Deformierte Intra/Extrafokale Bilder

  • Hallo,
    Bei dem Newton, den ich gerade da habe (gut justiert), zeigen sich ovale Sternscheiben, die sich von intra zu extrafokal um 90° drehen. Eine vernünftige Abbildung ist so nicht möglich. Liegs am Haupt oder Fangspiegel? Entspannt habe ich die Hauptspiegelfassung. Der Fangspiegel ist allerdings wohl aufgeklebt.

  • Hallo Geist,


    grundsätzlich klingt das nach Astigmatismus, der möglichen Gründe gibt es allerdings einige:


    - Der Hauptspiegel kann verspannt sein - das hast du anscheinend ausgeschlossen.
    - Der Hauptspiegel kann astigmatisch sein - feststellbar durch Hauptspiegeldrehung und Beobachtung der defokussierten Sternabbildungen. All zu häufig sollte das nicht vorkommen, ist aber möglich.
    - Der Fangspiegel kann verspannt sein. - Geklebt, wenn sauber mit 3 flexiblen Klebepunkten ausgeführt, ist das aber unwahrscheinlich.
    - Der Fangspiegel kann schlecht sein - sprich: nicht eben genug. Dies halte ich für die wahrscheinlichste Variante.
    - Zuletzt kommt die gemeine Variante. Ein Warmluftkeil im Tubus kann Astigmatismus produzieren - vermeidbar durch Belüftung.


    Ciao,
    Roland

  • Hallo Stefan,


    ist es ein GSO? Wenn ja, würde ich bei ovaler, 90° drehender Sternabbildung mit grosser Wahrscheinlickeit auf einen verspannten FS tippen.


    CS Heinz

  • Hallo Heinz,
    ist ein GSO. Ich halte das mit dem Fangspiegel auch am wahrscheinlichsten. Werde ihn morgen mal auseinandernehmen. Grundsätzlich liefert das Gerät scharfe Bilder, aber wie in einem anderen Thema angesprochen, leichte Doppelkonturen. Ausgekühlt ist er, war immer draussen.

  • Hallo,
    Hab den Fangspiegel ausgebaut, "rausgebrochen", und lose wieder eingelegt.
    Ungalublich, die Sterne sind wieder rund!
    Danke für den Hinweis.
    Jetzt gibts noch das Problem mit dem nicht planliegenden OAZ. Aber auch das werden wir knacken.

  • Glückwunsch!


    > Jetzt gibts noch das Problem mit dem nicht planliegenden OAZ. Aber auch das werden wir knacken.


    Das macht bei in sich stimmiger Justierung keine Bildfehler. Ggf. kann eine zu sehr außermittig platzierte optische Achse vielleicht Abschattung bei zu engem Tubus produzieren.


    Ciao,
    Roland

  • Hallo Stefan


    Du begibst Dich in das aeusserst knifflige Abenteuer der fotografischen Justierung eines kurzbrennweitigen Newtons. Die geringste Schiefstellung des Sekundaerspiegels verursacht eine schraegliegende Bildebene und zeigt sich als ungleichmaessige Koma oder Schaerfe. Und das sieht man mit 35mm-Film, DSLR und CCD sowieso, egal ob mit oder ohne Komakorrektor. Aber von Auge sieht man die leichte Schraeglage nicht mehr!


    Erst mit einem F8-Newton reicht es, den FS so gut wie moeglich mittig einzubauen und schoen zu justieren. Ich hab's irgendwann aufgegeben mit meinem selbstgebauten F5-Newton. Musst mal die fragen die es offensichtlich geschafft haben.


    Beste Gruesse
    Jan

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Du begibst Dich in das aeusserst knifflige Abenteuer der fotografischen Justierung eines kurzbrennweitigen Newtons.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    das ist eigentlich ganz einfach, der FS wird über den Justierlasewr justiert, dazu muß die Mittenmarkierung stimmen der Laser muß stimmen und der OAZ sicher gerade klemmen bzw. eine rechtwinkelige Auflage zur OAZ Achse haben, leider viele Bedingungen.
    der HS wird durchaus schon bei manchem über das Kamerabild endjustiert


    Gruß Frank

  • Hallo Leute,
    ich hab ihn besiegt, die Krux lag am verspannten FS. Er ist jetzt mit Komakorr über das ganze Feld der EOS scharf. Visuell gibts keine Doppelbilder mehr, bei meinem Millimeterpapier ergab sich bei 416 fach ein rattenscharfes Bild. Die Optik ist super, aber das Gebastele. Den Tubus habe ich mit der Blechschere um 3cm gekürzt, komme jetzt gut in den Fokus mit der EOS. Der orginal OAZ ist eigentlich brauchbar, neue Gewinde für die Klemmschrauben, die jetzt aus Messing sind. Gut eingestellt, erlaubt er auch eine brauchbare Fokussierung mit der EOS. Das Geld für einen Crayford spare ich mir erst mal. Eingesetzt wird er heute Abend bei der MoFi, ansonsten folgen weitere Bilder.

  • Hallo,


    noch einmal Glückwunsch für die bestandene Übung, nur folgendes möchte ich für interessierte Mitleser nicht unwidersprochen stehen lassen:


    &gt; Doch, wenn ich mein Millimeterpapier abfotografiere, ist die Schärfe in den Ecken unterschiedlich.


    Das ist möglich, liegt aber nicht an einem schief stehenden Okularauszug, wenn das System dennoch in sich perfekt justiert ist. Dann liegt nur die optische Achse nicht auf der geometrischen Tubusmittenachse, was bei zu enger Dimensionierung zu Abschattung am Rand führen könnte.


    Ciao,
    Roland

  • Hallo Roland,
    da wiederspreche ich Dir nicht.
    Fazit: GSO ist zwar billig und in dem Fall habe ich auch noch eine rattenascharfe Optik, aber...
    Viel Gebastele, Bohren, Sägen, Blechschneiden und penibel justieren. Fang- und Hauptspiegel entspannen... Dann ist was draus zu machen. Jedenfalls habe ich jetzt einen GSO und kann mitreden.

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