Qual der Wahl Intes MK67 o. VMC 200L ?

  • Hallo liebe Hobby-Kollegen,


    da ich für einen Sammler in den letzten beiden Jahren mehrfach aufwändige Restaurierungen durchgeführt habe, hat dieser mir als "Belohnung" jeweils ein Intes MK67 mit orig. 2" Intes ZS ODER ein Vixen VMC 200L angeboten !


    Jetzt habe ich die Qual der Wahl und kann mich nicht so recht entscheiden.


    Wahrscheinlich würde jeder andere sofort zum größeren 8" VMC greifen, innerlich tendiere ich aber fast mehr zum MK-67, warum ?


    - mein Standort Randlage Ruhrgebiet lässt mir fast nur noch die Beobachtung von Mond, Planeten, Doppelsternen und helleren DS Objekten zu


    - Montierung habe ich z.Z. "nur" eine EQ-5 und eine gleichklassige Daiiti Kogaku


    - ( meine LXD 650 ) habe ich leider noch nicht zurückbekommen


    Für das VMC 200L spräche natürlich die größere Öffnung und schnellere Einsatzbereitschaft


    - Astrofotograph bin ich auch nicht. Gelegentlich mache ich mit DSLR oder Kompakt-Digi Videographien vom Mond/Monddetails


    Was würdet Ihr mir raten ?? BEIDE geht nicht [:D][:D]


    MfG Micha

  • Hallo Micha,


    für das VMC spricht neben der größeren Öffnung der offene Tubus.
    Das MK 67 hat zwar eine Superoptik, aber wegen des geschlossenen Tubus braucht es ewig zum Temperieren.
    Während des Abkühlens gibt es kräftiges Tubusseing, besonders lästig bei Mond, Planeten, Doppelsternen.


    Gruß & CS Franjo

  • Moin Micha,


    ich würde auch eher zum MK-67 tendieren (die Dinger haben wirklich klasse Optiken), wobei ich fair bleiben möchte: ich kenne aus praktischer Beobachtung das VMC nicht.
    Die von Franjo genannten Punkte sind richtig und sicher kein Vorteil gegenüber dem offenen VMC. Sollte der MK-67 aber noch einen kleinen Lüfter eingebaut haben, relativiert sich die Tubusseeing-Problematik sicher noch ein Stück.
    Aber andererseits: Deine beiden Montierungen sind für das MK-67 sicher gut ausreichend. Wie sich das mit dem VMC (was wiegt dies Gerät?) verhält, ist offen.


    Meine deutliche Tendenz: MK-67 (und wenn alles nichts mehr hilft: AK-47 [:D])


    Aber ich bin da sicher auch nicht ganz objektiv ... mir liegen die "Russen" einfach.


    Best Greetz vom von Putin ferngesteuertem Hannes [:D]


    EDIT: die blöden Vertippereien

  • Hi Micha,


    das VMC ist ja auch ein Maksutov, nur mit der Korrektur in Fangspiegelnaehe (Subaperturmaksutov oder Field-Maksutov, Field war der Name des Erfinders). Es ist also kein Vixen mit VISAC-Coating, wo man spaeter nicht weiss, wie man das neu belegen soll.


    Ich wuerde im Unterschied zum Hannes zum Vixen greifen, da Du zwei Zoll mehr Oeffnung und den offenen Tubus hast. Das setzt eine vergleichbare optische Qualitaet voraus - also dass das VMC und das Intes keine Gurken sind.


    Vorteil des Intes ist natuerlich die fehlende Spinne, somit keine kontrastmindernden Spikes.


    Das macht Dir die Entscheidung natuerlich nicht leichter. Durch beide Geraete Seite an Seite zur Probe beobachten geht nicht?


    Eins ist sicher. Das von Hannes erwaehnte AK-47 bringt bei weiten nicht die Leistung. Ein unvergueteter, verkitteter Achromat mit nicht mal zwei Zoll Oeffnung kann keinem der anderen Systeme das Wasser reichen. [:)]

  • Hallo Freunde,


    2" mehr sind natürlich schon ein Argument[;)] Ich bin hauptsächlich Mondbeobachter - wenn der gute alte Mond nächste Woche wieder am Abendhimmel steht, werde ich beide nebeneinander aufbauen. Den Intes auf einer EQ5, das VMC auf einer LXD75 ohne GoTo. Das VMC werde ich aber besser nicht auf dem Stahlrohrstativ, sondern auf meiner Säule aufbauen.


    Dann schaun mer mal...[:D]


    Das VMC ist praktisch im Neuzustand, das MK67 schon etwas abgegrabbelt - die optischen Flächen sind aber top sauber.


    Wenn ich hoffentlich bald meine LXD650 wieder reinkriege, dürfte das VMC locker handelbar sein...


    Was mir im Trockendock schon mal beim VMC besser gefällt :


    - bequemerer Suchereinblick
    - der OAZ scheint mir feinfühliger


    ....und für seine Größe ist das Ding gar nicht mal sooo schwer. Trocken auf der LXD75 gut balancierbar...mal gucken wie das im praktischen Einsatz beim Fokussieren aussieht[:D]


    Für die nächsten Tage ist hier wieder Schietwetter angesagt..


    LG Micha

  • Hallo Juergen,


    das AK-47 hat sogar viel weniger Öffnung als 2", nämlich ca. 7,65 mm. Und in die Öffnung reinschauen ist meist eher ungesund. Da kommt auch manchmal Licht raus, aber kurz vorher meist ein Projektil, das Übles anrichten kann.
    Ein verkitteter Achromat mit der Bezeichnung AK-47 ist mir bislang nicht bekannt, aber ich bin kein Kenner älterer Geräte, also entschuldige bitte die eventuell vorhandene Bildungslücke. Oder reden wir vom gleichen Gerät, und ich hab's nur nicht verstanden?


    An Micha, viel Spaß mit dem neuen Gerät, egal was es werden soll. Ich hatte anfangs auch mal mit dem Vixen geliebäugelt, aber die relativ große Abschattung wurde in den Foren als "no go" für visuelle Beobachtung dargestellt, und da ich eher visuell unterwegs bin habe ich mir dann den 5" Meade ED gebraucht gekauft. Ich hoffe, Du findest das für Dich passende Gerät. Wie es aussieht kannst Du beide nebeneinander vergleichen, dann sollte nach dem Vergleich die Entscheidung einigermaßen leicht fallen. Mich würde interessieren, wie stark die Obstruktion des Vixen den visuellen Genuss (Schärfe) einschränkt. Ich wünsche gutes Gelingen.


    Gruß
    Jürgen

  • Hi Namensvetter,


    das war in der Tat ein Insiderwitz.


    AK war eine Bezeichnung von Lichtenknecker fuer die unterste Qualitaetsstufe der hergestellten achromatischen Objektive. Ein AK war ein Kronflintglasachromat, der verkittet und unverguetet war. Eine Stufe hoeher war dann der FH, ein Fraunhoferachromat mit Luftspalt, der dann auch verguetet war. Dann kamen die Halb- und Vollapos (HA, VA, VAS ...).


    Wenn ich AK47 hoere, denke ich an einen unvergueteten verkitteten Achromaten mit 47mm Durchmesser. Und ja, es gibt auch so ein Schiessgewehr, das so heisst. Aber ich bleibe dabei: Ein FH70 steckt ein AK47 locker in die Tasche - am Himmel, nicht beim Duell. [;)]


    Ach ja, Kaliber 7.65. Da hab ich was Besseres: Kaliber 70/65. Millimeter Achsdurchmesser bei meiner alten Rupp Typ 4. [:p]

  • Hallo Michael,
    ich kenne beide. Ich würde den Mk67 nehmen. Wenn man den ein bisschen vorkühlen kann, hat der optisch klar die Nase vorn. Guck Dir mal die Tests bei W. Rohr an oder bei den Teleskop-Spezialisten. Die dicken Fangspiegelstreben beim VMC 200 tun ein Übriges. Ich habe seit zwei Jahren einen MK66. Den kann man sogar ganz toll an der Sonne(Weißlicht und h-alpha) einsetzen. Ich habe daraufhin meinen sehr guten APM 152/1200 ED Refraktor verkauft, weil der Intes fast so gut ist wie ein solcher ED, aber besser zu handhaben wegen der kompakten Bauform.
    Viele Grüße Michael

  • Hallo Michael,


    vergleichen kann ich die beiden Optiken nicht, aber vielleicht etwas zum VMC beitragen.


    Ich benutze das VMC 200L auf einer Betonsäule mit der Losmandy G11. Visuell ist das VMC schon o.k., ein <u>guter</u> Refraktor würde natürlich bauartbedingt ein besser definiertes Bild bringen. Unbefriedigend ist es nicht, aber halt auch nicht herausragend. Fotografisch habe ich mit meiner DSLR und mit der ASI 120 mm ohne Schwierigkeiten ordentliche Planetenbilder hinbekommen.


    Insgesamt bin ich recht zufrieden. Wirkliche Schwachstellen habe ich nicht gefunden.


    Wenn du einen ausführlichen Bericht suchst: Probier mal „michael hoppe vmc“. Da sind Beobachtungsergebnisse mit dieser Optik visuell und fotografisch zu verschiedenen Objekten beschrieben.


    CS, Ralph

  • Moin Micha,


    falls das noch eine Option für Dich ist - ich würde in jedem Fall das Intes nehmen! Hatte selbst mal den VMC-200L hatte visuell immer das Gefühl, dass das Teil nicht richtig kollimiert ist - aber besser hin bekommmen hab ich´s auch nicht. War echt ein K(r)ampf! Außerdem hat man dicke Spikes.


    Gruß
    Christoph

  • Hallo Froinde,[;)]


    mittlerweile stellt sich die Frage für mich nicht mehr, da sich der aktuelle Eigentümer entschlossen hat, die Gerätschaft anderweitig zu verkaufen bzw. evtl. selbst zu behalten.
    Macht aber nix, ich habe mir spontan ein ganz anderes Gerät geschnappt ( sozusagen als Tröster ) von dem ich sehr positiv überrascht wurde ( nach allem was über diese furchtbaren Bunties gesagt und geschrieben wurde, habe ich offensichtlich ein wirkliches Ausnahmeexemplar erwischt ).


    Siehe hier :http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=221581




    LG Micha

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