Jupiter mit neuer Gerätschaft

  • Hallo Planetenfreunde,


    wollte nur mal mein letztes Selbstbauprojekt kurz vorstellen. Es ist ein Newton 8,75" 221/ 1292. Spiegel stammt aus den 80igern und war eigentlich mißerabel. Wurde von Herrn Busch auf 0,95 Strehl verbessert und erhielt bei lajos in Wien eine neue Verspiegelung. Die Orion UK Spiegelzelle für 8" musste auch etwas vergrößert werden. Ansonsten ein Hartpapiertubus von G. Neumann mit 5mm Wandstärke. Die Spiegelzelle und Spinne von Herrn Unger (Astroparts Unger). Beim OAZ wollte ich, da auch visuell nutzbar, mal den HC-2 von Kinoptics testen. Der hält auch wie man sieht das mot. Filterrad und den anderen Klabimm. Hatte vorher den Antares low Profile dran, der geht nicht so gut. zum Scharfstellen, da der HC-2 ja mitdreht, nutze ich von Borg den T2 Helicalauszug und am Ende kann die Kamera auch noch gedreht werden. Für mich alles noch etwas gewöhnungsbedürftig, aber es funtioniert. Das Seeing war gerstern Abend gar nicht so schlecht. Nach den Abenden zuvor deutlich besser, da auch die Front gerade durch war und die Luft trockner wurde. Es geht sicherlich noch besser, aber für den Anfang ganz passabel. Irgendwie komme ich immer wieder auf die Newton zurück. Wahrscheinlich stimmt der alte Persil- Spruch "Da weiß man was man hat, guten Abend"


    versuche noch bis die nächsten Tage eine kleine Animation


    Erstes Bild ist ein G-RGB, das zweite ein reines RGB


  • Hallo Salzonaut,


    mächtige Gerätschaft hast Du da aufgefahren!


    Und weil ich auch neues Gerät habe, einen ACF-8 und zufällig am 11.03. um 19:44 auf Jupiter gehalten habe stell ich mein Erstlingswerk hier mal dazu:



    Ich hab mich schon gefragt, ob das "schweinchenrosa" zwischen den blauen Fahnen, die aus der NEB in die EZ ragen real ist. Nun, es ist auch bei Dir zu sehen, da muss
    es wohl so sein!


    <s>Bist Du sicher, dass das obige Bild um 0:11 entstand? Jupiter dreht sich doch in ca. 10 h einmal um sich selbst.</s> Ok. passt ja, ich Idiot.


    Hier noch das neue Teleskop, ich habe es "Carstens Nachtauge" getauft:



    In der Gabel steckte vorher ein SCT Dynamax-8.


    klare Grüße
    John

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: John23</i>
    <br />"Carstens Nachtauge"
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Das ist ein interessanter Aufbau den du da hast [:0]


    Gibt es da irgendwo noch Details?

  • Hallo Matthias,


    nee, ist ein echter Bastelverhau, da gibt es nix "schriftliches". Hier eine Kurzbeschreibung:


    Unter dem Drehteller sind 3 tangential ausgerichtete Kugellager, die den Teller tragen. Die sind in Taschen drin, die in die Spanplatte einge"dremelt" wurden (stecken jeweils auf einer kurzen Achse).
    Die Polachse (RA-Achse) (dicke 12mm-Schraube) stützt sich in der Polhöhenplatte gegen ein Lager ab (Lagersitz auch eingedremelt). Die Kippbewegung der Polachse (Polachse möchte nach Norden rauskippen) stützt sich gegen die Unterseite der Polhöhenplatte gegen ein weiteres Lager ab (einfach auf die Polachse aufgeschoben und eine M12-Mutter stützt sich am Innenring des Lagers ab). Unter dem Drehteller oberhalb der drei kleinen Lager ist eine Blechplatte zwischengelegt, da laufen die kleinen Lager besser drauf ab. Unterhalb der Polhöhenplatte ist am Ende der Polachse eine Uhrzeitskala 24h vorhanden, drehbar auf der Polachse gelagert. Eine Höhenfeineinstellung gibt zunächst mal nicht, da ist nur eine einfache Klemmung, so wird das Ganze recht stabil. Eine provisorische Höhenverstellung ist dadurch realisiert, dass die waagerechte Grundplatte auf 3 Punkten ruht von denen der südliche eine Gewindestange ist, an der ein Hebel befestigt ist. Beobachtet man Objekte vorwiegend im Süden (was man überwiegend macht) kann man damit die Höhe fein einstellen. Der Antrieb ist ein einfacher Gleichstrommotor (RB35-600), der eine Gewindestange dreht. Der zieht einen Schlitten an dem ein Drahtseil angelötet ist. Das Drahtseil umschlingt den Teller und ist am Ende mit einem Tau verbunden, das über ein Lager in die senkrechte umgelenkt wird, wo dann ein Gewicht dranhängt. So wird die Kraft über Reibung übertragen und nimmt den Teller mit.


    klare Grüße
    John


    PS: die Gabel war der Grund, warum ich bei dem System Schmidt-Cassegrain geblieben bin. Sowas von bequem, mit dem Gerät zu arbeiten, da kommt kein Goto mit. Einfach Leitstern anfahren, Uhrzeitskala einstellen, Zielobjekt anfahren und Voila: mitten im Okular steht es da.

  • Hallo Salzonaut,
    ein schönes Gerät hast Du da und die Ergebnisse können sich sehen lassen. Die Jupiterbilder gefallen mir sehr gut. Wenn Du visuell schauen willst brauchst Du aber vermutlich eine kleine Stafflei, oder?


    Hallo John,
    Du hast auch ein schönes und sehr kompaktes Teleskop. Jetzt musst Du dann zum Einstand einen Beobachtungsbericht schreiben ;)
    Gibt es da schon einen Thread?
    Servus,
    Roland

  • Hallo Roland,


    naja eigenlich war die Höhe der Montierung eher für ein RC oder SC gerechnet. Da ich 2011 und 2012 zwei RC`s hatte. Leider ist die Justierung nicht so einfach wie es die Werbung verspricht, da durch den OAZ noch eine justierbare Komponente hinzukommt. Die Newton sind einfacher zu händeln, haben natürlich einen langen Arm. Demnächst werde ich die Montierung mal ausreizen, da dann ein 14" f 5,3 dranhängen wird. Den muss ich allerdings noch zusammenbauen und das dauert noch etwa einen Monat.
    Aber eigentlich weiß ich was ich für ein Teleskop brauche. Es ist ein C11 mit Faststar. Aber da der Weg das Ziel ist, baue ich noch den Weg bis zum C11 mit Newton voll.
    Die Beobachtung geht mit dem 221/ 1292 noch ganz gut, da kletter ich einfach auf den Tisch oder stell mich auf die Leiter. Für jemand der das Teil in der Natur und tiefergelegt aufbaut ist die Einblickhöhe ideal. Was ich eher brauche ist ein automatischer Seeinganalysator, der wie ein Wecker klingelt wenn das Seeing brauchbar ist. Gestern Abend bei der Venus gegen 18.30 Uhr war es grausam.


    mfg Mike

  • Hallo Allerseits,


    habe am 15.03. um 21h06 noch ein etwas besseres Bild aufnehmen können, das stell ich hier noch dazu.



    Mit dem Ergebnis bin ich schon mal recht zufrieden! Visuell war der helle weiße Wirbel, der sich vorm GRF befindet noch prägnanter
    zu sehen, ich würde mal sagen, er war beinahe spektakulär!



    =&gt; Roland: Beobachtungsberichte hab ich bisher noch nicht gemacht, werde mal die Anregung aufnehmen.
    Klappt aber sicher nicht gleich. Guter Himmel ist doch eher selten (leider!)


    =&gt; Mike, bist Du sicher, das Fastar eine optimale Lösung ist? Bei derartig angespannten Verhältnissen bekommt man doch sicher
    leicht Probleme mit Verkippung, Justage, usw... .
    Jedenfalls würde ich mir das Ganze bei jemandem ansehen, der schon so etwas hat um dann eine fundierte Entscheidung zu treffen.
    Bin aber diesbezüglich kein Experte und warne evtl. unbegründet.


    Klare Grüße
    John

  • Noch ein nicht derotierter Jupiter von gestern Abend.
    Seeing war nicht ganz so gut wie erwartet. Mache zur Zeit immer 20sek avi pro Kanal. Werde mal auf auf 1min hochgehen und derotieren. Habe gestern Abend ein kleines Problem mit der ASI 120MM gehabt. Bei 320x240 Auflösung ging die FPS Rate auf ca. 35 runter. Bei 480x320 war alles noch normal. Vieleicht lag es aber auch an der USB Übertragung. Habt ihr auch solche Probleme mit der ASI.


    Es ist wahrscheinlich nicht die beste Sequenz, aber bie auf ein paar Nuancen sind Sie alle gleich.



  • Hallo Mike,


    jooh, der ist ja schon mal sehr, sehr schön. Ich hatte auch gutes Seeing gestern und stell den "8-Zöller" von 21h36 noch dazu:
    (3000 Frames pro Kanal, ca 30% Verwendung)



    Dein Bild ist klar besser, ohne deutlichen Schärfungsrand bin ich diesmal auch nicht ausgekommen. Mal sehen ob sich da noch was machen läßt...


    EDIT: ich habe jetzt das Video vom Grünkanal nochmal handselektiert (ca. 15% Verwendungsrate), und neu geschärft, jetzt wirkt es etwas feiner und der Schärfungsrand ist auch schwächer:



    klare Grüße
    John

  • noch ein leicht besseres Bild um 22:06 Uhr am 24.03.15
    Habe in AS!2 Detaildarstellung auf 4 heruntergenommen und auch weniger Passpunkte verteilt. geschärft und zusammengefügt mit Fitswork. Dabei erweist sich der Wavelet Rauschfilter als wunderbares Schärfungsmittel, wenn man ihn richtig benutzt.



    und auf 125% vergrößert



    Mir ist auch im direkten Vergleich zw. ASI 120MM und DMK21AU618.AS aufgefallen, dass bei der ASI immer der Blaukanal besser ist, während bei der DMK immer der Rote Kanal besser war.. Als Seeing Analayse nutze ich jetzt immer den L-kanal. Wenn L gut geht, dann taugt auch der Rest und das Seeing ist brauchbar. Aber das ist bestimmt nur eine Bauchgefühl-Frage.


    mfg Mike

  • Hallo Mike,


    was meinst Du mit "Rauschfilter = wunderbares Schärfungsmittel" ?


    Ein Rauschfilter glättet doch, wie kann man von schärfen sprechen? Oder meinst Du , man kann stärker schärfen und die hochfrequenten Artefakte
    dann wieder einebnen ?


    klare Grüße
    John

  • Hallo John,


    sicher ist schärfen bei einem Rauschfilter der falsche Ausdruck
    Die Wavelet-Filterung eignet sich recht gut zur Reduzierung des Restrauschens nach vorhergehender Schärfung, wenn zur Aufnahme viel Brennweite verwendet wurde. Die Reduzierung des Restrauschens wirkt für mich als Betrachter wie eine Schärfung.


    Mike

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