Hallo!
Gestern abend endete ein astronomisches Happening der besonderen Art. Da ich tippfaul bin, zitiere ichg zunächst mal meinen Pressebericht:
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"Sternen-Nacht im Montessori-Kinderhaus"
Im Rahmen der kosmischen Erziehung veranstaltete das M.K. Fissau am 7.10. eine Übernachtung im Kinderhaus mit Sternbeobachtung. Daran nahmen 17 ältere Kinder (6-10 Jahre) aus der Hortgruppe teil. Vorbereitend erlebten sie am Vortag eine Planetariumsvorführung im einzigen mobilen Planetarium Norddeutschlands, das der Kieler Diplomphysiker Michael Hammer-Kruse mitgebracht hatte. Dabei lernten die Kinder in insgesamt 2 Vorführungen in altersgerechter Weise u.a., daß der Polarstern nicht der hellste Stern am Nordhimmel ist, wie viele glauben und es im "Kleinen Eisbär" auch noch gedruckt steht.
Am Vormittag vor der Beobachtung wurde ferner ein Spiegelteleskop aus Pappe gebastelt, wobei der Eutiner Hobbyastronom Rainer Heubaum auch gleich ein wenig über Teleskope und ihre lange Geschichte zu erzählen wußte. Anschließend wurde das kleine Gerät im Garten begeistert auf Funktion getestet.
Am Abend schließlich baute Heubaum zwei seiner Fernrohre im Garten des KH auf, ein drittes steuerte ein besonders sternbegeistertes Hortkind selber bei. So gerüstet konnte nach dem Abendessen der Streifzug durch den herbstlichen Nachthimmel beginnen. Ihre Taschenlampen hatten die Kids mit roter Folie in "Astronomen-Lampen" verwandelt, denn sie hatten zuvor gelernt, daß gedämpftes rotes Licht die Augen am wenigsten in ihrer Dunkelanpassung behindert. Mit neugierigen Fragen nur so bombardiert, zeigte R. Heubaum den Kleinen weit entfernte Galaxien, Kugelsternhaufen, junge Sterne im Siebengestirn, explodierte Sonnen, farbige Doppelsterne und endlich auch den Planeten Mars, dessen Aufgehen schon gespannt erwartet worden war.
Mit einem Laserstrahl waren Sternbilder am Himmel flugs gezeigt, und allzu gern hätten die Kids mit dem "Lichtschwert" gespielt, was aufgrund der Augengefahr aber selbstverständlich nicht erlaubt werden konnte.
Auch bei den ganz Wissbegierigen siegte gegen 22 Uhr die Müdigkeit über die Sternbegeisterung und sie spielten lieber im Bett vor dem Einschlafen noch etwas mit der Astro-Lampe herum.
Am Ende waren alle, Kinder wie auch Betreuerinnen und der Vortragende mit dem Tag und seinen Erlebnissen sehr zufrieden, und es tauchte schnell der Wunsch nach einer Wiederholung, diesmal im Beisein der Eltern, auf.
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Was hier noch fehlt: Die Kids sahen durch meinen 10-Zöller und z.T. auch den Lidl M57, M31, M27, M13, M15, M81, M82, M45, h+chi, Albireo, eLyr und den Mars. Dabei fiel angenehm auf, dass sich kaum ein Kind beklagte, dass das ja alles nur s/w oder zu klein wäre. Sie waren durchweg beeindruckt und nervten auch nicht über das normale Maß hinaus. Nur ein Kind mit Glasbausteinen vor den Augen hatte hartnäckige Sehprobleme.
Als die Reihen sich etwas gelichtet hatten und nur noch der harte Kern von 4-6 Kids übrigblieb, machte es richtig Spaß mit den Zwergen. Schon der Laser war natürlich der Hit ("Lichtschwert" und so), da macht Sternbilderzeigen gleich doppelt Spaß. Sicherheit war natürlich oberstes Gebot dabei. Heute morgen waren alle begeistert von der Nacht und die Eltern fragten an, ob sie da auch mal dabeisein könnten.
Für mich wird das sicher nicht die letzte Aktion dieser Art gewesen sein. Ich finde es persönlich sehr wichtig, dass man den Wissensdurst der Kinder auch mal anders befriedigt als nur über Bücher, Videos und Internet, sinnlicher und unmittelbarer eben. Nicht immer nur über PISA jammern, sondern selber mal was reißen, nach dem neuen Motto "Du bist Deutschland" [:D]