Beratung Okulare am f/5

  • Hallo allerseits,


    ich denke es ist an der Zeit mal meine Okularpalette zu erweiter/zu verbessern. Ihr könnt mir da sicher gute Tipps geben was gut wäre und ich nach Möglichkeit mal ausprobieren sollte.
    Noch ein paar Infos:
    - beobachtet wird hauptsächlich am Galaxy Dobson 10"
    - beobachtet werden sowohl Planeten als auch DeepSky
    - der Himmel ist eher hell (Region Stuttgarter Flughafen)


    Vorhandene Okulare:
    - TSWA 32mm (Übersicht)
    - Blaukante 20mm (Nebel etc.)
    - Seben Zoom 8-24mm (meist mit Baader Q-Barlow 2,25x für Planeten)
    - TS Planatary HR 5mm


    Es gibt sicher eine Lücke um 10-15mm und alles andere geht hochwertiger/besser. Suchen würde ich eher im Bereich 100-200€/Okular als in 500-1000€. Also z.B. die ES 82Grad Serie. Die Skywatcher Panorana sehen auch gut aus, aber dazu gibt wenig zu lesen, hat die keiner?
    Die Frage die ich also habe ist was ich an meinem Teleskop brauche und was gibt das beste Preis/Leistungsverhältnis?


    Ich freue mich auf Eure Ideen. Viele Grüße,
    Daniel

  • Meiner Meinung nach hast Du momentan alle Vergößerungsbereiche abgedeckt. Für mich hätte es nun Priorität zunächst mit einem OIII oder UHC- Filter zumindest die Sichtbarkeit von Emissionsnebeln zu erhöhen; gerade bei eher schlechtem Himmel.
    Ansonsten: Unter Berücksichtigung des eher aufgehellten Himmmel ist ein 32mm Okular schon etwas viel des Guten. Hier würde ich im Bereich um 25mm ein Weitwinkwelokular einsetzen wollen.
    Für mich sind auch die ES 82° Okulare hinsichtlich Preis-/Leistung so ziemlich mein Optimum. Aber das kann man nicht so einfach verallgemeinern, da hat jeder seine individuellen Grenzen...


    Gruß
    Horst

    Taurus T400 pro , Skywatcher ST120/600, Lunt LS50THa, diverse Ferngläser von 5x25 bis 20x80

  • Ich denke auch, dass Du brennweitentechnisch gut aufgestellt bist. Hier könnte man lediglich in Okulare mit besseren Eigenschaften investieren (Gesichtsfeld, Abbildung etc.).


    Am Filter am besten nicht sparen. Die guten 2" Filter kosten 160-199€ in etwa, haben dann aber die entsprechenden Eigenschaften und engen Durchlass um den Kontrast zu verbessern. Preiswerte Filter wurden hier bereits mehrfach debattiert. Die Filterleistung ist nicht vergleichbar und durch die größere Serienstreuung ein Risiko (irgendwie muss der günstigere Preis ja zustande kommen). Die Filter als Einmalkosten ansehen, da man sie viele Jahre behält im Gegensatz zu Teleskop und Co und immerwieder einsetzen kann.


    Da Du eher Lichtsumpf 'drumherum hast, würde ich einen harten OIII Filter empfehlen. UHC kann man später immernoch nachkaufen.


    -Baader 2" O-III Filter - 10 nm (165€+-) - sehr harter Filter mit 10 nm Durchlass, Preis/Leistung top
    -ICS OIII-Filter 2" 48mm Premium-Nebelfilter - harter Filter 12nm, bewährte Qualität (199€)
    -alternativ den Astronomik ASO32 - O III Filter 2" - 12 nm (199€)


    UHC würde weglassen, sofern der Himmel merklich aufgehellt ist

    LG Andi

  • Hallo Daniel, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">der Himmel ist eher hell (Region Stuttgarter Flughafen)
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Gerade unter der Vorgabe passt das TSWA mit seinen 32mm nicht für Übersichtsbeobachtung. Es liefert dir mit 6,4mm eine zu große Austrittspupille, jedenfalls für Nutzung ohne Filter. Für Nebelobjekte mit einem OIII Filter würde es passen, ohne wird der Himmelshintergrund zu stark aufgehellt.


    So gesehen würde also ein Übersichtsokular in einer Brennweite von 26-27mm eher passen, das wäre dann auch besser zum Aufsuchen geeignet. Das Zoom liegt da zwar mit 24mm nahe dran, aber das bietet da mit 40° eGF nur ein kleines Sichtfeld. Entweder das 28m mit 68° oder das 24mm mit 82° (klick mich). Idealer wäre ein 26mm Nagler, aber die sind nur noch gebraucht erhältlich und auch da noch deutlich teurer.


    Ansonsten hast du eine schöne bunte Mischung. Ein halbwegs gutes weitwinkligeres Okular um 10mm würde ganz gut passen. Das 8-24 hat bei 10mm wohl noch so um 55° eGF, also sollte das 10mm dann schon größer 70° bieten. Ein passendes 11mm mit 82° wäre hier zu finden


    Zum Filter- von den ganzen Labelfiltern würde ich dringend abraten. Bleibt also eigentlich nur ein OIII Filter von Astronomik, ist mit 200€ für die 2" Version teuer, dafür leistet er auch das was er soll. Das tun sehr viele der Labelfilter leider nicht. OIII Filter in 2" (identisch mit dem Astronomik)


    Gruß
    Stefan

  • Vielen Dank schonmal für den Input.


    Lumicon O-III Filter sind also eigentlich noch das Maß aller Dinge?! Gibt es da unterschiedlich gute Generationen? Gilt das auch für den Lumicon UHC?


    Und zu den Okularen, kennt jmd. die Skywatcher Panorama? Oder ist davon generell abzuraten?

  • Hi Daniel,


    die Filter von Lumicon sind vor nicht allzu langer Zeit vom Preis her fast doppelt so teuer geworden. Daher kommt eben aktuell eigentlich nur Astronomik bzw. ICS-Premium (ICS stammt auch Astronomik) in Frage.


    Die OIII von Baader werden als sehr eng beschrieben, es gibt aber auch Hinweise darauf, das die nicht immer wirklich exakt die Linie treffen und dann eben auch mal weniger als möglich an Licht durchlassen.


    Zu den Skywatcher Panorama- so wirklich viel hört bzw. liest man in den Foren nicht davon. Die Explore Scientific sind gängiger, als recht gut bewertet und liegen vom Preis her wohl kaum über den Panorama.


    Gruß
    Stefan

  • Hi Stefan,


    wie empfehlenswert wären gebrauchte alte Lumicon Filter (alt = sieht anders aus als der aktuelle) und was dürften die noch kosten?
    Und braucht man O-III und UHC


    Grüße Daniel

  • Hi Daniel,


    die neuen Lumicon Filter haben abgesehen von einer Preissteigerung um 100% neuerdings auch qualitative Probleme (siehe Berichte auf CloudyNights).


    Grüße Felix

  • Hallo!<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Lumicon O-III Filter sind also eigentlich noch das Maß aller Dinge?! Gibt es da unterschiedlich gute Generationen?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Ja, es gibt bei Lumicon zwei Serien, eine alte und eine neue. Bei idealer sorgfältiger Behandlung eines alten Filters sehe ich zu einem neuen Filter keinen Unterschied, zumal die Transmissionswerte bei den entsprechenden Exemplaren gemessen und auf der Box notiert sind. Die Werte stimmen sogar. Oft findet man aber bei den mittlerweile in die Jahre gekommenen alten Exemplaren (nur noch gebraucht) nicht entfernbaren Schmutz oder eventuell sogar durch Glaspilz entstandene Inhomogenitäten. Ich würde keinen Lumicon der ersten Generation (auch keinen UHC oder Deep-Sky) mehr kaufen. Bei einem Glaspilz geht der [OIII]-Charakter eines solchen Filters nahezu vollkommen verloren.


    Welcher ist besser? Schwer zu sagen. In der Vergangenheit fand ich den Lumicon etwas besser, zur Zeit würde ich die [OIII]-Filter von Astronomik und Lumicon als etwa gleich stark einstufen. Mein älterer Baader verdunkelte das Bild ohne zusätzlichen Kontrastgewinn, weil die Transmissionskurve einen Schnittpunkt mit einer [OIII]-Linie hatte.


    Salü, Volker.

    Deep Sky visuell, Mond und Sonne im Weißlicht mit 10" f/5 Dobson auf Selbstbau Birke-Multiplex  :dizzy:

  • ...ob ein älterer gebrauchter Filter noch o.k. ist, sieht man auf einem Foto i.A. nicht. Eine Möglichkeit wäre, ein Umtauschrecht zu vereinbaren. Aber selbst dann ist eine Beurteilung eines solchen Filters ohne Vergleichsmöglichkeiten schwierig.


    Salü, Volker.

    Deep Sky visuell, Mond und Sonne im Weißlicht mit 10" f/5 Dobson auf Selbstbau Birke-Multiplex  :dizzy:

  • Ok, danke Volker. Besser nichts riskieren also.
    Wie steht es denn um die ES Filter? Darüber findet man eher wenig und der Preis scheint ja doch sehr ansprechend verglichen mit den anderen.


    Grüße Daniel

  • Die ES Filter sollen ebenfalls zu den Low Budget Labelfiltern gehören mit Streuung. Die letzte Aussage zum ES OIII in Foren (taugt wenn überhaupt als UHC...) waren da eher eindeutig - ohne Gewähr. Wie gesagt 200 Teuro ist der Wert aktuell für gescheite Filter in bekannter Qualität, alternativ eben der Baader bissl günstiger der teilweise reinschneidet in die Sauerstofflinie ;)


    Also bloß weil die Okulare ned schlecht sind bzw. das Design artig eingekauft/eingeklauft wurde heißt das leider nicht, dass die Filter und Co auch was taugen. Würde da wirklich das Geld ausnahmsweise ausgeben.


    Ich spare lieber am 700€ Ethos (never ever!) und greife zu günstigeren Alternativen ;)


    LG Andi

  • Ok verstehe, das macht die Auswahl dann ja einfach. Vielen Dank an alle, die Filterfrage wollte ich eigentlich in nem separaten Thema besprechen, hat sich ja nun aber erledigt :)


    Zurück zu den Okularen, für Planeten bin ich mit meinen eigentlich zufrieden. Insbesondere durch die Zoomfunktion kann man sich gut rantasten und die Qualität scheint in Ordnung zu sein. Bei den größeren Brennweiten könnte ich mir ein größeres Gesichtsfeld alllerdings gut vorstellen. Wie abgeklungen ggf. auch ein Übersichtsokular kleiner 32mm.
    Sind die ES 82 hier die Okulate der Wahl wenn es nicht High-End werden muss oder wie groß sind die Unterschiede der Okulare im Bereich 100-150€? Von 100 auf 150€ sind zwar nicht viel aber trotzdem ein 50% Sprung oder 3 statt 2 Okularen.


    Danke, Daniel

  • Leider ist die Okularfrage nicht so einfach zu beantworten wie die nach Filtern. Der eine sieht beim Einsatz von z.B. einem ES 82° noch Luft nach oben und ist erst glücklich mit ein Televue Nagler im Köfferchen, dem anderen bietet ein Baader Hyperion schon mehr vollkommen ausreichende Sehfreude.
    Ganz grob: die Schere Qualitätsgewinn und Mehrkosten geht immer weiter auseinander. Und mit steigender Beobachtungserfahruung wird man immer kritischer...


    Gruß
    Horst

    Taurus T400 pro , Skywatcher ST120/600, Lunt LS50THa, diverse Ferngläser von 5x25 bis 20x80

  • Hallo Daniel,


    was ich unbedingt noch anschaffen würde, sind 2 Abbe Orthos zur Planetenbeobachtung. Diese sind sehr günstig, steigern aber sogar Helligkeit, Kontrast, Schärfe, Brillanz und Farbtreue noch deutlich. Nachteil ist das kleinere Gesichtsfeld und der geringere Augenabstand, aber das ist reine Gewohnheit. Die optische Performance legt hingegen deutlich zu. Sehr gut praxistauglich sind da die classic orthos von Baader, kosten nur ca. € 65.- pro Stück, am Rande nicht streng othoskopisch, aber dafür größeres Gesichtsfeld. Am ICS 24" auf Kiripotib in Namibia haben sie an Uranus ganz klar die zehn Mal so teueren (!) Ethos Okulare geschlagen, von 2 weiteren Beobachtern ausdrücklich bestätigt. Und das obwohl der ICS 24" f=4 ist! Also an f=5 schon gar kein Problem...
    Ich würde 6mm und 10mm nehmen. Das 18mm kannst Du Dir hingegen sparen, zu geringe Vergrößerung.

  • Hallo Daniel,


    was bisher noch gar angesprochen wurde ist die Frage ob du evtl. spezielle Anforderungen hast, wie das Beobachten mit Brille?
    Deine bisherigen Okulare sind alle einigermassen brillentauglich. Das ist bei den meisten Okularen mit mehr als 70° nicht mehr der Fall und sollte ggf. berücksichtigt werden.
    Letztendlich sind Okulare immer eine etwas individuelle Sache und da hilft nur Ausprobieren. Das geht gut in grossen Vereinen oder auf Teleskoptreffen, ohne gleich jedes Okular zu kaufen.


    Gruss Heinz

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Klemmi</i>
    <br />Die ES Filter sollen ebenfalls zu den Low Budget Labelfiltern gehören mit Streuung. Die letzte Aussage zum ES OIII in Foren (taugt wenn überhaupt als UHC...) waren da eher eindeutig - ohne Gewähr. Wie gesagt 200 Teuro ist der Wert aktuell für gescheite Filter in bekannter Qualität, alternativ eben der Baader bissl günstiger der teilweise reinschneidet in die Sauerstofflinie ;)


    Also bloß weil die Okulare ned schlecht sind bzw. das Design artig eingekauft/eingeklauft wurde heißt das leider nicht, dass die Filter und Co auch was taugen. Würde da wirklich das Geld ausnahmsweise ausgeben.


    Ich spare lieber am 700€ Ethos (never ever!) und greife zu günstigeren Alternativen ;)


    LG Andi
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Kann ich jetzt so nicht bestätigen. Habe alle Filter von ES. Sie tun brav ihren Dienst. Meist kommt der O III zum Einsatz. Er steigert erheblich den Kontrast bei planetarischen Nebeln. Aber CLS und UHC bringen auch was. Ein inividuelles Messprotokoll liegt übrigens jedem Filter bei.

  • Hallo Andi und *.*,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Klemmi</i>
    <br />Die ES Filter sollen ebenfalls zu den Low Budget Labelfiltern gehören mit Streuung. Die letzte Aussage zum ES OIII in Foren (taugt wenn überhaupt als UHC...) waren da eher eindeutig - ohne Gewähr.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das ist so eine Sache, die bei mir so ein jeeeiiiin verursacht.
    Situation: Ich habe einen Baader OIII und einen Astronomik UHC. Ich habe die Beobachtung gemacht, z.B. am Lagunennebel, beim UHC...da könnte noch ein bisgen mehr gehen, der OIII hat schon Details des Nebels rausgenommen.
    Also habe ich mir Gedanken zu einem Zwischenschritt gemacht und mir einen günstigen OIII, damals von 'Castell' von einem Freund ausgeliehen und siehe da, der Filter erfüllte in dieser Situation genau seinen Zweck. Natürlich muss ich dazu sagen, so eine Beobachtung fällt umso leichter, wenn man dafür sein Auge nicht vom Okular wegnehmen muss, sprich Filterrad oder Schieber zum Einsatz kommt.


    Also, von einer Serienstreuung abgesehen, die ich mangels mehrerer Möglichkeiten nicht testen kann, kann ein "billiger" Filter mit höherer Halbwertsbreite durchaus seine Berechtigung haben.
    Trotzdem verorte ich das in meiner beschriebenen Situation eher als Nice to have und nicht wirklich in der Grundausstattung.

  • Hallo Heinz,


    Eine Brille trage ich zwar im Alltag, aber mit sehr geringer Stärke. Am Teleskop lasse ich sie einfach weg, empfinde ich als angenehmer. Da man nicht weiß was die Zukunft so bringt ist es vielleicht nicht verkehrt auf brillentaugliche Okulare zu setzten, aber ein Muss wäre es nicht.


    (==&gt;)Michael: Die Orthos schau ich mir mal an, wobei ich mit dem Zoomokular + Barlow den Bereich von ca. 3,5-10mm abdecke und damit ganz glücklich bin. Auch das 5mm Planatary nutze ich quasi nie.


    Grüße Daniel

  • Hallo Daniel,


    ein gutes Ortho spielt halt optisch in einer ganz anderen Klasse also so ein Planetary, dessen Name verdammt irreführend ist...
    Das Zoom ist bequem und das Auge ermüdet nicht so schnell, weil man schnell unterschiedliche Vergrößerungen produzieren kann, aber die Performance des Abbe Ortho Designs erreicht es dabei in Puncto Schärfe, Brillanz, Kontrast, Farbtreue nicht.

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