Großbrennweitige Okulare

  • Hallo Sternfreunde,


    die Naglerserie mit großem scheinbarem Gf (82°) hört bei 31mm auf.


    Meine Frage hierzu:


    Könnte man auch noch längerbrennweitige Okulare mit diesem Gf bauen, oder ist bei f 31mm bereits die 2" Feldblende der limitierende Faktor?


    Man könnte doch dann auch 3" Okulare bauen, da es ja schon lange 3" OAZ gibt!
    Oder gibt es die gar schon (für größere Fernrohre)?


    Mich verwundert etwas der Mangel an längerbrennweitigen Okularen angesichts des großen Marktes an Fernrohren mit Öffnungszahl 10 oder gar mehr! Da müßte das Sortiment ja mindestens bis 70mm gehen!
    Sind die so schwer oder teuer herzustellen?


    Im Voraus "Danke" für eure Antworten!


    Mit Grüssen,


    Sterngucker Helmut

  • Hallo Helmut.


    Bei Siebert Optics http://www.siebertoptics.com/ gibt's langbrennweitige Okulare mit 3" oder 4" Steckdurchmesser.


    Bei Nagler-Okularen (Okis mit Randkorrektur für f/4) macht es eigentlich keinen Sinn sie "Länger" als 31mm zu konstruieren, denn die resultierende AP wäre viel zu gross. Ein Markt für ein, sagen wir mal 45mm Nagler, der wäre glaubs nicht sehr gross - abgesehen desssen, was es wohl kosten würde.


    Selbiges gillt m.E. auch für Okulare mit >>50mm Brennweite. Sowas kauft man doch nur als Sternwarte, wenn man einen "richtig langen" Refraktor hat (z.B. die Urania Sternwarte in Zürich hat einen 12" Zeiss mit 5m Brennweite) und damit auch mal ein etwas grösseres GF haben will. Als Amateur kauft man für grössere Gesichtsfelder nicht ein 70mm Okular, sondern einfach ein kleineres (kürzere Brennweite) Teleskop. [:D]


    (Edit. n'paar stellen leicht geändert. Man sollte alles nochmals durchlesen, bevor man den Beitrag absendet. [B)])

  • Hallo Helmut,


    das 31'er Nagler hat eine 42 mm Feldblende. Da wären also auch 34 oder 35 mm Brennweite machbar.


    Klar könnte man auch 3"-Okulare bauen. Bei uns an der Sternwarte haben wir u.A. Okulare mit 64 mm Durchmesser und 100 mm Brennweite.
    Die grössten Okulare, von denen ich bisher gehört habe, hatten 200 mm Feldblendendurchmesser! Aber heute haben Grossteleskope gar keinen OAZ mehr, darum dürfte der Bedarf für solche Okulare eher gering sein.


    Sicher kann man 70 mm Okulare in 2" bauen, aber die haben dann einen üblen Tunnelblick.


    Gruss Heinz

  • Hallo Silvio, hallo Heinz,


    ich danke euch für eure Antworten!
    Wow, die Siebertokulare gibt´s sogar mit 4"!


    "Bei Nagler-Okularen (Okis mit Randkorrektur für f/4) macht es eigentlich keinen Sinn sie "Länger" als 31mm zu konstruieren, denn die resultierende AP wäre viel zu gross."


    Bezüglich der Randkorrektur für schnelle Optiken stimmt das natürlich!
    Ich denke aber, dass sie wegen des großen Gf´s - und da gibt es ja sonst keine ebenbürtige Alternative - auch an großbrennweitigen Fernrohren und ich denke da nicht nur an lange Refraktoren, sondern auch an die unzähligen SC´s, für welche die Amateure, welche nicht "einfach ein kleineres Teleskop" kaufen wollen, doch auch eine max. AP benötigen/wollen.
    Aber ich gebe dir natürlich Recht, Silvio! Wer so ein Teleskop kauft, ist ursächlich selbst schuld!


    Auch ich beging diesen Fehler als Anfänger mit einem 8" SC f/10, welches ich wieder verkaufte.
    Mein 4" f/10 Maksutov fristet auch schon seit Jahrzehnten ein Leben auf dem Dachboden!


    "das 31'er Nagler hat eine 42 mm Feldblende. Da wären also auch 34 oder 35 mm Brennweite machbar."


    Na, für ein f/5 doch das ideale Okular! Dass Al sich diesen Marktanteil entgehen läßt....? Ich hätte es schon!
    Und für einen gängigen f/7 - Refraktor ein 50mm Okular mit 82° sGf zu haben....na ja, was juckt´s mich....!


    Gruss, Helmut

  • Hallo Helmut.


    Ja, die ganzen SC's (meist f/10) und deren Derivate (z.T. bis f/15) die bedürfen (sofern sie grösstmögliches GF zeigen sollen) natürlich "längere" Okulyten; für 7mm AP bei f/10 wäre ein 70mm Oki nötig.


    Und Tunnelblick (da geb'ich Dir natürlich recht[:D]) ist nicht angenehm - egal an welchem Teleskoptyp.



    Aber: Bevor ich für so ein Gerät 2 Stück Siebert Okulare (<b>und</b> einen 3" OAZ <b>und</b> einen 3" Zenitspiegel *) kaufen täte, tät'ich eher einen Reducer (auf 6,3) kaufen und dann das normale 2" Zubehör benutzen. [;)]


    (* stellt sich ausserdem noch die Frage, in wie fern ein SC (mit meist engem Blendenrohr) das 3" Zubehör überhaupt auszuleuchten vermag...[B)] !!)




    Oder eben einen richtigen Richfielder kaufen. Das macht mehr Sinn (und ist günstiger!) als ein SC zum Richfielder zu vergewaltigen.


    z.B. einen 120/600 Achromaten oder 150/750 Newton, ggf. ein kleiner...mittlerer ED (die werden ja auch immer "schneller").



    Deshalb ist der Markt für &gt;2" Zubehör eher sehr klein!


    (Fotografisch gibt's langsam einen Markt für &gt;2" OAZ und Filter, weil die Kamera-Sensorchips ja auch immer grösser werden...)




    Ach ja, das "längste" Okular, das ich bisher gesehen habe, das war (wenn ich mich recht erinnere) ein 190mm Zeiss.
    Muss gleich mal gucken, (bei APM in der Lagerliste) ob ich noch ein paar weitere Infos dazu finde. Aber an eines erinnere ich mich noch genau: als ich den Preis gesehen habe, hab'ich gedacht "dafür könnte man einen sschönen APO kaufen..."[:D])

  • Hallo Helmut,


    es gibt heute wenig Fernrohre die für Okulare größer 2" Steckdurchmesser geeignet sind.
    Ein SC oder Mak( zumindest die kleineren )vignettiert durch die Blendrohre und Bohrung des Hauptspiegels.
    Beim Newton bleibt man bei handlichen Öffnungsverhältnissen größer F/6,
    viele Apos haben F/8 oder F/7, also braucht eine Okularbrennweite grösser 40mm nur der Besitzer von langbrennweitigen Röhren,
    heute als Exotenfernrohre bezeichnet.
    (Ich benutze ein Baader Okular 60mm Eudiaskopisch mit 2" Steckfassung am Zeiss AS130/1950)


    Ein Okular mit einem Steckdurchmesser von 3 oder 3,5" und längerer Brennweite und 82°oder 100°GF ,
    ist technisch machbar wird aber für Amateure unbezahlbar und würde z.B. als 3,5" Version
    in der Preisliste von Uncle Al bestimmt im vierstelligen $Bereich aufgeführt.
    Nicht zu vergessen was ein 3,5" OIII oder UHC Filter kosten würde....


    Früher gab es ein Zeiss WW Okular mit 50mm Brennweite und 70° Feld mit einem Anschlußgewinde M68
    für die Fernrohre von Volkssternwarten. Dieses wird heute, wenn überhaupt, sehr teuer gehandelt.


    Unsere 6"F/5 Kometensucher sind mit den modernen Nagler und anderen WW Okularen
    sehr gut für maximale AP und Gesichtsfeld ausgerüstet.


    Ich habe auch noch einen alten Jaegers Refraktor 6"F/8
    für den wäre ein altes Zeiss Großfeldokular mit 50mm das Richtige.
    Der Gewinn gegenüber dem F/5 wäre eine schönere und noch knackigere Sternabbildung über das ganze GF.


    Aber mal ganz ehrlich Helmut,
    im schon etwas reiferen Alter, sind da 7mm AP noch nutzbar?
    6mm AP tut es uns doch auch [;)]


    Früher hatte ein Kometensucher ein grosses Okular,
    siehe den Artikel vom Jürgen Kost.
    http://www.achromat.de/index.p…che-instrumente&Itemid=87

  • Hallo Silvio, Hallo Gerd,


    "Ja, die ganzen SC's (meist f/10) und deren Derivate (z.T. bis f/15) die bedürfen (sofern sie grösstmögliches GF zeigen sollen) natürlich "längere" Okulyten; für 7mm AP bei f/10 wäre ein 70mm Oki nötig."


    Genau deswegen dieser Thread, wobei es jedoch ganz interessant ist, was er als Nebenprodukte (4" Okulare, Okulare mit 190mm Brennweite...) noch alles zutage bringt!


    "Deshalb ist der Markt für &gt;2" Zubehör eher sehr klein!"


    Wenn man die Angebote der Händler anschaut, wird einem das sehr schnell klar!
    Aber die Frage, ob 50 - 70 mm Okulare noch mit genügend großem sGf als 2" Okulare gebaut werden können, ist noch offen
    Dank Heinz weiß ich jetzt nur, dass auch ein 35mm als 82° Okular machbar wäre.


    Konkret also nochmals: Wieviel mm Brennweite läßt die Feldblende eines 2" Okulars zu?


    Die Frage nach größeren Feldblendendurchmessern entstand nur aus obiger Frage, weil ich nicht wußte, wieviel mm Brennweite ein 2" zuläßt!


    Die 3" bezogen sich auch nicht auf SC´s sondern auf Refraktoren, die teils schon mit 3" OAZ geliefert werden, wie z.B. der 125/900 Individual, der mit solchigem bestellt werden kann!


    "Aber mal ganz ehrlich Helmut,
    im schon etwas reiferen Alter, sind da 7mm AP noch nutzbar?
    6mm AP tut es uns doch auch!"


    Die Frage ist völlig berechtigt, Gerd, da ich nicht einmal weiß, wie groß meine dunkeladaptierten Pupillen eigentlich sind/werden!
    Ich habe sie, ehrlich gesagt, noch nie nachgemessen/nachmessen lassen (das soll aber irgendwie alleine machbar sein!).
    Bin aber immer von 7mm ausgegangen! Bin wohl zu sehr Optimist!
    Du bringst mich da jetzt doch glatt zum Zweifeln!
    Ich bin halt mit 46 doch schon ein alter Knacker (ein dickköpfiger Widder, der dir allerdings 4x hinterherhinkt, hi,hi,hi)!


    Gut: Ich habe also weder ein f/10-Gerät, noch bin ich (jung und) großäugig! Aber selbige gibt es zweifellos! Bleiben wir bei 7mm, nicht 8mm max AP!


    "viele Apos haben F/8 oder F/7, also braucht eine Okularbrennweite grösser 40mm nur der Besitzer von langbrennweitigen Röhren,
    heute als E x o t e n f e r n r o h r e bezeichnet."


    Hi, hi, hi! Der war gut! Die weit verbreiteten SC´s mit ihren exotischen Guckern! Ich war auch einst - moment - vor 21 Jahren - einer!


    Heute würde ich mit so einem Gerät längst auf die Palme steigen und heruntermeckern, warum es denn kein 70mm - verzeih! - 60mm Okular dafür gibt, um wenigstens einigermaßen den Überblick beim Beobachten zu behalten!


    Aber lassen wir mal die Exoten beiseite, und wenden uns den APO´s zu:
    Da sind wir dann immer noch bei Okularbrennweiten von 56mm!
    Da scheinen auch keine "Niedrigvergrößerer" vertreten zu sein, da da auf Palmen steigen.....!
    Die beobachten alle nur PN´s und ferne Gx!


    "Ein Okular mit einem Steckdurchmesser von 3 oder 3,5" und längerer Brennweite und 82°oder 100°GF ,
    ist technisch machbar wird aber für Amateure unbezahlbar und würde z.B. als 3,5" Version
    in der Preisliste von Uncle Al bestimmt im vierstelligen $Bereich aufgeführt.
    Nicht zu vergessen was ein 3,5" OIII oder UHC Filter kosten würde.... "


    Stimmt natürlich! Na, das wäre dann doch eher etwas für die APO-Fraktion!


    "Unsere 6"F/5 Kometensucher sind mit den modernen Nagler und anderen WW Okularen
    sehr gut für maximale AP und Gesichtsfeld ausgerüstet."


    Zugegeben, ich wollte eigentlich für meinen 6" f/5 auf ein 35er hinaus, aber bezüglich deines Einwandes bin ich mit meinem 31mm ja eventuell schon "überbedient"!


    "6mm AP tut es uns doch auch !"


    Muß es! Dank´ dir!


    Allseits klare HimSmel, große Augen, und guten Durchblick für alle N´s, FH´s, APO´s, Mak´s, SS und SC´s!


    Grüsse, Helmut

  • Hallo Helmut,<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: HelmutLang</i>
    <br />Konkret also nochmals: Wieviel mm Brennweite läßt die Feldblende eines 2" Okulars zu?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">prinzipiell ist jede Brennweite möglich, aber das scheinbare Gesichtsfeld bei mehr als 60 mm Brennweite wird unter der eines normalen Plössl liegen.


    Sieh dir mal die Tabelle an: http://www.televue.com/engine/page.asp?ID=144
    Da 55 mm Plössl mit 50° SGF hat eine 46 mm Feldblende. Viel mehr geht mit 2" nicht.


    An unserer Sternwarte haben wird ein altes 80 mm 2"-Plössl von Celestron. Das hat schon einen ziemlichen Tunnelblick (ich schätze mal um die 35° SGF) und dank fehlender Abstandhülse ein gruseliges Einblickverhalten, ohne Übung hat man permanent mit Kidney-Beaning zu kämpfen.


    Gruss Heinz

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: HelmutLang</i>
    <br />Aber die Frage, ob 50 - 70 mm Okulare noch mit genügend großem sGf als 2" Okulare gebaut werden können, ist noch offen<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Kommt halt drauf an, wie man "genügend groß" beim sGF definiert?


    Von Televue gibt es ja z.B, zwei Okulare, welche die 2" Hülse maximal ausreizen: Panoptic 41mm (sGF 68°), 55mm Plössel (sGF 50°).


    mfg
    Torsten

  • Hallo Leute,
    bei der maximalen Feldblende wurde in der Diskussion hier bisher eine Sache nicht angesprochen:
    Der Okularauszug ist innen eine Röhre, die nach vorn meist noch mehrere cm "übersteht". Je nach Öffnungsverhältnis kann man weit weniger als die 50,8 mm Innendurchmesser als maximale Feldblende verwenden, ohne dass Vignettierung auftritt.


    Austrittspupillen über 5 mm sind in den meisten besiedelten Gegenden der Erde heute sowieso sinnlos geworden, einfach wegen der enormen künstlichen Himmelsaufhellung.
    Ich habe mir für den 18" f/4,3 ein 26er Nagler geleistet, und kann das Potenzial des Okulars nur selten wirklich ausnutzen, eben weil die Lichtverschmutzung zu stark ist. Und das, obwohl ich daheim oft einen &gt;=6,0 mag Himmel habe


    =&gt;Helmut: Die persönliche Pupillenöffnung kannst Du mit ein paar Spiralbohrern im Bereich 5-9 mm einfach testen: Nachts eine entfernte Punktlichtquelle anpeilen (Strassenlampe in größerer Entfernung tuts) und Bohrerschaft direkt vors Auge halten. Wenn Du eine Position finden kannst, in der die Lichtquelle völlig verdunkelt wird, ist der Bohrer dicker als deine Pupillenöffnung.


    Gruß,
    Martin

  • Hallo Heinz und Torsten!


    "Aber die Frage, ob 50 - 70 mm Okulare noch mit genügend großem sGf als 2" Okulare gebaut werden können, ist noch offen"


    "Kommt halt drauf an, wie man "genügend groß" beim sGF definiert?"


    Ja, das war etwas zu schnell/salopp formuliert! Ich dachte an WW-okus.
    Ob´s dafür eine Def. gibt weiß ich nicht, ich dachte so über den Plössl, an 60° und mehr.


    Es verwundert mich schon etwas, dass gerade für Refraktoren (mit Öffnungszahl 8 oder gar noch größer) und deren junge Besitzer mit großer Pupille keine/kaum (die müßten in die USA zu Siebert Optics!) langbrennweitigen 3" Okulare (mit f zw 50mm und 70 mm) angeboten werden, auch wenn die natürlich ihren Preis hätten. Aber für die, welche sich APO´s oder große, langsamere Newton leisten können doch eine Marktlücke!


    "Sieh dir mal die Tabelle an: http://www.televue.com/engine/page.asp?ID=144
    Da 55 mm Plössl mit 50° SGF hat eine 46 mm Feldblende. Viel mehr geht mit 2" nicht."


    Der Link ist gut! Aber ich bin inzwischen auch anderweitig auf dieses und andere Okus gestoßen:


    In der Marktübersicht "Okulare" von is, im Sonderheft 2009 gab es jedenfalls
    neben vier 50mm Okus in 2"-Bauweise (das größte sGf hatte das SuperView von ICS mit 65° - es geht also bei fast gleichem sGf (65° statt 68°) sehr wohl noch viel weiter, als etwa bei Panoptic!)
    nur noch zwei mit größerer f:
    1. ein 55mm Plössl von Televue mit 50° sGf, auf das du, Heinz schon hingewiesen hast und
    2. das Serie4000SPL von Meade mit 56mm und 52°sGf, welches das Plössl, auf das du, Torsten zu sprechen kamst, noch übertrumpft.


    Über 50mm wird das sGf also sehr schnell viel kleiner, d.h. das längerbrennweitige WW-Okus dann als (2,7"? Ist das das alte System 64? Ich las es bei Sieberts, ist (mir?) aber eine neue Baugröße, oder?) 3" gebaut werden müßten!


    Klare Himmel und Grüsse aus dem Alpenvorland, das gestern "Spechtelwetter" bot!


    Sternfreund Helmut

  • Hallo Martin,<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: MartinB</i>
    <br />Der Okularauszug ist innen eine Röhre, die nach vorn meist noch mehrere cm "übersteht". Je nach Öffnungsverhältnis kann man weit weniger als die 50,8 mm Innendurchmesser als maximale Feldblende verwenden, ohne dass Vignettierung auftritt.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">das stimmt z.T., viel mehr als 47 mm Innendurchmesser hat die Okularhülse nicht. Bei Spiegelsystemen kommt zusätzlich hinzu, dass normalerseise sowieso nicht das volle Feld durch den FS zu 100& ausgeleuchtet wird.
    Allerdings dürften diese Vignettierungseffekte bei langbrennweitigen Systemen, um die es hier geht, deutlich kleiner als bei schnellen Newtons sein.


    Gruss Heinz

  • Hallo Helmut,


    zu dem von dir erwähnten Punkt mit dem Superview Okular von ICS- ich weiß nun nicht was in der Zeitschrift stand- aber es gibt ein 42mm Superview mit 65° und eines mit 50mm, das hat aber nur noch 50° sGF- das 41mm Panoptik hat hingegen 68°. Demzufolge hat das Pano noch ein wenig mehr zu bieten.


    Zu dem Punkt 3" Okulare für langbrennweitige SCs- macht ja keinen Sinn da deren OAZ nur 2" bieten- und das Loch im Spiegel auch noch nur auf diese Größe gearbeitet ist. Jedenfalls im Segment der für Amateure zu erwerbenden Geräten.


    Und zu der Annahme das bei der Konstruktion Nagler mit 82° doch mehr als das 31er ginge weil die Feldblende ja noch nicht ganz ausgereizt sei- da liegt wohl auch ein Denkfehler vor. Bei den Naglerokularen ist die angegebene Feldblende ja eigentlich eine virtuelle- also nicht das was man allgemein als Feldblende versteht- vor der Feldlinse liegend. Bei den Naglern liegt die Feldblende irgendwo zwischen den Linsen- und wenn für die 82 sGF mehr als die für das 31mm angegebenen 42mm mögliche wären würde es wohl längst ein entsprechendes Okular von Televue geben.


    Gleiches gilt für die Ethos Serie- da ist bei dem 21mm Ethos Schluss- obwohl hier die Feldblende "nur" mit 36,2mm angegeben wird.


    Entweder würde die ganze Konstruktion dann viel zu groß (vom Durchmesser her) oder die Verzeichnung würde sich nicht mehr in annehmbaren Grenzen halten lassen.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Martin,


    leider sehe ich deinen Beitrag erst jetzt!


    "Der Okularauszug ist innen eine Röhre, die nach vorn meist noch mehrere cm "übersteht". Je nach Öffnungsverhältnis kann man weit weniger als die 50,8 mm Innendurchmesser als maximale Feldblende verwenden, ohne dass Vignettierung auftritt."


    Ein sehr guter, bisher vergessener Einwand! Das war mit ein Grund, warum ich den Orginal (chinesischen) OAZ meines 6" FH´s vor Jahren gegen einen Baader-Steeltrack ausgetauscht habe.
    Man liest immer wieder dass durch die OAZ oft Vignettierung auftritt. Da sollten die Hersteller mal besser Material sparen, statt so einen kontraproduktiven Unsinn zu produzieren!


    Vielen Dank auch für den Tipp, wie man die Pupillengröße nachmißt! Ich hatte das mit den Bohrern schon einmal wo gelesen und wieder vergessen!


    Hallo Stefan!


    "zu dem von dir erwähnten Punkt mit dem Superview Okular von ICS- ich weiß nun nicht was in der Zeitschrift stand..."


    is Sonderheft 2/2009, Seite 71, Rubrik ICS:
    Superview WW 50mm 65° Gf 2" 89 Euro


    Es scheint jedoch ein Druckfehler zu sein, da das Okular auf der Web-Seite von ICS, wie ich mich gerade selbst davon überzeugt habe, mit nur noch 50° Gf (sonst alle Daten gleich) angeboten wird!


    "Und zu der Annahme das bei der Konstruktion Nagler mit 82° doch mehr als das 31er ginge weil die Feldblende ja noch nicht ganz ausgereizt sei- da liegt wohl auch ein Denkfehler vor. Bei den Naglerokularen ist die angegebene Feldblende ja eigentlich eine virtuelle- also nicht das was man allgemein als Feldblende versteht- vor der Feldlinse liegend. Bei den Naglern liegt die Feldblende irgendwo zwischen den Linsen- und wenn für die 82 sGF mehr als die für das 31mm angegebenen 42mm mögliche wären würde es wohl längst ein entsprechendes Okular von Televue geben."


    Die Aussage geht an Heinz weiter! Ich weiß nicht wie er zu dieser Aussage kam, und ob sie falsch ist (wobei ein 35mm Nagler für mich ein Traum wäre, den ich mir wohl irgendwann erfüllen würde, erst aber heißt es für mich "nachmessen"!):


    "das 31'er Nagler hat eine 42 mm Feldblende. Da wären also auch 34 oder 35 mm Brennweite machbar."


    Gruß, Helmut

  • Ich weiss nicht, ob die innenliegende Feldblende der Grund dafür ist, dass es kein langbrennweitigeres Nagler gibt. Ich habe die Dinger nicht konstruiert und weiss auch nicht genau, wo beim Typ 5 die Fokalebene in Bezug zur teleskopseitigen Linse liegt und wie diese aufgebaut ist.
    Das ist aber auch ziemlich egal, da Televue kein langbrennweitiges Nagler anbietet. Theoretisch ist mit 2" jedenfalls ein Okular mit mehr echtem Gesichtsfeld machbar, so weit die Angaben zur virtuellen (?) Feldblendengrösse stimmen.

  • Ich hab mal in einer Wirtschaftprüfungsfirma gearbeitet: der Verkaufsschlager war da "Informationszurückhaltung": Immer kostenlos einen Köder auslegen, aber niemals alle Informationen kostenlos. Dann, wenn der Kunde angebissen hat: so teuer wie méglich bezahlen lassen.
    Hier geht es vielleicht um "Gesichtsfeldzurückhaltung" ?
    Rudi

  • Hallo Helmut, hallo Heinz,


    wenn ich mir das Nagler 31 so ansehe, bin ich sicher, daß da kein mm mehr geht, ohne die Vignettierung zu vergrößern. Die Feldblende ist ca. 46mm vom unteren Ende der Einsteckhülse entfernt, die erste Linse läßt gerade noch das Filtergewinde frei, die Linsenfassung hat ca. 46mm freien Durchmesser. Theoretisch vignettiert die Hülse bereits bei 1:5 recht deutlich, praktisch ist es noch nicht störend.


    Eine längere Brennweite müßte mit weniger Bildfeld, stärkerer Vignettierung am Rand oder schlechterer Korrektur (kürzer) erkauft werden. Mit nicht verlängerndem Komakorrektor sieht es noch mal um einiges schlechter aus, und schnelle Newtons sind wohl neben den APOs die Hauptzielgruppe.


    Für große APOs wäre 3" wohl eine Alternative, aber ein 4" Okularauszug, ein 3" Zenitspiegel und ein 46mm, 82° Okular mit 3.4kg (direkt hochgerechnet vom Nagler 31) wäre ausserhalb einer Sternwarte wohl etwas heftig. Der Preis für den Linsenstapel übrigens auch. Da kann es manchmal interessanter sein, für Weitwinkel Beobachtungen ein passendes Teleskop danebenzustellen. Für mich sind jedenfalls die "ein kg Okulare" das Ende der Fahnenstange, noch schwerer soll mein Okularkoffer nicht werden.


    Gemäßigtere Bildwinkel von 50 bis 70 Grad im 3" Stutzen scheinen da schon sinnvoller, auch in Hinblick auf Cassegrain oder RC Teleskope. Da sehe ich eher den Bedarf, aber bei den wenigen Teleskopen dieser Größenordnung (ab 12 oder 16") nur wenig Markt und ohne Serie wird es einfach teuer. So sind die Siebert Okulare auch reine Nischenprodukte.



    Herzliche Grüße und CS
    Arnold

  • Hallo Arnold,


    mich würde mal das echte Gesichtfeld, gemessen am Himmel interessieren. Leider habe ich bei Televue auch keine Angabe darüber gefunden, ob die 43 mm Feldblende der reale oder der virtuelle Durchmesser ist.
    Ist die teleskopseitige Linsengruppe eine Sammel- oder Streuelement?


    Ich habe Al's Granate leider nicht zur Verfügung. Ansonsten würde ich mal eine Durchgangsmessung und den Vergleich zum 30 mm 80° UWA Widescan-Clone machen.


    Gruss Heinz

  • Hallo Heinz,


    die 42mm sind der scheinbare (oder effektive) Durchmesser. Wenn Du von vorne ins Okular schaust und einen Meßschieber daneben hältst, kannst Du diesen Durchmesser zumindest ganz gut abschätzen.


    Das vordere Linsenelement ist wie bei allen hochkorrigierten Weitwinkel Okularen ein Zerstreuungselement, die echte Feldblende im Okular ist also noch deutlich größer. Daher kommt auch der extreme Durchmesser von Uncle Al's Handgranate. Eine schöne Zusammenstellung von Okularkonstruktionen findet sich in http://www.brayebrookobservato…/EVOLUTIONofEYEPIECES.pdf, auf Seite 40 ist da auch das Nagler Typ 1 zu sehen. Sehr empfehlenswert ist auch http://www.telescope-optics.net/eyepiece_aberration_2.htm.


    Messungen hab ich keine gemacht, da könntest Du fürs 26mm Nagler bei http://www.svenwienstein.de/HTML/uwan_28mm.html nachlesen. Die Lage und Größe der Feldblenden von Televue Okularen findest Du in http://www.televue.com/engine/page.asp?ID=144.


    Clear Skies
    Arnold

  • Hallo Arnold,


    dann ist klar, warum der Feldblendendurchmesser die 2" nicht ganz ausnutzt. Mit einer negativen Linsengruppe weit vorne in der Steckhülse muss das so sein.


    Gruss Heinz

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Man könnte doch dann auch 3" Okulare bauen, da es ja schon lange 3" OAZ gibt!
    Oder gibt es die gar schon (für größere Fernrohre)?


    Mich verwundert etwas der Mangel an längerbrennweitigen Okularen angesichts des großen Marktes an Fernrohren mit Öffnungszahl 10 oder gar mehr! Da müßte das Sortiment ja mindestens bis 70mm gehen!
    Sind die so schwer oder teuer herzustellen?



    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Helmut,


    nur ganz kurz, da ich heute zufällig darüber 'gestolpert' bin, Pentax hat mal ein 60 XL Okular gefertigt, das in jeder Hinsicht eindrucksvoll war, 1,6 kg Gewicht, 65 Grad Gesichsfeld, vor allem soll es extrem eindrucksvoll sein da durch zu blicken, da man auf Grund des großen Augenabstandes bei gleichzeitig großem Gesichsfeld faktisch ungehindert in den Himmel blickt. Hier das Link zu einem Test


    http://www.cloudynights.com/item.php?item_id=320


    Gruß


    Thomas



    p.s. in dem Test wird ein Preis im Bereich 3900 Dollar angedeutet.....

  • Hallo Thomas,


    ein toller Link!
    Es gibt/gab sie also doch! Ein 60mm 3" Pentax für stolze 3900.-US Dollar! Ein riesiges Teil!
    Dass so ein Okular teuer sein würde dachte ich, aber nicht sooo teuer! Das sind ja immer noch ca. 3100.-Euro!


    Gruss, Helmut

  • Hallo Helmut, nö, nicht 3"- Sonderlocke <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">- Instead of barrel it comes with M84x1 thread
    - Inside the bottom side it have a M77x0.75 filterthread<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Der Trümmer wird angeschraubt, selbst die Filter sind noch etwas größer als 3". Das Okular wurde wohl offenbar speziell für ein oder mehrere bestimmte Refraktoren gefertigt.


    Und der Preis verwundert mich nicht- bei der Größe und der kleinen Stückzahl. Und selbst wenn das Ding in Serie gefertigt würde- so viel günstiger würde es dann wohl auch nicht- optimistisch geschätzt in Serie vielleicht bei 2990$? [:D]


    Schau dir mal an die was aktuell für ihr größtes Oku verlangen- das XW40- kostet auch schon 599€- und da steckt noch erheblich weniger Glas drin im Verhältnis zu dem "großen Bruder".


    Gruß
    Stefan

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Jogi</i>
    I<br />ich habe in 40ger Celestron 1.25 Okular, das könntest du dir ja mal ausleihen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    So eines habe ich auch noch. Geschätztes scheinbares Gesichtsfeld ca. 15°. [;)] Ist ganz brauchbar für Okularprojektion, da es in eine T2-Verschraubung rein passt. Demnächst bekomme ich ein 2" 40mm SWAN, dann mache ich mal einen Vergleichstest...


    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

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