MOFI mit der Schützenjugend
Wie schon in einem anderen Thread erwähnt, war heute das Wochenende, an dem ich mit der Schützenjugend zu einer Hütte übers Wochenende gefahren bin.
Nahezu perfekt ( dank euren vielen Tips in eben erwähnten Thread) vorbereitet, haben wir mit 4 Autos die 8 jugendliche, Unmengen an essen und Gepäck eingepackt und auf die Hütte verfrachtet.
Als Astroausrüstung hatte ich meine MONA, meine Weitwurftonne, den Lidl, meinen 114/900 T asco, einen Sonnenfilter und sonstigen Kleinkram, dabei.
Naja trotz regen am Freitag hatte ich noch die große Hoffnung, dass rechtzeitig zur MOFI der Himmel aufbricht und uns seine volle und mächtige Schönheit präsentiert.
Naja der Freitagabend und die Nacht war dann doch sehr von Regen durchzogen. Aber man soll ja immer positiv denken.
Als ich dann am Samstag Morgen nach dem aufstehen aus dem Fenster sah, mußte ich meine Erwartungen und Hoffnung begraben. Draußen ging ein Wind in Orkanstärke, und es regnete wie aus Eimern.
Am Nachmittag war dann der Himmel leer und der Wind schwächte etwas ab.
Holla die Waldfee, dachte ich mir, als ich dann plötzlich Löcher in der Wolkendecke entdeckte.
Sack´l Zement Haleluja, ich glaube mein Schwein pfeift, konnte ich dann nur noch sagen als die Löcher immer größer wurden.
Sofort stellte ich meine MONA auf, und klemmte den Lidl fest. Als alles stand scheuchte ich meine Jugend in den zwar leichter gewordenen aber dennoch eisig kalten Wind. Wir beobachteten dann nacheinander mit den unterschiedlichsten Vergrößerung die Sonne mit einem zwar kleinen aber sichtbaren Sonnenfleck.
Die extrem erstaunten Äußerungen und Reaktionen, machten den ganzen Frust wett. Als ich dann noch sagte, dass dieser Sonnenfleck ungefähr so groß wie die erde sei, vielen sie mir bildlich gesehen in Ohnmacht. Solche Dimensionen waren sie nicht gewohnt. Naja der Himmel zog wieder zu und die sonne verschwand am Horizont.
Starker regen setzte wieder ein und machte endgültig jede Hoffnung auf die MOFI zunichte. Ich baute also in anbetracht der morgigen Abreise alles auseinander, und verstaute es im Kofferraum. So der Abend war also gelaufen, und die MOFI, von der ich den Kids ( 11-16 Jahre alt ) so vorgeschwärmt habe, könnte man vermutlich nur mit einem Röntgenteleskop J sehen. Wir setzten uns in die Stube, und hatten trotz allem mega Spaß.
Um ca. 22.45 ging dann einer von den erwachsenen nach draußen, um mal frische Luft zu schnappen. Kurz darauf kam er zu mir und sagte, man könne den Mond zwar sehen , doch sei er zur hälfte von Wolken bedeckt. Durch mich zuckte in diesem Moment ein Blitz durch den ganzen Körper, Ich rannte sofort raus, und schaute mir das mal selber an. Nix da Wolken!!!!! Das war der Schatten der Erde. Ich traute meinen Augen nicht, als ich mich umschaute. Keine einzige Wolke war zu sehen, Millionen von Sterne glitzerten am Himmel. Der kleine Wagen, den ich immer zum bestimmen der Himmelsbeobachtungsqualität ( man da habe ich mir aber ein Wort einfallen lassen ) hernehme, war mit all seinen Sternen klar zu erkennen. Wir beobachteten den Verlauf der MOFI und ich zeigte ( allerdings ohne Teleskop, denn das war ja im Kofferraum ) den Kids und den anderen 3 Erwachsenen, mit dem Fernglas 10x50 vom PLUS, was es alles zu sehen gab. Angefangen vom Orionnebel ( den man sogar im FG ansatzweise sehen konnte ) über die Plejaden, zur Cassiopeia, großer und kleiner Wagen, den Löwen und vieles mehr, war zu sehen. Der Himmel bei dieser Hütte ist immer wieder phantastisch. Zum Schluss ( ich hatte den zweiten Star an diesem Abend natürlich schon lange gesehen ) sagte ich: so und nun möchte ich euch mit einem weiteren Gast in unserer Runde bekannt machen, ich zeigte auf die Schnauze des Löwen, „hier ist Saturn“ . Als alle ihn dann im Fernglas ( na ja viel war mit diesem Glas von ihm nicht zu sehen ) alle gesehen hatten, machten wir Schluss. Mit extrem großen Augen gingen sie in die Hütte. Ich blieb noch ne weile draußen, und genoss den Augenblick.
Genau in diesem Moment zog sich der Himmel wieder zu. Diese Galavorstellung war wohl der beeindruckendste Moment, seit ich den Himmel beobachte, zum einen weil die Jugend so interessiert war, und zum anderen Weil genau im richtigen Moment sich der Himmel öffnete, und keine Sekunde zu früh wieder Schloss.
Danke dir Mond, das du mir zu deinem großen Auftritt den Vorhang aufgemacht hast.
Danke auch von den Kids.
Gruß Jürgen