Warum eigentlich Tubus-Blenden am RC ?

  • Hallo Freunde,


    mal ganz doof gefragt : warum werden bei vielen RC's eigentlich noch zusätzlich Tubusinnenblenden verbaut, wie es z.B. ganz massiv bei den GSO-RC's zu sehen ist ?
    Wenn primäres und sekundäres Blendrohr genau berechnet sind ( ausreichend lang sind ) sollte dies doch gar nicht nötig sein,oder ?


    Oder macht sich das nur gut für die Werbung ?[;)]


    Mfg Michael
    ( der noch einen alten, fast tagblinden SYW Cassegrain hat[:I])

  • Hallo Michael,<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: wambo</i>
    <br />Hallo Freunde,


    mal ganz doof gefragt : warum werden bei vielen RC's eigentlich noch zusätzlich Tubusinnenblenden verbaut, wie es z.B. ganz massiv bei den GSO-RC's zu sehen ist ?
    Wenn primäres und sekundäres Blendrohr genau berechnet sind ( ausreichend lang sind ) sollte dies doch gar nicht nötig sein,oder ?


    Oder macht sich das nur gut für die Werbung ?[;)]


    Mfg Michael
    ( der noch einen alten, fast tagblinden SYW Cassegrain hat[:I])
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    der doofen Frage schließe ich mich an. [:I] Es gibt sogar Newtons mit Tubusblenden. Keine Ahnung wer wo die Notwendigkeit derartiger Blenden
    nachgewiesen hat. Ich bin mir aber ganz sicher dass das
    10,6 m "GRAN TE CAN" auf La Palma keine derartigen Blednen hat.


    Gruß Kurt

  • Das habe ich mich auch schon gefragt. Allerdings ist es in geschlossenen Tuben moeglich, dass streifende Reflexion auftritt (ironischerweise ist dies beim Gittertubus nicht der Fall), und so hilfen die Tubusblenden schon.


    Nur, dass bei GSO ein grosser Aufwand betrieben wurde ("computeroptimiertes Blendensystem"), waehrend das hauptsaechlich aktive Blendensystem mit den beiden Blendrohren falsch berechnet wurde. Ich kann mit dem Auge durch den Okularauszug schauend am Fangspiegel vorbei in den Himmel sehen, und das paraxial (Okulardeckel mit Loch in der Mitte).


    Ich habe die Fangspiegelblende vergroessert. Hierzu benutzte ich eine Gummidichtung, die eigenlich nicht sehr appetitlichen Zwecken dienen sollte (toilet waste pipe gasket - also eine Kloabflussdichtung). Sie passt so gut drauf und weist noch eine antireflektive Riffelung auf, dass man meint, sie waere schon immer dort gewesen).


    Seitdem klappts auch mit dem Flatfielding.



    PS: Die Dichtung war unbenutzt. [:I]

  • Hallo Michael,


    und genau diese Frage geistert seit Monaten in meinem Kopf rum.
    Schmolli hat Dir/uns bereits bereits die Antwort geliefert.
    Guckst Du


    [quote]Nur, dass bei GSO ein grosser Aufwand betrieben wurde ("computeroptimiertes Blendensystem"), waehrend das hauptsaechlich aktive Blendensystem mit den beiden Blendrohren falsch berechnet wurde. Ich kann mit dem Auge durch den Okularauszug schauend am Fangspiegel vorbei in den Himmel sehen, und das paraxial (Okulardeckel mit Loch in der Mitte). [/qu.ote]


    Jürgen ist nicht nur Fachmann, er ist DER überhaupt!!


    Hätt ich nur so ein Hirn wie Schmolli..... hab ich leider nicht

  • Hallo Jürgen, liebe Mitleser,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Das habe ich mich auch schon gefragt. Allerdings ist es in geschlossenen Tuben moeglich, dass streifende Reflexion auftritt (ironischerweise ist dies beim Gittertubus nicht der Fall), und so hilfen die Tubusblenden schon...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ok, das klingt einleuchtend. Deshalb gleich die nächste Frage: Hat das HST mit seinem geschossenen Tubus Ringblenden?


    Noch etwas zum Thema Streulichtschutz aus meiner jüngsten Praxis. Mein 16“ f/4 Dobson ist eine typische Gitterrohrkonstruktion mit dem obligatorischen Streulichtschutzschirm gegenüber dem Oku- Auszug. Der Hs hängt praktisch im Freien. Gestern um die Mittagszeit hab ich die Funktionstüchtigkeit meiner selbst gezeichneten Teilkreise ausprobiert und damit+ Handy App „Planetarium“ nacheinander Jupiter, Venus, Merkur und die junge Mondsichel ins Gesichtsfeld geholt. Die Teilkreise sind demnach OK. Aber jetzt kommt es. Venus und Merkur stehen derzeit im Abstand von ca. 15° zur Sonne. Der Hs wurde daher so richtig von der Sonne getroffen. Man konnte gut die Schatten der Stangen und die der Hutkonstruktion auf der mittelprächtig verstaubten Spiegeloberfläche erkennen. Wenn das mal nicht beachtlich zusätzliches Streulicht bringt, dachte ich mir. Daher hab ich provisorisch mittels einer exzentrischen leicht entfernbaren Zusatzblende den direkten Sonneneinfall auf dem Hs unterbunden. Wider Erwarten brachte das aber keine merkliche Kontrastverbesserung im Okular. Dh. auch der etwas blass erscheinende Merkur war mit und ohne dieser Zusatzblende gleich gut zu erkennen. Die Helligkeit des Gesichtsfeldes drum herum schien sich mit/ohne Zusatzblende nicht merklich zu verändern…


    Gruß Kurt

  • Hallo Micha,


    sieht so aus als wenn an der falschen Stelle werbewirksam übertriebener Aufwand geleistet wurde, während an den richtigen (wichtigen) Stellen falsch dimensioniert wurde.


    Passt ins Bild:
    Bei meinem 12" GSO-Dobson gab es eine 9-Punkt-Hauptspiegelauflage, immer je drei auf frei drehbarer Basis.
    Klingt erstmal gut.
    Leider waren alle neun Auflagepunkte am Spiegel festgeklebt.
    Was soll das?
    Dummheit der Konstrukteure, oder Veräppelung der Käufer?


    CS Franjo

  • Hallo an alle ...


    ... Tobi, danke fuer die Blumen. Es ist ein guter Test, mit Lochblende am Okularansatz durch ein Spiegelteleskop nach Cassegrain oder den verwandten Bauformen zu schauen, um die Tagblindheit zu ueberpruefen.


    Kurt - das HST hat ebenfalls ein "Main Baffle", also eine Hauptblende, die sich innerhalb des thermisch stabilisierten "Metering Truss" befindet - also dem Geruest, das die Abstaende von Primaer- und Sekundaerspiegel einhaelt. Das HST ist ja nahezu permanent Sonnenlicht ausgesetzt und muss deshalb gegen streifende Reflexe gesichert werden. Es ist ein innen geriffeltes Blendrohr.


    Beim JWST kann man mit einem Gittertubus leben, weil es die ausgefaltete Blende gibt, die Mond/Erde/Sonne abdeckt und das Teleskopsystem praktisch spaltet: Auf der Sonnenseite ist der "Bus" zu finden, der die Erdkommunikation und die Steuerung uebernimmt. Hier finden sich auch die Solarzellen. Die andere Seite liegt permanent im Schatten (deshalb wurde der Langrangepunkt 2 gewaehlt) und deshalb kann man hier einen Gittertubus nutzen.


    Zurueck zu Amateurteleskopen - ja, viele Hersteller machen Fehler. Habe da auch schon Federn lassen muessen (ein gewisser englischer Hersteller). Leider scheint der Druck bei der Vermarktung von Produkten dazu zu fuehren, dass gerne Abkuerzungen genommen werden. Eine Neunpunktzelle mit Silikonblobs (die ja noch elastisch sind) ist mir dabei uebrigens lieber als ein auf einem zentralen Rohr liegender Hauptspiegel, der dann an einer 3mm duennen und mit Aussparungen versehenen Platte festgemacht ist und auf der anderen Seite den Okularauszug traegt - dergestalt, dass sich der Spiegel verkippt und der Stern im Bildfeld wandert, wenn man ein 2"-Okular fokussieren will. Alles schon dagewesen (ein gewisser englischer Hersteller).

  • Hi Jürgen,


    keine Silikonplops- GSO hat (hatte?) den Spiegel mit ca. 1qcm großen zweiseitig klebenden und etwa 1mm dickem Schaumstoff verklebt. Vielleicht nicht ideal, aber der dünne Schaumstoff kann auch quer noch in sich leicht arbeiten. Die Kraftverteilung auf die Dreiecke funtioniert ja trotzdem.


    Gruß
    Stefan

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: JSchmoll</i>
    <br />..............Eine Neunpunktzelle mit Silikonblobs (die ja noch elastisch sind) ist mir dabei uebrigens lieber als.............
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Jürgen,


    von elastischen, tolerablen Silikonblobs kann im Fall meines Dobs keine Rede sein.
    Ich hatte große Mühe, mit einer Abziehklinge die harten(!) Kleberrückstände vom Spiegel und den Aufkagepunkten zu entfernen.
    Nun sind dort Gleitpads, und die Zelle macht was sie soll.
    Gut zu wissen, dass man auch bei Europäischen Gewächsen skeptisch sein muss........


    CS Franjo


    P.S.


    Stefan: Bei meinem Exemplar war es definitiv kein doppelseitiger Schaumstoffkleber, sondern es waren harte, spröde Klebepunkte.
    Vielleicht setzt GSO bei den Galaxy-Dobsons den besser geeigneten Schaumstoffkleber ein - oder sie haben inzwischen gelernt und ich habe ein sehr altes Modell erwischt.
    Meins habe ich gebraucht erworben, Alter unbekannt.

  • Harter Kleber ist natuerlich nicht gut. Erinnert mich an den Bekannten, dem ich mal einen Optikset gab, damit er sich einen Dobson bauen konnte. Der aeltere Herr hatte eine Metallwerkstatt und dementsprechend lag sein Gebiet eher bei Metallkonstrukten.


    Jahre spaeter brachte er mir Haupt- und Fangspiegel zurueck, da er den Dobson aus Alternsgruenden nicht mehr nutzen konnte und verschrottet habe. Beim Anblick des Fangspiegels ueberkam mich das Grausen - er hatte ihn ganzflaechig mit Zweikomponentenkleber auf eine Messingflaeche geklebt !


    Ich sollte vielleicht die Sternabbildungen in Abhaenigigkeit von der Temperatur loggen, um das Teleskop fortan als Thermometer nutzen zu koennen.


    [:)]

  • Hallo und Danke für Eure interessanten Beiträge ! Als sich hier auf meine Frage zunächst niemand gemeldet hatte, dachte ich schon ich hätte eine super-dumme Frage gestellt....*PUH*[;)][;)][;)]


    Mfg Michi

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: JSchmoll</i>
    <br />
    Ich sollte vielleicht die Sternabbildungen in Abhaenigigkeit von der Temperatur loggen, um das Teleskop fortan als Thermometer nutzen zu koennen.


    [:)]
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Jürgen,


    Pyrex/Messing statt Bimetall, geniale Idee für ein neuartiges Thermometer[B)]
    Temperatur gemessen am Grad des Astigmatismus, warum nicht[?]


    Aber keine Sorge, auch eine so robuste Verbindung sollte sich mit Hilfe des Backofens lösen lassen:
    Genügend hoch erhitzen (ca. 150°C) und dann zügig auseinander schieben.
    Wenns mittendrin stock: Nochmal erhitzen, weiterschieben.


    CS Franjo

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: wambo</i>
    <br />Erwischt Franjo ! Du bist also auch der Meinung, dass das Fernseh-Programm heute abend mal wieder echt GROTTIG ist ?!


    Michi[:D]
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hi Micha,


    tatsächlich erwischt.
    Durch leidige Erfahrung geschlagen, habe ich nichtmal ins Programmheft geschaut[B)]


    CS Franjo

  • ...meine leidige Erfahrung für heute war die 3stündige Destillation einer hochemulgierten Walzemulsion. Als ich endlich eine ausreichende Menge des reinen Öls gewonnen hatte und ich zur Viskositätsmessung nach Ubbelohde schritt, brach mir beim Anbringen des Peleusballs am Viskosimeter das selbige und das mühsam gewonnene Öl mischte sich wieder fröhlich mit dem Wasser des Temperierbades. 3 h Destillation umsonst....


    Jedoch - man merkt, dass die Zeit fortgeschritten ist und ich hier, langsam müde werdend, absonderlichen und völlig astronomie-fremden Gedanken-Brei absondere. Ich glaube, es wird Zeit in die Heia zu gehen. Gute nacht, liebes Forum ![;)][;)]

  • Hi,


    ich hatte die Dinger entfernt, können ganz einfach raus gezogen werden.
    Da die Tubuswandung sehr dünn ist, denke ich die sind nur zur Stabilisierung drinnen und natürlich für die Optik ;)
    Ist billiger wie Kohlefaser.


    Haben aber den nachteil das sie verwirbelungen produzieren, das ist ohne die Dinger viel besser.


    Gruß
    Carsten

  • Na dann eine angenehme Zeit im Waelzlager. Ich mache gerade Darkframes. Natuerlich Schmandwolken mit einer scharfen Kante zum klaren Himmel, und diese bloede Kante ist ortsfest ! Mal schauen, ob es was wird. Stephans Quintett ist geplant, durchs RC mit der Klosettblende. [:D]

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