Die Wundersame Welt der Newton-Justage

  • Hi Mädels und Jungs.


    Jahrelang habe ich mich erfolgreich drum gedrückt, nun komm ich nicht drum rum: Ich muß mich meinem natürlich Feind stellen, dem Newton Teleskop.


    Naja so schlimm ists auch ned, aber ich mag die Dinger nicht so und habe daher in der Regel mit Refraktoren und SCs zu tun.


    Aber hilft nix, vor mir steht ein restaurierter alter GSO 200/800, also die Sorte, die man besser zweimal hintereinander justiert ...


    Verfahren mit Chesire oder Laser ist ja klar (z.B. http://www.aokswiss.ch/d/zub/kollimation.html) aber eins ist mir unklar: Wie kann ich erkennen, ob der Fangspiegel um seine Achse (also parallel zur Hauptspiegelsenkrechten) gedreht ist. Gute starke Verdrehung merkt man, aber die Feineinstellung. Wie soll man das beim Blick durch das Chesire erkennen? Das wird doch von dem vorgenannten Justageprozess eigentlich ignoriert, oder?


    Gut mit einer Mittenmarkierung auf dem Fangspiegel würde es wohl leicht gehen, aber wenn man eine solche umgehen will?


    Laßt mich nicht dumm sterben ...


    Andreas

  • Hi!
    das ist eine interessante frage!
    die hab ich mir auch schon öftes gestellt
    aber ich glaube dass in kleinem maß das irgendwie wieder ausgeglichen wird
    sonst währe es aufjedenfall erwähnt worden in den vieeelen anleitugen die ich bis jetzt gesehen hab


    ACHTUNG DAS IST EINE VERMUTUNG


    ich hoffe das jemand hier eine antwot drauf weiss da mic hdas auch brennend intereessiert


    mfg michael

  • Eigentlich wird doch alles auf eine Linie gebracht.
    1. Das heißt man schaut durch den Okularauszug auf den Fangspiegel.
    Der Rand des Fangspiegels sollte zentriert im Chesire-zu sehen sein. 2. Anderenfalls Fangspiegel entlang der Tubusachse verschieben, bis es stimmt.
    3. Den Fangspiegel jetzt so einstellen, daßman das Bild des Hauptspiegels zentriert im Fangspiegel sieht.
    Damit ist der Fangspiegel ausreichend eingestellt. Den 'Rückstrahl stellt man mit den Kollimationsschrauben des Hauptspiegels ein.


    Mit dem Laser ist es noch einfacher. Bis Punkt 2 genauso.
    Bei Punkt 3 dann den Fangspiegel so verstellen, daß der Laser die Mitte des Hauptspiegels trifft. Den Rückstrahl wieder mit den Kollimationsschrauben des Hauptspiegels einstellen.

  • Hmmm....


    Zu 1: Der Rand des Fangspiegels wäre aber auch zentriert im Chesire-zu sehen, wenn der FS um die HSS (Hauptspiegelsenkrechte) ein wenig verdreht wäre. Gut das Erscheinungsbild wäre am breitesten, wenn er eben passt, aber dieses Augenmaß hat kein Mensch.


    zu 3. Ist mir soweit auch klar, aber der HS wäre im FS ja auch zentrierbar, wenn der FS meinetwegen ein paar Grad um die HSS verdreht ist, oder?


    Mir fällt eigentlich nur ein, das Ding eben geometrisch auszurichten, aber die Genauigkeit bei diesem Verfahren???


    Oder ist es einfach so, daß ein paar Grad nix ausmachen????


    Boah ist das kompliziert .... ;)


    Andreas

  • Aloha,


    ein paar Grad sind der Tod des Newton. Wie Suiter zeigt, sind bei einem f/4 System schon einige Minuten kritisch. Falls der Spiegel nicht ganz zentrisch sitzt dann ändert dies nur an der Ausleuchtung was, nicht aber an der Bildqualität.


    Nach jahrelangem Gestochere mit Chesire nehme ich dies jetzt nur noch fürs grobe, also nach Demontage. Dann mittels Laser die Winkel sauber einstellen. Den Rest am Stern.


    Eins ist klar: der Aufwand lohnt sich! Der beste Spiegel nutzt halt am dekollimierten Newton nicht mehr wirklich viel. Da ist die Anschaffung eines Lasers wichtiger, als das 6. Okular.


    Viel Glück!

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