Servus zam,
anbei mein Erfahrungsbericht von gestern Abend:
<b>07.03.2021 19:40 - 21:50Uhr
Ausrüstung</b>: Newton-Teleskop, Öffnung 305mm, Brennweite 1525mm, (f/5) Dobsonmontierung.
<b>verwendete Okulare:</b> 24mm (63,5-fach) ; 11mm (139-fach), 6,7mm (228-fach)
<b>Ort:</b> Freies Feld bei Hundsboden/Fränkische Schweiz), ca. 520m üNN
<b>Temperatur:</b> 19.35Uhr +0 °C ; 21.55Uhr -6 °C (ab 21Uhr windig; brrr...)
<b>Wetter:</b> Tags strahlend blauer Himmel
Eine bekannte Location habe ich nun auch im Dunkeln besucht und ausprobiert. Im Herbst/Winter gut, da es sich um eine leichte Senke auf der Hochfläche handelt. Der umliegende Waldrand schattet ab, wobei Forchheim in NNW noch in den Himmel strahlt. Jedoch um einiges besser, als Hetzleser Berg (Nähe Erlangen).
<i>Normaler Weise fahre ich mit AchimS Richtung Neustadt Aisch und nehme gerne die Stunde Autofahrt auf mich. Durch die aktuelle Sperrstunde bei Achim habe ich am nächsten Abend beschlossen nur 20min weit zu fahren und ohne irgendeine Uhrzeit im Nacken.
<b>Dafür bin ich alleine...</b> Also, das ist schon irgendwie anders, findet Ihr nicht? Klar, mit Achim habe ich einen tollen Gesprächspartner, wobei wir auch unsere stillen Zeiten beim Beobachten haben, aber es ist jemand da.
Und nun, gespenstische Stille, die Augen gewöhnen sich an die Umgebung, aber der umliegende Waldrand bleibt im dunklen verborgen - schwarz! So dunkel hätte ich auch gerne den Himmel. ;)</i>
Der Aufbau läuft routiniert, bei der Justage am Pol bemerke ich, dass der Spiegel noch nicht komplett temperiert ist. Woarscht!
<i>Was war das gerade für ein Geräusch? Nicht ablenken lassen und los!</i>
Auf zu M42 und... -aaaah! Mein Lieblinksobjekt, ich verliere mich in den nebulösen und grazilen Schleiern und wechsle nacheinander die Okulare bis mich die dunkle Zone fast komplett einhüllt.
E & F-Komponente lassen sich zu derzeit noch nicht einzeln auflösen.
M42 - Orionnebel (zuvor beschrieben)
M44 - offener Sternhaufen (Praesepe/Krippe)
M37/M36/M38 - offene Sternhaufen, mag ich schon gerne im Aufsucher
M67 - offener Sternhaufen
<i>Auf einmal ein schnaufen und stampfen... -von wo? Ich schaue mich um und nehme meine Kapuze runter. Konzentriert stiere ich in die lokalisierte Richtung und sehe - nichts! Ich schlage demonstrativ die Autotür zu. Ob es hier wohl Wildschweine gibt? Naja, habe auch noch nichts von einem Unfall mit einem Amateurastronomen gehört...</i>
Keine Geräusche mehr und ich mache mich wieder an die Beobachtung:
NGC6543 - Cat's Eye Nebula - diesmal nicht klar umgrenzt, eher leicht schwammig, jedoch mag ich gerne diese Farbintensivität
NGC 188 (schwach)
M63 Sonnenblumen-Galaxie
NGC5005
M94 - Spiralgalaxie, schön sticht das helle Zentrum heraus
NGC4449
M106 - Spiralgalaxie,recht schwach
M109 - Balken-/Spiralgalaxie
M40 - hier erkannte ich Winnecke 4 nicht, wusste nicht mehr den Winkelabstand. Das nächste mal bin ich besser vorbereitet.
M108 - Spiralgalaxie
M97 - Eulennebel, ich meine ein Auge indirekt zu erkennen.
M81/M82 - Bodes Nebula (toll, toll, toll! Strukturen von Staub- oder Dunkelwolken bei der Edge-on) und beide zusammen schön anzuschauen. Da haben sich die 82° gelohnt. Ein schöner Showdown und ich beschließe zamzupacken.
<i>Noch ein letzter Tee und ein Schweif über das Firmament... - und schon schnaubt und stampft es wieder in meiner Nähe. Ich habe nun echt kein Bock mehr, setze mich ins Auto und weg!</i>