Der Orionnebel. Was mach ich Falsch?

Hallo Alex,

zunächst mal liegt deine Gesamtbelichtungszeit irgendwo bei 20 Minuten, wenn ich richtig gerechnet habe. Ich habe den Orionnebel schon lange nicht mehr aufs Korn genommen, aber grundsätzlich ist das Ergebnis für die Belichtungszeit in Ordnung, d.h. der Nebel kommt schon recht gut raus. Mehr Belichtungszeit ist allerdings schon vonnöten, wenn man mehr sehen will.
Die Farben scheinen mir auch ganz in Ordnung zu sein.
Dein Bild sieht aber verwackelt und defokussiert aus. Außerdem sind die Sterne etwas in die Länge gezogen, wobei 2 Sekunden nun wirklich nicht lang sind.
Das Bild ist sehr verrauscht. Das hat mit der hohen ISO-Zahl zu tun (auch 3200 ist schon ziemlich viel), mit der du fotografiert hast. Ich würde demnächst mit 800 ISO oder weniger fotografieren, und dem entsprechend mehr Lights machen. Damit kriegst du das Rauschen besser in den Griff. Arbeite dich mal ein bisschen in Fitswork ein. Da gibt es Tools zum Entrauschen.
Soviele Darks, wie du gemacht hast, braucht es eigentlich nicht.
In DSS kannst du die Bilder in Gruppen stacken, d.h. du ordnest jeden ISO-Wert in eine Gruppe ein und stackst dann alle zusammen. Schau mal unten in das Fenster, in dem die Bilder aufgelistet werden. Sobald du die ersten Bilder in die Hauptgruppe lädst, erscheint ein zweiter Kartenreiter ("Gruppe 1"), wo du dann die Bilder und Darks mit dem nächsten ISO-Wert zusammenfasst. Hinterher bekommst du ein Summenbild heraus und brauchst nichts mehr von Hand überlagern.
Mehr fällt mir dazu derzeit nicht ein, ich muss auch sagen, dass ich noch nie mit einem Stativ Astrofotos gemacht habe. Aber es werden sich sicherlich noch andere melden. Es gibt hier auch Spezialisten für Kuzzeitbilder, die wirklich tolle Ergebnisse erzielen.
Tschüss
Hans

Hallo Alex,

30 reichen. Bei längeren Belichtungszeiten (falls du das mal vorhast) macht man sowieso weniger (so ist das jedenfalls bei mir - ich mache so ca. 10).
Ich weiß nicht, ob du bei der Fotografie mit Stativ auch Flats brauchst. Die sind wichtig für eine vernünftige Bildbearbeitung.
Grüße
Hans

Hast Du RAW fotografiert?
Die extrem hohen ISO Werte machen m.E. kaum Sinn. Am Ende ist das ja nichts anderes als ein verstärktes, dunkleres Bild.
Bei zwei Sekunden Belichtungszeit kannst Du Dir die Darks auch sparen, die machen keinen großen Unterschied weil sich das Dunkelstromrauschen ja mit der Belichtungszeit akkumuliert.
Flats sind zwar wichtig, aber für den Anfang hier overkill weil ja andere Dinge zuerst in den Griff bekommen werden sollten.
Ich würde auch weniger Zwischenstufen machen.
Also, meine Empfehlung ist (wenn Du bei 2 Sekunden max. bleiben willst):
300 Lights bei ISO 1600, 300 bei ISO 6400.
Besser wäre es anstelle die ISO zu variieren die Belichtungszeit zu variieren. Also vielleicht eher bei ISO 3200 bleiben und
300 Lights mit 1s und 300 mit 3-4 s.
Wichtig ist natürlich auch, das Bild sauber scharf zu stellen - das ist tricky...
Du musst einfach üben und probieren. Und am Ende gilt - nichts schlägt Belichtungszeit, 20min sind da noch nicht viel, speziell bei f5.6.

Gruß
Stephan

Hallo Alex,
wenn man etwas Rauschen toleriert steckt da noch deutlich mehr drin

Fitswork, Gimp, Lightroom

Gruß
Stefan

Wahnsinn was Du aus dem FTS noch herausgeholt hast. Habe da jetzt auch eine Zeit daran geübt. Auf meinem Ergebnis (habs verworfen) hat man die Hälfte vom Nebel gesehen. Der Runningman konnte gerade noch erahnt werden.
Gibt also noch viel zu lernen.

Gruß
Timo

Schau mal auf YouTube nach "deepskybilder stretchen Fitswork"

LG Andi

Hi Alex, ich hab da vor kurzem eine Einsteiger Tutorial Rubrik auf meiner Webseite eingerichtet inklusive Bildbearbeitungs Tutorial Videos, vielleicht kannst du das ein oder andere für dich rausziehen

Was man "allein mit Bildbearbeitung" [:D] rausholen kann.

Die Bildbearbeitung macht meiner Meinung nach mindestens die hälfte bis 3/4 der Astrofotografen Arbeit aus.

Hallo Alex,
das ist kein Hexenwerk und geht in der Grundversion mit etwas Übung auch ziemlich schnell(<20min).
Der Hauptunterschied ist vermutlich das ich das Bild in Fitswork stärker gestreched habe, guck dir mal die Videos von Astrohardy an, er erklärt das ziemlich gut.
https://www.youtube.com/user/astrohardy/videos
In Lightroom habe ich dann das Rauschen etwas reduziert und die Farben angepasst.

Gruß
Stefan

Gratuliere im vergleich zu deinen ersten versionen ist eine klare steigerun erkennbar

Die stelle im nebel die weiss ist ist sozusagen tot was farbe angeht da überbelichtet/ausgebrannt.

Die rot/magenta anteile sind schwieriger einzufangen mit einer nicht astromodifizierten kamera.
Evtl. Kannst du mit der selektiven farbkorrektur noch was reissen im rot,blau und magenta kanal und den nebel dann mittels maske wieder in das usprungsframe holen.