Hallo,
ich war mal wieder in meinem Bastelkeller.
Herausgekommen ist diesmal ein 12 Zoll /f5,4 Dobson, den man schön klein zusammenpacken und mit ins Flugzeug nehmen kann.
Dazu sollte er natürlich auch nicht zu schwer sein, deshalb habe ich mich an meine Modellbauzeit erinnert und ganz viel Luft verbaut.
So wie der Dob hier zu sehen ist, wiegt er knapp unter 10kg, wenn er fertig lackiert ist und die Blende am Hut montiert ist wird er wohl knapp über 10kg wiegen.
Die Gewichte verteilen sich wie folgt:
Oberer Tubus: 800g
Unterer Tubus:1870g
Rockerbox:1580g
Höhenräder:420g
Stangen:1100g
Hauptspiegel:3970g
Macht zusammen 9740g, nicht schlecht für 311mm Öffnung!
Inspiriert durch kürzlich hier vorgestellte Alu- Biege Arbeiten (unter anderen von Ralf, Achim und Roland) hab ich das auch mal probiert. Der Ring des OT und die Höhenräder sind aus 15mm Vierkantrohr.
Der OT hat einen Innendurchmesser von 354mm, das dürfte wohl ziemlich nah am minimal möglichen Biegeradius liegen. Das Material wird auf der Innenseite schon deutlich gestaucht, aussen ist es aber schön glatt und rund. Der Ring wurde mit einem Stück Al- Winkel geschlossen (geklebt und genietet) und ist sehr steif.
Der Winkel dient gleichzeitig als Aufnahme für das 9mm Multiplex- Brett, auf dem der OAZ befestigt ist.
Der OAZ ist nach dem Helical- Prinzip mit schräggestellten Kugellagern aufgebaut, die Teile sind selbst gedreht.
Der Auszug macht ca. 20mm Hub und wiegt 180g.
Die Fangspiegelspinne ist aus 0,3mm Messingblech, im Zentrum sitz ein Stück Alu- Rechteckrohr 34x19,5mm.
Der FS hat 50mm kleine Achse, das müßte visuell soeben reichen.
Der Fangspiegelhalter hat auf der Oberseite eine Nut, die genau auf das Rechteckrohr passt. Der komplett justierte Fangspiegel kann zum Transport mit minimalem Packmaß durch das Lösen einer Schraube abgenommen und passgenau wieder angesetzt werden.
Der Ring des OT passt ohne das OAZ-Brett dann in den unteren Tubus, über den die Rockerbox dann gestülpt wird.
Dieses Päckchen ist dann 44x44x14cm groß und passt mitsamt der Höhenräder in einen Hartschalenkoffer.
Die Stangen kommen in ein Kunststoffrohr.
Die Spiegelzelle ist aus 15er Alu- Vierkantrohr, innenliegende Wippen genau wie bei meinem 16Zöller.
Die Schlinge ist aus einem Stück Stahlmaßband.
Da das ganze Teleskop nur dann auf minimales Packmaß zerlegt wird, wenn es in den Flieger muß, hab ich keine Schnellverschlüsse für die Stangen vorgesehen. Zu Hause bleibt es eh immer aufgebaut.
Die Rockerbox besteht aus einer 19mm Multiplexplatte, die in der Mitte ein Loch hat und deren Ecken mit der Oberfräse zur Gewichtseinsparung ausgefräst wurden (so wie bei Stathis auf der HP zu sehen).
Dann wurde 1,5mm Flugzeugsperrholz vollflächig aufgeklebt , dadurch kann die Rockerbox als Deckel für den UT verwendet werden.
Der Drehrahmen ist aus 10mm Alu- Vierkantrohr, die Füße sind abnehmbar.
Die Seitenteile der Rockerbox sind in Leistenbauweise aus Kiefernleisten erstellt, die Auflagen der Höhenräder aus drei Lagen 1,5mm Sperrholz laminiert.
Das Ganze ist sehr leicht und ausreichen steif.
Die aufgehenden Stangen sind aus 16x1mm Rundrohr, die Streben aus 10er Rohr.
Der Spiegel ist aus 25mm Borofloat und hat 312mm Durchmesser. Beim Polieren hab ich mir viel Zeit gelassen, vom Grobschliff bis zur Fertigstellung hab ich (mit langen Pausen dazwischen) insgesamt 17 Monate an dem Ding rumgeschrubbt. Dafür ist er mir dann auch ganz gut gelungen:
Die guten Werte bestätigten sich beim First Light, der Sterntest zeigt keine Aufälligkeiten und auf Mars waren jede Menge Details zu sehen.
Gruß Ulli