Welche Okulare ?

  • Hallo liebe Forenmitglieder,


    eigentlich wollte ich gestern um halb 12 schlafen gehen, als "etwas helles" ins Schlafzimmer schien und der Mond so strahlte, dass ich nicht wiederstehen konnte und mein Dobson auf den Balkon schleppte. Ich konnte fast gar nicht durchs Okular schauen so blendete der Mond, aber da war er in voller Pracht. Wow......ich war auch ganz verwirrt über den STand, war er doch noch bis letzte Woche um die Zeit im WEsten hinterm Haus verschwunden, lachte er mich nun direkt von Süden her an. (ich muss das noch alles lernen, wie die Planten kreisen).
    Alles nur mit Handy fotografiert. Die erste Anschaffung wird wohl ein Kameraadapter für die DSLR


    Im Kalender hab ich mir für Sonntag notiert "Jupiter unter Mond" , laut dem was ich gelesen hab , müsste ich ihn vom Balkon dann sehen.
    Aber was soll ich sagen, als ich vom Mond auf einen "Stern" schwenkte, war ich baff, rief meine Tochter , und wir sahen den Jupiter. Klein, weeeit weg, aber man konnte wirklich seine "Musterung" erkennen. Auf dem Foto dann natürlich nichts mehr.

    Meine Frage, hab ich die Möglichkeit, dass ich da mehr sehe, mit anderen Okularen ?
    Ich hab den GSO Dobson 6" und 25-mm-1,25"-Superplössl-Okular
    Wäre schön, wenn ihr mir da auch wieder weiterhelfen könntet. Danke schon mal
    Schöne Grüße
    Astrid

  • Hallo Astrid,


    falls es sich bei deinem Teleskop um den 150/1200'er Dobson mit 1,25"-Crayford-OAZ (OAZ=Okularauszug) handelt, so sind dort Okularbrennweiten von ca. 50 bis 5 mm sinvoll einsetzbar. Ein 35 mm Plössl ist fast so etwas wie ein Übersichtsokular.
    Beim Bobson sind Okulare mit grossem, gut überschaubarem Gesichtsfeld sinnvoll. Und wenn du mit Brille beobachtest, sollten die Okulkare um die 20 mm Augenabstand haben. Das sind m.E. die wichtigsten Auswahlkriterien.
    Als Übersichtsookular dürfte wegen dem 1,25"-OAz ein 32'we Plössl am sinnvolsten sein. Dein 25'er kommt da fast schon ran.
    Bei den restlichen Okularen würde ich die Baader Hyperions bevorzugen in 13, 8 und 5 mm. Die sind nicht ganz billig, erfüllen aber die genannten Kriterien und werden öfter mal gebraucht abgeboten.
    Plössl haben ein relativ kleines Gesichtsfeld und mit kürzerer Brennweite, also mehr Vergrösserung, wandern die Objekte entsprechend schneller durch Okular. Und bei Plössl-Okularen verringert sich der Augenabstand mit der Brennweite. Das ist auch ohne Brille unter 10 mm Brennweite sehr unkomfortabel. Bei einem 6 mm Plössl must du mit dem Auge viermal näher ran als bei deinem 25'er.


    Gruss Heinz

  • Hallo Astrid,


    das 32mm Plössl längerfristig für etwas mehr Übersicht. Dringender eher die kürzeren Brennweiten. Wobei mir die Lücke zwischen 13,8 (darf auch 14 oder 15mm sein) und 5mm fast zu groß ist bzw. das 5mm mit 240-fach schon recht viel Vergrößerung bringt.


    Vor einem 5mm vielleicht eher ein Okular mit 7mm, das bringt dir knapp über 170-fach, ist damit in fast allen Nächten gut nutzbar einzusetzen.


    Die Hyperion sind durchaus empfehlenswert, preistgünstiger wüären z.B. die TSSWM https://www.teleskop-express.d…e-1-25-Zoll-Gro-feld.html oder mit größerem Eigengesichtsfeld auch die UWAN auf der gelinkten Seite.


    Gruß
    Stefan

  • Hi, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich hab das schon richtig verstanden: Je niedriger die Zahl der Brennweite, desto mehr Vergößerung oder ?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Ja, teile die Brennweite des Teleskops durch die des Okulars und du erhältst die Vergrößerung. Für das von dir gelinkte also 1200:5= 240-fach


    Bei etwas mehr Luftunruhe sind 240x schon relativ viel, daher war mein Rat zu eher 7mm. So 170-180-fach gehen fast immer gut, bei 240x sieht man Luftunruhe (schlechtes Seeing) schon deutlicher.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich hab das schon richtig verstanden: Je niedriger die Zahl der Brennweite, desto mehr Vergößerung oder ?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das ist so richtig.
    Die Vergrößerung berechnet sich aus Brennweite vom Teleskop durch die
    Brennweite vom Okular.


    e.g.:
    Die Brennweite von deinem Teleskop hat 1.200mm (*)
    Die Brennweite vom Hyperion Okular sind 5mm


    Somit gilt 1200/5 = Vx 240x.


    Dein Teleskop hat eine Öffnung von 150mm (*)
    Mit dem 5mm Okular wird dann die Austrittspupille schon sehr klein.
    Diese hat dann nur noch 0,6mm.
    (Durchmesser Optik [Spiegeldurchmesser]/Vergrößerung).


    Meiner Erfahrung nach ist diese kleine Austrittspupille oder hohe
    Vergrößerung nur in Nächten zu gebrauchen, in der eine ruhige Luft
    (Seeing) vorhanden ist.
    Oftmals ist es aber so, das bodennahe Abstrahlung von Wärme, gerade
    an versiegelten Orten (Straßen, befestigte Plätze, Abstrahlung von
    Häusern und deren Dächern usw.) zu einer unruhigen Luft führt und
    gerade bei hoher Vergrößerung zu einem unruhigen Bild im Okular.


    Es kann so weit gehen, das der Terminator am Mond durch die Einflüsse
    vom Seeing beginnt unruhig zu werden, das Bild im Okular pulsiert,
    es kann schnell "flirren" usw.
    In der Beobachtung verschmieren dann die Krater und Strukturen. Auch
    bei Jupiter und Mars (der dieses Jahr in Opposition kommt)
    verschmieren dadurch die kleinen Strukturen.


    Ich würde meiner Erfahrung nach nicht gleich ein Okular einer
    Brennweite kaufen, das die theoretisch höchst mögliche Vergrößerung
    (und damit auch die kleinste theoretisch mögliche Austrittspupille)
    ermöglicht, sondern mit der Vergrößerung erst mal ein bis zwei
    Stufen zurückgehen.


    Eine etwas niedrigere Vergrößerung bringt oftmals das bessere Bild
    im Okular. Auch sind kleine Strukturen ein bis zwei Schritte weiter
    weg von der theoretisch am höchsten möglichen Vergrößerung oftmals
    besser zu erfassen als wenn zu hoch vergrößert wird.


    Bei einer Vergrößerung von 240x hast du mit dem angedachten Okular
    nur noch ein Feld von rund 0,3° (Vergrößerung/Gesichtsfeld vom Okular).
    Das ist dann anspruchsvoll zum nachführen vom Dobson da die Objekte
    dann auch nach kurzer Zeit durch das Gesichtsfeld laufen.
    Bei hoher Vergrößerung muss oft nachgeführt werden und damit das
    Teleskop oft angefasst werden, um es auf dem beobachteten Objekt zu
    halten.


    Mein Fazit:
    Ich würde die Brennweite vom Okular gerade für Anfänger etwas größer
    wählen.


    (*) = Soweit ich die Daten zum Teleskop richtig aus dem Thread
    herausgelesen habe.


    Beste Grüße
    Gerd

  • Wenn erst mal nur ein Okular angeschafft werden soll. nimm nicht gleich eine extreme Brennweite. Das 8'er wird Planeten auch schon ganz gut zeigen, etwas dreimal grösser als das 25'er und ist häufiger einsetzbar.

  • Hallo an alle,


    ich melde mich mal wieder.
    Wir hatten ein paar schöne STunden auf unserem Balkon und haben nun auch den Saturn gesehen. Mittlerweile, seit heute haben wir ein Okular 8mm-24mm. Das Problem das wir haben, dass wir den Jupiter nicht scharf bekommen bei 8mm. Ist das normal und wenn ja, warum ist das so ?

  • Seine höchste Stellung im Süden dürfte Jupiter ungefähr jetzt erreichen. Probier es also noch mal.
    Hatte das Teleskop genug Zeit für die Temperaturanpassung?
    Zum Justierzustand kannst du vermtl. noch nichts sagen, oder?


    Gruss Heinz

  • die Sicht ist perfekt. Mittlerweile empfinde ich es nicht mehr als so extrem unscharf. Bei 25mm war das Bild aber doch vom Empfinden her schärfer.
    Ich versuch heute nacht den Saturn zu schauen, auf den bin ich am meisten gepsannt. Mit dem 25mm sieht man ja doch auch schon seinen Ring. Bin gespannt wie es mit 8mm ist

  • Hallo Astrid,
    Welches GSO Teleskop hast Du denn, ich kann nur über einen 150/f6 schreiben.
    Also bei dem schlechten Himmel hier in Duisburg kann ich nur selten das 5mmm Hyperion einsetzen, im Normalfall ist hier bei 8mm Feierabend, ok es gibt aber oft auch Nächte, da ist schon bei 10mm Schluß. Und ganz,ganz selten halte ich auch schon mal das 8mm mit zweifach Barlowlinse auf den Mond. Das sind daber auch die Nächte in denen ich versuche zu Fotografieren (bzw zu Filmen)


    CS,
    Ulrich

  • Hallo Astrid,


    es ist völlig klar, daß Du mit dem 25mm Okular (Einstellung des Zooms?) bei dann anliegenden 48x mit 150mm Öffnung die Dinge hell und knackscharf siehst.
    Und mit 8mm bei dann 150x nicht mehr ganz so knackig. Du verteilst/verziehst das Licht (Flächenwert) ja 9-fach (quadratisch 3x3) und vergrößerst die Luftunruhe 3-fach. Und gerade im Sommer ist einige Unruhe da. Das wird im Herbst/Winter besser, besonders wenn der Mond ab und zu mal wieder hoch am Himmel steht. Dann könntest Du Dir ein 5, oder 6mm Okular zukaufen. Jetzt im Sommer wird es nicht viel bringen in der Realität.


    CS,
    Walter

  • Hallo Astrid,
    ich habe ja einen GSO 6" f/8, den ich im Tal2 eingebaut habe. Der Fangspiegel ist bei mir 27 mm groß, aber das macht aber nicht viel aus. Bei mir ist der 6" Newton auf einer ADM oder Vixen GPD2. Da kann ich auch bei 240x noch ein weitgehend scharfes Bild sehen und dank Nachführung auch ruhig den Planeten im Bild halten.
    Bei 8 mm also 150x sollte der 6" f/8 keinerlei Probleme haben scharf abzubilden, wenn das Seeing es zulässt. Wenn das Bild "schwimmt", "kocht", "flirrt" (hochfrequentes Seeing), dann kann es sein, dass Du kein scharfes Bild bekommst. Wichtig ist beim Newton immer vor dem Beobachten die Justage zu kontrollieren und nachzujustieren. Auch leichte Dejustage kann leider schon ein unscharfes Bild erzeugen. Hast Du ein Cheshire Justierokular, Concenter oder wie justierst Du?
    Gegen Tubusseeing hilft es, den Tubus schon mal 1 bis 2 Stunden vorher nach draußen zu stellen, damit der Tubus auskühlen kann.
    150x ist mit dem 6" wirklich gar kein Problem wenn die Justage passt und das Seeing halbwegs passt. (Ich kenn das Zoomokular nicht. Da kann es eventuell auch Probleme mit der Qualität geben. Festbrennweiten Okulare sind oft besser wie günstige Zoomokulare. Dennoch sollte das Bild nicht ganz unscharf werden).
    Servus,
    Roland

  • Vielen Dank für eure hilfreichen Antworten. Ich hab mir das mit der unruhigen Luft schon gedacht. Da man ja auch dieses „ flirren“ vergrößert .
    (==&gt;)Ulrich genau den Dobson hab ich auch.
    (==&gt;)Roland ich weiß nicht wie man die Justierung nennt. Ich hab ein Fernrohr mit einem Kreuz und den Schrauben zum einstellen

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