Buchrezension "A Stargazing Program for Beginners"

  • <b>A Stargazing Program for Beginners</b>
    A Pocket Field Guide


    Autor: Jamie Carter
    Verlag: Springer
    Seiten: 436
    Preis: € 48,14
    ISBN: 978-3319220710


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    © Springer Verlag
    Mit freundlicher Unterstützung
    des Verlages



    <b>Klappentext: </b>


    <i>Aufgebaut als ein einfaches Monat-für-Monat Programm um die größten und schönsten Geheimnisse des Nachthimmels in nur einem Jahr zu enthüllen – mit nur ein paar Beobachtungsstunden jeden Monat.
    Mit dem Einsatz von nur einer Stunde pro Woche und 45 Euro in ein Fernglas ist es möglich, einige einfache Techniken zu lernen und schnell einen echten Einblick in die ewig wechselnden Muster des Nachthimmels zu erlangen – und was sie uns über die Erde, die Jahreszeiten und uns selbst erzählen.
    Eher auf der Suche nach einer eigenen Erfahrung der Natur und unserem präzisen Platz im Kosmos als nach theoretischem wissenschaftlichem Wissen, nimmt der Wissenschafts- und Reiseschriftsteller Jamie Carter den Leser mit auf eine 12-monatige Erkundung des unglaublichen, jährlichen Rhythmus unseres Nachthimmels, der so viel über die Erde aussagt.
    Während der Reise lernt der Leser anhand der Abläufe am Himmel die Himmelsmechanik kennen, die – für den Anfänger – fast unglaublich ist.
    Ebenso wie nach den wichtigen Konstellationen und Sternhaufen und den seltsamen und wundervollen Nebel sucht er weltweit nach Reisezielen mit dunklem Himmel, die helfen können, das Wissen zu erweitern und eine neue Perspektive auf den gewohnten Anblick des Nachthimmels zu bekommen.
    Auf der Reise wird er Zeuge von Sonnenfinsternissen und ringt mit Sternkarten, Ferngläsern, Smartphone Apps und Teleskopen, erkennt Satelliten und versucht sich in den Anfängen von Astrofotografie.
    Am Ende des Jahres wird der Leser in der Lage sein von überall auf dem Planeten einen Blick an den Himmel zu werfen und zu sagen, in welche Richtung sie oder er sieht, wie spät es ist, wo die ganzen Planeten sind und sogar wo sich das galaktische Zentrum befindet.
    </i>


    <b>Rezension: </b>


    Dieses Buch von Jamie Carter ist im Dezember 2015 im Springer Verlag in englischer Sprache erschienen. Es ist also noch ganz frisch.
    Gedacht für Astronomie-Einsteiger gibt es für jeden Monat ein eigenes Kapitel, in dem der/die LeserIn in monatlichen Lektionen in die Beobachtung des Nachthimmels eingeführt wird.
    Carter teilt das Buch ganz grob in vier Teile ein, den Anhang mit zahlreichen Internetadressen und Literaturhinweisen einmal nicht mitgezählt.
    Im ersten Teil sind die Kapitel Januar bis März den Beobachtungen mit bloßem Auge vorbehalten. Von April bis August (Teil II) wird zusätzlich ein Fernglas eingesetzt und September bis Dezember (Teil III) sind für die Deep Sky Objekte reserviert und ziehen dann auch ein Teleskop zur Beobachtung hinzu.
    Das heißt aber nicht, dass beispielsweise im November keine Objekte mehr vorgestellt werden, die fürs bloße Auge geeignet sind oder sich im Fernglas gut beobachten lassen. So finden sich hier die Plejaden wieder, dann unter anderen die Sternbilder Perseus und Cepheus, als Fernglasobjekt der offene Sternhaufen Melotte 20 und zahlreiche Teleskopobjekte von Jupiter und den Galileischen Monden bis zu Merkurphasen.
    Der Mond begleitet den/die LeserIn durch das ganze Jahr, denn er bietet viel Sehenswertes, sowohl für das bloße Auge als auch für Fernglas und Teleskop.
    Am Ende des Buches (Teil IV) finden sich noch Kapitel über Beobachtungen auf der Südhalbkugel sowie über Finsternisse, Polarlichter und wie man am besten „seinen“ dunklen Himmel findet, neben einer Auflistung „berühmter“ dunkler Plätze wie dem Grand Canyon, Machu Picchu, Mauna Kea, der Sahara und Namibia, die man sich für Urlaubsreisen vormerken kann.


    Wer sich als Einsteiger wirklich mit unserem Nachthimmel vertraut machen möchte, sollte die Teile nacheinander durcharbeiten. Da das Buch im Januar anfängt, gibt es praktisch nur die Möglichkeit am Jahresanfang mit dem neuen Hobby zu beginnen. Sicherlich kann man zwei Monate zusammenziehen, auch da es nicht immer mit der Beobachtungsmöglichkeit klappt, aber mit dem Dezember-Kapitel anzufangen, ist in diesem Falle wirklich ungünstig.


    Durch das ganze Buch werden sowohl ein paar einfache theoretische Grundlagen zur Astronomie als auch Beobachtungstipps in kleinen Häppchen vermittelt, ohne einen Neueinsteiger zu überfordern und abzuschrecken.
    Wie die Themen aufeinander aufbauen, möchte ich an ein paar Beispielen aufzeigen:<ul><li>Januar: Wie, wo und wann man beobachten sollte, wie man sich warmhält, Lichtverschmutzung, wie man eine drehbare Sternkarte benutzt, wie finde ich den Nordstern.</li> <li>Juli: Bedeckungen und Konjunktionen, galaktische Geografie, die Rückwärtsbewegung von Planeten. </li> <li>Dezember: Ferngläser montieren, Bildstabilisation, beobachten in großer Höhe, was zeige ich Freunden/Nachbarn.</li></ul>
    Um dies noch weiter zu verdeutlichen einen kurzen Einblick in die Kapitel:
    Der erste Teil (Januar bis März) legt den Fokus zum überwiegenden Teil auf Sterne, Sternbilder, Sternmuster und Sternhaufen, die mit bloßem Auge sichtbar sind.
    So wird zum Beispiel das Sternbild Stier vorgestellt. Da fallen einem natürlich sofort die Plejaden und Hyaden ein und in diesem Zusammenhang ist es naheliegend, auf das Thema offene Sternhaufen einzugehen.
    Gleich nebenan ist der Orion mit Beteigeuze als bald möglichem Supernova-Kandidaten. Es folgt eine Liste von 6 Sternen, die als nächstes ihr Leben beenden werden.
    Diese Hinweise werden im Laufe des Buches detaillierter, einiges wird später zwar wiederholt, es wird aber immer auf das vorher geschriebene aufgebaut.
    Jedes Monatskapitel beginnt mit einer ganz einfachen, groben Übersichtskarte des aktuellen Sternenhimmels, immer für den Ersten des Monats um 22:00. Zusätzliche Grafiken sollen die Wege für einfaches Starhopping darstellen. Einzelne Konstellationen, die näher besprochen werden, sind ebenfalls durch Zeichnungen dargestellt.
    Am Ende jeden Kapitels finden sich ein paar Referenzen zu dem gelesenen - Bücher, Software und Internetadressen.


    Was natürlich gerade bei Einsteigern für Irritationen sorgen kann, ist die Tatsache, dass es ein Buch aus dem englischen Sprachraum ist, wo einige Sternbilder oder auch Sternmuster anders benannt werden. Im Buch selber wird der/die LeserIn aber dazu aufgefordert, sich die eigenen Sternbilder auszudenken – so wie es die Völker der Erde seit Jahrtausenden machen. Jeder hat zu den Mustern am Himmel andere Assoziationen und solange man sich darüber klar ist, was und wo die offiziellen Sternbilder sind, tut das keinem weh, kann aber helfen, sich schneller am Himmel zurecht zu finden.
    Ansonsten ist das Buch in einem gut verständlichen Englisch geschrieben, ohne zu viele ausgefallene oder seltene Fachwörter zu benutzen.
    Im Januarkapitel wird geschrieben, dass ein heller Stern in Osten wahrscheinlich Jupiter ist. Erst im Nachsatz wird deutlich, dass das nicht immer so sein wird und dass sich diese These nur auf den Januar bezieht, wird eigentlich gar nicht erwähnt. Dies wird erst im Laufe des Buches deutlich.
    Dass das Buch, wenn möglich, vom Jahresanfang an genutzt werden sollte, kann man ihm nicht ankreiden. Wenn man einen kontinuierlichen Fortschritt im Lernprogramm erreichen möchte, muss man irgendwann anfangen und da bietet sich der Januar an.
    Der Autor hat die Vorgabe gemacht, mit einer Stunde Beobachtungszeit pro Woche sollte man den Inhalt des Buches in einem Jahr durcharbeiten können. So oft zu beobachten, halte ich in vielen Gegenden für illusorisch, da wird man wohl eher 2-3 Jahre für das Buch ansetzen müssen, allein weil das Wetter nicht mitspielt.


    Für Einsteiger halte ich das Buch für sehr geeignet, es bringt nicht zu viel Stoff auf einmal, so dass sich keiner entmutigt zurückziehen muss. Wer schon Erfahrung hat, kann es vielleicht aus Spaß lesen, wird sich aber eher langweilen.



    <b>Fazit: </b>


    Dieses Buch bietet einem Einsteiger eine gute Anleitung zur Beobachtung und vermittelt Praxis-Tipps und Grundwissen, worauf dann weiter aufgebaut werden kann, wenn man bei dem Hobby bleiben will.

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