Hi,
Durch größere Wolkenlücken konnte ich nun endlich das Baader Hyperion 13mm in Verbindung mit dem 14mm Ring sowie dem 28mm Ring am 4.10.06 testen.Wegen dem hellen Mond waren leider keine DS Objekte drin.Also testete ich einfach am fast Vollmond.Zum Einsatz kam das Hyperion am 80/400 Richfield Refraktor auf ner Astro-3.Die Bedingungen waren nicht ideal, da es kurz davor noch heftig regnete und der Nebel kam gelegentlich vorbei (Seeing: 4/10).Bevor es losgeht möchte ich noch sagen/schreiben, dass ich kein Optikexperte bin und meine Ergebnisse nach meinen eigenen Einschätzungen entstanden.
1. Mond im Normalzustand des Hyperion 13mm Okular - Vergr.: 31x
Das Okular bietete mir eine knackscharfe Abbildung trotz schlechten Bedingungen.Es waren viele Details auf der Mondoberfläche auszumachen.Wie zum Beispiel Abstufungen am Kraterand des Krates Kopernikus und im Schröter Tal waren die Rillen schön zu sehen.Der gute Kontrast trug noch mehr dazu bei dass man dachte man schwebe vor dem Mond.Auch außerhalb der Optischen Achse war das Bild schön scharf bis hin zum Rand.Dort verschlechterte sie sich fast überhaupt nicht.Das Einblickverhalten ist sehr angenehm und das komplette Gesichtfeld ließ sich ohne Randabschattungen überblicken.Der Farbfehler des Refraktors blieb bei 31fach unbemerkt.Lediglich ganz am Rand wurde ein Farbsaum sichtbar der aber nicht störte.
Optisch gefällt mir das Hyperion 13mm sehr gut.Es hat etwas "professionelles" an sich das ich sehr mag.Das Okular ist etwas breit nach oben hin und an meinem kurzen Refraktor sah es köstlich aus[:D]
Der Gummirand ist gut für sicheren Halt in den Händen, allerdings hätte ich ihn mir etwas breiter gewünscht.Die Kerbe in der Steckhülse gewährt festen Halt im Okularauszug.Und die etwas steife Augenmuschel verhindert dass man mit den Wimpern auf die Linse kommt.
2. Baader Hyperion 13mm + 14mm Verlängerungsring - Vergr.: 38x
Da die Vergrößerung durch den Ring kaum höher ist sind die Ergebnisse ziemlich gleich wie oben.In Schärfe und Kontrast verändert sich nur wenig.Die Schärfe ist auch am Rand noch sehr gut.Der Farbfehler macht sich auch hier kaum bemerkbar.Das Einblickverhalten ist noch sehr gutmütig und das komplette Gesichtfeld ist zu überblicken, es gibt keine Bildwölbung.Das Hyperion mit dem 14mm ist mein Lieblings Oku fürs Mond beobachten.
Die Ringe sind sauber verarbeitet und sehr leicht.Sie passen vom Aussehen gut zum eigentlich Oku.Außerdem sind sie leicht einzuschrauben.
3. Baader Hyperion 13mm + 28mm Verlängerungsring - Vergr.: 43x
Die Schärfeleistung ist auch hier sehr gut und fast perfekt zum Rand hin.Es war keine Bildfeldwölbung zu beobachten, aber der Farbfehler macht sich immer mehr bemerbar.Bei dem 80/400 Refraktor geht es ab 50x bergab.Bis jetzt schlägt es sich noch sehr gut.Das Einblickverhalten ist nun nicht mehr so gutmütig und man muss schon näher mit dem Auge ans Okular.Bei mir waren leichte Randabschattungen zu sehen.Die Bildhelligkeit ist kaum verändert und der Kontrast ist noch gut.
Es ist immer noch angenehm damit zu beobachten.
4. Baader Hyperion 13mm + 14mm und 28mm Ring - Vergr.: 50x
Nun kommt man mit der Vergrößerung in den kritischen Bereich des farbunreinen Linsenteleskops.
Der Kontrast hält sich noch ganz gut aber die Bildhelligket lässt nach.Die Schärfe ist aber trotzdem immer noch TOP!Jetzt zwar nicht mehr ganz bis zum Rand perfekt aber immer noch sehr gut.Nun ist aber eine leichte Bildwölbung im Randbereich zu sehen.Auf der optischen Achse ist vom Farbfehler erstaunlicherweise fast nichts zu sehen.In den Randbereichen allerdings kann man ihn nicht mehr leugnen.Er hält sich noch in Grenzen bzw. er stört nicht übermäßig.Wie immer finde ich das Einblickverhalten toll.Noch sehr angenehm mit etwas Bildfeldwölbung.Das Hyperion mit den zwei Ringen hat mich durchweg mit seiner tollen Schärfe, dem geringen Farbfehler im Bereich der opt. Achse und mit dem gutmütigen Einblickverhalten überzeugt.
5. Baader Hyperion 13mm + 14mm und 28mm Ring + 2x Barlow - Vergr.: 99x
Noch ist man ja noch nicht übers Limit herausgeschritten, aber bei fast 100facher Vergr. mit Hilfe der TS 2x Barlow wirds kritisch.
Die Schärfe lässt jetzt deutlich zu Wünschen übrig, das ist aber auch Seeing abhengig, welches zu dem Zeitpunkt nicht gerade gut war.Das Bild ist nun viel dunkler geworden aber es reicht noch um gut zu beobachten.Der Farbsaum ist jetzt störend, auch bei der opt. Achse ist er deutlich zu sehen.Loben muss man aber das wunderbare Einblickverhalten für die gegebenheiten.Randabschattung ist vorhanden, aber nicht sooo störend.
Das Hyp mit den Ringen und der barlow ist fast so lang wie der Tubus von den refraktor.Defenitiv zu sperrig und zu schwer, es könnte den Zenitspiegel verdrehen und darum besteht Absturzgefahr.
Nach diesem testlauf bin ich überzeugter "Ring-Wechsler".Es ist ne tolle Sache aus ein paar Zentimeter mehr material verschiedene Vergrößerungen zu haben.Die Okulareigenschaften sind noch gut, sodass dem sorgenfreien Spechteln nichts mehr im Wege steht.Aber die Sorgen kommen spätestens beim Reinigen wieder, da durch das an und abschrauben des barlowelements Staub auf die Linsen gerät.Die sind aber leicht wegzubekommen.Bloß der Umstand welches das Geschraube verursacht nervt.Daran gewöhnt man sich aber bald.Aber es könnte gut sein, dass mal etwas auf den Boden fällt, sei es das Barlowelement oder gleich das ganze Oku.Deswegen ist Vorsicht geboten.
Ich hoffe ich habe nichts wichtiges vergessen und ich hoffe auch das ich meine Testergebnisse verständlich ausdrücken konnte.
Kommentare, Fragen, weitere Testberichte etc. sind willkommen.
Grüße
Andreas
PS.: Bei nächster Gelegenheit werde ich es bei DS Objekten testen.
