Endlich Firstlight meines 7" Apo

  • Hallo alle zusammen,


    Am 4. November 2007 habe ich mir einen fast neuen Meade 178ED Apo auf LXD750 zugelegt.
    Kurz zur Geschichte dieses Teleskops. Der Vorbesitzer, ein älterer Herr aus Dachau, hat sich dieses tolle Gerät im Jahr 2002 zugelegt. Leider wurde er kurz nach dem Kauf schwer krank, sodass er das Gerät nie benutzen konnte und es im absoluten Neuzustand war.
    Ich hab mir das Teleskop angeschaut und wusste gleich, dass ich wenn ich da nicht zuschlage es für immer bereuen werde. Gesagt getan.
    Von dem Tag an bis heute hatte ich leider nicht die Möglichkeit des First Light.


    Nach fast 3 Monaten war es endlich soweit. Es war endlich gutes Wetter, so das ich mich mit einem Bekannten zum Beobachten in Streitdorf in der Oberpfalz verabredet hatte.
    Es war den ganzen Tag herrliches Wetter und auch als es dunkel wurde war von Wolken nix zu sehen.
    In Streitdorf angekommen plötzlich der GAU – Nebel Nebel Nebel!
    Aber ich habe trotzdem aufgebaut, was sich später ausgezahlt hat, da nach etwa einer halben Stunde der Nebel verschwunden war.


    Als erstes wurden diverse Deep-Sky Objekte angepeilt – ich musste mich etwas beeilen, da um 21:30 der Mond aufgeht.


    Als erstes M42. Wahnsinn! So hab ich den mit 7“ noch nie gesehen. Als Okular habe ich ein LVW 17mm benutzt. Feine Strukturen und das Trapez wie kleine Nadelstiche aufgelöst und das ganze auf pechschwarzem Himmel.


    Dann h+x – ein beeindruckendes Bild. Wie eine Hand voll Diamanten auf schwarzem Samt. Hier kam ein 30mm 80° Okular zum Einsatz.


    An Arcturus habe ich dann mal den Farbfehler getestet – und – nix zusehen. Mit 8mm Hyperion Okular zeigte er keinerlei Blau, Violett oder sonstige Farbsäume.


    Dann kam auch schon der Mond über den Horizont. Etwas darüber befand sich Saturn. Gleich das Goto auf Saturn um auch dort den Farbfehler zu testen. Saturn selbst ist momentan eher unspektakulär. Aufgrund der geringen Neigung konnte man die Cassiniteilung nicht sehen aber auch hier mit 8mm Okular keine Farbe und ein schöner Planet mit scharfen Kannten.


    Die Optik dieses Refraktor hat mich voll überzeugt. Intra und Extrafokal zeigt er wunderschöne Beugungsringe – einfach so wie es sein soll.


    Zum Teleskop selbst:
    Ein 7“ mit F/9 ist schon eine imposante Erscheinung und macht auf der LXD750 schon einiges her.
    Das Gesamtgewicht beträgt 75 kg.
    Die Länge des Tubus ohne Zubehör ist 169cm und hat ein Gewicht von 14kg
    Die Montierung hat allerdings schon einiges zu tun um diesen Refraktor in Bewegung zu setzen.


    Leider war es eine doch sehr feuchte Nacht, sodass um ca. 23 Uhr sowohl der Sucher als auch das Objektiv mit Eis bedeckt waren.
    Bis zu dem Punkt habe ich mich aber voll und ganz davon überzeugen können, dass ich hier keinen Fehlkauf gemacht habe.
    Und entgegen vieler Meinungen über die älteren Meade Apo´s bin ich zu dem Entschluss gekommen das dies doch sehr hochwertige und gute Teleskope sind die den Vergleich mit einem „Vollapo“ nicht scheuen müssen.


    Ich jedenfalls freue mich schon sehr über viele Beobachtungsnächte.
    Und wünsche euch allen viele sternenklare Nächte.
    Für Fragen bezüglich des Teleskops stehe ich natürlich gerne zur Verfügung.


    Gruß
    Andreas

  • Hall Andreas,


    na - das klingt doch gut. Aber was bitte schön ist denn der Unterschied von einem Apo und einem Vollapo bzw. wie definiert er sich ??


    Zitat: "Als erstes M42. Wahnsinn! So hab ich den mit 7“ noch nie gesehen"
    Du hast also M42 schon mit anderen 7" Teleskopen betrachtet. Welche waren es denn ? Würde mich wirklich interessieren !


    Und Saturn ist sicherlich kein optimales Objekt um irgendwelche "Farbfehler" auszumachen. Ich denke hier sind sehr helle Sterne aufschlussreicher ...


    Viele Grüße


    Copernicus

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Apochromatiker</i>
    <br />Und entgegen vieler Meinungen über die älteren Meade Apo´s bin ich zu dem Entschluss gekommen das dies doch sehr hochwertige und gute Teleskope sind die den Vergleich mit einem „Vollapo“ nicht scheuen müssen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    bin der gleichen Meinung, WENN man ein gutes Exemplar erwischt.
    Das hast Du offenbar, Glückwunsch!
    Ich habe den 6" und 7" ED von Meade; mein 6" ist optisch nahezu perfekt, der 7" hat leichten Astigmatismus und zeigt schon etwas Farbe bei Wega ab ca. 230x.
    Die Farbreinheit sollte man bei gutem Seeing an hellen weißen Sternen wie Wega, Rigel, Bellatrix, Altair, Spica, Deneb etc. ab einer Vergrößerung von 1,5xD[mm] testen.

  • Hallo Andreas,


    Gratulation zu deinem neuen Teleskop! Das ist schon ein mächtiger Trumm.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">An Arcturus habe ich dann mal den Farbfehler getestet – und – nix zusehen. Mit 8mm Hyperion Okular zeigte er keinerlei Blau, Violett oder sonstige Farbsäume.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Irgendwie ist mir so als hätte ich (hier oder bei astronomie.de?) schon
    einmal geschrieben daß sich zur Beurteilung des Farbfehlers am Stern
    zum Beispiel Wega besser eignen würde als ein K 2 III p Riese wie Arctur.


    CS,Karsten

  • Hallo Andreas,


    178 mm ED - Refraktor auf solider Maontierung das ist natürlich schon erwas bedeidenswertes.
    Mit meinen folgenden Anerkungen will ich Dir keineswegs des Spaß daran verderben.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...Feine Strukturen und das Trapez wie kleine Nadelstiche aufgelöst und das ganze auf pechschwarzem Himmel.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> Den pechshwarzen Grund schafft man prinzipiell mit jedem Teleskop, allerdings nicht seriemäßig.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">An Arcturus habe ich dann mal den Farbfehler getestet – und – nix zusehen. Mit 8mm Hyperion Okular zeigte er keinerlei Blau, Violett oder sonstige Farbsäume.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Arkturus ist zwar sehr hell, aber für meinen Geschmack zu rotstichig für kritischer Farbtests. Mich würden allerdings Farbränder, die man nur um besonders helle Sterne bei hoher Vergrößerung wahrnehmen kann nicht weiter stören.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Etwas darüber befand sich Saturn. Gleich das Goto auf Saturn um auch dort den Farbfehler zu testen. Saturn selbst ist momentan eher unspektakulär. Aufgrund der geringen Neigung konnte man die Cassiniteilung nicht sehen aber auch hier mit 8mm Okular keine Farbe und ein schöner Planet mit scharfen Kannten.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Goto um Saturn einzustellen, da darf ich schmunzeln oder?


    Farbränder an Saturn würden für meinen Geschmack die Toleranzschwelle verletzen.


    Cassiniteilung mit 7" Öffnung nicht gesehen? Da hat wahrscheinlich das Seeing nicht gepasst. Die hab ich vor wenigen Tagen mit meinem 8"1/2 Newton derart knallhart gesehen und vor ca. 2 Wochen auch mit meinem 6" Schiefspiegler, allerdings etwas weniger kontrastreich. Die müsste also auch mit Deinen Teleskop sehr gut kommen.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...Intra und Extrafokal zeigt er wunderschöne Beugungsringe – einfach so wie es sein soll...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Also, wenn dann keine Beugungsringe sichtbar wären ist entwede rdas seeeing völlig mies oder das Teleskop oder beides. Wenn man einen echt scharfen Startest machen will dann bitte auf einen zenithnahen Stern ca (3 - 4) mag bei hoher Vergrößerung (ca.300x) <font color="red"><b>SCHARF</b></font id="red"> einstellen. Wenn dann bei gutem seeing das Airydisk mit mindestens einem kreisrunden Beugungsring sichtbar wird und sonst nix, dann ist die Optik gut bis Spitzenklasse. Sie ist dann jedenfalls frei von Koma und Astigmatismus. Experten können vielleicht noch an Hand der extra- intrafokalen Sternbilder etwas zur Korrektur der sphärischen Aberration und evtl. Zonenfehlern sagen.


    Gruß Kurt

  • Hallo Kurt,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Experten können vielleicht noch an Hand der extra- intrafokalen Sternbilder etwas zur Korrektur der sphärischen Aberration und evtl. Zonenfehlern sagen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    beim Refraktor würde ich dafür einen engbandigen Filter mit Durchlaß im Bereich
    der Hauptwellenlänge (beim Hersteller zu erfragen) des Refraktors empfehlen.


    Viele Grüße, Karsten

  • Hallo Karsten,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">beim Refraktor würde ich dafür einen engbandigen Filter mit Durchlaß im Bereich
    der Hauptwellenlänge (beim Hersteller zu erfragen) des Refraktors empfehlen.


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    das hängt vom Preis ab. Eine Interferometermessung bei der Hauptwellelänge (i. a. grün) ist vielleicht billiger und auf jeden Fall informativer, weil quantitativ. Erfagen würde ich aber die Kurven des sek. Spektrums. Diese nachträglich zu vermessen wäre nämlich unverhältnismäßig aufwändig.


    Gruß Kurt

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Cassiniteilung mit 7" Öffnung nicht gesehen? Da hat wahrscheinlich das Seeing nicht gepasst. Die hab ich vor wenigen Tagen mit meinem 8"1/2 Newton derart knallhart gesehen und vor ca. 2 Wochen auch mit meinem 6" Schiefspiegler, allerdings etwas weniger kontrastreich. Die müsste also auch mit Deinen Teleskop sehr gut kommen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Nicht nur Cassini, sondern auch C-Ring und Encke-Minimum in den Ansen sollten bei gutem Seeing mit einem 7" Refraktor derzeit möglich sein. Das habe ich jedenfalls letzte Nacht bei ca. 8/10 Seeing im 6" f/9 ED bei 274x leicht sehen können.

  • Hallo Andreas!


    Alles Gute mit Deinem neuen Meade ED. Da hast Du offensichtlich ein gutes Exemplar erwischt, dass ist bei den 7" von Meade nicht selbstverständlich. Da gab es schon die eine oder andere böße Überraschung bei Käufern.
    Warum hast Du eigentlich nicht gewartet, bis Saturn etwas höher stand, dann hättest Du noch viel mehr Details sehen MÜSSEN!
    Mars hast Du offensichtlich ausgelassen?
    Wieviele Sterne hast Du denn im OrionTrapez gesehen, oder hast Du nicht darauf geachtet?


    An Kurt:


    Im 6" Schiefspiegler weniger Kontrast als im 8" Newton? Seeing?
    Nicht ausgekühlt oder was war der Grund dafür, denn in Sachen Kontrast sollte der Schiefspiegler dem Newton doch mindestens ebenbürtig sein, eher noch besser.


    lg Michael

  • Hallo Michael, hallo liebe Mitleser,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">An Kurt:


    Im 6" Schiefspiegler weniger Kontrast als im 8" Newton? Seeing?
    Nicht ausgekühlt oder was war der Grund dafür, denn in Sachen Kontrast sollte der Schiefspiegler dem Newton doch mindestens ebenbürtig sein, eher noch besser.


    lg Michael
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das gehört wohl zu den unausrottbaren Gerüchten in der Amateurastro- Szene. Nimmt man die unter Fachleuten anerkannte Kontastübertagungsfunktion zur Hilfe, dann wird sofort klar, dass unter guten Bedingungen ein 218 mm Newton eindeutig kotrastreichere Planetenbilder liefert als ein 150 mm- Kutter, Refraktor oder sonstiges obstruktionsfreies Teleskop. Hier die dem Durchmesserverhältis angepassten
    Kurven, dargestellt mit „Aberrator“ und übereinander gelegt mit „Photoline 32“:



    Das würde auch noch bei deutlich mehr als 14% Obstruktion gelten. Aber die 14% hat mein „Planetenewton“ nun mal. Bei beiden Teleskopen sind die Optiken im Bereich „besser geht fast nicht“, die Streulichtunterdrückung ebenfalls. Die Teleskope standen bei gutem Seeing nebeneinander. Der Newton zeichnete Mars eindeutig detail- und kontrastreicher. Ich sehe keinen plausiblen Grund hier an der Übereinstimmung zwischen Theorie und Praxis zu zweifeln.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wieviele Sterne hast Du denn im OrionTrapez gesehen, oder hast Du nicht darauf geachtet?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Wenn der 7“- Refraktor bei normalem Seeing nicht 6 Sternchen zeigt, (davon zwei besonders zierlich,) dann isses ne Gurke. Mit dem 6“- Kutter find ich die fast immer. Bei 10“ Öffnung und und mehr Vergrößerung passiert es leicht, dass die beiden Winzlinge von den 4 Riesen überstrahlt werden. Das gilt insbesondere bei zu geringer Vergößerung (und wenn man an bestimmten Augenfehlern leidet). Im Zweifelsfall helfen Graufilter vor dem Okular.


    Gruß Kurt

  • hallo Andreas,
    Glückwunsch zu deinem Teleskop und viel Spass damit.......


    Hast du auch ein paar Bilder von dem Teleskop, die wir uns anschauen dürfen?
    Oder hast du eine Homepage? ich bin ein Neugiriger Mensch[:D]


    Sternenklare Grüße: (die nächsten Tage auf jeden Fall[8D])
    Thilo

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Wenn der 7“- Refraktor bei normalem Seeing nicht 6 Sternchen zeigt, (davon zwei besonders zierlich,) dann isses ne Gurke. Mit dem 6“- Kutter find ich die fast immer. Bei 10“ Öffnung und und mehr Vergrößerung passiert es leicht, dass die beiden Winzlinge von den 4 Riesen überstrahlt werden. Das gilt insbesondere bei zu geringer Vergößerung (und wenn man an bestimmten Augenfehlern leidet). Im Zweifelsfall helfen Graufilter vor dem Okular.


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Die Sichtbarkeit der 6 Sterne im Trapez ist mE in erster Linie eine Frage des Seeings (ähnlich wie bei der Sichtbarkeit von Sirius B).
    4 Zoll Qualitätsöffnung reicht bei besten Bedingungen für beides aus, während riesige (und natürlich auch kleine) Öffnungen bei schlechten atmosphärischen Bedingungen hier meistens versagen...

  • Hallo Optiktester,


    möchte vermelden, dass mein 300/1660 Newton die Sternchen 5 und 6 in aller Regel nicht zu überstrahlen pflegt. Es kann natürlich sein, dass man zu wenig geduldig der ausreichenden Durchkühlung der Optik harrt, wenn man gerade erst von der Arbeit kommt...


    Ciao,
    Roland

  • Hallo Roland,<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Korn</i>
    <br />Hallo Optiktester,


    möchte vermelden, dass mein 300/1660 Newton die Sternchen 5 und 6 in aller Regel nicht zu überstrahlen pflegt. Es kann natürlich sein, dass man zu wenig geduldig der ausreichenden Durchkühlung der Optik harrt, wenn man gerade erst von der Arbeit kommt...


    Ciao,
    Roland
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    komme gerade von meinem 256/1640 Newton und "Trapeztest". Ich hab ausgerechnet auf meinem "Lieblingsauge" einen Zyinderfehler. Mit einen 25mm Plössl konnte ich Nr. 5 und 6 ohne Brille mühsam erkennen, also bei 3,9 mm AP. Mit Brille war es dann kein Problem. Mit einem 15 mm Plössl und kürzer ist es für mich auch ohne Brille kein Problem die Fünkchen auf Anhieb zu erkennen. Nach meiner Erfahrung mit 6"- 16" Teleskopen muss das Seeing schon sehr grausslig sein, bevor man die Sternchen nicht sieht.


    Gruß Kurt



    PS.: Vergangene Nacht hatte ich direkte Vergeichsmöglichkeiten mit
    8", 10", 16" und 24" Öffnung. Nr.5 war für mich bei allen Öffnungen zumindest zeitweise sichtbar Nr.6 dagegen bei keinem. Ich würde den "Trapeztest" deshalb nur als Grobtest für Seeing und Transparenz betrachten.


    Gruß Kurt

  • Hallo Kurt!


    Ich wußte nicht, dass Du in Besitz eines Planetennewtons mit nur 14% Obstruktion bist, dass änder t die Sachlage natürlich.
    Dachte da eher an die "üblichen" f 4 oder 5 Geräte, daher mein Einwand.
    Woher hast Du das Teil? Selbstbau? Sieht man sehr selten so was.


    lg Michael

  • Hallo Michael,


    beim Sprung von 20% Obstruktion auf nur 14% tut sich nichts mehr wesentliches bezüglich Verbesseung der Kontrastübertagung. Ich hatte für mein 218 mm Newton zufällig einen 30 mm Fs frei, der gerade noch in das System passt.


    Ein opt. einwandfreies 8" f/6 Newton mit &lt;=20% Obstruktion ist für Planeteneinsatz nur mit extrem teurer APO-logie zu toppen. 6" in Kurzbauweise reicht dazu noch nicht ganz. Aber wer wird schon zugeben, dass eine &gt;10k€- Röhre in diesen Fall bestenfalls genau so gut ist wie ein wesentlich preisgünstigeres Newton? Leider werden solche Newtons nicht in Serie gebaut, die Optiken dazu schon.


    Gruß Kurt

  • Hallo Kurt,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ein opt. einwandfreies 8" f/6 Newton mit &lt;=20% Obstruktion ist für Planeteneinsatz nur mit extrem teurer APO-logie zu toppen. 6" in Kurzbauweise reicht dazu noch nicht ganz.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    nach mittlerweile mehreren Vergleichen meines 8"f/6 Silberdobby mit 6" Apos
    kann ich dir da voll zustimmen. 6" Apos reichten noch nicht ganz aus um
    bei der Jupiterbeobachtung gleichzuziehen. 7" dagegen schon. Vielleicht
    könnte auch ein perfekter nicht so kurzer 6" Apo gleichziehen, das würde
    ich wirklich gerne einmal austesten.


    Viele Grüße, Karsten

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Ein opt. einwandfreies 8" f/6 Newton mit &lt;=20% Obstruktion ist für Planeteneinsatz nur mit extrem teurer APO-logie zu toppen. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Kurt,


    obwohl das ganz plausibel klingt, bitte ich doch bei derlei apodiktischen Aussagen um konkrete Vergleichsberichte. Oder sitzen wir hier am Stammtisch einer Schultheiss-Gardinenkneipe?[:D]
    Laut neuester japanischer Weisheit ist sogar ein 250 Tak Mewlon etwas schlechter als ein ausgewachsener 6" Apo[:D]:
    http://www.cloudynights.com/ub…lapsed/sb/5/o/all/fpart/1
    Und was ist mit den Spikes beim Newton? Sind die für die Planetenbeobachtung förderlich?
    Ich glaube, ich muß mir jetzt eine 8" Birkmaier-Hülse besorgen, oder mache ich da was falsch?

  • Hallo Cord,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...obwohl das ganz plausibel klingt, bitte ich doch bei derlei apodiktischen Aussagen um konkrete Vergleichsberichte. Oder sitzen wir hier am Stammtisch einer Schultheiss-Gardinenkneipe?[:D]
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    ich halte mich an wissenschaftlich- technische Regeln[;)]. Danach wäre für mich ein Teleskop mit absolut besserer Kontrastrübertragung das bessere Planetenteleskop. Nach "Aberrator" und sonstigen Rechnungen kommt aber ein perfekter 6" APO nicht an die MTF eines perfekten 8" Newton mit 20% Obstruktin heran.
    Hier der entsprechende "Aberrator"- Vergleich im Bild:



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Und was ist mit den Spikes beim Newton? Sind die für die Planetenbeobachtung förderlich?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Bei 0,5 mm dicken FS- Streben wird man bestenfalls noch bei Venus Spikes bemerken. Auf die MTF haben diese dann praktisch keinen Einfluss. Wem das noch zu viel ist der kann den FS auch an einer Planscheibe montieren. Das wäre als Sonderfertigung mitsamt 8" Spiegel immer noch viel billiger als ein perfektes 6" APO- Objektiv.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...Ich glaube, ich muß mir jetzt eine 8" Birkmaier-Hülse besorgen, oder mache ich da was falsch?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Keine Ahnung, ich hab mir noch niemals ein Newton gekauft[:I]


    So, und jetzt geh ich zu meinem 6" Schiefspiegler (garantiert 0% Obstruktion) und schau mir Mars und Saturn an[8D]


    Gruß Kurt

  • Jo Leute,


    neben der Theorie ist doch schlussendlich die Praxis entscheidend. Unsere Augen brauchen einfach eine gewisse Vergrössserung und dazu eine gewisse Lichtleistung um die feinsten Kontraste auf einer Planetenoberfläche erkennen zu können. Auch wenn eine perfekte Gesamtoptik diese Abbildung bringen würde, könnte es unser Auge vielleicht nicht erkennen. Bei einem perfekten 4"-er habe ich diese Erfahrung schon gemacht. Aber auch ein perfekter 8"-er kann es nicht wirklich, erst ein 10"-er zeigt bei 10/10 einwandfrei Voyagerbilder bei 300-fach an Jupiter ... [:p] ... gut, ok, ich höre euren Einwand, ein Bino holt wieder etwas auf. qed


    Grüsse
    Jan

  • [/quote]


    Hallo Kurt,


    obwohl das ganz plausibel klingt, bitte ich doch bei derlei apodiktischen Aussagen um konkrete Vergleichsberichte. Oder sitzen wir hier am Stammtisch einer Schultheiss-Gardinenkneipe?[:D]
    Laut neuester japanischer Weisheit ist sogar ein 250 Tak Mewlon etwas schlechter als ein ausgewachsener 6" Apo[:D]:
    http://www.cloudynights.com/ub…lapsed/sb/5/o/all/fpart/1
    Und was ist mit den Spikes beim Newton? Sind die für die Planetenbeobachtung förderlich?
    Ich glaube, ich muß mir jetzt eine 8" Birkmaier-Hülse besorgen, oder mache ich da was falsch?




    [/quote]


    Es gibt aber auch ein sehr einfaches( manche würde nes primitiv nennen!)Beispiel, wie ich meine.
    Schau Dir einen kleinen Gegenstand in größerer Entfernung mit dem bloßen Auge an und dann halte nur einen Finger davor![;)]
    Ausserdem las ich mal wo, das speziell Planeten nichts anderes sein sollen, als eine Anordnung von Beugungsringen, deren erste dann, je nach Obstruktion, eigentlich verschwinden müßten.
    Wenn dem so ist, muß man Kurts Ausführungen wirklich in Frage stellen. Naja - Theorie und Praxis sind eben verschiedene Paar Schuhe.
    Unbestritten ist natürlich auch der Umstand, dass sich eben nicht jeder so einen Apo leisten kann und dann natürlich bei dem Gerät sein Auslangen fninden wird, dass er sich leisten kann.


    lg Michael

  • Hallo Michael,


    ich habe mir die Liste dieses Japaners mal genau angesehen. Einige Geräte davon kenne ich selbst, natürlich bei weitem nicht alle. Dennoch, die Liste erscheint mir schon sehr sehr "subjektiv" wenn nicht fast schon "willkürlich".
    Nach welchen Kriterien er da gereiht hat ist mir nicht ganz klar, Detailfülle kann es jedenfalls nicht sein, denn ein 6" Maksutov egal welcher Qualität zeigt niemals mehr Details auf Jupiter als ein normales Celestron 11. Ist nur ein Beispiel von vielen die mir in der Liste überhaupt nicht passen.


    Das andere leidige Thema in der Hobbyastronomie, die vermeintliche Diskrepanz zwischen Theorie und Praxis, das kommt nur davon, daß viele Sterngucker in der Praxis heftig schlampen. Die Theorie zur Optik ist uralt und tausendfach bewährt, da gibts nix zu deuteln. Wenn Theorie und Praxis nicht übereinstimmen, dann liegt das nur an schlechter Praxis und an nichts anderem.

  • Hallo Michael,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wenn dem so ist, muß man Kurts Ausführungen wirklich in Frage stellen. Naja - Theorie und Praxis sind eben verschiedene Paar Schuhe.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">...dann stell mal schön das in Frage woran sich Physiker und Ingeniere vom Fach (Suiter, Schroeder und beliebig viele andere) orientieren und glaub an Wunder[^]. Am Anfang eines jeden neuen technischen Systems steht nämlich die Theorie und davon jede Menge. Teleskope sind davon nicht ausgenommen.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">....Schau Dir einen kleinen Gegenstand in größerer Entfernung mit dem bloßen Auge an und dann halte nur einen Finger davor!
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Sehr wahrscheinlich ist der Gegenstand dann nicht mehr zu sehen. Und was hat das mit der Konrtrastübertragung eines Teleskops zu tun?
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">....Ausserdem las ich mal wo, das speziell Planeten nichts anderes sein sollen, als eine Anordnung von Beugungsringen, deren erste dann, je nach Obstruktion, eigentlich verschwinden müßten.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Das solltest Du alles noch mal etwas gründlicher nachlesen. Über Planeten hab ich gelernt das seien Gasriesen oder auch recht verschiedenartige “mittelgroße“ Festkörper. Die Erde soll einer davon sein[:o)].


    Durch Obstruktion wird z. B. der erste Beugungsring des Bildes einer praktisch punktförmigen Lichtquelle verstärkt. Welcher geschwächt wird und welcher sonst noch verstärkt wird hängt in komplexer Weise von der Obstruktion und Wellenlänge ab.


    Man kann aber tatsächlich die Beugungsringe gänzlich unterdrücken indem man ein sog. Apodisationsfilter einsetzt. Dieses kann auch das Objektiv selbst sein, wenn dessen Transparenz zum Rande hin nach einer bestimmten mathematischen Funktion abnimmt. Durch diesen Trick wird die Kontrastübertragung für mittlere Ortsfrequenzen geringfügig angehoben. Für die Praxis bedeutet das eine geringe Kontrastverbesserung für Objekte deren scheinbarer Abstand deutlich größer ist als das theoretische Auflösungsvermögen des Teleskops. Gleichzeitig wird aber das Auflösungevermögen für Doppelsterne gemindert und selbstverständlich auch die Bildhelligkeit. Es gibt Geniestreicher die versuchen Kontrastverbesserungen mit Hilfe von Drahtnetzen vor dem Objektiv zu realisieren.


    Gruß Kurt

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