Ein neues, interessantes Weitwinkel-Okular

  • Hallo zusammen,


    langbrennweitige Übersichtsokulare waren bisher entweder preiswert, kompakt und am Rand ziemlich unscharf oder groß, klobig, schwer und teuer.
    Das könnte sich jetzt vielleicht ändern oder zumindest scheint es einen vielversprechenden Schritt zu einem randscharfen, recht schlanken und damit sogar binotauglichen Okular zu geben. Bereits im Januar hatte APM im amerikanischen Forum Cloudy Nights (CN) verlauten lassen, dass sich ein derartiges Okular mit 30 mm Brennweite und 70 Grad Bildwinkel in der Entwicklung befindet. Jetzt ist es auf der Webseite offiziell angekündigt.



    30 mm Okular



    Dieses Okular wird erst durch ein neuartiges Design möglich.


    Hier einige allgemeine Vorbemerkungen, bei großen Gesichtsfeldern ( > 70 Grad), vor allem in Kombination mit lichtstarken Teleskopen lassen sich die Bildfehler am Rand wie Bildfeldwölbung und Astigmatismus sehr viel besser korrigieren, wenn eine Barlow-Linse – häufig als Smyth Lens bezeichnet - integriert wird. Sie erzeugt Bildfehler mit negativem Vorzeichen, die die Fehler der folgenden Linsenelemente weitgehend kompensieren. Auf diesem bereits 1960 bei Zeiss von Köhler entwickelt Prinzip, das in ein 120 Grad Periskop-Okular einfloss, basieren fast alle modernen Super-Weitwinkelokulare wie Nagler, Ethos usw. Leider zahlt man einen erheblichen Preis, die interne Barlowlinse vergrößert das Bild, sodass das Strahlenbündel und damit die nachfolgen Linsenelemente einen deutlich größeren Durchmesser als bei einer einfachen Konstruktion wie Plössl, Erfle oder ähnlichen besitzen.


    Pössl/Nagler



    Der Bildwinkel wird durch die Größe der Barlow-Linse bestimmt, sie solle daher möglichst groß sein, die nachfolgenden Elemente müssen wie beim Nagler zu erkennen deutlich größer sein.


    Das UF 30 mm beschreitet hier einen neuen, interessanten Weg:


    Design UF 30 mm



    die integrierte Barlow-Linse hat einen größeren Durchmesser als die direkt nachfolgen Elemente, vor allem die Feldblende. Auf diese Weise bleibt das Okular recht schlank. Es wirft natürlich die Frage auf, wie dann das eintretende Lichtbündel ohne Beschneidung durch das Okular laufen kann. Laut dem Designer, der sich auf CN dazu geäußert hat, besteht die Barlow-Linse aus einer positiven Linse aus sehr hoch brechendem Glas und einer negativen mit sehr kleinem Brechungsindex. Dadurch wird das Lichtbündel praktisch in der recht dicken Linsenkombination 'verschlankt' obwohl beide Linsen zusammen wie es sich für eine Barlow-Linse gehört vergrößern, vermutlich allerdings nur minimal. Glaubt man dem ersten Bericht auf CN (von Markus Ludes, also noch kein unabhängider Tester) so soll das Okular selbst an einem Newton bei f/5 sehr gute Randschärfe besitzen.


    Kurzum, ich halte es für eine hochinteressante Konstruktion, bin gespannt, ob das Okular hält was es verspricht und werde es sobald die ersten Exemplare auf dem Markt sind testen.


    Beste Grüße


    Thomas


    p.s. Die Angaben bei APM zum Durchmesser der Feldblenden (bei allen UF Okularen) finde ich ziemlich verwirrend, da hier die tatsächlichen Abmessungen der Blenden (physical field stop) angegeben sind, statt wie üblich die optisch relevanten Größen (effective field stop), aus denen man das tatsächliche Gesichtsfeld berechnen kann

  • Hallo Thomas,


    die Baader Hyperion Asph. sind bei f/5 deutlich randschärfer als die üblichen Erfles, etwa gleich gross wie die UF und das 31mm Asph. ist 200 g leichter als das 30mm UF. So sensationell sind in Aussicht gestellten Eigenschaften der UF also nicht.
    Warten wir mal einen Vergleich der Okulare ab, Papier ist geduldig [;)].


    Gruss Heinz

  • Hallo Heinz,


    bloß nichts neues, warten wir erst mal ab...

    Etwas ernster, ich besitze das Hyperion 36 mm, ein schönes Okular, doch am Rand verzerrt es wie alle ähnlichen Konstruktion die Sterne zu kleinen Möwen. Ich wäre sehr zufrieden, wenn sich dies abstellen ließe, habe viele andere Okulare wie Paragons, die neuen Masuyama 32 mm, Widescan etc. getestet, alle zeigen am Rand schon bei f/6.5 deutliche bis starke Schwächen.


    An dem UF 30 mm Okular finde ich zwei Aspekte bemerkenswert, erstmals wird versucht ein schlankes, und dennoch randscharfes Okular zu entwerfen, dies ermöglicht binokulare Beobachtung. Um dies Ziel zu erreichen, wird ein neuartiges Design gewählt. Als ich vor drei Monaten die Zeichnung mit dem optischen Aufbau sah, war ich sehr skeptisch ob das Okular die angestrebten 70 Grad Bildwinkel überhaupt erreichen kann und ich werde dies sicherlich genau prüfen. Und, ich freue mich auf den Test, bin gespannt.


    Beste Grüße


    Thomas

  • Hallo Leute


    da ich das UF 30mm Muster in den Fingern halte und vor mir stehen habe, es bereits am Portaball 12.5" F/5 und Tak FC 100 F/7 testen konnte, ein paar Infos dazu.


    Zum Sehfeld :
    Halte ich das UF 30 70 Grad und das Panoptic 27,35 oder 41 mit 68° wie ein Fernglas vor meine Augen, zeigt das UF 30 den sichtbar größeren Ring.


    Stelle ich ein Sternfeld ein, vergleiche das mit dem Nagler 31 mm und dem UF 30 fällt auf das das UF 30 ein nur geringsfügig kleinere Sehfeld bietet. Im Portaball, nachgeführt sind die Sterne am Rand des UF 30 schärfer und sichtbar weniger verzeichnet als im Nagler 31 an gleicher Stelle


    Das UF 30 hat am Eintritt eine Linse mit 40 mm freiem Durchlass. Schraube ich die 2" Steckhülse in der die Smyth Optik sitzt ab, habe ich zugang zu der genannten Feldblende von 30,4 mm freiem Durchlass.


    Weder im Refraktor noch im Dob sind Anzeichen von Randvignetierung zu sehen.


    Das UF 30 ist gerechnet um im kommenden FPL 53 Apo-Bino 150 mm F/6 randscharf abzubilden.Aus diesem Grunde haben wir auch den maximalen Gehäusedurchmesser nach Wunsch der CN Kunden so schlank gehalten wie es geht.


    Setze ich den vorhanden Blickwinkel ins Verhältniss wie es Tele Vue tut, müssten wir das Okular als 30 mm mit ca. 78 Grad Feld bezeichnen.


    Das gleiche Problem haben wir beim UF 24 mit 65 Grad, das echte Sehfeld am Himmel ist sichtbar größer als um Panoptik 24 mm 68 Grad, gemäß der Tele Vue Rechnung müssten wir das UF 24 also mit 72 Grad angeben.


    Da aber der Optikrechner diese Winkel vorgibt , bleiben wir bei den echten Zahlen und nicht künstlich aufgeblasenen Zahlen.


    Betreff Vergleich zu anderen ähnlichen Okularen , das UF 30 hat Ethos Qualität wenn wir über Randschärfe reden, diese Randschärfe hat kein anderes Weitwinkelokular ausser den Tele Vue und ES und XWA Okularen, die alle deutlich mehr Verzeichnung haben und deutlich teuerer, schwerer und dicker sind.

  • Hi apmtelescopes,


    jetzt gib doch einfach mal den effektiven Feldblendendurchmesser an, statt das irgendwie mit anders gearteter Verzeichnung auf andere Winkel umzurechnen. Das wäre mal eine hilfreiche Information [;)]


    Dass das Okular mit 9 Linsen bei 70° Feld sehr gut korrigiert ist, glaube ich gerne!


    Viele Grüße


    Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Hi Holger


    Laut Zeichnung/Rechnung wäre dieser 30,4 mm, aber das kann nicht sein, denn das echte Sehfeld entspricht dem Durchmesser am Eingang und dieser ist 40 mm. Diese 30.4 mm kann nicht zur Berechnung des Sehfeldes rangenommen werden da dies konstruktionsbedingt anders arbeitet als sostige Okulare


    kann man hier irgendwie ein PDF einfügen, dann würde ich mal den Strahlengang zeigen

  • Hi Holger


    Laut Zeichnung/Rechnung wäre dieser 30,4 mm, aber das kann nicht sein, denn das echte Sehfeld entspricht dem Durchmesser am Eingang und dieser ist 40 mm. Diese 30.4 mm kann nicht zur Berechnung des Sehfeldes rangenommen werden da dies konstruktionsbedingt anders arbeitet als sostige Okulare


    hier der Strahlengang


  • Hi Markus,


    besten Dank dafür, dass du diese sehr interessante Zeichnung hier postes. Sie wirft einige Fragen zu dem ungewöhnlichen Design auf:


    1. Die Smyth-Lens bzw. Barlow ist sehr ungewöhlich, das Bild ist extrem gekrümmt, der Vergrößerungsfaktor scheint ganz nahe bei 1 zu liegen, im Grunde ist es gar keine Barlow Linse. Vermutlich ist die starke Krümmung auch das Ziel der Konstruktion um die Bildfeldwölbung der folgenden Elemente zu kompensieren.


    2. In der Zeichnung sind lediglich Strahlenbündel eingezeichnet, die nicht vigentieren, unter dieser Vorraussetzung ist dann die effektive Feldblende ca. 36 mm.


    3. Aus der Zeichnung kann man den Bildwinkel nur sehr grob abschätzen, die 36 mm effektive Feldblende würden je nach Verzeichnung 62-69 Grad entsprechen.


    Ich denke mal, das tatsächliche Gesichtsfeld wird dennoch größer sein, allerdings zahlt man dafür einen Preis, am Rand wird das Bild dunkler.


    Vielleicht noch eine grundsätzliche Bemerkung, die Gesichtsfelder der Ethos und vieler Nagler sind nicht geschönt, oder künstlich aufgeblasen, sondern resulterien aus der Verzeichnung. Dem Wort Verzeichnung haftet immer so etwas negatives an, doch der Konstrukteur muss sich beim Design für eine bestimmte Art der Winkelkorrektur entscheiden, die von TV gewählte Verzeichnung ist bewusst so gewählt und für astronomische Beobachtung angemessen. ( Ich hoffe das war jetzt nicht zu oberlehrerhaft[;)])


    Abschließend, ich finde es sehr großzügig und lobenswert, dass uns hier so detaillierter Einblick in diese hoch interessante Okularkonstruktion gewährt wird.


    beste Grüße


    Thomas

  • Hallo Thomas


    deine Analyse kann leider nicht der Tatsache entsprechen, denn das sichtbare Feld ist in der Tat deutlich größer als im Panoptik und nur minimal kleiner als im Nagler, also muss die Eintrittsöffnung von 40 mm der wirksame Durchmesser ergeben.
    Im Okular ist in keinem Teleskop auch nur der Hauch von Vignetierung zu sehen, sprich deine Analyse ist Falsch

  • Hallo Markus,


    danke für den Linsenschnitt. Die virtuelle Feldebene ist ja sogar eingezeichnet (Verlängerung der einfallenden Strahlen), dann sollte es ja auch möglich sein, deren Durchmesser anzugeben. Notfalls kann ich das aber auch rausmessen... vermutlich ergibt das die ~36mm, die Thomas genannt hat.


    Hallo Thomas,


    so wie`s hier gezeigt ist, wird das Feld durch die Kittfläche in der zweiten Linse scharf begrenzt. Es sollte also ohne Vignettierung aufhören, je nachdem, wie gut diese Kante ist und wie scharf sie abgebildet wird. Wie das in der Praxis aussieht, bleibt zu prüfen.


    [Nachtrag: hab's nochmal übereinandergelegt. Du hast recht, es ist das letzte nicht vignettierende Bündel eingezeichnet. Die Linsendurchmesser in der Zeichnung sind größer. Wenn das so stimmt, wird die Feldblende ziemlich unscharf abgebildet.]


    Die Smyth-Lens ist keine Barlow, sondern in der Tat ein Reducer mit Faktor ca. 0.75 (denk Dir mal die nachfolgenden Linsengruppen weg). Den notwendigen Augenabstand erzeugt dann die stark negative Brechkraft in der Feldebene (Eintrittsfläche der zweiten Gruppe). Ob das fürs Design geschickt ist - keine Ahnung. Jedenfalls hilft es, das Okular schlank zu halten.


    Viele Grüße


    Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Hallo Holger,


    wenn man sich das gelinkte Design anschaut- in der Zeichnung ist doch die reale Feldblende deutlich erkennbar.


    Links sind die Angaben mit den Maßen, der angegebene Durchmesser für die FB mit 30,4mm zeigt mit den Hilfslinen auf die vom Lichteintritt her schräg verlaufende Kante der FB. Die sitzt unmittelbar vor der zweiten Linsengruppe und ragt ein klein wenig über die konkav verlaufendene Linsenfläche drüber.


    Das widerspricht der Skizze mit dem Strahlengang. In der verlaufen die äußersten eingezeichneten pinkfarbenen Linien offenbar direkt am Beginn der konkaven Wölbung, die FB müsste aber dort noch ein klein wenig abschneiden.


    In die Skizze für den Strahlengang müsste die FB eingezeichnet werden. Wie groß die tatsächlich wirkende effektive FB ist kann nur vermutet werden. Mit der physikalischen wird sie wohl nicht identisch sein.



    Hallo Markus, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Setze ich den vorhanden Blickwinkel ins Verhältniss wie es Tele Vue tut, müssten wir das Okular als 30 mm mit ca. 78 Grad Feld bezeichnen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Hm, das bringt mich jetzt zum Grübeln. Televue rechnet auf winkelgerechte Auslegung, so wie es sich für astronomische weitwinklige Okulare gehört. Und die für eine winkelgerechte Berechung korrekte Formel ist: <b>SGF = (Feldblende/Okubrennweite)*(180/Pi)</b>


    Und egal, ob man nun weitwinklige Okulare von TV oder ES oder von mir aus auch Baader Hyperion (bei den genannten sind die Größen der FB bekannt) hernehme, es kommt immer annähernd das angegebene scheinbare Gesichtsfeld des jeweiligen Okulars heraus.


    Nehme ich aber dieses neue 30mm Okular und rechne mit der angegebenen FB von 30,4mm, so erhalte ich lediglich ein scheinbares Gesichtsfeld von 58°, aber keine 70° und schon gar keine 78°.<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Das gleiche Problem haben wir beim UF 24 mit 65 Grad, das echte Sehfeld am Himmel ist sichtbar größer als um Panoptik 24 mm 68 Grad, gemäß der Tele Vue Rechnung müssten wir das UF 24 also mit 72 Grad angeben.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Rechne ich das mit der richtigen Formel, erhalte ich ein sGF von 72°. Allerdings auch wieder mit der hinter dem Smythelement sitzenden realen FB, laut dem Datenblatt für das 24mm Okular mit einer Größe von 30,2mm angegeben und damit größer als die von TV für das 24mm Panoptic angegebene virtuelle FB mit 27mm.


    Die Formel SGF = 2*arctan(Feldblende/2*Okubrennweite) darf man eh nicht benutzen, die gilt nur für orthoskopische Abbildung und das geht nur bei scheinbaren Gesichtsfeldern kleiner 50°, nicht aber bei weitwinkligen Okularen.


    Eine korrekte Erklärung dafür wäre durchaus wünschenswert.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Stefan,


    danke fürs Mitdenken - die Linsendurchmesser in der von Dir verlinkten Zeichnung sind größer als in der Skizze des Strahlengangs, wenn man das übereinanderlegt. Der Strahlengang zeigt das Bündel, dass gerade noch durch die 30.4mm-Blende durchpasst, man könnte sie also direkt einzeichnen. Was mich stark irritiert, ist die Tatsache, dass diese 30.4mm-Blende offensichtlich nicht scharf abgebildet wird - entweder hat man dann eine unscharfe Feldblende, oder es sitzt weiter hinten (in dem Kittglied) noch irgendwas, was als Feldblende wirkt. Dann wäre die 30.4mm-Blende sozusagen nur eine Streulichtblende. Vielleicht bekommen wir hierzu ja noch Infos. Oder wir müssen einfach mal durchschauen...


    Viele Grüße


    Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Hallo Markus und alle anderen,


    Ich sage immer, das Bessere ist des Guten Feind. Ich finde es klasse, dass in diesem sGF-Bereich mal eine neue Konstruktion auf den Markt kommt. Und vor allem, dass ein Händler das Risiko eingeht, diese Neuentwicklung zu unterstützen und bekannt zu machen.


    Was das Okular in der Praxis angeht, müssen wir abwarten. Grau ist alle Theorie. Wenn die ersten erfahrenen Beobachter es ausprobiert haben, werden wir näheres über Vignettierung, Feld, Verzeichnung und Randschärfe erfahren. Ich bin gespannt, vor allem auch in Anbetracht des bemerkenswert günstigen Preises und der schlanken Bauform. Mit Vergleichen mit den Klassikern von Televue bin ich immer skeptisch. Schon viele Händler haben behauptet, die günstigen Neukonstruktionen wären gleich gut oder gar besser als Nagler und Ethos, was sich in der Praxis meiner Erfahrung nach bislang noch nicht bewahrheitet hat.


    Aber wie gesagt, ich bin immer offen für neues. [:)]
    Markus, vielleicht schaffst Du es ja dieses Jahr wieder zum MTT nach Lohmen? Dann könntest Du ja mal den Prototypen oder gar die ersten Exemplare mitbringen.


    Off topic: Holger, herzlichen Glückwunsch zum 777en Beitrag. Ein Hoch auf die Schnapszahl!


    Bis dann:
    Marcus


    <font size="1">EDIT: Doppeltes Geschreibsel gelöscht. Keine Ahnung was da schief gelaufen ist.</font id="size1">

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Hallo Marcus,


    danke für die Glückwünsche!


    Ich stimme Dir völlig zu - ich wollte hier auch eigentlich gar keine größere Diskussion anfangen. Aber - die anderen Hersteller bekommen es ja auch hin, bei innenliegender Feldblende den effektiven (virtuellen) Feldblendendurchmesser anzugeben anstelle des mechanischen. Da wäre das Ethos übrigens unschlagbar [:)]


    Den Rest erledige auch lieber mit Durchschauen als mit Spekulation.


    Viele Grüße


    Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Cleo</i>
    <br />Hallo Markus,


    danke für den Linsenschnitt. Die virtuelle Feldebene ist ja sogar eingezeichnet (Verlängerung der einfallenden Strahlen), dann sollte es ja auch möglich sein, deren Durchmesser anzugeben. Notfalls kann ich das aber auch rausmessen... vermutlich ergibt das die ~36mm, die Thomas genannt hat.


    Hallo Thomas,


    so wie`s hier gezeigt ist, wird das Feld durch die Kittfläche in der zweiten Linse scharf begrenzt. Es sollte also ohne Vignettierung aufhören, je nachdem, wie gut diese Kante ist und wie scharf sie abgebildet wird. Wie das in der Praxis aussieht, bleibt zu prüfen.


    ....


    Die Smyth-Lens ist keine Barlow, sondern in der Tat ein Reducer mit Faktor ca. 0.75 (denk Dir mal die nachfolgenden Linsengruppen weg). ...





    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Holger,


    es ist so wie du vermutet hast, die 36 mm effektiven Feldblendedurchmesser habe ich aus der Zeichnung entnommen, die virtuelle Bildebende ist ja gezeigt, der Durchmesser stimmt mit dem Abstand der Strahlenbündel die gerade noch ohne Vignetierung akzeptiert werden überein.


    Einen Punkt verstehe ich nicht, woraus schließt du dass die erste Linsengruppe ein Reducer, also positive Brennweite - vor allem mit recht starker Verkleinerung von 0.75 - statt einem Barlow- bzw. Smythe Element ist?


    Auf Cloudy Nigths äussert sich der Konstrukteur des Okulars zum Design:



    https://www.cloudynights.com/t…tra-flat-30-mm-questions/


    Posts 6, 12 und 19.


    Er betont aussdrücklich dass es sich objektivseitig um ein Element mit negativer Brechkrakft also Smyth lens handelt, die Smyth lens ist allerdings etwas ungewöhnlich, weil das positive Element einen sehr hohen Brechungsindex, das negative einen kleinen besitzt. Ferner führt er aus, dass die vollen 40 mm der Eingangslinse von dem Okular akzeptiert werden und die 40 mm für die Berechnung des Bildwinkels relevant sind (Post 12), also im Kern 40 mm effektiven Feldblendendurcmesser, nur so sind die spezizierten 70 Grad zu ereichen.



    beste Grüße


    Thomas

  • Hallo Thomas, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">es ist so wie du vermutet hast, die 36 mm effektiven Feldblendedurchmesser habe ich aus der Zeichnung entnommen, die virtuelle Bildebende ist ja gezeigt, der Durchmesser stimmt mit dem Abstand der Strahlenbündel die gerade noch ohne Vignetierung akzeptiert werden überein.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Wie kommst du auf 36mm? Am Ansatz der zweiten Linsengruppe sitzt etwas, das als FB wirken könnte. Wenn das die effektive FB ist stimmt das angegebene nicht mit dem sich per Rechnung ergebenden sGF überein. Der in der Zeichnung eingetragene und auch in der Spezifikation der Okularserie zu findene Wert für diese FB ist 30,4mm. <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Ferner führt er aus, dass die vollen 40 mm der Eingangslinse von dem Okular akzeptiert werden und die 40 mm für die Berechnung des Bildwinkels relevant sind (Post 12), also im Kern 40 mm effektiven Feldblendendurcmesser, nur so sind die spezizierten 70 Grad zu ereichen. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Hm, waas hat die Größe der Eingangslinse mit der Feldblende zu tun? Wenn ich das 31mm Nagler bzw. das 26mm Nagler ansehe, bei beiden hat die Eingangslinse einen Durchmesser von knapp über 46mm, die effektiven Feldblendendurchmesser sind mit 42mm bzw. 35mm angegeben.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Miteinander


    Nimmt man die vordere Linsengruppe in Gedanken auseinander , so haben wir erst mal (pos. Linse) einen Reducer und danach eine Barlow .
    Durch die erhebliche Dicke der ersten pos. Linse wird das Strahlenbündel erheblich verschlankt . In der nachfolgende neg. Linse geht die Verschlankung weiter weil Diese einen kleineren Brechungsindex (bei gleichen neg.Radius) hat .
    Die Aufweitung nach der neg.Linse kann die vorherige Verschlankung nicht komplett aufheben .
    Was durch die erste Blende oder Linse geht kann bei geeigneter Konstruktion dann mit kleinerer Feldblende abgebildet werden .
    Das ist meine Vorstellung zu dieser interessanten Konstruktion .


    Viele Grüße Rainer

  • Hallo Rainer,



    genau, was du schreibst kommt dem Konzept sehr nahe, ich sehe das ganz ähnlich, der Vergrößerungsfaktor ist dicht bei 1, die Kombination der beiden dicken Linsen ergibt also im Grunde kein echtes Smyth Element. (Im Eingangsposting hatte übrigens ich die Verschlankung des Strahlenbündels durch die dicken Linsen bereits angesprochen).


    Dies ist bestimmt ein sehr interessantes, neuartiges Design. Wieso man damit allerdings 70 Grad oder deutlich mehr ereicht ist mir nicht so klar, ich kann die Zahlen nicht ganz nachfolziehen.



    Stefan,


    die effektive Feldblende gibt den Durchmesser des Strahlenbündels an, das durch das Okular durchläuft, meist wird es durch die Feldblende begrenzt, wenn diese (die effektive) genügend groß ist) dann durch den Durchmesser der ersten Linse. Meist wird die erste Linse allerdings größer gefertigt, wie beim Nagler, damit der Strahl nicht vignetiert.


    Ich habe die Ausführungen des Designer lediglich wiedergegeben, die genauen Zahlen leuchten mir nicht unbedingt ein.


    Der Abstand der Randstrahlen die vignetierungsfrei durch das Okular laufen haben 36 mm Abstand, so bin ich auf den Wert gekommen.


    beste Grüße


    Thomas

  • Hallo Thomas, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich habe die Ausführungen des Designer lediglich wiedergegeben, die genauen Zahlen leuchten mir nicht unbedingt ein.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Ja, schon klar, das mit den Angaben ist mir eben auch nicht so ganz klar. <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">die effektive Feldblende gibt den Durchmesser des Strahlenbündels an, das durch das Okular durchläuft, meist wird es durch die Feldblende begrenzt, wenn diese (die effektive) genügend groß ist) dann durch den Durchmesser der ersten Linse<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Bei einfachen Okularen wie einem Plössl sitzt die FB vor der ersten Linse, genau dort, wo das Okular in die Fokusebene gebracht werden muss, also der Bildebene.


    Bei den weitwinklingen wie z.B. Nagler und Konsorten liegt die Bildebene aber tiefer im Okular. Hier in der Spec in der Spalte F zu finden, unter <b>Table Notes </b> auch bildlich dargestellt. Das müsste die Position der effektiven FB sein, physikalische (mechanische) sitzt wohl noch weiter im Okular.


    Unter dem Link hier finden sich eine Reihe von Patenten, unter anderem der von Al Nagler zu seiner Version und einige andere dazu. Weiterführende Links am Seitenende, teilweise mit Bilder und auch Angabe wo jeweils die FB bzw. der Bildkreis im Okular liegt. <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Nimmt man die vordere Linsengruppe in Gedanken auseinander , so haben wir erst mal (pos. Linse) einen Reducer und danach eine Barlow . <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Soweit nichts neues, wird typisch als Smythelement bezeichnet und hat bei Nagler und Co. eine negative Brennweite. Und damit werden auch Abbildungsfehler beseitigt, ein Nagler ohne seine Smythgruppe wird wohl eine grausame Abbildung zeigen. <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Was durch die erste Blende oder Linse geht kann bei geeigneter Konstruktion dann mit kleinerer Feldblende abgebildet werden <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Bei dem Satz von Rainer habe ich Bauchschmerzen. Nach der Physik und den üblich geltenden Grundsätzen bestimmt doch ausschließlich die FB das mögliche sGF, nicht irgendeine Linse am Eingang eines Okulars. Wenn das wie von Rainer überlegt so möglich wäre- weshalb baut ES dann ein 3" Okular und weshalb hat dann nicht schon längst jemand früher dieses so umgesetzt?


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Leute


    mir ging e sgenauso wie euch, als ich die fertige Konstruktion mit 30,4 mm Feldblende bekam, fragte ich wo die 70 Grad geblieben sind, ich komme nur auf 58 Grad.
    Mark, der Designer bestätige allerdings die Richtigkeit.


    Nun habe ich das Okular vor mir und kann e svergleichen und beschreibe die Vergleiche die ich tatsächlich sehe.


    Ich habe natürlich das komplette Optikdesign, aber das werde ich sicherlich nciht veröffentlichen , sonst gelangt dies in falsche Hände , hat mich einige an Geld gekostet.


    Sprich ein Optikrechner könnte dmait verutlich alle Fragen klären

  • Hallo Leute


    mir ging e sgenauso wie euch, als ich die fertige Konstruktion mit 30,4 mm Feldblende bekam, fragte ich wo die 70 Grad geblieben sind, ich komme nur auf 58 Grad.
    Mark, der Designer bestätige allerdings die Richtigkeit.


    Nun habe ich das Okular vor mir und kann e svergleichen und beschreibe die Vergleiche die ich tatsächlich sehe.


    Ich habe natürlich das komplette Optikdesign, aber das werde ich sicherlich nciht veröffentlichen , sonst gelangt dies in falsche Hände , hat mich einige an Geld gekostet.


    Sprich ein Optikrechner könnte dmait verutlich alle Fragen klären



    anbei noch eine Skizee mit Abmessungen zum weiteren verwirren




  • Hallo Markus,


    alles sehr interessant - aber nicht unbedingt nötig [;)] Ich fasse nochmal zusammen:


    Ich würde Dir aber wirklich raten, dir vom Optikdesigner noch einen Wert für den effektiven Feldblendendurchmesser geben zu lassen und diesen bei den Spezifikationen aufzuführen. Damit hat man die direkte Vergleichbarkeit zur Delos, Nagler, ES, etc. Die angegebenen 30.4 mm führen nur zu Verwirrung und unnötigen Diskussionen.


    Wenn der effektive Feldblendendurchmesser bei 36 mm liegt, wie von Thomas oben ausgemessen, dann passt das auch gut zur astronomisch üblichen f-theta-Verzeichnung. Falls hier eine andere Verzeichnungskurve gewählt wurde, wäre es interessant, mehr dazu zu erfahren.


    Viele Grüße


    Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Hi Markus,


    völlig unabhänig davon dass dies vermutlich ein tolles Okular ist:


    Das Problem besteht darin, dass der Feldblendendurchmesser ein stehender Begriff ist, es wird meines Wissens immer der effektive Feldblendendurchmesser angegeben, der bei einfachen Okularen wie Plössl oder Ortho mit dem Durchmesser der Eintrittsblende übereinstimmt.


    Wenn ihr diese Wert nicht angeben könnt oder wollt, warum gebt ihr dann den für die Beurteilung des Okulars im Grunde völlig nuztlosen Wert einer mechanischen Blende an, der auch noch Verwirrung stiftet?


    beste Grüße


    Thomas


    p.s. hat sich mit Holgers Kommentar überschnitten, stimme voll mit dem überein was er schreibt

  • Hallo Markus,


    ich stimme den beiden vorherigen Beiträgen völlig zu. Die derzeitge Angabe des Wertes zur FB kann nicht passen und führt zu Unglauben. [:)]


    Das Design muss du ja nicht zeigen, aber es wäre nett, wenn du die Fokuslage ermittelst und diese nennst. So wie üblich, vom Anschlag der Steckhülse aus gemessen, positiver Wert bei einer näher zum Teleskop liegender Fokusebene und negativer Wert, wenn das Okular tiefer Richtung Tubus bewegt werden muss.


    Das würde die Lage der effektiv wirkenden FB darlegen und damit verrätst du nichts über das Design. Dieser Wert würde spätestens dann bekannt, wenn ein Käufer genau diesen Wert ermittelt.


    Gruß
    Stefan

  • Info vom Designer von heute :


    Markus:


    The eyepiece should show a true field very close to 70 degrees.
    The issue with the field stop diameter is that you have the physical measurement and not the true optical measurement. The lenses on the input side have a net positive magnification. This tends to reduce the physical size of the field stop, or, looked at in reverse, tends to enlarge the apparent size of the physical field stop.


    With eyepieces that have smyth lenses, there is no true focal plane - it gets changed into a focal surface that is curved, in this design the field stop physical size cannot be used to determine field of view.


    I hope this helps. These eyepieces with Smyth lens groups (although your UF 30 eyepiece technically has a Shapley lens group rather than a Smyth lens group [after Harlow Shapley, Proc. N.A.S., Astronomy, Vol. 6, page 127 (1920)]) get somewhat tricky and difficult to understand. I have to think about them for a while before answering a question as they are often counter intuitive.


    I would use the designed field of view (70 deg) and the designed focal length (30mm) to calculate the apparent optical diameter of the field stop.


    So for advertising purposes, I would say that the eyepiece has an optical field stop diameter of 42mm (and because of the optical characteristics of the lenses, the physical diameter is smaller).
    Mark



    Info von mir : Ich habe das Leica aspherical Zoom Okular vor mir , diese hat bei 25 Fach 60 Grad Feld und bei 50 Fach 80 Grad Feld. Das Leica bildet einen deckungsgleichen Kreis zum UF 30 bei der Einstellung 47 Fach, dieses entspräche einem Gesichtsfeld von knap über 77 Grad, damit passt auch in diesem Vergleich meine Schätzung von ca. 78 Grad und auch in diesem Falle bedeute dies das eine Bleden von ca. 40 mm beim UF 30 zum Tragen käme.

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