Hallo zusammen,
nachdem hier so wunderbare und auch erschreckende Teleskope gezeigt werden, dachte ich mir mal ein Thema zu Okulare zu eröffnen. Aus Platzgründen kann ich keine Teleskope sammeln, ich habe aber einges an Okularen angesammelt. Angetan haben es mir zu Astrookularen umgebaute oder angepasste Okulare aus dem Militärbereich aber auch wirkliche Klassiker aus der Kategorie"will-ich-haben". Denn was wäre die Teleskope ohne Okulare schon wert?
Anfangen möchte ich mit meinem Lieblingsaufsuchokular. Ein 30mm Wild-Heerbrugg.
Es stammt aus einer Militäroptik. Diese Okulare wurden von Manfred Pieper lange Zeit angeboten. Er hat für diese auch die 2" Hülse mit Feldblende und Filtergewinde gefertigt. Das Gesichtsfeld beträgt 77°. Das Linsendesign ist bei Wild-Heerbrugg entwickelt worden und ist ein modifiziertes Bertele Design, eben DAS Wild Design (siehe http://www.quadibloc.com/science/opt04.htm). Das besondere daran ist, dass die Feldblende rund 2cm vor der ersten Linse liegt und somit Staub oder Flecken nicht scharf abgebildet werden, wie man es von den normalen Erfle Okularen kennt. Das Okular zeigt das max. mögliche tatsächliche Gesichtsfeld was mit 2" geht. Die erste Linse und die Blende haben 42mm Durchmesser. An f/5 ist es nicht mehr randscharf. Bis 60% ist die Abbildung noch gut. Danach schlägt der Okularasti zu. Mit einem Komakorrektor hat man am Bildrand wunderbare Striche [B)] Trotzdem ist es mein Standardokular, auch weil man es fokussieren kann und ich es mit meinen Pentax parfokal machen kann. Das Einblickverhalten ist erste Sahne!
Als zweites Okular hänge ich mal mein 20mm Nagler Typ 2 hier rein. Dieses Okular wurde am 18.10.1986 vorgestellt und bis 1999 hergestellt. Es war mit 425$ das damals teuerste Okular auf dem Markt. Der Preis ist wohl vergleichbar mit dem ES 30mm/100° oder den Nikon Okularen.
Das Ding ist wirklich eine Handgranate von fast 1Kg. Optisch war es lange Zeit DER Maßstab für Ultraweitwinkelokulare und der Traum für jeden. Das Einblickverhalten ist absolut perfekt. Allerdings zeigt es laterale Farbe. Die Abbildung ist daher nicht bis zum Rand perfekt. Für die damalige Zeit aber unerreicht. Auch dieses Okular verwende ich immer noch gerne. Allerdings hat es mit meinem 14mm ES/100° schon eine starke Konkurrenz. Die Gummiaugenmuschel ist übrigens immer noch genauso geschmeidig wie am Tag der Herstellung, keine Risse oder trockene Stellen!
Ich bin mal auf eure Klassiker und Schätze gespannt. Mir fallen da so Okulare wie die "Champagner" Serie von Celestron, die alten Meade 4000 UWA aber auch das Leitz 30m ein. Gerne auch welche unbekannter Herkunft.
Gruß Dirk