[Purus] Orion mit verschiedenen Objektiven

  • Moin Leute


    Pünktlich zum Wegbleiben des Kometen klart es hier auf.


    Seit einer Woche stand mein Stativ mit aufgeflanschtem 300mm
    Tele und meiner 300D griffbereit im Wohnzimmer , und ich hatte
    keine Chance.


    Nun hatte ich aber schon längerem meine Purus optimiert , und
    gerade eben konnte ich den Umbau testen.


    Hier der Umbau:


    Das Objekt war jedesmal das Sternbild Orion.


    Leider hatte ich durch den fehlenden Kometen die Kamera auf
    "Rawformat" stehen , so dass ich durch durch dass Konvertieren
    und Verkleinern eine Menge Bildinformationen nicht zeigen kann.


    Schade , aber da muss ich noch etwas verändern.


    Also , hier die Bilder


    Bild 1
    Rubimat 50mm
    Blende 5,6 - Iso 800 - 90sek




    Bild 2
    Revuenon 135mm
    Blende 5,6 - Iso 800 - 300sek


    Leider habe ich am Orionnebel vorbeigezielt.
    Bildausschnitt links oberhalb des Trapez



    Bild 3


    Russentele 300mm
    Blende 5,6 - Iso 800 - 150Sek
    Das Russentele ist mit kyrillischen Buchstaben und Zahlen bedruckt ,
    sodass ich die Marke nicht weis.



    Das die Purus nun 300mm trägt , und auch nachführt , überrascht mich
    doch.


    Das die Detailfülle auf diesen kleinen Bildern nicht zu sehen ist , finde ich schade.
    Wenn die Kamera auf JPG gestanden hätte , würde man mehr erkennen.


    Vielleicht muss ich doch mal andere Programme testen.


    Ich hoffe , dass es trotzdem ein wenig gefällt.


    CS


    Jürgen



    Edit:


    Hier noch ein Bildausschnitt:


    Purus mit 300mm.

  • Hallo Jürgen,


    die Ergebnisse mit Deinem Purus-Umbau begeistern mich! Würde mich interssieren, was Du genau umgebaut hast. Ich glaube ich versuch auch mal bei IBÄH so eine PURUS zu ersteigern.


    Ich habe gerade mit der 300D angefangen (war ja Weihnachten) und bin da auf eine sehr interessante Seite gestoßen:


    http://www.traumflieger.de


    Da habe ich auch eine Menge zum Thema RAW-Format und Bearbeitung gesehen. Sollte das ein alter Hut sein, Sorry!


    Grüße
    10vorne

  • Hallo Jürgen,


    Gratulation zum erfolgreichen Test deiner optimierten Purus. Solche stabilisierenden Elemente sind enorm wichtig. Und die Bilder bestätigen das auch eindrucksvoll.


    Habe z.Z. eine weitere Variante der ultraportablen Barndoor im Test. Läuft schon mal ganz gut. Siehe hier.

    VG Frank

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    Ein Blick in die Tiefen des Weltalls, ist immer ein Blick in die Vergangenheit.

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  • Hallo Jürgen,


    sehr gute Ergebnisse mit der Purus, wie ich finde! Warum Du aber JPG dem RAW vorziehst, sehe ich nicht ganz ein [;)].


    Habe meine Purus am selben Abend auch ausgeführt, da ich mir von einem Arbeitskollegen eine Nikon D70 ausgeliehen habe. Zum einen wegen dem Kometen (den ich dann aber nicht erwischt habe), zum anderen, weil der Kollege Probleme mit Staub auf dem Chip hat. Die Jungs vom Fotofachhandel hat er schon mehrmals kontaktiert, aber bis auf einen matten Filter vor dem Chip durch Behandlung mit Alkohol hat es nichts gebracht. Ich habs kaum glauben können als ich auf die Schlieren vor dem Sensor blickte.


    Hups, beim Thema bleiben ... [:)]


    Der Besitzer der D70 ist Tageslichtfotograf (hier ein verächtliches Schnauben vorstellen [;)]), dementsprechend hängt an der Kamera ein Zoom-Objektiv Tamron AF Aspherical XR DiII 18-200mm, wie sich am Orion herausstellte eine ordentliche Blausau. Ich hatte an dem Abend wegen der ungewöhnlich großen Zuladung Probleme mit dem Neigekopf meines Stativs, deswegen habe ich den ISO ein wenig aufgedreht und mich an Übersichtsaufnahmen probiert. Orion war auch dabei. Große Nachbearbeitung habe ich nicht betrieben, weil sich da meiner Meinung nach der Aufwand nicht lohnt.


    Hier also Orion unter recht dunklem Dorfhimmel:



    zum Vergleich hier ein Orion aus der Stadt heraus mit meiner Casio Digiknipse:

    ... was dann angesichts der angwandten Technik und des vorherrschenden Himmels (extreme Aufhellung in der Stadt, Grenzgrößenbeschneidung bei der Digiknipse, dunkler Dorfhimmel bei der Nikon) doch enttäuschte.


    Um mal die Enttäuschung ein wenig zu dokumentieren: hier eine Aufnahme bei ISO1600 mit der Nikon D70, 200 Sekunden Belichtungszeit. Region um Cassiopeia, Andromedagalaxie, h & chi Perseus, Melotte 20. Rechts ist schon die Lichtglocke von Augsburg zu sehen, die sich allerdings bei obigem Orion nicht auswirkte (ich stand zwischen Stadt und Orion [:)]).


    Das Verstärkerglühen oben links ist ein Killerargument gegen die Nikon. Schade eigentlich, die Haptik gefällt mir sehr gut und bei Tageslicht macht die Kamera auch gute, ausgewogene Fotos. Das Einzige, was bei Tag und Nacht stört ist die völlig hirnverbrannte Bildüberprüfungsfunktion, bei der man sich die Finger verrenkt bis man an den gewollten Bildausschnitt kommt. Aber auch diese Glanzleistung der Usability-Abteilung von Nikon ist an sich schon fast ein Argument gegen die Nikon. Sorry an die Nikon-Besitzer, aber das Urteil über die Kamera kann für Langzeitbelichtungen nur verheerend sein.


    Viele Grüße,
    Michael

  • hm... ich gebe zu, ich habe mit meiner D70 noch keine Astroaufnahmen gemacht, aber durchaus Aufnahmen von 2 Minuten und ein wenig mehr. So extrem wie bei Dir hab ich noch kein Verstärkerglühen gehabt, bei weitem nicht. Was die Ergonomie der Bildüberprüfungsfunktion angeht, ich komm damit wunderbar klar, aber gut, das ist ganz klar Geschmackssache. Wie auch immer, ich kann Dein Urteil über Langzeitbelichtung und D70 nicht teilen, wenn auch die Canondinger beim Rauschen klar besser sind - alle anderen, die ich in der Hand hatte (Olympus, Pentax und ganz besonders und auf Platz 1 Sigma) sind leider schlimmer bis sehr viel schlimmer.


    (==>)Jürgen: welche Daten hat denn Dein Russentele? Also was ist z.B. die Offenblende? Oder hast Du gar ein Bild von der Linse? Dann könnte man Dir vielleicht bei der Bestimmung helfen. Ansonsten eine eindrucksvolle Aufnahme übrigens.



    Cheers
    Andreas

  • Hallo Andreas,


    die Aufnahme entstand ja nicht bei 2, sondern bei knapp 3,5 Minuten und das Verstärkerglühen wird dann schon extrem. Natürlich ist ISO1600 fies von mir [;)]


    Zu der Bildüberprüfungsfunktion, da sehe ich nicht recht ein, weshalb man eine Taste drücken und ein Rad drehen soll, wenn das Rad ohne die Taste gar keine Funktion hat. Da kann man doch dann gleich die Taste weglassen, oder? Diese Zoomtaste findet sich zudem im Dunkeln sehr schwer; ein Knoppel auf einer der Tasten und man könnte die Lage erfühlen.


    Mit beiden Händen arbeiten zu müssen um das Bild zu überprüfen mag bei "normaler" Handhabung (Kamera ohne Stativ gen Horizont, tagsüber) noch tolerabel sein, aber auf einer Montierung gen Himmel im Dunkeln, da wünscht man sich schon ein klein wenig durchdachtere Bedienung (zudem die Geschwindigkeit beim Herumscrollen im Bild ja nun wirklich lahm ist). Das klingt nach Pillepalle, aber in der Praxis nervt es einfach tierisch, auch nach Eingewöhnung. Wahrscheinlich würde ich bei der Canon ähnliches finden [;)], aber die Nikon hatte ich halt schon öfter und länger, die Canon noch nicht.


    Viele Grüße,
    Michael

  • Hi Jürgen!


    Das sieht gut aus!
    Deinen Umbau muss ich mir mal näher zu Gemüte führen. Du hast da einiges gut umgesetzt.


    RAW oder JPEG
    Ich muss sagen, dass mir JPEG auch mehr zusagt als RAW.
    Bei zwei Versuchen im RAW kam nur Killefit zu Tage.
    Mag sein, dass ich einfach bei der Bildverarbeitung versage.
    JPEG habe ich einfach besser drauf.


    Grüße


    Sabine

  • Moin Leute


    Erstmal vielen Dank für eure vielen Antworten.


    Nun zum Raw-Format.
    Die Bilder auf meinem Rechner sehen allesamt richtig goil aus.
    Wenn ich sie aber zusammenschrumpfe , um sie euch zu zeigen , sieht es
    nur erbärmlich aus.


    Hier mal ein Beispiel:



    Dieses Bild sieht auf dem Rechner richtig schick aus.
    Die dicken Trapezsterne haben richtig dolle Spikes , und es ist sogar ein bischen
    Pferdeköpfchen zu sehen.


    Hier mal ein Bildausschnitt:



    Da kann man ein bisschen erahnen , was das Original zeigt.


    Müsste mich mal um Webspace kümmern.
    Viele von euch verlinken ja so ihre Bilder hier in den Treff , aber bei einigen
    Spaces muss man durch soviel Werbung klicken , dass möchte ich euch nicht zumuten.


    Vielleicht hat ja Jemand von euch einen Tipp.




    Nun zum Russentele.


    Irgendwer aus dem Treff bot es für 25 Eumels an.
    Ich holte es mir , und bin doch recht erfreut darüber.




    Der Unendlichanschlag passt genau für meine 300D.
    Das ist ja bei M42-Objektiven nicht immer so.
    Das silberne Rad ist die Fokussierung.
    Damit kommt man im dunkeln super gut klar.


    Sabine=>
    Raw-Format ist auf de Rechner schon OK.
    Mein Rechner ist allerdings alt (Athlon 1000) , sodass du dir bei der EBV ruhig einen
    Kaffe kochen kannst.


    Hier im Treff ist ja eine kleine Purustuninggemeinde entstanden , sodass du in
    der Suche bestimmt was findest , was deiner Purus auch auf die Sprünge hilft.


    Frank=>Deine neue Barndoor habe ich immer im Auge.
    Ich glaube , dass du es gut gelöst hast , und wenn ich nicht die Purus hätte ,
    würde ich bestimmt schon am Teile sammeln sein.


    Michael=>
    Deine Bilder sind doch super.
    Ich mag Übersichtsaufnahmen.
    Manchmal muss mann den Kompromiss zwischen der Asa-Einstellung und der Belichtungszeit
    finden , aber danach werden die Ergebnisse sehr schnell besser.
    Vielleicht noch um ein , oder zwei Stufen abblenden.
    Bei Farbsäume entfernen , schau mal hier:
    http://www.astronomicum.de/mod…ewtopic&t=2493&highlight=



    All=>Ob Purus oder Barndoor , basteln muss man sowieso.
    Frank hat euch doch eine schöne Barndoor vorgestellt.


    Bastelt doch einfach drauflos , sodass die Übersichtsaufnahmen mit kleinen Brennweiten
    hier eine eigene Forumsrubrik bekommen.


    Danke euch , und


    CS


    Jürgen

  • Hallo Jürgen,
    sensationelle Übersichtsaufnahmen sind Dir da gelungen!


    Vor allem das Bild 3 mit dem Tele hat es mir angetan, ich habe mit einer
    (wohl noch immer) nicht optimal ausgerichteten NexStar8 Montierung und
    meiner D100 + 200mm Tele bei weitem nicht so tolle Ergebnisse wie Du
    zusammengebracht. Bei mir hatte ich nach 60sek und 200mm schon Strichspuren
    im Bild.


    Bei Deinen Bildern zeigt sich wieder einmal, dass man mit viel Geduld und Können
    sehr schöne Bilder auch mit "kleinem" Equipment machen kann.


    Einen Tip habe ich noch:
    Für Übersichtsaufnahmen verwende ich hardwaremäßige Weichzeichenfilter von Cokin
    (Defocuser 1+2). Diesen Effekt kann man nicht mit Photoshop & Co nachbilden.

    (Wobei ich gestehe, dass bei diesem Bild der Effekt fast zu stark ist.
    Aber Übung macht den Meister, das nächste wird besser)


    Einige hier im Forum (Stefan Seip ...) verwenden Weichzeichner schon lange erfolgreich,
    das ist also nicht auf "meinem Mist gewachsen" [:I]
    Ich bin darauf gestossen, als ich einen Artikel von Sebastian Voltmer las:
    http://www.astrophoto.de/Weich…n_derAstrofotografie.html

  • Aha, die Nikon D70 geht nicht für Astrofotografie [8D]??


    Hier mal ein Bild vom November : NGC7000



    NIKON D70 ISO1600 / MF 135mm /1:2.8 / 26 November 2006 - 1921++ CET / 9*2min; Die Kamera ist nicht modifiziert.
    Die rote Ecke ignoriere ich, weil ich immer nur die Mitte des Bildes verwende. Mit einem anständigen Darkabzug ist sie auch fast ganz verschwunden (mit IRIS, AIP4WIN oder ImagesPlus oder Photoshop ..). Auch die interne Rauschunterdrückung geht bis 10min recht gut. Ich habe mal etwas experimentiert (guckst Du hier ...):
    http://www.df9cy.de/image_astr…nikon_d70s_darknoise.html


    Aber auch deutlich zugegeben: Canon hat da die Nase vorn !! Bei der 400D rauscht nix. Konnte ich gestern selbst ausprobieren.


    ---


    PURUS Uhrwerk - ich Dussel habe meine mal irgendwann verkauft [V]; da hatte ich einen Rahmen mit einem Kugellager drangebaut. Prima Sache.


    Gruß Christoph

  • Hallo Christoph,


    Bildmitte ausschneiden gilt natürlich nicht [;)]. Und beim Darkabzug eines so fetten Flecks verliert man halt Grenzgröße.


    Sagt ja auch niemand, daß Deepsky nicht gehen würde mit der Nikon - das geht ja sogar mit Digiknipsen [;)]. Aber so gut wie eine gleich teure Canon ist sie dafür halt nicht geeignet.


    Grüße,
    Michael

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Für Übersichtsaufnahmen verwende ich hardwaremäßige Weichzeichenfilter von Cokin
    (Defocuser 1+2). Diesen Effekt kann man nicht mit Photoshop & Co nachbilden.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Armin,


    ein Hardwareweichzeichner ist sicher eine feine Sache, aber man hat dann doch meist einen festen Wert der Weichzeichnungsstärke.
    Es geht auch in PS mit etwas Probieren. Hier mal ein Beispielbild von heute, allerdings nur mit Low Budget Equipment - Nachbearbeitung in PS:


    Der Vorteil bei der Software-Weichzeichnung ist, dass man die Stärke selbst frei wählen kann. Ist natürlich Geschmackssache.

    VG Frank

    _____________________________________________________________________________

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