Hallo,
falls jemand einen Grund für das unbeständige Wetter sucht:
Ja, ich nehme einen Teil der Schuld auf mich[;)]
Ohne lange Worte, das Fernröhrli zu diesem Spiegel (links im Bild, 849mm, Dicke 20,3mm) ist, bis auf ein paar Verschönerungsarbeiten, fertig![:)]
Hier gehts zum Spiegel ----> http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=120204
Hier meine ersten Versuche mit CFK ---> http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=139877
Mächtig gewaltig!
War selbst etwas erschrocken, als die dritte Dimension zum Leben erwachte.[:0]
Hut incl Auszug: 3,4 kg
Fangspiegel 140mm kl. A.: 0,63kg
Stangen, ca 2,30m: 2,7 kg
Mirror "Box": 8,5 kg
Spiegel 17 kg
Höhenräder: 2 x 6,3 kg (plus 2x 5kg Trimmgewicht,
abnehmbar, für den extremen Mirror-Box-Offset)
Rocker: 16 kg
Groundboard: 3 kg (wird später eine EQ Plattform werden)
Total: ca 65kg
Alles anzeigen
Ingredienzien: Kohlefasern, Epoxy, Balsa-Stirnholz und ein Klecks rote Farbe.
Das Gesamtgewicht ist Schall und Rauch.
Wichtig war mir größmögliche Flexibilität beim Transport und Handling.
Es muss in einen handelsüblichen Kombi mit 93cm Breite und beschränkter Höhe passen.
Besonders sperrige Teile (Mirrorbox!) müssen leicht sein.
Um wertvolles Transportvolumen optimal zu nutzen, werden Rocker, Mirrorbox und Hut in- und übereinander verschachtelt.
Der separat eingepackte Spiegel kommt noch dazwischen.
Also das klassische Reiseteleskop-Problem: Wie bekommen ich alles in meine Kiste?[}:)]
Höhenräder kommen hinter die Vordersitze. Auch als Glasbruch-Barierre bei einem harten Aufprall - was Murphy vermeiden möge[xx(]
Ein paar Bilder vom Bau möchte ich gern zeigen.
Arbeit mit Kohlefasern hat gewisse Ähnlichkeiten mit der Verarbeitung von Multiplex. Gelegentlich kommen ein paar Anleihen aus der Gieserei-Technik hinzu.
Die Arbeit beginnt allerdings mit dem Fällen der Birke, mit anschließendem Sägen von Furnier und dessen Verklebung. Alles recht aufwendig.
<b>Am Anfang war der Hut...</b>
... damit kann man immer am wenigsten falsch machen.
Ich lache immer über Leute, die ihre Displayschutzfolien auf den YXZ-Pads kleben lassen, bis die Ecken ausfieseln.
Aber hier macht das Sinn: Niemals ohne Abreißgewebe!
Eine Rolle Rovings gehört in jeden gutsortierten Haushalt!
Gute Vorbereitung hilft, alle Teile vor dem Gelieren des Harzes in Form zu bringen.
Ein Stück Blende wird vorbeitet...
... und mit Epoxy verklebt. Mit was sonst?
Was soll das blos werden?
Aha! Vermutlich die Spinne[;)]
Ein Klecks rot. Irgendwann kann man dieses monotone Schwarz nicht mehr sehen...
Die Befestigung der Stangen mit M8 Schrauben in V2A Gewinden.
Ja, der 6'er Imbusschlüssel war teuer. Also muss er auch genutzt werden[:D]
Der Okularauszug ist ebenfalls aus CFK. Herzstück bildet eine Linearführung. Trägt senkrecht bis 90kg. Endlich ein Auszug, der richtig funktioniert[:)]
<b>Nächste Baustelle - Mirror-Box</b>
Kohlefasern sind ein extrem anisotropes Material und fühlen sich am wohlsten in reinen Druck-Zug Kontruktionen.
Die 54-pt Zelle nimmt Gestalt an...
... inlcusive einer austauschbaren lateralen Lagerung. Hier in Version 2.0 - funktioniert ganz passabel. Endgültiges Upgrade ist in Arbeit.
Wippen sind kugellgelagert und reagieren im Gramm Bereich.
<b>Herstellung der Rockerbox</b>
Das ist die Achillesferse eines jeden Dobsons!
Dieses Teil ist massiv auf Biegung und Torsion belastet. Deshalb eine klassische Brett-Konstruktion ala Kriege/Berry mit 51mm Dicke.
Den Kern bildet ein Balsa Stirnholz Brettchen. Sieht so ähnlich aus wie ein Fleischer-Hackstock. Nur ein paar Gramm leichter.
Dieser Kern wird auf ein paar getränkte Kohlefasern gepappt...
... im Randbereich satt mit Rovings verstärkt und ...
... danach mit einer getränkten Deckschicht...
... faltenfrei überschichtet.
Ein paar Hochmodul-Rovings runden das Bild ab.[:)]
Über Nacht in die Vakuum-Presse.
Das Teil hat circa einen Quadratmeter - macht 10 Tonnen. Tonnerwetter[:D]
Ein paar Verschönerungs-Klebearbeiten fallen natürlich noch an.
Bei den Gleitlagern wurde auf Kohlefasern verzichtet und stattdessen auf Bewährtes zurückgegriffen - Teflon.
<b>Zum Schluss noch ein Blick in die Höhenräder</b>
Am Anfang steht immer der Kern...
...der nach dem Verstärken der Laufflächen mit Kohle-Gelege belegt wird.
Ein Loch zum Tragen muss einfach rein!
Die Sichtseiten bekommen edles Gewebe spendiert.
Ein bisserl Schönheit erfreut das Auge[:)]
Gleitbeläge wie immer: Ebony Star von Wilson Art, das echte[8D]
Hoppla, was hat sich hier für ein Bildchen eingeschlichen?
Sieht ja übel aus!
Bowle-Reste nach einer durchzechten Nacht?
Nein, das ist die interne Qualitätskontrolle.
Schließlich möchte man wissen, ob das angerührte Harzgemisch in jedem Fall fest wird.
Nicht dass etwa die unterste Schicht in einem komplexen Teil für immer und ewig flüssig bleibt.(uuuaarrg[xx(])
So, und jetzt freue ich mich auf die ersten Nächte unter richtig gutem Himmel!
Vielleicht kann der eine oder andere einmal durchsehen. Es wird an einigen ausgewählten Objekten ganz sicher spektakulär. So viel kann ich schon verraten.[:p]
Viele Grüße
Kai