Buchrezension "Observer's Guide to Star Clusters"

  • <b>Observer's Guide to Star Clusters</b>



    Autor: Mike Inglis
    Verlag: Springer
    Seiten: 282
    Preis: 33,18 €
    ISBN: 978-1461475668


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    © Springer Verlag
    Mit freundlicher Unterstützung
    des Verlages



    <b>Klappentext: </b>
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    Dieses Buch ist für Amateurastronomen jeder Erfahrensstufe, vom Anfänger bis zum erfahrenen Beobachter. Es ist zur Benutzung am Teleskop vorgesehen – ob klein, mittel oder groß – aber auch für Beobachter, die Ferngläser oder das bloße Auge benutzen. Es ist nach Sternbildern sortiert und ermöglicht es dem praktischen Beobachter, die annähernde Position wichtiger Sternhaufen in den 88 Konstellationen von jedem Platz der Erde aus zu lokalisieren.
    In der Praxis können GO-TO Teleskope normalerweise Sternhaufen genau genug lokalisieren, aber dies erfordert natürlich, dass der Beobachter weiß was am Himmel zu vorgegebener Zeit und an einem bekannten Ort sichtbar ist um ein auffindbares Objekt einzugeben! Das ist der Punkt, wo dieses Buch zur sinnvollen Hilfe wird um beobachtbare Sternhaufen zu finden. Beobachter, die keine computer-kontrollierten Teleskope haben können natürlich das traditionelle „Starhopping“ anwenden um spezifische Objekte von einem bekannten Referenzstern aus zu finden.
    Die Konstellationskarten in diesem Buch sind alle schwarz/weiß, so dass sie mit einer roten LED-Beobachterlampe gelesen werden können. Die Sternhaufen und ihre Namen/Nummern sind fett schwarz gedruckt gegen einen „ausgegrauten“ Hintergrund von Sternen und Konstellationen.
    Genutzt als ein in sich abgeschlossene Werk bietet </i>„Observer's Guide to Star Clusters“<i> eine detaillierte und aktuelle Abdeckung dieser schönen Objekte. Dieses Buch wird für Sie schnell zu einem entscheidenden Teil Ihrer Ausrüstung werden, so entscheidend wie Ihr Teleskop!
    </i>


    <b>Rezension: </b>


    Sternhaufen gehören zu den beliebtesten Deep Sky Objekten und kommen in vielen unterschiedlichen Größen, Formen und manchmal auch Farben vor. Nicht umsonst heißt ein besonders schöner Sternhaufen (NGC4755) auch „Herschels Schmuckkästchen“ oder auch nur „Schmuckkästchen“ (engl. Jewel Box). Leider befindet sich dieser in der Nähe des „Kreuzes des Südens“, so dass er aus unseren Breiten niemals zu sehen sein wird.
    Aber auch am Nordhimmel sind viele schöne Sternhaufen zu entdecken.
    Man denke nur an die „Plejaden“, „Hyaden“ oder „Praesepe“, die schon mit einem Fernglas ihre ganze Schönheit zeigen.


    Dieses Buch ist für den "durchschnittlichen" Beobachter geschrieben, der in einer Stadt oder am Stadtrand lebt, ständig mit der Lichtverschmutzung zu kämpfen hat, tagsüber arbeitet und nur das Wochenende für ausgiebige Beobachtungsnächte nutzen kann. Der vielleicht aber ab und zu die Möglichkeit hat, dunkle Beobachtungsplätze aufzusuchen. Und – dieses Buch soll am Teleskop genutzt werden und nicht im Bücherregal vergessen werden.
    Aus diesen Gründen wurden Objekte ausgewählt, die mit fast jedem Teleskop beobachtet werden können. Nur können die größeren Teleskope diese Sternhaufen dann evtl. weiter auflösen.
    Es sind viele bekannte Sternhaufen dabei, aber der Autor versuchte auch relativ unbekannte Haufen bzw. Sternhaufen, die sonst oft übergangen werden, mit einzubeziehen.


    Eine sehr kurze Einführung zu den unterschiedlichen Typen, ihren Eigenarten und ihrer Entstehungsgeschichte weckt vielleicht in dem einen oder anderen Leser das Interesse sich tiefer in diese Materie einzuarbeiten. Dafür ist dieses Buch nicht geeignet, es ist als reines Praxisbuch ausgelegt. Das zeigen auch die üblichen Hinweise zur Dokumentation der Beobachtungen und zu warmer Kleidung.
    Für einen kurzen Exkurs zur Trumpler-Klassifikation für Offene Sternhaufen und Shapley-Sawyer-Klassifikation für Kugelsternhaufen war aber dennoch Platz, so ganz ohne Nomenklatur geht es denn doch nicht.


    Von den 88 Sternbildern enthalten 67 Sternbilder Sternhaufen, die in diesem Buch erwähnt werden. Diese Konstellationen sind in alphabetischer Reihenfolge aufgeführt.
    Am Anfang jeder Sternkonstellation steht ein Feld „First Facts“, das die Abkürzung, den Genitiv und die Übersetzung bzw. die Bedeutung des Namens enthält sowie Angaben zur Sichtbarkeitshöhe (von … bis) und zur Kulmination.


    Für jeden einzelnen Sternhaufen gibt es eine zweizeilige Tabelle mit folgenden Angaben:
    NGC/IC-Nummer, alternative Bezeichnung (z.B. Messier), Position und Objekttyp sowie in der 2. Reihe Helligkeit, Größe, geschätzte Anzahl der Sterne, Klassifikation und den Schwierigkeitsgrad.
    Es folgt noch eine Beschreibung mit den Besonderheiten des Sternhaufens wie Sternketten, besondere Farben, etc.
    Zum Abschluss jeder Konstellation findet sich etwas Platz für eigene Notizen und eine sehr einfache Sternkarte mit den eingezeichneten Sternhaufen.


    Das Buch schließt mit Hinweisen zu weiterführender (englischer) Literatur, Astronomischen Organisationen (ebenfalls nur aus dem englischen Sprachraum) und einem Index ab.


    Um gleich Enttäuschungen zu vermeiden: in diesem Buch finden sich keine Fotografien, es ist nicht als Fotoband oder Bilderbuch gedacht sondern wirklich nur als Beobachtungshilfe.
    Die Sternbildkarten sind nicht sehr detailliert und sollen auch nicht perfekt sein, statt dessen geben sie einen Anhaltspunkt, wo die Sternhaufen zu finden sind, die Genauigkeit sollte aber ausreichen um die meisten Sternhaufen auffinden zu können. Aber für die schwierigeren Exemplare hätte ich mir ein paar Starhopper-Tipps oder Detailkarten gewünscht.
    Die Beschreibungen der Sternhaufen sind detailliert und geben einen Hinweis, welchen Anblick man im Fernglas oder Teleskop erwarten kann.
    Im Klappentext war erwähnt dass der Hintergrund ausgegraut sein sollte, die Sternbildlinien sind nicht in grau, sondern schwarz gezeichnet und sollten gut zu sehen sein. Wie bei einem englisch sprachigen Buch zu erwarten, entspricht die Darstellung der Sternbilder der Art wie sie im englischen Sprachraum üblich ist.



    <b>Fazit: </b>


    Bei dem „Observer's Guide To Star Clusters“ handelt es sich um ein reines Praxisbuch, das seinen Wert besonders bei der Beobachtungsvorbereitung und am Teleskop ausspielt.

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