Mondfinsternis als soziales Event

  • Wie viele Mondfinsternisse ich schon gesehen habe, kann ich nicht genau sagen, doch diese war völlig anders:


    Ein soziales Event.


    Mitten in Berlin-Charlottenburg im Park am Lietzensee warteten wohl Tausend Menschen bei Hochsommerwetter auf Decken sitzen oder in kleinen Gruppen stehend auf den Mond. Ich traf erst ein als er sich als dunkelbraune Scheibe über die Dächer der Gründerzeitvillen rund um den See erhoben hatte. Im Restaurant um die Ecke war nicht mal zu erkennen, ob die Wolkendecke aufgerissen war, doch dann haben sich die Wolken wohl schnell verzogen.


    Direkt am Wasser stand wie sich herausstellte ein Student aus der Ukraine mit einem kleinen Celestron-Newton und als ich mich mit dem Canon IS Glas dazugesellte bildete sich im nu einen Traube Interessierter um uns, die mal durchs Teleskop oder Fernglas schauen wollte. Auf den ersten Blick vielleicht ähnlich wie bei einem Teleskoptreffen an einem Riesen-Dobson. Doch hier junge Menschen, die Generation Facebook,, „Wow, super, dass wir dieses wahnsinnige Erlebnis mit Ihnen teilen können“. Größere Gruppen, vereinzelt Familien, Paare, viele junge Frauen, der Park voller Menschen in heller, leichter Sommerkleidung, ein Sprachgemisch von Deutsch, Spanisch, Türkisch über Englisch mit verschiedenen Akzenten.


    Durch so viele Hände ist das Canon Fernglas bestimmt noch nie gegangen. Der ukrainische Student neben mir fotografierte durch sein Teleskop, gelegentlich brach das grelle Blitzlicht eines Smartphones in das Dunkel ein, der heller werdende Mond begann sich im See zu spiegeln. Ich verabschiedete mich als er zur breiten Sichel wurde, verwundert wurde ich gefragt warum schon jetzt, der Anblick werde doch gerade besonders schön.


    Das Interesse an dem Naturschauspiel, die Wissbegierde im hochsommerlichen Park und die friedliche Atmosphäre hat mir eine ganz neue Facette der Stadt gezeigt.



    Thomas

  • Ja hier genauso! Auf unserer kleinen Sternwarte waren 500(!) Leute. Und einige erzählten, daß überall auch viele an den Zufahrtsstraßen saßen und das Schauspiel genossen. Und alle waren entspannt und zufrieden.
    Gruß Armin

  • Moin,


    selbst hier in der Pampa, Teutoburger Wald kleine Feldstrasse.


    Ich wollte ursprünglich mit Freundin ein wenig die Mondfinsternis geniessen, dazu hatte ich ein Vixen Bino 81mm und die Russentonne für Fotos mit.
    Wie gesagt, abseits von jeder Menschenmenge, damit war aber nach einer halben Stunde Schluss.
    Nahezu jeder Auto und Radfahrer bleib dann stehen als die uns auf dem Acker sahen, eine Gruppe Jugendlicher wagte dann den Anfang und fragte ob sie auch mal durch das Bino schauen dürften, tja, dass war der Anfang vom Ende meiner Beobachtungsnacht, das Boah und Aah zog immer mehr Leute an, dann kamen Fragen über Fragen und als ich erzählte das Saturn und Jupiter ja auch noch zu sehen seien war der Abend gelaufen!
    Ein Jüngerer Beobachter war von Saturn so begeistert das er immer und immer wieder schauen wollte und das bei der sagenhaften Vergrößerung von 25x[:D] leider hatte ich keine anderen Okulare dabei, aber immerhin, den Ring hat er gesehen.


    Unglaublich, so eine Begeisterung auf einem Feldweg habe ich bisher noch nicht erlebt und die schönste Mondfinsternis die ich erlebt habe, auch wenn ich von Selbiger kaum was gesehen habe...[:)]


    Andreas


    P.S. Vermute die Hobbyastronomie wird die nächste Zeit einigen Zulauf bekommen...[;)]

  • Hallo,


    auch auf unserer Sternwarte, wo normalereise nicht so viel los ist gab es sehr viel Besucher. Es war praktisch die gesamte Zufahrtsstraße zugeparkt und das obwohl das Wetter nur kurze Blicke auf die Mondfinsternis zulas! Ich habe mein großes Teleskop mitgehabt und wollte mit meinem kleinen Fotografieren. Dazu ist es leider nicht gekommen da ich mit den Besuchern beschäftigt war. Und als die Besucher weg waren, war es schon längst komplett zugezogen bzw. die MOFI vorbei! Wetterbedingt wurden die Planeten gezeigt die immer wieder mal durch die Wolken auftauchten und dann wieder verschwanden. Das Interesse und die Begeisterung waren wirklich groß. Vielleicht haben ja ein paar dadurch den Anstoß zur Hobbyastronomie gefunden.


    schöne Grüße,
    Bernhard

  • Hallo!


    Anbei ein Bild der gestrigen MOFI von unserer Astrostation auf dem Hochbärneck! http://www.astrostation.at


    Wir hatten eine Unmenge an Besuchern und es war schwierig Aufnahmen mit den visuellen Wünschen der Herrschaften in Einklang zu bringen,
    aber es hat durch Cirrenbewölkung hingehauen!



    Aufnahmeteleskop:TS Optics 80mm ED Apo
    Aufnahmekamera:Canon 1000Da
    Montierung:EQ8
    Brennweitenreduzierung:Astro Professional Focal Reducer x0.8
    Datum: 27. Juli 2018
    Uhrzeit: 22:36
    Brennweite: 448
    Standorte: Astrostation Hochbärneck, St. Anton an der Jesnitz, Österreich

  • Hallo zusammen,
    schöne Geschichten hier rund um die MoFi!


    Mit einem wackligen 114er habe ich mich um knapp 21:20 Uhr an einem Feldweg aufgestellt, also nicht direkt Publikumsverkehr. Kurz danach kam ein Auto vorbei und bleibt weit weg am Straßenrand stehen, niemand steigt aus. Wollte glatt mal mit dem Fernglas nachschauen, aber das wäre wohl zu auffällig gewesen [;)]
    Später füllen noch weitere Autos den Platz zwischen mir und dem oben erwähnten Auto, dürften insgesamt so vier oder fünf gewesen sein. Jeder hält brav einen großen Abstand zum nächsten und - niemand steigt aus!
    Gut, in Richtung Mond war der Horizont recht dunstig, sodass man noch nichts sehen konnte und tagsüber war es wieder mal ziemlich heiß, aber es machte schon einen komischen Eindruck, dass niemand aus den Autos steigen wollte. Ich habe mir in der Zwischenzeit mal die Venus, Jupi und Saturn im mitgebrachten Billig-Zoom 7-21mm gegönnt.
    Kurz nach 22:20 Uhr war dann endlich der orange-rote Mond schwach zu erkennen und passte bei 21mm gerade so ins Gesichtsfeld.
    Inzwischen stand nun auch hinter mir ein Auto und dort sind doch tatsächlich alle ausgestiegen! Ziemlich junges Publikum: Junge Fahrerin noch noch jüngere Kinder und Jugendliche. Mein Angebot mal durchs Teleskop zuschauen, nahmen sie gleich an und waren total begeistert.
    Jetzt regte sich auch was im Wagen vor mir: Ein Pärchen mit Tochter, Vater natürlich mit Tablet im Arm [:D], machte sich auf den Weg zu mir und wollte auch mal schauen. Alle kamen mit dem Teleskop zurecht und waren ebenfalls schwer beeindruckt: "Krass!", "Diese Vergrößerung ist ja der Hammer!" Dabei waren es immer nur 21mm [;)]
    Einige hatten sich wohl vorbereitet und versuchten Jupiter und Saturn zu finden, der Mars tauchte auch aus dem Dunst auf. Vater: "Der ist ja heute besonders gut zu beobachten!" Das kommt ein bisschen so rüber, als ob der am nächsten Abend schon wieder unsichtbar ist; konnte mich hier nicht zurückhalten und musste erwähnen, dass der noch ein paar Wochen zu sehen sein wird.
    Ich habe dann mal Jupiter eingestellt und einfach gefragt, was denn zu sehen ist:
    "Eine helle Scheibe."
    "Und sieht man um die Scheibe noch etwas?"
    "Da sind drei Sterne auf einer Seite."
    "Und auf der anderen Seite?"
    "Da ist ein Stern."
    "Das sind die vier Monde vom Jupiter."
    "Was? Das gibt es ja nicht, das ist ja der Wahnsinn!"
    "Sieht man noch irgendwas auf der Planetenscheibe?"
    "Ne, die ist nur hell."
    Zu den Wolkenbändern hat es also leider nicht gereicht.
    Der Mond bot auch mit bloßem Auge einen prächtigen Anblick mit deutlich dunklerer Mitte als der Rand. Jetzt habe mal Saturn eingestellt. Kind aus dem Wagen hinter mir: "Alter, man kann echt den Ring sehen!", "Du könntest glatt Geld dafür verlangen!" [8D] Trotz fehlender Cassini-Teilung waren spätestens hier alle begeistert und es wurde schon gefragt wie teuer so ein Teleskop denn ist.
    Immer wieder wurde der Mond und kurz auch der Mars (nur orange-braunes Scheibchen ohne Details) beobachtet und man konnte schön verfolgen wie der Mond langsam seine Farbe und auch den Schatten verlor; schließlich bedankten sich alle aus dem Wagen hinter mir und fuhren wieder weg.
    Übrig blieb noch das Pärchen. Hier habe ich dann noch Albireo eingestellt; der Farbkontrast fiel allen auf. Danach gings noch zu M13; jeder erkannte den "Schneeball" und Papa wollte wissen wie das Objekt heißt, wie weit weg das ist und ob es noch in unserer Galaxie ist. Zum Schluss gab es dann noch M57 und die Eltern konnten den Rauchkringel schwach erkennen; auch hier wieder die Frage "Was habe ich denn da gesehen?"
    Die Mutter wollte noch den kleinen Wagen finden, war aber dank Mond kaum zu erkennen. Also noch schnell indirektes Sehen erklärt und zumindest der Papa hat ein paar Sterne mehr gesehen. Zum Schluß kam noch heraus, dass die drei noch nie die Milchstraße gesehen haben und sich waren doch sehr überrascht, als ich meinte, dass das Band über den ganzen Himmel laufen würde, wenn denn der Mond nicht da wäre.
    Um kurz nach 0 Uhr machten die drei sich auf den Weg, auch die anderen Autos waren alle schon wieder weg; ich blieb noch da bis der letzte Rest Schatten weg war.


    Obwohl ich jetzt nicht permanent den Mond im Blick hatte, war das für mich eine tolle MoFi-Nacht, ich denke für meine Mitbeobachter auch. Liegt bei mir vielleicht auch daran, dass ich sonst immer ziemlich Pech mit dem Wetter hatte [;)]
    Ups, ganz schön lang geworden [:I]

  • Hallo Nils,
    war doch nen schöner Bericht! Bei uns war es ähnlich. Eigentlich wollten wir die Sternwarte erst um 21.00 Uhr aufmachen. Aber irgendwie wurde eine falsche Pressemitteilung rausgegeben, daß ab 20.00 Uhr geöffnet sei. Ich erfuhr davon durch Zufall, weil mich eine Bekannte anrief, ob sie schon um 20.00 Uhr kommen soll. Na dachte ich, dann fahr ich schon zu 20.15 Uhr hin und bau mein Teleskop auf, falls es eher voll wird. Ich muß ja viermal vom Auto zur Dachterrasse hochlaufen/schleppen. Schweres Dobs Mount Holzstativ, Montierung, Rohr, Bügelstuhl, Akku Zubehör etc.
    Wegen des schönen Wetters dachte ich, daß alle im Garten sitzen und vielleicht 20 Leute kämen. Weit gefehlt! 50 Leute vor der Tür als ich kam! Ich hatte Mühe mir Platz für Durchtragen des Gerödels zu verschaffen! Und schon 30 Leute oben beim Aufbauen.
    Natürlich viel zu dicht und neugierig.
    Und das ungute Gefühl beim Runterlaufen, um das nächste Equipmentteil zu holen...klaut einer was inzwischen? Dann kam der Mond auch erst so 22.10 Uhr aus dem Dunst. Da hab ich vorher Jupiter und Saturn gezeigt. Die Sicht und das Seeing waren aber sehr gut und die Leute begeistert ! Es waren dann aber über 250-300 Leute gleichzeitig auf unserer Beobachtungsplattform. Ich hatte keine Chance mein Equipment zu bewachen. Diebe hätten gute Chancen gehabt...aber nix passiert!
    Später kam der Mars noch und die superscharfe Abbildung meines AS100/1000 mit funktionierender Nachführung begeisterte die Leute! Wir hatten nur drei Fernrohre, zwei aufgebaute und den Sternwarten-Coudé. Lange Schlangen davor. Aber eine Superstimmung, nette, entspannte Gäste, tolle Stimmung, trotz Stress...einfach ein toller Abend!
    Sorry...ist auch etwas länger geworden.


    Viele Grüße
    Armin

  • Hallo zusammen,


    das sind ja klasse Geschichten, zu der ich auch gerne was beisteuern möchte.


    Bei mir habe ich ein "geschlossenes" Public Viewing für meine Freunde und Bekannten organisiert. Im Laufe der letzten zwei Wochen hatte ich mehrere Anfragen verschiedenster Freunde, die von der Mofi Wind gekriegt hatten. Ich habe mir dann gedacht, naja vielleicht kann man ja bei gutem Wetter ein paar Bier kalt stellen und die Leute durch das Teleskop schauen lassen.


    Am Mittwoch letzter Woche habe ich dann angefangen, die Planungen zu intensivieren und einen kleinen Zeitplan aufgestellt, da ja neben dem Mond auch Venus, Jupiter, Mars, ISS und Saturn sichtbar waren. Am Ende hatte ich in meiner kleinen Dachwohnung (35°C Innentemperatur!) 15 Bekannte aus unterschiedlichsten Freundeskreisen zu Gast, inklusive einer Nachbarin die uns Abends von ihrem Balkon gesehen hatte. Die haben wir dann auf "Zuruf" spontan mit eingeladen und 2 Minuten später stand auch Sie mit Bier auf unserem Balkon.


    Wir haben im Laufe des Abends quasi alle sichtbaren Planeten plus ISS und Mond beobachtet. Ich hatte im Vorfeld zudem ein kleines Quiz vorbereitet, bei dem Fragen zu den jeweiligen Planeten/ISS/Mond beantwortet werden sollten. Das Highlight war allerdings, dass jeder die Planeten am Okular zeichnen sollte.


    Am Anfang war ich sehr skeptisch, ob das Quiz angenommen wird. Aber nach kurzer Irritation ("Wir sind nicht mehr in der Schule") ging es richtig zur Sache und es wurde fleißig gemalt und gerechnet. Die Zeichnungen waren sogar teilweise richtig gut und detailreich (ich habe mich für meine geschämt [:D])


    Am Besten hat neben dem Mond natürlich Saturn gefallen, war vielleicht sogar das Highlight für viele. Mars war die Enttäuschung des Abends. Nach einiger Zeit haben wir dann nur noch die Mofi im Bino beobachtet. Insbesondere der "Diamantring" bzw. "Augapfel" nach der totalen Phase war der Hammer. Teilweise standen die Leute am Balkon Schlange und jeder wollte mit seinem Smartphone Fotos durchs Okular machen.


    Für mich eine tolle Mofi und die Reaktion und Faszination der Mitbeobachter hat mich sehr glücklich gemacht. Es ist und bleibt ein faszinierendes Hobby, nicht nur für uns!


    Beste Grüße


    Stefan

  • Hallo Leute,


    Das war wirklich ein Ereignis, das in der Öffentlichkeit sehr starke Wahrnehmung fand!
    Dass die Mondfinsternis an einem Freitag Abend im Hochsommer "zur besten Sendezeit" stattfand, hat dem Publikumsinteresse ganz bestimmt nicht geschadet. Das war das krasse Gegenteil der letzten MoFi, die ich miterlebt habe (2. Nachthälfte, Winterhalbjahr, an einem Arbeitstag).


    Unsere Isartalsternwarte wurde ab 20 Uhr von Besuchern fast überrannt. Die großen Teleskope haben wir auf der Dachterrasse erst gar nicht aufgebaut, dafür mehrere kleinere Instrumente, und auch eins vor der Sternwarte. An unserem 24" CDK in der Kuppel bildete sich eine lange Schlange.


    Spontan haben wir zusätzlich noch 2 Sessions im Vortragsraum mit dem Planetariumsprogramm eingeschoben, um den Besuchern die Highlights des Nachthimmels nahe zu bringen, bevor der Mond sich aus den niedrig stehenden Wolken geschält hat.


    Unsere Sternwarte befindet sich an einem einigermaßen dunklen Standort. Es war für uns und unsere Gäste frappierend zu sehen, wie sehr das Mondlicht die Deepsky-Beobachtung beeinträchtigt. Gegen Ende der Totalität war das komplette Milchstraßenband bis in den Schützen gut zu sehen, Ich habe die Gelegenheit genutzt, auch einige Deepsky-Objekte wie M57, M27, M13 und M15 zu zeigen. Eine Stunde später, als der Mond schon wieder teilweise beleuchtet war, konnte man die Milchstraße nicht mehr erkennen. Natürlich haben wir den Besuchern erklärt, dass die Lichtverschmutzung genau denselben Effekt hat.


    Gruß,
    Martin

  • Ich musste schmunzeln, als sie am nächsten Tag in der Tagesschau von "tausenden" sprachen. Ich bin sicher, dass es bei dem Wetter und zur Prime Time allein in Deutschland Millionen Beobachter waren. Allein auf dem Olympiaberg in München müssen es viele tausend Leute gewesen sein. Wie viele Besucher kamen zur Volkssternwarte München?


    Wir wollten dem Trubel etwas entgehen und waren mit Freunden chilling in die Natur auf einer Anhöhe ca. 20 km südlich von München (Ludwigshöhe) zum Picknicken bei Schafskäse, Oliven, Melone, Wein und Bier.



    Auch dort wurde es immer belebter - einige schielten schon auf dieses merkwürdige blaue Gestell, was gar nicht recht nach Teleskop aussehen wollte.



    Nachdem sie vollgefressen waren wollten meine Leute plötzlich Gesellschaftsspiele Spielen - Hää? Das wusste ich zu boykottieren! Ich rief laut in die Wiese hinaus: “Wer will Venus im Teleskop schauen?”. Sofort bildete sich eine Schlange um den Reisdobson, die die nächsten Stunden nicht mehr abreißen sollte. Eigentlich wollte ich ein paar Stimmungsfotos machen, aber es blieb keine Zeit. Stattdessen ständige "Ohs" und "Ahs" beim Blick durchs Okular - die Planteten hatten sich aber auch alle so in Reih und Glied in Pose geschmissen, dass der aufgehende Kupfermond fast zur Nebensache wurde.
    Dann flog noch die ISS über uns und alle winkten “Astroalex” zu. Das Ganze entwickelte sich zu einer Art "Natur Volksfest".


    Ein kleiner Junge verschmolz regelrecht mit "die Gerät", er hatte nach kurzer Zeit den Dreh mit anpeilen und Dobsonieren raus, ohne dass ich ihm irgend etwas erklärt hatte. Er hatte anscheinend genau beobachtet, wie ich es kurz zuvor gemacht hatte. “Guck mal Papa, ich habe Mars eingestellt” – und wieder war ein neuer Amateur Astronom geboren...

  • Moing Stathis,


    MUHAHAA! :-))))


    Jetzt hab ich fast den Kaffee auf den Bildschirm geprustet :-)))


    Witzig beschrieben, kanns mir zu gut vorstellen.


    Tatsächlich hatte man diese Nacht nicht mal aufm Berg seine Ruhe. Da denkste, letzte Gondel weg - kommt keiner mehr - aber nee... auf einmal stapft ne Familie mit schreienden 3 Kindern um die Ecke und rollt am Beobachtungsplatz die Isomatten und Schlafsäcke aus...


    Aber echt witzig geworden, eben gerade weil die Planeten zu sehen waren, Jupiter und gerade Saturn haben im kleinen Teleskop schwer beeindruckt und die ISS etc... sogar helle Sternschnuppen gabs teilweise - und bei uns sogar noch Wetterleuchten gleichzeitig zum Geschehen.


    Es gab sogar Mofi-Tourismus aus Österreich, da ist einer extra 3 h gefahren um auf den Wendelstein zu kraxeln, weil in Ö Wetter war...


    CS
    Norman

  • An der NVO-Sternwarte bei Osnabrück war es ähnlich. Auf den abgemähten Feldern um die Sternwarte trafen sich grob geschätzt 350 Leute. Ich hatte meinen 20x80 Feldstecher aufgebaut und mir einen 10"-Dobson geschnappt, den Vereinskollegen aufgestellt hatten und der noch kein Bedienpersonal hatte. Und dann ging die Planetentour los: Venus, Jupiter, Saturn. Vor allem der Ringplanet hatte es den Zuschauern angetan, aber leider hatte Niemand das Dobsonieren verstanden, so dass ich permanent ans Teleskop musste, um das Beobachtungsobjekt neu einzustellen.
    Zwischendurch gab es noch 2 Überflüge der ISS und einen der mittlerweile raren Iridiumflares.
    Nach dem Meridiandurchgang von Saturn habe ich die Sternwarte geöffnet, um dort mit C8 und 24" auf Saturn zu halten. die 300-fache Vergrösserung im Grossen war für den Abend zwar reichlich optimistisch gewählt, aber es waren viele Monde zu sehen.
    Nachdem die meisten Besucher gegangen waren, habe ich noch Mars eingestellt, der aber einen eher enttäuschenden Anblick bot: Kaum Oberflächendetails erkennbar und deutliche atmosphäriche Refraktion.
    Insgesamt war das eine recht gelungene Veranstaltung, auch wenn mein Hals vom vielen Reden etwas gelitten hatte.


    Gruss Heinz

  • Ich erzähle hier auch mal meine Erlebnisse:


    Wo ich wohne gibt es in der Nähe eigentlich nur einen halbwegs geeigneten Beobachtungsort, sodass ich mich gegen 21.15 mit Kamera und Telekop dorthin aufmachte. Ich war aber dort nicht alleine, es waren ohne zu lügen 100-200 andere Leute da.
    Leider war vom Mond wegen Wolken erst mal gar nichts zu sehen, also habe ich erst mal Jupiter in Visier genommen. Angelockt von meinen Teleskop kamen dann 15-20 Leute, die "auch mal gerne gucken" wollten. Lustig fand ich auch die Familie, die meinte mit einem "Teleskop" mit 2cm Öffnung etwas zu sehen. Also gut, dann stellte ich Jupiter ein und ließ sie Leute durchgucken. Dabei traten auch die üblichen Fragen auf:
    "Was sehen wir da jetzt"
    "Wo muss ich eigentlich reingucken"
    "Warum wackelt das so" - "Nicht am Teleskop festhalten" ...
    Also eine kurze Einführung in Planeten und Teleskope..
    Leider habe ich es nicht richtig hinbekommen, mein Teleskop vernüftig einzunorden, sodass ich trotz Nachführung ständig beschäftig war, Jupiter wieder ins Blickfeld zu holen. Aber alle waren begistert und haben die Monde und ein "Streifen" auf Jupiter gesehen.
    Weiter ging es mit Saturn und als sich die Wolken verzogen mit Mars. Leider wurden wir ständig von Fahrradfahrern gestört, die mit ihrem grellweißen Licht blendeten und fast mein Stativ umgefahren haben.
    Jetzt konnte man auch endlich den Mond sehen und fotografieren. Allerdings nicht wie ich eigentlich wollte per Piggyback auf dem Teleskop, weil einfach zu viele Leute am Teleskop gewackelt haben *seufz*
    Als dann der Mond aus dem Kernschatten austrat, sind fast alle "Teleskogucker" ziemlich plötzlich verschwunden (keine Ahnung warum), aber mit der Bitte ein paar Fotos zu schicken und dass ich mal demnächst eine kleine Sternführung mache.
    Als dann pücklich zum Ende der Finsternis die Wolken wieder kann und ein paar besoffene Jugendliche mit Flaschen in meine Richtung warfen, habe dann den Ort des Geschehens zügig verlassen...
    Insgesamt war das Ganze dann doch stressiger als ich wollte und meiner angeschlagenen Stimme hat es nicht gut getan, aber es war trotzdem schön und konnte einige Leute für Astronomie begeistern :)
    LG Sandra

  • Hallo zusammen,


    auch ich kann zur "Mondfinsternis als soziales Event" etwas beisteuern: meine Frau hat zum ersten Mal ernsthaft zusammen mit mir beobachtet...
    Bisher beschränkte sich das auf einen kurzen Blick auf Saturn ("ist der aber winzig") oder Jupiter, aber nachdem das 20x120-Bino so verlockend auf dem Schlafzimmerbalkon stand und die Bedingungen einfach gut waren, saßen wir längere Zeit zusammen draußen. Und nein, es lag nicht an der Bewerbung als "Jahrhundertfinsternis"...


    Und wenn ich die anderen Berichte hier so lese, bin ich froh, dass ich mir nicht die Mühe gemacht habe, mich an einen öffentlich zugänglichen Ort zu begeben [:D]. Aber ich freu mich sehr über die vielleicht zukünftigen Hobbyastronomen.


    Viele Grüße, Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Servus Thomas,


    Ja, so ist das heute mal... wird alles zum sozialen Event gemacht, selbst so eine Mondfinsternis - ganz genau so wie du es beschreibst.


    Ich hab es im Stillen von zu Hause aus genossen bin da auch nicht extra auf einen guten Rundum freien Horizontstandort in der Nähe hingefahren ...auch wenn ich nicht die komplette Mondfinsternis verfolgen konnte, (mehr dann das zum Ende hin).


    Bis der Mond eben noch über die Berge rauskaum...Mars kam gar nicht mehr über den Südhorizont.


    Hab aber auch schon genug totale Mondfinsternisse erlebt das es nicht so wichtig ist.


    Ich bin gespannt wieviele Leute dann am 21 Januar 2019 ganz früh am Morgen , (mitten im Hochwinter, ..kann ja mal kalt werden, und ein Montagmorgen auch noch dazu, wo alles in die Arbeit "muss" was für ein "Event" die nächste totale Mondfinsternis für Mitteleuropa dann am 21 Januar 2019 werden wird [:D] ?


    Auf der anderen Seite..es ist doch auch wieder eine schön Sache, wenn sich soviele Leute auch mal nur kurzzeitig für ein astronomisches Ereignis wie eben diese Mondfinsternis interessiert haben, auch wenn das Ereignis durch die Medien allgemein und vor allem durch die sozialen Medien , naja wie soll ichs ausdrücken ..naja, vielleicht etwas "übertrieben" hochgepusht wurde.



    Vielleicht bleibt bei manchen wenigen Menschen welche diese Mondfinsternis beobachtet haben ( vielleicht auch ihre erste Mondfinsternis) und bisher auch nie was mit Astronomie als Hobby so anfangen konnten "etwas hängen " ?


    Und manche wollen dann vielleicht sogar "tiefer " einsteigen in die Amateurastronomie, auch selber den Sternenhimmel mit einem Teleskop ob nun visuell oder auch fotografisch beobachten, ein neues tolles Hobby finden vielleicht ?


    Für mich waren die Mondfinsternis Anfang Januar 2001 aber vor allem noch mehr natürlich auch die Sonnenfinsternis im August 1999 neben vielen weiteren Gründen aber auch zwei gewichtige Gründe das mich die Astronomie dann doch so richtig gepackt hat.


    Freundliche Grüße.

  • Hallo Leute


    Das kann man wirklich sagen. So ein Anlass bring immer Menschen zusammen.
    Ich konnte fast die halben Bewohner des kleinen Ortes meiner Eltern aufbringen zur Mondfinstern.
    Jeder mit Klapstuhl, Chips und Bier kammen sie auf den Hügel. Picknick-Decken und Zelt für die Kinder, die es fast nicht erwarten konnten bis der Mond hinter dem Berg raus kam. So gab es gleich denn ...wau schön.... Effekt als er hinter dem Berg rauf stieg. Für die meisten war es interessant das der Mond so schnell war. Viele haben es noch nie gesehen, wie schnell er wandert. Dann zur Totalität war es wieder fast dunkel und alle genossen die Ruhe und den schönen Anblick mit der Milchstrasse.
    Es war Kino pur, live am Hügel in einer schönen Sommernacht. Von einen Weltuntergang wie es in einen Österreichischen Bericht zu lesen war, war es weit weit entfernt.
    Selbt Blutmond passt zu so einen schönen Anblick nicht. Der Mond ist da und kann nichts dafür. Das Licht gebrochen durch den Erdschatten beschert uns diesen Genuss, friedlich zusammen zu sein. So soll es auch in einer schönen Sommernacht sein.


    Denn die nächste Mondfinsterniss am 21.01.2019 findet halt ab 04:30 statt. Wetter, kälte und die Uhrzeit werden da halt nur ein paar Leute raus bringen. Aber trotzdem gehe ich wieder, wenn das Wetter mitmacht. Vieleicht sind sogar wieder ein paar dabei, die es jetzt einfach herrlich empfunden haben. Auch wenn es nur kurz zur Totalität ist, oder wird.


    So kann man es wirklich sagen das es ein soziales Event ist und auch bleibt. Vor allem wenn es wieder so schön war wie letzte Woche.


    Ich freue mich schon auf das nächste mal.


    Schöne Grüsse an die Runde.


    Erwin

  • Hier noch einen Eindruck vom Münchener Olympiaberg. Man könnte meinen Ed Sheeran spielt oder das Sommerfest-Feuerwerk beginnt gleich. Aber Nein, sie schauen tatsächlich alle zum Mond. Vom Blitzlicht-Touri bis zum Profi mit Spektiv oder Mini-Dobson war alles dabei. Einfach herrlich :)


  • Hallo zusammen,


    auf unserer Sternwarte haben sich leider nur zwei Demonstratoren für die Betreuung der Besucher gefunden. Zwei Tage vorher stand das Telefon nicht mehr still, es gab viele Anfragen, ob wir denn öffnen würden und ob es eine Reservierung braucht.
    Die Sternwarte selbst wird u.a. von der öffentlichen Hand mitgefördert und es entspricht nicht dem Selbstverständnis der Demonstratoren exclusive Clubs zu bilden. Also standen wir als einzige Sternwarte in den überregionalen Medien, welche ohne Voranmeldung geöffnet ist.


    Aus früheren Jahren wussten wir, dass die Besucher bei Grossveranstaltungen wie Sonnenfinsternis 2015 oder div. Mondfinsternissen eine "Festival"-Stimmung entwickeln. Die Besucher pflegen einen entspannten Umgang miteinander: wer kommt, ist willkommen, man teilt was man hat. So auch diesmal. Es kamen 200-300 Personen, ein Vater hat sein behindertes Kind zum Okular hinauf gehieft, und das Gesicht des Kindes erstrahlte, als es den Mond und die Planeten sah. Früh am Morgen sassen wir mit den letzten Besuchern und Freunden im Gras, tranken Rotwein und hatten eine schöne Zeit.


    Fazit: macht auf die Türen, wenn solche Veranstaltungen anstehen und labert nicht von "Sternwarte wird überrannt", es sind interessierte Besucher und jeder hat den gleichen Wunsch und das gleiche Recht, das Schauspiel zu erleben.


    Grüsse von Andiarbeit (der Muskelkater am Tag danach hatte ;)

  • Hallo zusammen,


    ich habe kurzfristig in unserer regionalen Facebook-Gruppe aufs Feld eingeladen und immerhin 40 Leute und die Lokalpresse sind erschienen. Es war eine ausgelassene Atmosphäre und es hat allen richtig Spaß gemacht! Kann ich jedem Sternegucker nur empfehlen!
    Hier der Bericht dazu:
    https://www.sgo-online.de/astr…-rot-mondfinsternis-2018/


    Viele Grüße und CS


    Stefan

  • Hallo ihr Mondsüchtigen, [:D]


    hier sind ja wirklich tolle Berichte zusammengekommen. Mein Astrokumpel Chrissy und ich hatten auch einen sehr lebhaften MoFi-Abend und wenn ich daran zurückdenke, dann bin ich immer noch geflashed darüber, wieviele Menschen vorbeikamen.


    Meine Geschichte beginnt damit, dass ich Anfang vergangener Woche eine Mail an unsere regionale "Waldeckische Landeszeitung" schrieb und darin die Absicht verkündete, einen öffentlichen BeoAbend zu machen, wozu mein Freund und Mitbeobachter Chrissy und ich einladen wollten. Ich hatte dann noch ein paar Fotos und Infos angehängt und nach einem Rückruf des Chefredakteurs am Dienstag, kam dann dieser Zeitungsartikel am Mittwoch raus. Vom Beobachtungsplatz am Ortsrand von Korbach hatte ich vor Jahren schonmal einen Landschaftshintergrund für Stellarium gebaut und in den Screenshot davon hatte ich noch ein paar meiner Aufnahmen reingebastelt.


    Jo, mit so einem umfangreichen Artikel hatte ich garnicht gerechnet, aber noch viel weniger damit, wieviele Menschen wir damit herbeilocken konnten. Ich hatte so mit vielleicht 25 - 30 Leuten gerechnet, was auch ziemlich o.k. gewesen wäre. Das es dann nachher fast die 10-fach Menge an Menschen war, hat uns echt umgehauen ...


    Um 20.40 Uhr waren wir zum aufbauen am Platz - die ersten 2 Interessierten waren schon da und schienen uns zu suchen. Wir also schnell alles aufgebaut und gegen 21.15 Uhr hatte sich die Wiese schon stark gefüllt. Zu Beginn hab ich den Leuten erstmal etwas über die MoFi an sich, die am gleichen Tag stattfindende Mars-Opposition und die anderen Planeten erzählt, die es an dem Abend zu beobachten galt.




    Während dessen kamen immer mehr Leute auf die Wiese, die teilweise bestens für den warmen Sommerabend gerüstet waren. Manche brachten Klappstühle oder Wolldecken mit und neben Getränken teilweise auch Ferngläser, Fotoapparate und einer hatte sogar sein kleines Teleskop dabei. Echt irre, was da an dem Abend bei uns los war.



    Chrissy hatte seinen parallaktisch montierten 8" Newton dabei ...


    ... ich meine 12" Lightbridge.


    Ich nehme zu öffentlichen BeoAbenden, die ich leider viel zu selten durchführe, immer gern den Dobson mit. Zum einen macht so ein großes Teleskop natürlich ordentlich was her, zum anderen mache ich den Menschen mit dem nicht nachgeführten Teleskop aber auch die Erddrehung begreifbar - bei 190facher Vergrösserung ging es dann öfters: "Uiii, der Jupiter ist aber schnell unterwegs" ... worauf ich dann erklärte, dass es nicht der große Gasplanet ist, sondern die Drehung unseres Heimatplaneten, die dafür sorgt, dass sich die Objekte so schnell durch´s Gesichtsfeld des Teleskops bewegen.



    Chrissy und ich hatten gut zu tun beim beantworten von Fragen zu Technik, Objekten und Himmelsmechanik und ich konnte mich natürlich garnicht mal vom Dobson wegbewegen, da ich ja die Objekte (zuerst Venus, dann Jupi, Saturn und Mars) ständig wieder ins Gesichtsfeld des Speers 5-8er Zoomokulars zurückholen musste. [;)]


    Toll war neben der ersten Sichtung des verfinsterten Mondes irgendwann nach 22.00 Uhr auch der Überflug von unserem Alexander Gerst in der ISS, der übrigens so ganz nebenbei vor kurzem mit meinen Elektronik-Helden Kraftwerk währed eines Konzertes zusammen live musizierte ... eine Liveschalte aus dem All machte es möglich ... Goile Sache ... [:p]


    Wie zu erwarten war das Seeing nach der Hitze des Tages nicht berauschend, sodass nur wenige Beobachter den GRF auf Jupiter erkennen konnten. Aber es reichte zumindest um Saturn einwandfrei zu erkennen (hin und wieder mit Cassiniteilung), was wie immer für großes Staunen und viel Freude sorgte.



    Der Platz leerte sich dann langsam kurz vor Mitternacht, der letzte Beobachter entfleuchte so gegen 0.30 Uhr hinaus in die Nacht. Endlich Zeit mal einen Kaffee zu uns zu nehmen, den Chrissy mitgebracht hatte und vor allem auch Zeit mal in Ruhe zu reflektieren, was wir in den vergangenen drei Stunden erlebt hatten. Einfach unglaublich, wieviel Leute gekommen waren und wie ich dann am nächsten Tag las und im Fernsehen sah, war das wohl überall so.


    Nachdem dann alle weg waren beobachten Chrissy und ich noch bis ca. 2.30 Uhr, wobei ich, dank nun wieder unverfinstertem Vollmond, vor allem Mars recht viel Zeit widmete.



    Dazu brachte ich meinen Binoansatz an den Start. Da das Seeing noch immer sehr dürftig war, machten hohe Vergrösserungen zwar nicht soviel Sinn und doch beobachtete ich den roten Planeten die meiste Zeit mit 300fach. Der Mars ist schon seit einigen Wochen von einem globalen Sturm ziemlich eingenebelt, was mein Versuch Mars vor ein paar Wochen zu filmen auch bestätigte. Die Details waren damals nur durch die Bildbearbeitung zum Vorschein gekommen. Umso überraschter war ich, dass neben der sofort erkennbaren Südpolkappe auch dunkle Regionen zu sehen waren und bei geduldigem Beobachten trotz heftigem Rumgewabere in der Erdatmosphäre sich sogar Strukturen darin herausschälten. Klar, der Sturm ist noch nicht weg, aber es ging was und eben auch mehr als ich vorher gedacht hätte.


    Übrigens hatte unsere Tageszeitung nicht nur im Vorfeld auf unseren BeoAbend aufmerksam gemacht. Ein Redakteur kam, beobachtete mit, fotografierte und stellte Fragen und rief dann am Samstag sogar nochmal an, um noch ein paar Informationen zu bekommen. Am vergangenen Montag war dann sein Bericht des Abends abgedruckt - vielen Dank dafür, Herr Osterhold.


    So, nu hab ich aber mal wieder genug getextet. Ich hoffe ich hab euch nicht zu sehr gelangweilt ... aber diese MoFi wird sicher nicht nur unseren "Weltraumtouristen" in guter und lebhafter Erinnerung bleiben.


    Gruß und klaren Himmel
    Heiko

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