Fernglasberatung

  • Hallo,


    da ich nächsten Sommer nach La Palma fliege habe ich mir schon ein Samyang 135mm gekauft. Da ich dabei auch gerne visuell beobachten möchte, brauche ich ein Ferngas. Dabei sind mir diese drei Modelle ins Auge gestochen:


    https://www.astroshop.de/gerae…/p,47249#tab_bar_0_select
    https://www.astroshop.de/gerae…nglas-argus-11x70/p,47248
    https://www.astroshop.de/gerae…as-hunter-8x56-hd/p,18757


    Zu welchem würdet ihr mir raten? Also APs: 8x56= 7mm; 11x70= 6,4mm; 16x70= 4,4mm. Abgesehen zwischen der Entscheidung "Hunter" oder "Argus" gibt es die zwischen dem 11x70 und dem 16x70. Welches würdet ihr empfehlen? Ist eine AP von nahe 7mm überhaupt notwendig oder kommt es auf die Vergrößerung an?
    Nochmal eine konkrete Gegenüberstellung:
    Omegon Hunter 8x56: 6,6°, AP 7mm, 52,8°
    Omegon Argus 11x70: 4,8°, AP 6,4mm, 52,8°
    Omegon Argus 16x70: 4,1°, AP 4,4mm, 65,6°


    Also Duell zwischen den Argus-Gläsern:
    Ist eine AP von 4,4mm eine starke Behinderung gegenüber einer von 6,4mm?
    Bringt ein FOV von 65,6° einen starken Vorteil gegenüber 52,8°?
    Bringt eine Vergrößerung von 16x einen starken Vorteil gegenüber 11x?


    Ich tendiere zum Argus 16x70. Würdet ihr mir da zustimmen, trotz der AP von 4,4mm? Optische Qualitäten jetzt mal nicht einbezogen.


    clear skies,
    Sven

  • Hallo Sven,


    deine Frage lässt sich mit den vorhandenen Daten kaum beantworten.
    Wie gross ist dein Pupillendurchmesser?
    Brauchst du eine Brille beim Beobachten?
    Ist ein stabiles hohes Fotostativ mit dabei oder soll freihändig beobachtet werden?
    Hasst du Erfahrung mit der Feldstecherbeobachtung? 16x aus freier Hand geht nicht lange bzw. gar nicht.
    Warum kein 25x100?


    Gruss Heinz

  • Hallo!


    Schwer zu sagen...



    Mir selbst wäre das 8x56 zu klein und von den 70mm würde ich das lichtstärkere nehmen, da ich auf La Palma sehr dunklen Himmel erwarten würde.



    Aber es kommt natürlich drauf an, was du sonst damit vor hast.
    Zuhause, unter mäßiger Lichtverschmutzung wäre mir das 16x70 viel lieber, da sonst alles im aufgehellten Himmelshintergrund absäuft.
    Also ist die Frage, was du außerhalb des Urlaubs damit vor hast.


    Ohne Stativ geht meiner Meinung nach sowieso nur das 8x56, denn die 70er kann man nicht mehr sinnvoll freihändig nutzen.


    Grüße, Mario

    https://astronom.at

    8'' Skywatcher Flextube Dobson, 16'' Spacewalk Telescopes Infinity** Dobson, 60/330 TS Apo (Reiseteleskop), Coronado PST Umbau, Binoansatz Binotron 27, Nachtsichtgerät, ...

  • Also ich habe ein Carbon Stativ (10 kg Tragkraft) mit einem 150€ Stativkopf. Das sollte kein Problem werden. Einen Stativadapter werde ich mir natürlich kaufen. Okay, ich habe das Hunter ausgeschlossen. Nun nur noch das Duell der Argus-Gläser. Ich habe eine ca. 8mm Pupille (bin noch jung) und trage keine Brille. Das Fernglas sollte zur Widefieldbeobachtung unter guten Bedingungen dienen. Da ich Ethos und Nagler gewöhnt bin, ist das Gesichtsfeld nicht gerade unwichtig für mich. Also nun nochmal die Daten:
    Omegon Argus 11x70: 4,8°, AP 6,4mm, 52,8°
    Omegon Argus 16x70: 4,1°, AP 4,4mm, 65,6°


    Ist die AP von nur 4,4mm bei gutem Himmel ein Problem?


    clear skies,
    Sven

  • Hallo Sven,


    ich sehe in der AP von "nur" 4,4mm fast gar kein Problem, wenn anderseits 65,6° Sehfeld winken!
    Eine Frage, die Heinz oben anklingen hat lassen, blieb noch unerörtert, spielt zumindest teilweise Freihand-Beobachtung keine Rolle?


    Falls doch, und auch 8-fach angedacht wurde, könnte ein 10/12 x 50/56/60 die bessere Wahl sein, weil diese Formate auch noch größere Sehfelder bieten und gerade unter sehr dunklem Himmel bereits viel zeigen aber zum freihändigen "Surfen" doch weit besser geeignet sind als 16-fach.


    Viele Grüße,
    Antonio

  • Hallo Sven,
    ein Altmeister (Brandt) hat mal geschrieben:
    "Von zwei Ferngläsern gleicher Öffnung ist das mit der stärkeren Vergrößerung das astronomisch leistungsfähigere."
    Mit meiner Erfahrung aus meiner Fernglas Sammlung kann ich das bestätigen. Wichtig aber: Bei Vergrößerungen über 10x ist ein Stativ ein Muss! Eigentlich schon eher, ein 8x30 mit und ohne Stativ sind zwei unterschiedliche Welten!
    Noch etwas zur Flächenhelligkeit:
    Ich habe meinen 15x70 mit meinem russischen 20x60 (beide auf Stativ) an M 81/82 unter Vorstadthimmel verglichen. Ergebnis: 15x70 zeigt beide deutlich trotz leicht aufgehelltem Hintergrund. Überraschung beim 20x60:
    Hintergrund fast schwarz, die Galaxien heben sich deutlicher vom Hintergrund ab! Also ist Öffnung nicht alles!
    Am besten, man hat mehrere FG zum auswählen!
    Viele Gruesse
    Andreas

  • Sehe ich auch so...
    Mit den Ferngläsern ist es ähnlich wie mit den Okularen am Teleskop: Gut, wenn man mehrere zur Auswahl hat.
    Ich selber nutze am häufigsten freihand mein kleines "Richfielder" Visionking 5x25 und mit Stativ das Skymaster 15x70.
    Der Rest dazwischen ist "nice to have" und ab 10facher Vergrößerung zumindest für mich nur noch mit Stativ tauglich.


    Gruß
    Horst

    Taurus T400 pro , Skywatcher ST120/600, Lunt LS50THa, diverse Ferngläser von 5x25 bis 20x80

  • Hallo!


    Sehe ich auch so.


    Es gibt nicht einen Himmel.
    Es gibt nicht ein Wetter.
    Es gibt nicht ein Objekt da oben, es gibt hunderte.


    2 Ferngläser wären da nicht schlecht. Und wenn man tatsächlich eines nach einiger Zeit kaum mehr benutzt, dann hat sich die Frage auch wieder beantwortet. Aber sie beantwortet sich letztlich nur da draußen, mit den Augen des Users, dem Gehirn des Users (das macht ja die Bilder), freihändig oder nicht, all das kann man hier schwer beantworten, außer: ein Stativ sollte natürlich schon sein. ;)
    Ich habe ein 10 x 56 und liebe es, aber es kann halt nur 10x. Beim Fernrohr kann ich Okulare wechseln, beim Fernglas brauche ich 2 oder mehr.


    Wer viel Budget hat, kann auch ein 82er APM nehmen mit Wechselokularen, aber dann braucht man jeweils 2 gute Okulare und das mit 3 Brennweiten, damit sich das auch auszahlt. Und das kostet fast mehr, als 3 Feldstecher. :( (aber wäre kompakter und durch den Schrägeinblick mit 45° oder 90° bei Beobachtungen im Zenit nackenschonender!). :)


    lg
    Niki

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