Erdschatten

  • Hallo allerseits,


    Um 16:00 Uhr ging hier heute die Sonne unter, 29 Minuten später entstanden zwei Fotos mit 17mm Brennweite, die ich teilweise überlagert habe; Experten werden die Nahtstellen schnell finden, aber darauf kommt es hier nicht an. Der resultierende Blickwinkel entspricht etwa 12mm Brennweite.


    Interessant war visuell die Deutlichkeit des Schattens und, wie im Bild sichtbar, der leicht gekrümmte Verlauf. Zum Zeitpunkt des Fotos stand die Sonne ca. 3,5° unter dem Horizont, einige Minuten später, als das 10mm WW zum Einsatz kam, war der Schatten schon fast verschwunden. Der Dachfirst links zeigt ungefähr nach Osten.






    Viele Grüße
    Manfred

  • Hallo Manfred,


    Dein Bild vom Erdschattenbogen gefällt mir gut. Auch der darüber
    liegende "Venusgürtel" ist zu sehen.


    Solche Bilder nehme ich auch immer mal wieder auf:



    Das Bild ist vom 2. Oktober 2015.




    Dieses Bild habe ich am 1. November 2015 aufgenommen.



    Leider war ich in den letzten Tagen in der Augenklinik, so das mir
    einige gute Konstellationen von Mond und Venus sowie von
    Sonnenauf- und Untergängen entgingen.

  • Hallo Manfred,


    schön eingefangen! Ich schau auch immer wieder gern zu, wie der Erdschatten hochsteigt - das geht ja erstaunlich schnell.
    Sieht man da die Erdkrümmung oder ist der Horizont verbogen durch Gebirgszüge (naja, bei Dir eher nicht?) oder Wolken?


    Viele Grüße


    Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Hallo Gerd,


    das sind kräftige, deitliche Farben in deinen Bildern. Und mit dem "Venusgürtel" habe ich wieder etwas dazugelernt, irgendwie ein schöner Name ....


    Wenn man den Schatten aufsteigen sieht, dann ist das ja letzten Endes ein sehr mächtiges, eindrucksvolles Gebilde, das auch die Form der großen Kugel zeigt, auf der wir gerade stehen.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Sieht man da die Erdkrümmung oder ist der Horizont verbogen durch Gebirgszüge (naja, bei Dir eher nicht?) oder Wolken?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Holger, ich habe versucht, zu googeln, und die Oberfläche der Erde krümmt ihn. Ansonsten käme nur in Sonnenuntergangsrichtung der Teutoburhger Wald als Schattenwerfer infrage, aber die höchsten Erhebungen dort bleiben, so glaube ich, unter 300m, und dieser Höhenzug ist ca. 130km von hier entfernt und dürfte schon deutlich unter dem Horizont liegen.


    Gestern war es hier wohl ein Glückstreffer, denn heute war oben wieder alles (fast) dicht. Beim nächsten klaren Wetter werde ich mal versuchen, zur entsprechenden Zeit ins absolute Flachland zu fahren.


    Viele Grüße
    Manfred

  • Hallo Manfred,


    danke fürs Nachgoogeln bezüglich der Krümmung. Die Wikipedia-Seite ist ja in der Tat aufschlussreich.


    Zur Illustration habe ich ein bisschen gerechnet, kennst mich ja mittlerweile [:)] Bei Sonne 3.5° unter dem Horizont liegt die Kante, die den Schatten wirft, bereits 400 km entfernt (d.h. die Sonne geht in 400 km Entfernung gerade unter!). Da sind die 130km bis zum Teutoburger Wald ein Klacks dagegen, bedeutet aber auch, dass der Teutoburger Wald schon komplett im Schatten liegt. Der Schatten liegt dann bei Dir in rund 12 km Höhe, bzw. in der Blickrichtung nochmal höher. Die 12 km dürften auch erklären, warum der Schatten ca. eine halbe Stunde nach Sonnenuntergang unsichtbar wird - da verschwindet er im Weltraum.


    Die Krümmung des Schattens führe ich in Deinem Fall vor allem darauf zurück, dass Du Richtung Osten fotografiert hast und nicht genau entgegengesetzt zur Sonne. Die Schattenform des Teide (bzw. der ganzen Insel) habe ich auf Teneriffa deutlich wahrgenommen, aber das ist auch ein anderes Kaliber.


    Finde ich jedenfalls super, wie Du mich hier regelmäßig dazu bringst, mir über diese "Alltagsastronomie" Gedanken zu machen. Anhand Deiner Treppenhaussonnenuhr ist mir auch klargeworden, dass es einen Unterschied gibt zwischen Kulmination und Meridiandurchgang, auch wenn der bei der Sonne vernachlässigbar ist.


    Viele Grüße


    Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Hallo Holger,


    wenn man auf diese Weise hier im Forum Gedanken entwickeln kann, dann macht es natürlich sehr viel Sinn und auch richtig viel Spaß. Du hast mich aber auch noch einmal zum Nachdenken gebracht durch die Formulierung <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">dass es einen Unterschied gibt zwischen Kulmination und Meridiandurchgang, auch wenn der bei der Sonne vernachlässigbar ist. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Bisher war ich der Meinung, dass ein Gestirn im Moment des Meridiandurchgangs kulminiert. So wird es auch im Brockhaus "Astronomie" und im Lexikon der Astronomie, Spektrum, formuliert. Vielleicht meinst du es noch irgendwie anders?


    Viele Grüße
    Manfred

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