Bildfeldrotation - die ultimative Berechnung

  • Hallo Einnordungsgeplagte,


    jetzt muss ich mich einmal ein wenig über das Thema Bildfeldrotation auslassen.
    Ich habe ja nun einen off-axis-Guider und wähnte alle Probleme mit wandernden Sternen in ferner Vergangenheit. Aber oftmals war da denn doch noch eine Drift, die ich mechanisch einfach nicht erklären konnte. Ich habe schon alle Kabel festgestrippt, damit die nicht den OAG verbiegen [:(!]. Half nicht. Neulich war es dann mal wieder sehr deutlich und beschränkte die Einzelaufnahmezeit auf 5 Minuten. Nachdem ich dann mal einige frames ohne Alignment übereinander gelegt hatte und sah, dass es sich um einen Bogen handelt kam langsam ein Gedanke: Bildfeldrotation. Nun muss man dazu sagen, dass ich zum einen eine mobile Ausrüstung habe, die jedesmal eingenordet wird, und zum anderen ist der Guider eben off-axis, d.h. etwa 25mm in der Bildfeldebene von der Chipmitte entfernt. Also wollte ich wissen, ob eine schlechte Einnordung den Fehler verursachen kann. Da ich selbst einen Tüdel bekomme, wenn ich mir das ganze Gekreisel vorstelle, habe ich im Netz geforscht und bin bezüglich Rotationsgeschwindigkeiten in Abhängigkeit vom Einnordungsfehler fündig geworden (Referenz im Excel-File, den ich gleich verlinke). Ich habe dann mal eine Umrechnung angefügt, die die Drift in Abhängigkeit von der Belichtungszeit und des Abstandes vom Leitstern in einer Tabelle angibt. Siehe da, ich muss meine Einnordungsstrategie verbessern, das ist des Rätsels Lösung. Hier der Link zur Berechnung:


    http://www.castronomie.de/sonstiges/Bildfeldrotation.xls


    Rechte Maustaste und dann "Ziel speichern unter" sollte funktionieren. Eingabefelder sind der Einnordungsfehler, die Deklination des Leitsterns und der Rektaszensionsunterschied in der Richtung des Einnordungsfehlers zu der des Leitsterns. Keine Ahnung? Klar, aber 0° ist der schlechteste Fall. Also damit rechnen, wenn man nichts besseres weiß.
    Die Ergebnisse sind in jedem Fall interessant. Drastisch schlechter wird es (bzw. eine wesentlich bessere Einnordung ist gefordert), wenn man sich dem Pol nähert.
    Die Ausgabe in Mikrometer kann man sehr schnell einordnen, wenn man die Pixelgröße seiner Kamera kennt. Größer als etwa 1 Pixel sollte der Fehler nicht werden, besser weniger. Das Ganze ist unabhängig von Teleskop oder Brennweite, die Berechnung erfolgt ja immer in Mikrometer in der Bildbene!


    Und nun viel Spass damit, Grüße,


    Carsten

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