Meade LX200-14", Celestron 14 oder RCX400-12"?

  • Hallo,
    da ich noch Einsteiger bin und dies ist mein erster Auftritt in diesem Forum ist, kann ich mir - so hoffe ich - diese dümmliche Frage erlauben:


    Ich will mir entweder ein LX-200 SC mit 14" von Meade, oder das neue RCX-400 mit 12" kaufen. Auch ein Celestron C14 (CGE-Montierung) steht zur Diskussion. Was würde der Profi bevorzugen?


    Ich stelle mir vor, in der Hauptsache stationär in meinem Garten zu beobachen. Manchmal will ich mit dem Teil auch auf Reisen gehen, was sicherlich ein kleiner Kraftakt sein wird.


    Auch Fotos will ich manchmal schiessen, aber nicht hauptsächlich. Ob analog oder digital, das weiß ich noch nicht. GPS ist mir nicht ganz so wichtig.


    Könnt Ihr mir einen Tipp geben?


    Gruß
    Helmut

  • Hallo Helmut,


    wow, da hast Du Dir aber nen dicken Fisch rausgesucht.


    Der "Profi" würde das Maede Teleskop bevorzugen, da dieses die Möglichkeit bietet den Hauptspiegel festzuklemmen. Beim Fotografieren kann nämlich beim C14 der Spiegel kippen und ruiniert die Aufnahme. Das RCX-400 dürfte wohl die besseren Fotos machen.


    Ganz wichtig ist auch eine grosse, wirklich grosse parallaktische Montierung damit das Bild nicht wackelt.


    Mobil ist man mit diesen Geräten definitiv nicht mehr. Stell Dir vor Du musst im Dunkeln den Mächtigen Tubus alleine auf die Montierung setzten.


    Eigentlich kann ich Dir als Einsteiger nicht zu einem so grossen Instrument raten. Am besten Du siehst Dir die Geräte mal in Natura an´, dann weist Du was ich meine. Vielleicht gibt es einen Verein in der Nähe wo Du Dich mal umschauen kannst?


    Gruß Heiko

  • Hallo Heiko,
    danke für die Antwort!


    Denkst Du, die mitgelieferte Montierung+Stativ ist bei Meade ausreichend (nicht parallaktisch)? Oder muß man da nochmal investieren?


    Mit Sternwarten oder Clubs sieht es bei uns (Südostbayern, auf dem Land) nicht gut aus. Allerdings habe ich einen absoluten Astrocrack in meiner Nachbarschaft, den werde ich schon noch ein wenig löchern.


    Ich habe mich in den letzten Wochen ein bisschen mit einem Meade-ETX gespielt und bin draufgekommen, dass mich Deep-Sky beobachten am meisten fasziniert. Mein Nachbar hatte mir ein Newton empfohlen, das vergrössert aber für den Zweck wohl zu wenig. Er selber baut sich seine Newtons selbst!


    Dass die Teile nicht besonders mobil sind, ist mir klar. Ich will mir den Winter über eine demotierbare Holzhütte im Garten bauen, wo ich das Teleskop in der Zeit stationär betreibe.


    Ist das LX-200 wirklich noch auf der Höhe der Zeit? Ich vermute, es wird wohl durch das RCX abgelöst werden, oder was meinst Du?


    Gruß
    Helmut

  • hallo Helmut


    Da du Deep Sky beobachten willst, ist Öffnung das Maß der Dinge.
    Ein 'Profi' baut sich für das Geld einen 20" Newton mit Alt AZ Montierung.


    Zum Fotographieren sind die Meade Montierung und auch die CGE mit den 14" schlichtweg überfordert. Die Geräte haben Brennweiten um die 3-4 Meter.


    [Quote] was sicherlich ein kleiner Kraftakt sein wird. [Quote]


    Das Meade lässt sich nicht zerlegen. Da hast du einen riesen Trumm zu Tragen.
    Ich selbst hab ein 10" Meade, das ist schon die Schmerzgrenze.


    Das C14 kannst du alleine nicht Montieren. Ist einfach viel zu schwer.
    RCX kann ich dir nichts dazu sagen, hab es bisher noch nicht live gesehn.


    Mein Tipp : Montierung Gemini41, Goto Steuerung, ein gescheiter 12" F4,5 Newton
    und jede Menge Nagler Okulare, wenn du gleich richtig einsteigen willst.


    Andernfalls, es gibt viele günstige 8-10" lx200 im gebraucht Markt.
    Da bist du meistens bei 2000 Euro dabei.


    Ist noch transportabel und zum Beobachten ideal. Planeten Fotographieren geht auch im Alt -AZ Modus und das Goto ist sehr gut.
    Das Dreibein ist sehr stabil, zumindest das von Meade. Die CGE hab ich nur einmal gesehn, mit einem C11. Da braucht man schon Hilfe zum montieren.


    Gruß Bernd

  • Tja,


    also zur Montierung kann ich nicht viel sagen, ich hab selbst ein viel kleineres Teleskop und fotografiere nicht. Fürs visuelle Beobachten sieht sie mir jedenfalls stabil genug aus. Was das Fotografieren angeht: Systeme mit Polhöhenwiede sind recht empfindlich soweit ich das weis, wegen der Wiege. Da müsste sich ein Besitzer eines solchen Grätes dazu äußern. Doof ist auch die Gabelaufhängung, da ein nachträgliches umrüsten auf eine Schienenmontierung nötig ist, falls eine andere Monti ansteht, aber nicht unmöglich.


    Also das Richey-Chretien (hoffe ich habs richtig geschrieben)bietet zum fotgrafieren die beste Performance. Die sterne sind feiner und wohl auch bis zum Rand scharf.


    Jetzt tum Thema Deep Sky:
    Du liegst falsch wenn Du davon ausgehst, dass Du bei Deep Sky eine hohe Vergrösserung brauchst. Gerade da brauchst Du sie nicht. Galaxien und Nebel werden mit Vergrößerungen beobachtet, die meist nicht über 100-fach liegen. Wenn Du Planeten beobachtest, dann ist das was anderes. Da gehts bis 250fach oder mehr.


    Deshalb ist ein Newton ja so gut geeignet für Deep Sky, weil man grosse Felder abbilden kann. Ausserdem ist er "schneller". Das heisst man kann die Belichtungszeit sehr viel kürzer halten, was die Nachführung erleichtert.


    Also ich kann Dir nur empfehlen Dich beim Nachbarn mal schlau zu machen. Der wird Dir ähnliches sagen. Ein Newton der selben Grösse kostet auch wesentlich weniger, aber ich glaub Geld spielt keine Rolle wenn Du schon mit solchen Instrumenten liebäugelst.


    Ich hoffe ich konnte weiterhelfen
    Gruß Heiko

  • Hallo Heiko, hallo Bernd,


    danke für die Info.
    Ich werde mich nun doch noch ein weig tiefer in die Newton einlesen. Bisher war ich der Meinung, eine lange Brennweite ist das Wichtigste bei Deep-Sky-Beobachtung.


    Was sind den gescheite 12" Newton, Bernd? Wo schau ich da am Besten nach?
    Selber bauen kommt für mich i.A. nicht in Frage, da fehlt mir natürlich das Wissen.


    Gruß
    Helmut

  • Bei TS gibt es die Orion, die sind gut und leicht.
    Der 12" F 4 ist auch noch bedingt transportabel und nicht so schwer!


    Was besseres baut man sich selbst :)


    Gruß Bernd

  • Noch ne dumme Frage:
    Für was sind denn dann die SC-Teleskope mit den großen Brennweiten gut? Ein Newton ist ja dann wohl das Maß aller Dinge. Es gibt ja auch noch Apo's. Manche Astrofreaks hier im Forum favorisieren diese Geräte.
    Mir sind diese Fragen direkt ein bisschen peinlich, aber vielleicht lesen das ja auch noch andere Nuller, so wie ich. Dann wars im allgemeinen Interesse.
    Gruß
    Helmut

  • Hihihihi,


    ich hab ein SC[:D]


    Aber ne gute Frage ist das schon. Grundsätzlich würde ich sagen sind Newtons für Deep Sky am Besten und Apos für Planeten.


    Ein SC ist so zwischen drin, kann Planeten und Deep Sky aber halt beides nicht ganz so gut wie die Spezialisten. Ein großer Vorteil ist meiner Meinung nach die Größe. Man kriegt relativ viel Brennweite in einem kurzen Tubus. Das Ganze ist transportabler als ein Newton und braucht oft nicht so stabile Montierungen.


    Dafür kosten sie mehr Geld als gleich große Newtons sind aber billiger als Apos. Auch die Ansprüche an die Okulare sind nicht so gravierend, dass man mehrere hundert Euro für einen Satz ausgeben muss, was bei schnellen Newtons oft der Fall ist.


    Ist halt ein Kompromiss das Ganze. Bevor ich mich in Foren wie diesem informiert habe hatte ich schon mein C8. Wäre ich noch ohne Scope würde es wahrscheinlich ein 8-Zoll Newton sein. Aber ich bin trotzdem zufrieden mit dem was ich habe.


    Das Beste ist natürlich eine Kombination aus mindesten 14-Zoll Newton für Deep Sky und einem 4 eher 5 Zoll Apochromaten auf einer parallaktischen Motierung (die 100 Kilo tragen können sollte)in einer Sternwarte. Dann sind wir Ruck Zuck bei 15 bis 20 tausend Euro.


    Gruß Heiko

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Astroheiko</i>
    Jetzt tum Thema Deep Sky:
    Du liegst falsch wenn Du davon ausgehst, dass Du bei Deep Sky eine hohe Vergrösserung brauchst. Gerade da brauchst Du sie nicht. Galaxien und Nebel werden mit Vergrößerungen beobachtet, die meist nicht über 100-fach liegen. Wenn Du Planeten beobachtest, dann ist das was anderes. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    man möge entschuldigen, wenn ich darauf inzwischen allergisch reagiere, ist ja nicht persönlich gemeint.


    Aber das ist so kompletter Unsinn, der auch nach vielen Jahren des Wiederholens nicht richtiger geworden ist.


    Ich empfehle, sich mal mit den Themen Austrittspupille und der Fähigkeit des menschlichen Auges Details bei mehr scheinbarer Größer besser wahrzunehmen zu beschäftigen - für den Start. Was nicht heißt, dass für manche Deep-Sky Objekte nicht die größte sinnvolle AP (=meist niedrige Vergrößerung) sinnvoll sein kann. Aber sicher nicht für die Mehrzahl und ganz sicher nicht für Detailwahrnehmung in vielen Objekten. Mal so grob vereinfacht.


    Bogen zum eigentlichen Thema:


    Ob Apos nun das Optimum für Planeten sind oder nicht, scheint eine Glaubensfrage zu sein. Ich persönlich sehe deren Stärken (angesichts des Preises) eher in anderen Gebieten, aber ich möchte auch nicht schuldig sein, wieder mal einen ellenlangen Thread dazu losgetreten zu haben.


    Ansonsten hat Heiko durchaus Recht: SCTs sind ein Kompromiss. Nicht unbedingt ein schlechter, kommt sehr auf den Einsatzzweck an. Wenn die Deep-Sky *Beobachtung* der Schwerpunkt ist, würde ich wohl auch zu einem Newton raten. Ein 12" f/4 ist sicher nett, stellt aber bereits sehr hohe Ansprüche an die Justage und Okulare.


    Warum nicht mit einem schnuckeligen und vorallem wirklich guten 10" f/5 Newton (Tipp: es muss nicht immer Chinaware oder Orion sein) auf einer guten Montierung starten? Da geht bereits genug Geld über den Jordan, und wenn der Spiegel ein wirklich guter ist, hat man mit dem Teil für eine lange Zeit Spaß an Deep-Sky, den Planeten und bei entsprechender Montierung und Übung auch an der Photographie. Plus, er kann auch recht fix transportabel gemacht werden. Obendrein kann man den problemlos alleine durch die Gegen schleppen. Ein C14 oder überhaupt ein 14" SCT (oder auch ein 12" SCT) *kann* man schon alleine montieren, aber auch nicht jeder [:D] Ich empfehle dringend, sich solch ein Teil mal live anzusehen und versuchen den Tubus zu heben. Selbiges gilt übrigens für einen 12" Volltubusnewton.



    Cheers
    Andreas

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    man möge entschuldigen, wenn ich darauf inzwischen allergisch reagiere, ist ja nicht persönlich gemeint.


    Aber das ist so kompletter Unsinn, der auch nach vielen Jahren des Wiederholens nicht richtiger geworden ist.


    Ich empfehle, sich mal mit den Themen Austrittspupille und der Fähigkeit des menschlichen Auges Details bei mehr scheinbarer Größer besser wahrzunehmen zu beschäftigen - für den Start. Was nicht heißt, dass für manche Deep-Sky Objekte nicht die größte sinnvolle AP (=meist niedrige Vergrößerung) sinnvoll sein kann. Aber sicher nicht für die Mehrzahl und ganz sicher nicht für Detailwahrnehmung in vielen Objekten. Mal so grob vereinfacht.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hi Andreas,


    Na ja, ich wollte es halt so schreiben, dass es ein Einsteiger versteht. Ich weis ja nicht ob er mit Begriffen wie Austrittspupille was anfangen kann. Ich hatte eigentlich nicht den Eindruck was komplett falsches zu posten. Wenn das so ist möchte ich mich natürlich dafür entschuldigen.


    Wenn ich sehe um welche Uhrzeit Du das Post geschrieben hast, musst Du ja im Bett einen Allergieanfall bekommen haben.[:D]


    Gruß Heiko

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