmer als ziemlich ausgedehntes Dorf. Nur die Lampen werden nachts nicht ausgeschaltet.


    Gruß,
    Alex


    PS: Für einen Astrourlaub würde mich Saharasky mal reizen, grad weil man mit dem Auto hin kann - den ganzen Fotokrempel würde ich nur ungern einer Fluggesellschaft anvertrauen...

  • Aloha Helmut,


    ja, danke fuer die Blumen. Auf Montefrio bin ich gestossen, weil wir uns beinahe dort in der Region ein Haus gekauft haetten. Wir hatten auch immer ein Auto, da tut man sich schon leichter, das mit der Busverbindung habe ich im Netz recherchiert, wie gut das wirklich funktioniert kann ich nicht sagen, muss die Praxis zeigen. Aber immerhin, es ist moeglich, dort ohne Auto was zu machen.
    Das Hotel Enrea liegt ganz am oestlichen Ortsrand von Montefrio in einem kleinen Seitental, es gibt da auch Licht, also normale Strassenlampen, aber es fuehren Feldwege in die umgebenden Olivenhaine. Hinter dem Hotel gehts gleich in die Huegellandschaft. Ich bin da mal oberhalb des Ortes ein Stueck rumgelaufen, man muesste das tagsueber vor Ort (oder per Google Earth vorab) mal genauer recherchieren, wo sich ein Spechtelplatz ausserhalb findet, wo man dann abends zu Fuss hinpilgern kann. Anscheinend ist euer Reiseequipment ja recht kompakt und daher gut tragbar. Als ich dort war, bin ich immer zu der Stelle gefahren, wo das Haus war, das wir kaufen wollten, ein paar Kilometer suedlich von Montefrio. Da habe ich meine Spechteltests in der Gegend gemacht und war durchaus angetan. So konnten wir einmal trotz leichtem Mond das Zodiakallicht sehen. Das war auch der Grund, ausgerechnet dort in der andalusischen Pampa nach einer Finca Ausschau zu halten.
    Uebrigens, Deutsch spricht in dem Hotel keiner, ist halt ein kleines, einfaches Hotel abseits von den Touristroemen.


    Gruss und CDS


    Haley

  • Also folks, ich WAR 2000 in Jordanien, . Es gibt dort einen Astroverein, die JAS, und ich hab mich mit den Leuten im Jahr 2000 sogar getroffen. Interessantes Reiseland, tierisch heiß im August. ABER: Soll ich mal was sagen: Es ist UM CA. 15 GRöSSSENORDNUNGEN (!) einfacher, mal von einem der tausenden Hotels mit einem der tausenden Mietwagen in Puerto de la Cruz auf die Canadas zu fahren als in Jordanien Astro zu machen. Sinnvolle Beobachtungsorte gibt es in einem Ölcamp kurz vor der irakischen Grenze. Ich war nie da, aber etliche Leonidenbeobachter 1999, und mit einigen war ich Anfang 2000 in Amman. Die Gegend um die Hauptstadt ist diesig und hell. In wieweit das Beobachten dort heutzutage nach 9/11 und Irakkrieg überhaupt noch geht, weiß ich nicht, ich bin da aus verschiedenen Gründen sehr pessimistisch. Ist derzeit generell alles nicht einfach in dem Land. Definitiv nix, wo ich irgendwo mal eben vor die Tür gehen und lustig Astro machen kann. Und genau nach sowas hattest Du gefragt.


    Ich denke, Dein Problem ist nicht die mangelnde Bereitschaft der Leute zur Beschreitung unausgelatschten Wegen, sondern die genannten Constraints. "Direkt am Wasser", "Hotel", "nicht so teuer", "Baden vor Ort", "wirklich dunkler Himmel vor der Tür", "auch für Deinen Sohn cool" sind eben nicht leicht zu vereinbaren. Gibts weltweit vielleicht gar nicht. Da wird man einen Kompromiss fahren muessen. Ich denke immer noch TF, wohnen unten, spechteln oben, und das nicht die ganze Zeit, kommt dem, nachdem Du gefragt hast, schon recht nahe.


    Du solltest Dir auch klar werden, was Du willst. "Astro bis der Arzt kommt?" erfordert eine Unterkunft, wo Du auch nach 11:00 noch Frühstück bekommst? "Gelegentlich mal beobachten, aber eigentlich Urlaub machen" erfordert gelegentliche Transportvorgänge. "Abenteuer pur in der Mongolei und abends vor der Jurte den Sternenhimmel im Feldstecher genießen"? Hab ich alles schon gemacht, aber noch nie gleichzeitig. Und das ist mein Problem mit Deiner Frage.


    Jetzt schreibst Du, Du würdest ev. von Deutschland aus bis Spanien fahren. Wie wäre es da mit Südfrankreich - Haute Provence, östlich von Forcalquier? Es gibt bergeweise Ferienhäuser zu mieten, und vor der Tür kannst Du prima Astro machen. Wir hatten vor Jahren öfter eines gemietet bei F-04150 Revest-Du-Bion und dort beobachtet. Es ist häufig klar, prima Südsicht, recht dunkler Himmel, Profisternwarte unweit zu besichtigen, aber zum Baden musst Du in die Gegend Gorges Du Verdon fahren. Dort gibt es einen lustigen Bade-Stausee und eine prima Schlucht, in die Du mit Tretboot oder Kajak reinfahren kannst. Ev. kann man auch in der Gegend der Schlucht, die übrigens landschaftlich toll ist, wohnen und beobachten, aber das hab ich nicht probiert.


    Bin jedenfalls mal gespannt, was es wird [:)]
    Hartwig

  • Hallo Alex,


    der el Gouna- Urlaub war sicher sehr interessant!


    "Für einen Astrourlaub würde mich Saharasky mal reizen, grad weil man mit dem Auto hin kann - den ganzen Fotokrempel würde ich nur ungern einer Fluggesellschaft anvertrauen..."


    Wenn die nicht ab dem 8. August wegen dem Ramadan geschlossen hätten, hätte ich dort vlt. zwischenzeitlich schon gebucht! (Es gibt dort nämlich in der Nähe eine Bademöglichkeit, wie ich herausfand!)


    Hallo Haley,


    Montefrio liegt mir doch etwas zu weit weg, mit dem Auto und ist anders nur schwer zu erreichen! Aber trotzdem danke für deinen Tipp und deine Mühe!


    Hallo Hartwig,


    "Ich denke, Dein Problem ist nicht die mangelnde Bereitschaft der Leute zur Beschreitung unausgelatschten Wegen, sondern die genannten Constraints. "Direkt am Wasser", "Hotel", "nicht so teuer", "Baden vor Ort", "wirklich dunkler Himmel vor der Tür", "auch für Deinen Sohn cool" sind eben nicht leicht zu vereinbaren. Gibts weltweit vielleicht gar nicht. Da wird man einen Kompromiss fahren muessen. Ich denke immer noch TF, wohnen unten, spechteln oben, und das nicht die ganze Zeit, kommt dem, nachdem Du gefragt hast, schon recht nahe. "


    Du hast mit deiner Einschätzung natürlich Recht! Mir ist/war klar, dass es natürlich "irgendwo" ein Kompromiss wird (sonst würde ich ja meinen Sohn nicht mitnehmen!)
    Derzeit bin ich "auf Kreta unterwegs" und habe im Kretaforum 2 heiße Tipps erhalten!
    Bisher das Beste, was ich finden konnte! Mal sehen...


    "Bin jedenfalls mal gespannt, was es wird "


    Das werde ich am Ende des Threads sicherlich bekannt geben!


    Gleich noch eine Frage hierzu:


    Wo auf Kreta liegt denn das "Cappela-Observatorium"?
    Ich habe es schon einmal irgendwo gelesen, weiß aber nicht mehr wo und finde beim Googeln nur alte Infos, als sie noch in Namibia waren!


    Grüsse, Helmut

  • Kreta ist ne gute Idee. War ich mal Feb. 1982. An der Südküste, Ag. Galini. Kleines Kaff, wenig los, etwas Dunst, Astro aufm Dach mit 6cm Refraktor, sogar fotografisch. Klar, keineswegs namibisch, aber ganz nett. Wir waren damals sehr begeistert. Das kleine Hotel wurde im Sommer an Engländer vermietet und stand im Frühjahr einfach leer. Die freuten sich darueber, dass es ein paar Leute gab, an dass sie im Februar billig vermieten konnten. Wir haben die Kueche in Betrieb genommen und uns selbst versorgt. Was super ist, wenn man die Nacht über Astro macht.


    Wie das da heute aussieht: Keine Ahnung. Aber so dunkel wie damals wird es nicht mehr sein.


    Kreta hat auch den Vorteil eines guten Bussystems. Man kam auch in entlegene Bereiche des Landes. Griechenland ist wegen der immensen Flexibilität der Griechen auch prima ohne große Sprachkenntnisse bereisbar.


    Guck mal Richtung Lassithi-Ebene. Die liegt hoch, nur kleine Dörfer etc., in denen man aber spontan Unterkuenfte kriegte. Wir waren damals mehr oder minder wandernd oder mit Oeffis auf der Insel unterwegs, und das war ganz nett. Im August soll es aber gelegentlichen Sahara-Staub geben.


    Hartwig

  • Hallo Alex,


    danke, mit den Kordinaten kann ich mich mit google earth auf die Suche machen.
    Vlt. finde ich auch in einem der nahegelegenen Dörfer eine Unterkunft.


    Hallo Hartwig,


    von den "Studios Galini" (nennt es sich heute) lasse ich mir ein Angebot machen!


    "Kreta hat auch den Vorteil eines guten Bussystems. Man kam auch in entlegene Bereiche des Landes."


    Darum wird es wahrscheinlich Kreta!


    "Guck mal Richtung Lassithi-Ebene. Die liegt hoch, nur kleine Dörfer etc., in denen man aber spontan Unterkuenfte kriegte."


    Das ist ein weiterer guter Tipp, mache ich!


    Gruss, Helmut

  • Hallo reisende Sternfreunde,


    ich werde mit meinem Sohn Marco die ersten zwei Augustwochen auf Kreta im Hotel Polyrisos (bei Rodakino) an der Südküste verbringen.
    Das Hotel liegt ziemlich abseits am Strand, nur kl. Dörfer weiter weg, mit Blick nach S auf das Libysche Meer.
    Auf dem 35. Breitengrad steht alles 13° höher als bei uns, allerdings ist Omega centauri schon verschwunden.
    Aber die ganze Palette des Sag, Sco, sowie etwas Nor und Ara ist sichtbar! M6 und M7 endlich mal so richtig hoch (20°)!
    Angeblich schaltet die Hotelleitung ab 23 Uhr das Licht aus!
    Laut Reiseführer ist Kreta mit 300 Sonnentagen im Jahr der sonnigste Platz Europas.
    Ich darf also auch in gewisser Weise sogar mit dem Wetter rechnen!


    Aber jetzt geht es erst einmal nach Italien in den Urlaub!


    Grüsse, Helmut

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