Fragen zu verschiedenen Filtern

  • Hallo Leute,
    im Forum gab schon oft Themen, wo die meisten Filter erklärt wurden (Also was durch den Filter durchgelassen wird und was nicht).
    Aber ich habe nie verstanden, was man mit den bestimmten Filtern sieht.
    Hier sind meine Fragen:
    1.Was sieht man mit einem UHC Filter?
    2.Was sieht man mit einem OIII Filter?
    3.Was sieht man mit einem CLS Filter?
    4.Was sieht man mit einem H-Alpha Filter?
    5.Was sieht man mit einem H-Beta Filter?
    6.Was sieht man mit einem SII Filter?
    7.Was sieht man mit einem Passfilter?
    Das sind vielleicht viele Fragen aber ich wollte nicht für jede Frage eine neues Thema machen.
    [8)]
    Also bitte nur sagen, was man mit den Filtern alles sieht, wenn man ein Objekt (Galaxien, Nebel, Planetarische Nebel usw.) beobachtet.
    Danke für Antworten![:p]

    Ausrüstung


    Teleskop: SkyWatcher EvoStar 72ED; SkyWatcher Explorer 150/750

    Montierung: SkyWatcher NEQ-5 GoTo SynScan

    Kamera: Canon EOS 1000D(a)

    Autoguider: ASI 120MM

    Programme: DeepSkyStacker, Fitswork, Photoshop ----> diverse PlugIns, Lightroom

    Sonstiges: Raspberry Pi 4B, diverse Kabel & Bücher, Tablet, Bahtinov Maske, Sonnenfilter

  • Hi,


    visuell sind UHC, OIII und h-beta gängig. Dabei lässt der OIII eben nur die beiden Sauerstofflinien durch, der UHC zusätzlich die knapp daneben liegende h-beta Linie und teilweise auch die h-alpha Linie durch und der h-beta eben nur h-beta.


    CLS (oder auch UHC-S oder andere ähnliche) haben einen breiteren Durchlassbereich, nehmen also nicht soviel Störlicht raus.


    h-alpha für visuell ist eher nutzlos, das Auge ist für den Lichtanteil sehr unempfindlich. Ausnahme- Sonnenfilter auf Basis h-alpha. Damit kann man Protuberanzen sowie Details auf der Sonnenoberfläche sehen- sind aber sehr teuer.


    SII wird eher fotografisch genutzt. Ein Passfilter ist schlichtweg eine Bezeichnung für einen Filter- der eben nur einen Teil des Lichts passieren lässt.


    Für Galaxien nutzen Filter nichts, die sehen wir im Weißlicht, jeder Filter nimmt einen Teil davon weg und man hat kaum einen Gewinn. Der CLS sollte eigentlich bestimmte Teile des Störlichts ausfiltern- nur dummerweise stammt viel Störlicht von Weißlichtlampen- Neonröhren, Autoscheinwerfer oder auch nicht rein schmalbandig leuchende Natriumdampflampen oder neuerdings LED Beleuchtungen.


    http://www.astro-okulare.de/nebelliste.htm


    http://www.astroamateur.de/filter/


    Ein Link zu- welcher Filter für welche Objeke, der zweite zeigt Durchlasskurven der verschiedenen Filter.


    Wichtig für den Durchlass- er soll schmal sein, im gewünschten Bereich möglichst viel durchlassen, der Kurvenverlauf sollte möglichst steil sein.


    Gruß
    Stefan

  • Danke 8

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  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">1.Was sieht man mit einem UHC Filter?
    2.Was sieht man mit einem OIII Filter?
    3.Was sieht man mit einem CLS Filter?
    4.Was sieht man mit einem H-Alpha Filter?
    5.Was sieht man mit einem H-Beta Filter?
    6.Was sieht man mit einem SII Filter?
    7.Was sieht man mit einem Passfilter?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Vorweg,
    die Stäbchen im Auge - Sehzellen für Nachtsehen - (skotopisches Sehen, es wird keine Farbe unterschieden) haben eine andere spektrale Empfindlichkeit als die Zäpfchen. Schau Dir dazu diese Grafik an:


    https://upload.wikimedia.org/w…2/26/Cone-response-en.svg


    S ist die Linie der dunkelaktiven Stäbchen.


    Das heißt: Man kann nachts kein H-Alpha sehen. Ausnahme sind superhelle Objekte a la Orionnebel mit Groß-Dobsons der Extra-Klasse, denn da ist das Bild so hell, dass die tagaktiven Zäpfchen wieder anfangen mitzusehen.


    UHC: Lohnt sich nur bei planetarischen Nebeln, die ihr Licht in den passenden Wellenlängen von Wasserstoff, Sauerstoff etc. aussenden. Vorteil: Der Hintergrund und damit das Störlicht wird um gut 90% weggefiltert, der PN dagegen behält 90% seiner Helligkeit.


    OIII: Filtert noch schärfer als UHC. Letztlich liegt es am konkreten Objekt, ob ein UHC das besserer Sichtergebnis liefert. Meist - so meine Erfahrung - ist OIII "besser".


    CLS: keine Ahnung, hab ich noch nie ausprobiert. siehe dazu auch "Passfilter"


    H-Alpha: Vor allem interessant für Fotografen, da die Kamera-Chips (nach Modifikation) diese Wellenlänge sehen. Wir sehen sie nur mit den Zäpfchen des Tagsehens, konkret also bei Sonnenbeobachtung. ACHTUNG: Ein H-Alpha-Sonnenteleskop filtert viel mehr, als der Name vermuten lässt. Das kann man nicht mit einem normalen H-Alpha-Filter erreichen, der von Astrofotografen z.B. für Nordamerika-Nebel eingesetzt wird. Die H-Alpha-Fotofilter für die Nacht lassen viel mehr Licht durch; das ist ihr Job. Diesen H-Alpha-Filter also niemals für Sonne einsetzen. Da guckst Du genau max. zweimal durch, einmal mit links und einmal mit rechts, danach brauchst du die gelbe Binde mit drei schwarzen Punkten.


    H-Beta: Zweite Wasserstoff-Linie (486 Nanometer), liegt in der Nähe der OIII-Linien, wird je nach OIII-Filter noch durchgelassen oder schon geblockt (siehe http://www.astronomik.com/de/v…/oiii-filter-visuell.html). Allgemein gilt: Wo H-Alpha, da auch H-Beta, nur dass die Linie schwächer ist.


    SII: Schwefel-Linie (672 nm), noch jenseits von H-Alpha (656nm) und damit für's menschliche Auge praktisch unsichtbar. Selbst die Zäpfchen des Rotsehens tagsüber kommen da an ihre Grenzen. Kurz: Nur für spezielle Astrofotografie.


    Passfilter (CLS) (im Sinne von "passieren" lassen): Die filtern vor allem Licht von Quecksilber- und Natriumdampf-Straßenleuchen. (Natrium leuchtet so komisch orange, Quecksilber in einem Pseudo-Weißlicht.) Der Filter ist wertlos, wenn normale Halogen-Lampen, LED-Lampen oder Glühbirnen zum Einsatz kommen (oder jede andere Lampe, die unter dem Stichwort "farbechte Beleuchtung/kontinuierliches Spektrum" beworben wird). Letztlich ein Notnagel bei arg lichtverschmutztem Himmel. Besser wäre es, man fährt 10km stadtauswärts. Das bringt mehr.


    Der Begriff Passfilter kann auch anders verstanden werden:
    Er passt (in die Kamera, ins Okular) [:D]
    Oder es passt nur eine Farbe durch. Farbfilter machen visuell immer dann Sinn, wenn man ein einfaches (Linsen)-Teleskop mit Farbfehler hat und helle Objekte wie den Mond anpeilt. Z.B. sorg ein einfacher Grünfilter dann dafür, dass die Abbildung ohne Farbfehler erfolgt und der Mond auch noch abgedunkelt wird.


    Worauf man nur im Kleingedruckten hingewiesen wird: Viele (fast alle) visuelle Filter blockieren UV-Licht beginnend im sichtbaren Blaubereich. Denn dass streut in der Luft am meisten, so stark, dass der Himmel tagsüber blau ist. Der Trick ist bekannt von Ski- und Sonnenbrillen unter dem Stichwort (kontrastverbessernd). In Linsensystemen lohnt sich das sogar fotografisch, denn den die kurzen Wellenlängen werden anders gebrochen und hätten einen anderen Fokus (Farbfehler).

  • Hallo Menemey,


    Also du hast schon sehr viel Fragen zu allem möglichen hier im Forum , zuerst waren es welche neuen Deep Sky Objekte, dann wie den Orion-Nebel am besten und welcher Vergrößerung beobachten, nun kommt die Filterfrage. [:)]


    Aber das ist schon okay...zumindest aus meiner Sicht.mir ist es ja auch mal ähnlich ergangen als ich mir vor 17 Jahren mein erstes Teleskop ( typisches Kaufhaustelekop) angeschafft habe.


    Immerhin hab ich aber damit erstmals den Ringnebel gefunden und gesehen und M 13 als verwaschenes Nebelfleckerl gesehen und auch durchs Kaufhauteleskop doch etwas besser als vorher im Fernglas - bei mir hat das schon ausgereicht, das ich von der Astronomie nicht mehr loskomme, andere Einsteiger schmeissen da schon wieder alles hin.


    Zu verwöhnt durch die "Hubble-Bilder" [;)]


    Naja, wurscht jetzt.


    Zu deiner Frage,


    Du hast ein acht Zoll Dobson und das ist für Deep Sky schon eine sehr saubere Öffnung.


    Im Bezug auf die Filter fürs visuelle Beobachten bei deinem Teleskop rate ich dir nur zu dreien- alle guten Dinge sind wohl drei .


    Einen UHC, einen O III und womöglich etwas später noch einen H-Beta Filter.


    Wobei der H-beta Filter der späteste sein soll,( der H-Beta bringt nur bei recht wenigen Objekten was) vorher UHC und O3 Filter.


    Diese Drei solltest du aber irgendwann beisammen haben für so ein Teleskop wie du hast , einen Acht-Zoll Dobson.


    Von allen anderen Filtern die es sonst noch so massenweise am Markt gibt rate ich eher ab - fürs rein visuelle Beobachten , da viel besser sich da noch etwas bewegen und eher einen noch besseren dunkleren Beobachtungsort aufsuchen.


    Nur die Drei brauchst du eigentlich.


    Und am besten in der zwei Zoll Ausführung.


    Welche Marken...naja Baader, Astronomik, Lumicon sind da am besten.


    Billig sind sie leider nicht- die wichtigen Filter die du brauchst , schon gar nicht in der zwei Zoll Ausführung.


    200 Euro kosten die leider zum Beispiel von Astronomik in 2 Zoll Ausführung ....aber für Weihnachten oder Geburtstag lohnt sich das schon mal für so einen Filter sowas auszugeben , jahrzehntelange hat man dafür auch wieder Freude damit beim beobachten.


    So geht es halt mir.


    Freundliche Grüße und klare dunkle Nächte

  • Danke nochmal ihr habt mir auch weitergeholfen.
    Ich plane langsam, was ich in Weihnachten kaufen könnte.
    Denn ich möchte mich bzw. mein Teleskop verbessern und die Sicht zu den Objekten auch:)

    Ausrüstung


    Teleskop: SkyWatcher EvoStar 72ED; SkyWatcher Explorer 150/750

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  • Hallo nochmal,


    Ein Telrad , so hast mal geschrieben, ( glaub ich) hast du ja noch gar nicht dazu zu deinem Achter Dobson.


    9x50 Sucher ist fein und gut - aber erst mit Telrad in Kombination zusammen unschlagbar.


    Erleichtert das Suchen ungemein und ein guter Atlas gehört auch noch dazu.


    Zu einem Telrad-Finder würde ich dir unbedingt raten, diesen ganz vorne anzustellen und noch vor neuen Okularen oder Filtern sich so einen zuzulegen.


    Ein gute Kombination ( zum Beispiel für Weihnachten) das du dir für dein Teleskop zulegst oder am besten dir "schenken lässt" [:D] , wären Telrad, dazu den "Karkoschka" oder Deep Sky Reise Atlas, ein weiteres Okular, vielleicht ein Hyperion, oder (leider aber sehr teuer) gar ein Nagler, und einen UHC oder OIII Filter, eher vorher UHC als O3....ich würde da einen Filter von Astronomik nehmen, aber auch Baader und Lumicon sind auch ok.


    Natürlich geht dann so ein "Weihnachtsgeschenk" dann schon wieder sehr schnell rauf auf einige mehrere hunderte an Euros...die Okulare und Filter haben eben ihren Preis.


    Leider ist Astronomie doch auch ein etwas "teures Hobby".



    Aber solche Filter und Okulare kannst du nahezu dafür dann auch ewig nutzen.


    Telrad und Atlas sind aber vorerst eher noch wichtiger umd deine Spechtelausrüstung zu verbessern.


    Freundlich Grüße und klarer Himmel.

  • Danke nochmal

    Ausrüstung


    Teleskop: SkyWatcher EvoStar 72ED; SkyWatcher Explorer 150/750

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