Fotos vom Vixen ED 102S (insgesamt 37 Bilder)

  • Am 30. Juni diesen Jahres waren endlich die Pakete von Vehrenberg da. Über ein Jahr lang hatte ich zuvor gerungen, welches Teleskop es nach dem "Revue" 60/700-er von Foto Quelle, gekauft ca. 1995, denn sein sollte. In der Informations-Phase kam es zu einigen unverhofften Geldsegen, und ich war bereit, die Kohle für ein Fernrohr auszugeben, so dass es Modell-mäßig Spielraum gab. Im Vordergrund standen einfache Benutzbarkeit, mechanische Robustheit, Planetentauglichkeit, geringes Gewicht, und Option auf Fotografie. Letztlich entschied ich mich für einen Vixen ED-Apochromat, der vor allem fürs visuelle ausgelegt ist.


    Um eine eigene Internet-Seite einzurichten, fehlte bislang die Zeit. Deshalb im Forum:





    Letztes Wochenende wurde nun endlich genutzt, um ein Großteil der "Hardware" mal auf Film, äh, den CCD-Chip zu bannen. Leider sind von den über 200 Fotos sehr viele überbelichtet, einige auch verwackelt, und einige auch völlig uninteressant. Ich habe versucht, die besten Bilder auszuwählen (und ein wenig thematisch zu sortieren...)



    Hier also die Foto-Schau:




    Eines der zuletzt geschossenen Fotos gleich zu Beginn: Das Fernrohr in handliche Einzelteile zerlegt. Das kann man mit zwei Leuten in einem Gang tragen, da ich allein war, brauchte es zwei Gänge. Ein bisschen anstrengend, aber noch keine Qual. Das Fernrohr auch kurzentschlossen einsetzen zu können war ein wichtiges Kriterium bei der Wahl.






    Der himmelblaue Astrorucksack (so nenne ich offiziell meinen Rucksack, den ich speziell fürs Fernrohr gekauft habe) im Vordergrund. Recht der Regie-Stuhl "Oxford" (ich habe zwei Stück, aber einer blieb oben.) Rechts am Rand ein Teil von "Stonehenge". Zentral das Fernrohr.


    Es ist ein modifiziertes "<b>GP ED 102S</b>".






    Blick durch den Sucher (das Foto wurde um 90° versetzt aufgenommen.) Das Fadenkreuz drehte ich später wieder "richtig" hin. Der Vixen Standard-Sucher 6x30 bietet ein klares und scharfes Bild, und soweit ich weiß 8° Feld. (Das Feld müsste ich mal des Nachts bestimmen...)






    Normalerweise wird der Auszug mit 60-mm-Gewinde auf 31,8 mm reduziert. Hier habe ich aber den 50,8-mm-Ring reingedreht. Hinten habe ich also auf Wunsch einen größeren Ausgang, als frühere Schulteleskope als Objektiv-Öffnung hatten... Obwohl eigentlich als Planetengerät gekauft, lässt sich der Refraktor auch als Weitwinkel-Gerät einsetzen.






    Oder als Tele für eine Spiegelreflex. Hier ist der Ring mit T2-Gewinde adaptiert. Das Fernrohr leuchtet Kleinbild aus, das sollte in dieser Preisregion auch sein. Das Objektiv ist zwar visuell optimiert (auf grün) aber wie bei Vixen üblich, wurde auf Foto-Tauglichkeit viel Wert gelegt. Leider habe ich keine Spiegelreflex, im Moment noch nicht mal eine elektrische Nachführung, die für Langzeitbelichtung ja praktisch unerlässlich wäre. Ehe ich ernsthaft an Fotografie zu denken wage, soll erst mal genügend Beobachtungserfahrung gesammelt werden.






    Das Objektiv bietet 102 mm Öffnung. Die Brennweite beträgt 920 mm, also hat das System ein Öffnungverhältnis von f/9. Es gibt für fotografische Zwecke einen Reducer, der f/6,3 realisiert.

  • Als <b>Montierung</b> habe ich eine <i>Vixen Great Polaris</i> (kurz GP.)






    Hier kommt der Tubus rauf: Einsetzen, Schraube anziehen, Konterschraube anziehen. Das ist eine Sache von Sekunden, aber der Tubus sitzt bombenfest.






    Die Montierung :) Die biegsame Welle ist übrigens Sonderzubehör. Ich werde noch eine zweite kaufen.






    In der Mitte die Polhöheneinstellung. Links und rechts die beiden Schrauben, mit denen die Polhöhe eingestellt wird.






    Hier die aufsteckbare Polsucher-Beleuchtung. Dreht man am Griff-Ende, glimmt der Stab an der Spitze rötlich.






    Und hier ohne Beleuchtung. Das Loch ist natürlich per Kappe verschließbar. (Zufall oder Absicht? Die Größe dieses Lochs entspricht einer handelsüblichen Okular-Steckhülse von 31,8 mm...)






    Ob der Blick durch den Polsucher frei ist, hängt von der Drehung der Achse ab.






    Durch den Polsucher geschaut. (Das Auge ist näher am Okular als die Kamera, so dass man ein größeres Gesichtsfeld hat.)






    An solchen Pinoreks kann man die Justierwellen anschließen. Die Abflachung sorgt dafür, dass man die Wellen "anschrauben" kann.

  • Das <b>Stativ</b> ist ein Uni 28 von Berlebach.





    Früher hieß das Stativ Uni 18L. Es kostet nach wie vor über 300 €, doch nach dem Gewackel bei dem klapprigen Kaufhaus-Teil von Foto Quelle ging ich lieber auf Nummer sicher.






    Mit diesem Knopf befestigt man die Montierung am Stativ.






    Die Ablage-Platte ist imo ein Glanzpunkt des Statives. Die Seitenlänge beträgt etwa einen halben Meter — man bekommt viel unter. Alles ist schön aus Holz, herrlich! Die Stahlkette unten verhindert dass sich die Beine zu weit spreizen, wenn die stabilisierende Auflageplatte noch nicht eingehängt wurde.






    Ein Stativ-Fuß. Durchdacht: Man kann den Fuß hochschrauben, und erhält dann eine freie Metallspitze, die sich in den Boden rammen lässt. Der Stutzen links "kontert" quasi.






    Das Berlebach aus Spaß mal voll ausgezogen. (Bei der GP ist normalerweise ein Alu-Stativ dabei, dieses Holz-Stativ stellt wohl die stabilere Wahl dar.) Das Stativ nervt zwar mit 7 kg Gewicht, macht bei der Arbeit aber unheimlich Freude.

  • <b>Zum Reingucken</b> braucht man ja Okulare.





    25 und 9 mm habe ich sogar doppelt (nicht im Bild, das Bino ist ohnehin zur Reparatur) und das eine 7 mm zum Testen. Ganz ehrlich, ich bin nicht so recht zufrieden mit dem 7-mm-Teil. Das 9-mm-Okular ist länger, kein Wunder, hat man hiermit ja noch 50° Gesichtsfeld. Das 7 mm (45° Gesichtsfeld) verlangt mehr Konzentration dabei, die Einblickposition zu halten. Mag das 7-er LV gegenüber einem 7 mm Ortho auch deutlich bequemer sein, neige ich inzwischen eher dazu, zu überlegen, LVs &gt;= 9 mm mit einer Barlow zu kombinieren. Beim Bino ist die Problematik aufgrund Glaswegkorrektoren mit Vergrößerungsfaktor entspannter.






    Noch sind alle Schutzkappen vorhanden! Seit einer Putz-Aktion, die gerade noch so gut ging, passe ich noch mehr darauf auf, dass den Okularen nichts passiert.






    Auf der Platte die 2"-Hülse (als kurzbauende oder als verlängernde Hülse einschraubbar), die T2-Verlängerunshülse, ein LV-Okular 9 mm, und eine 31,8-mm-Schutzkappe (für die 31,8-mm-Redizierhülse.)






    Hauptsächlicher Vorteil bei den LV-Okualaren: 20 mm Augenabstand. Trotz seiner kompakten Abmessungen hat dieses Okular bei 7 mm Brennweite noch eine große Augenlinse anstatt ein "Papageien-Auge".






    Beim 9 mm (bis zum 25-mm-Okular) ist die Augenlinse sogar <i>noch</i> etwas größer. Das 9 mm macht mir tatsächlich unheimlich viel Spaß: 102 Vergrößerungen, 1 mm Austrittspupille, sehr bequemer Einblick der auch das eine oder andere Kopfwackeln verzeiht, und wie es bei 1 mm AP auch sein sollte, ein schön klares, kontrastreiches Bild.






    Das Vixen 60° Amici-Prisma. Für Tagesbeobachtungen sehr gut, nachts aufgrund Spike-Erzeugung wenig empfehlenswert.






    Mit der Digitalkamera freihändig die Austrittspupille abfotografieren? Nach einigen Versuchen brachte ich das zustande. Der Balkon war übrigens nach dem Aufbau zufällig drin, ich bemerkte das Motiv erst auf dem LC-Display der Coolpix.

  • <b>Nützliches Zubehör</b>, eine Auswahl.





    Unentbehrlich: Der Karkoschka.






    Für die erste Orientierung am Himmel. Die Karte ist korrekt eingestellt (26. 9., 10 Uhr) aber natürlich kann man am Tage kaum Sterne sehen.






    Der Rucksack, in dem das Zubehör transportiert wird.






    Gleich bei Vehrenberg mitbestellt: Die Manfrotto Transporttasche (97 cm lang.) Ok, nicht gerade billig, aber nützlich.






    Was Vixen teilweise für das Zubehör verlangt, finde ich fragwürdig. Zum Vixen-Refraktor sollte es dann auch ein Vixen Amici-Prisma sein — dafür kriegt man bei Aldi 1 1/2 Fernrohre...






    Im Baader 60°-Bino mit diesen Okularen M57 sehen, beschreibe ich nicht. Denn dazu finde ich keine Worte: Im All schwebt dieser zarte Rauchkringel, auf den man beidäugig guckt. Das muss man gesehen haben...

  • <b>Große Fotos</b> zum Abschluss.





    Je nach Perspektive kann auch ein Vierzoll-Refraktor beeindruckend sein.






    Hier das Teleskop noch im Aufbau, mit Objektiv-Kappe.






    Mit der Montierung zu arbeiten, macht Spaß.






    Montierung und Rohr noch mal im Überblick.

  • Ich hoffe, die Foto-Schau hat euch gefallen. Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte :) Einen wirklichen Erfahrungsbericht kann ich noch nicht liefern, da ich erst eine Handvoll richtiger Beobachtungsnächte hinter mir habe.


    edit: Habe noch einige Bilder hinzugefügt, um die Serie in Bezug auf bestimmte Aspekte ("wo guckt man da rein?") besser abzurunden.

  • Hallo,


    toller Bericht. Dann wünsch ich dir noch viel Erfolg und Freude mit deinem tollen Teleskop. Das macht einen guten Eindruck, zumindest von den Bildern her.


    clear skies
    Frank

    VG Frank

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    Ein Blick in die Tiefen des Weltalls, ist immer ein Blick in die Vergangenheit.

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  • Hallo, ein tolles Gerät das Du da angeschafft hast, ich hoffe die Wettersituation ermöglicht es Dir bald von Deinen Erfahrungen zu berichten. Ich kann Deine Freude über Deine Erungenschaft nur allzugut nachvollziehen nachdem ich mir auch erst kürzlich eine entsprechendes Equipement zugelegt habe.
    Alles Gute und viel Spass
    Helmuth

  • "By the way - size does matter!"


    <i>"By the way - quality does matter!"</i>


    Bislang gabs noch keine Gelegenheit, den Saturn zu sehen hoffentlich wird das bald mal was. (Vorwiegend) für Planeten ist das Rohr gekauft, nun will ich da auch was sehen...

  • Ich arbeite an einer Internet-Seite, wo einige (teilweise noch nicht gezeigte) Fotos im größeren Format präsentiert werden. Aber aufgrund mehrerer Dinge die da noch zu erledigen sind, wird das wohl leider noch etwas dauern.

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