Testauswertung mit Sternanalyse

  • Hallo,


    wir waren von Donnerstag bis Samstag in Paris, und haben auf der RCE2012 ausgestellt. Zu der Messe vieleicht an anderer Stelle mehr - hier wollte ich nur auf etwas eingehen, was bei uns nicht so verbreitet ist.
    Beim Stand von Airylab war ein kleiner Refraktor in Autokollimation vor dem Fangspiegel aufgebaut. Im Okularauszug war ein künstlicher Stern mit Aufweitungsoptik, und das Bild wurde dann nachvergrößert und die Intensitätsverteilung im Airyscheibchen bzw den Beugungsringen untersucht, und dann die Optikwerte angezeigt. Hübsch - mal ein Optiktest ohne Streifen ;-). Außerdem konnte man schön das Schwanken von rms und Strehlwert beobachten.
    Hat jemand hier schon mal so was gemacht? Ist ja eigentlich naheliegend...


    Clear skies


    Tassilo

  • Hallo Tassilo,


    die Bilder von der Messe sind super!

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Hübsch - mal ein Optiktest ohne Streifen <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    In der Tat! Mal was neues.

    Aber:
    Meines Wissens ist es nicht möglich, allein aus der Airy-Disk die Wellenfront zu rekonstruieren. Deshalb vielleicht dieser Hartmann-Sensor zusätzlich?

    Allerdings wäre bei dem Aufwand (Planspiegel, teueres "Loch" in Form eines künstl Sterns, Mikrometerschrauben soweit das Auge blickt) mit simplen Streifen mehr drin als die grob gepixelten Wellenfront Bildchen.


    cs Kai

  • Hallo Kai,


    ich konnte das nicht im Detail klären - da war eine Darstellung von Airyscheibchen und Beugungsringen auf dem Notebook-Display. Ob das dann das war, was der Sensor misst, oder einfach die "live"-Auswertung der Daten des Sensors konnte ich nicht klären. Da waren x Kunden am Stand, und da wollte ich den Airylab-Besitzer nicht allzu lange aufhalten, nachdem sich herausgestellt hat, daß er das nicht herstellt - und wir demzufolge keinen Umsatz miteinander machen werden.


    Clear skies


    Tassilo

  • Hallo Tassilo,

    hoffentlich ist meine Statement nicht zu negativ angekommen.
    Es ist ja nicht alles schlecht, was man nicht auf Anhieb versteht. Oder nur, weil es aus dem Ausland kommt[:D]
    Für den Optiktest halte ich die Sache für wenig geeignet, aber vielleicht taugt das Verfahren für eine Art aktive Optik?
    Also für eine Wavefront-Analyse im Feldgebrauch, sagen wir bei einem großeren Dobson um den Spiegel in Form zu bringen[;)]
    Ok, ich träume gerade...
    ... also danke für den Link, macht ja auf keinen Fall dümmer[^]


    cs Kai

  • Hallo,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: fraxinus</i>
    Für den Optiktest halte ich die Sache für wenig geeignet, ...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das deckt sich mit meiner Meinung. Ein Nachteil des Hartmann-Sensors ist, dass er irgendwie kalibriert werden muss. D.h. man braucht eine Referenzfläche mit bekannter Oberfläche. Aber wenn man die hat, dann kann man auch interferometrisch messen.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: fraxinus</i>
    ... aber vielleicht taugt das Verfahren für eine Art aktive Optik?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das ist DIE Anwendung für Hartmann-Sensoren.


    Gruß
    Michael

  • Hallo,


    ein Shack-Hartmann-Wellenfrontsensor besteht im Wesentlichen aus einem Flächensensor (CCD oder CMOS Kamera) und einem Mikrolinsen-Array. Die Mikrolinsen sind in einigem Abstand (Brennweite) vor dem Sensor platziert. Jede Linse erzeugt dann ihren eigenen (Brenn)Punkt auf dem Chip. Eine auftreffende ebene Wellenfront erzeugt ein gleichmäßiges Punktemuster. Eine fehlerhafte Wellenfront zeichnet sich dadurch aus, dass die Wellenfront am Messpunkt1 gegenüber dem Messpunkt2 geneigt ist. Dadurch ändert sich dann der Abstand der Punkte voneinander. Der Neigungswinkel der Wellenfront kann bei bekannter Brennweite der Linsen und bekanntem Versatz zum "Sollpunkt" recht einfach über den Tangens berechnet werden. Alle Winkelabweichungen aneinander gehängt ergibt dann schnell die Wellenfrontdeformation und daraus dann wieder ein gerechnetes Beugungsscheibchen. Das ist es dann, was man wohl auf dem Monitor gesehen hat.
    Wellenfrontsensoren können, Abhängig von der Brennweite der Array-Linsen und der Sensorauflösung sehr empfindlich sein und kleinste Abweichungen erkennen. Die Verarbeitung erfolgt schnell und der Messaufbau ist unempfindlich gegenüber Erschütterungen. Der Nachteil ist, dass man nur eine geringe Anzahl an Messpunkten hat (Menge der Linsen).
    Wie von Kai schon bemerkt lassen sich dadurch auch die Wellenfrontfehler eines Systems incl. Atmosphäre messen und damit dann entsprechend die Spiegel verformen. Derartige Komplettsysteme gibt es bereits fertig zu kaufen, sind aber leider nicht ganz billig. Auf einer Optikmesse hat man jemand einen Laser durch eine rotierende derbe Plastikscheibe geschickt. Nach der Strahlanalyse und einem aktiv gesteuerten Spiegel war das Bild ruhig und wohl definiert. Sehr beeindruckend.


    Viele Grüße,
    Raphael

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...da brauchst du aber immer einen Leitstern im Blickfeld, der hell genug für die Auswertung ist.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Stimmt!
    Sowas hier in der Art?
    http://www.eso.org/public/videos/paranal_laserguidestar/
    Sind echt clever die Jungs, mit dieser Farbwahl laufen alle Diskussionen bezüglich grüne Laser ins Leere[:D]

    cs Kai

  • Danke Raphael für die Erklärung!
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Nach der Strahlanalyse und einem aktiv gesteuerten Spiegel war das Bild ruhig und wohl definiert. Sehr beeindruckend.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">In der Tat! Wahnsinn!
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Derartige Komplettsysteme gibt es bereits fertig zu kaufen, sind aber leider nicht ganz billig.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Ok, dann bleibt es beim (aktiven) Tritt gegen die Rockerbox...und Wavefront Analyse per Augenmaß[;)]

    cs Kai

  • Hallo Kai,


    im Gespräch und in der Anschauung hatte ich den Eindruck, daß das Ganze sehr schnell und unkompliziert im Aufbau ist - außerdem war das mit der Möglichkeit über einen Zeitraum zu mitteln deutlich praxistauglicher als die empfindlichen Interferometer. Aber mit 40.000€ auch nicht GANZ billig...:-)


    Clear skies


    Tassilo

  • Hallo Tassilo,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: ES-Europe</i>
    ... außerdem war das mit der Möglichkeit über einen Zeitraum zu mitteln deutlich praxistauglicher als die empfindlichen Interferometer.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Über einen längeren Zeitraum mitteln, das sollte aber auch jede Interferogramm-Auswerte-Software können.


    Gruß
    Michael

  • Hallo Michael,


    ich hatte das auch nicht in Konkurrenz zu den einer Profianlage gesehen, sondern in Bezug auf die üblichen Bath-Imeters etc. Deshalb auch die Frage, ob da ein Selbstbauer schon tätig war. Ich denke für den professionellen Testbetrieb sollte man auch den Kunden nicht mit Dingen konfrontieren, die noch nicht breit verbreitet sind. Da fehlt sonst das Vertrauen.
    Mir ist bei den Auswertungen, die ich gesehen habe nur etwas aufgefallen, was ich für bemerkenswert halte: er gibt bei den Testprotokollen anscheinend eine Fehlergröße an. Das ist sehr interessant.


    Clear skies


    Tassilo

  • Hallo Tassilo,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: ES-Europe</i>
    ich hatte das auch nicht in Konkurrenz zu den einer Profianlage gesehen, sondern in Bezug auf die üblichen Bath-Imeters etc. Deshalb auch die Frage, ob da ein Selbstbauer schon tätig war. Ich denke für den professionellen Testbetrieb sollte man auch den Kunden nicht mit Dingen konfrontieren, die noch nicht breit verbreitet sind. Da fehlt sonst das Vertrauen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Aus Selberbauer-Perspektive scheint mir dieser Testaufbau wenig attraktiv zu sein. Um eine Kalibrierung wird man nicht herumkommen, zumal sich ja auch noch das Refraktorbojektiv im Strahlengang befindet, und das wird sogar zweimal mitgemessen. Dann noch die beschränkte Auflösung, entsprechend der Anzahl der Mikrolinsen.
    Der Aufwand, sich ein Fizeau-Interferometer selber zu bauen dürfte nicht viel höher sein, liefert aber mehr Informationen über das Testobjekt, u.a. ein Interferogramm das man vorzeigen kann.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: ES-Europe</i>
    Mir ist bei den Auswertungen, die ich gesehen habe nur etwas aufgefallen, was ich für bemerkenswert halte: er gibt bei den Testprotokollen anscheinend eine Fehlergröße an. Das ist sehr interessant. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das ist gut. So sollte es sein.


    Gruß
    Michael

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!