Nachdem ich schon Selbstbauerfahrungen mit einem 10er Dobson mit Papprohrtubus und einem 12er Gitterrohr gesammelt habe, möchte ich hier nun den Werdegang meines aktuellen Projekts beschreiben.
Im Sommer 2017 kam ich überraschend zu einem 360mm/f4,5 Spiegel, der erstmal eingelagert wurde. Kurz vor dem HTT wollte ich schnell noch ein Teleskop dazu bauen. Ziel ist ein robustes, leichtes, transportables und schnell aufzubauendes Teleskop. Wackelfrei und justierstabil muß es sowieso sein.
Mein 12er war so ein Teleskop, transportiert in 3 Einheiten war ich damit in ca. 3 Minuten (inkl. Justage!) beobachtungsbereit.
Auf- und Abbau im Dunklen müssen möglichst simpel sein. Verbesserungswürdig sind Packmaß und Gewicht. Eigentlich wollte ich um den sehr guten 12er Spiegel ein neues Teleskop bauen, deshalb hatte ich die meisten Ideen schon eine gute Weile im Kopf.
Hut als Monoring, Höhenräder aus gebogenen Aluprofilen, die Alustangen als Zaun zusammengefasst, Spiegelkiste aus Multiplex, mit Spiegelzelle in Dreiecksform aus Stahlprofilen.
Die Teleskope von Kai Kretzschmar, Timm Klose, Reiner Vogel und das Fünflingsbauprojekt der Münchener um Stathis und Martin lieferten mir reichlich Inspirationen.
Ich begann mit der Spiegelkiste, nix besonderes, schnell mal eine Kiste aus 9mm Birke Multiplex zusammengeleimt. Der Boden ist aus leichtem Pappelsperrholz. Die Radien für die Lagerung des Spiegels auf der Bodenplatte eingezeichnet, ermöglichen eine schnelle Kontrolle der Maße der Spiegellagerung.
Während der PU-Leim anzog hab ich die Spiegelzelle geschweißt, ein Dreieck aus 16x0,5mm Stahlquadratrohr. Leicht, stabil und schweißen geht viel schneller als das aufwendige vernieten der Aluprofile. Nur um den Korrosionsschutz muß man sich Gedanken machen.
Die erste Anprobe paßt. Im Spiegel ist die Werkstattdecke zu sehen, kein Grießbrei. [:o)]