Flex-Grobschliff und Loch in der Mitte

  • Hallo zusammen,


    ich habe gestern abgefangen meinen Großen vorzuflexen, leider habe ich dabei keine gleichmäßíge Krümmung bekommen. Beim nachmessen ergibt sich zwar bis zum unbearbeiteten Randbereich eine leichte Krümmung, in der Mitte habe ich jedoch einen Bereich der deutlich tiefer geht / ein richtiges Loch.
    Skizze:


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    Zur Entwarnung, das Loch ist immer noch weniger tief als die gewünschte Pfeiltiefe. Daher hoffe ich, daß noch nichts verloren ist.
    Nun habe ich überlegt, wie ich das Loch herausarbeiten kann, sprich eine gleichmäßige Krümmung zum Rand hin zu bekommen.
    Zwei mögliche Vorgehensweisen sind mir dazu eingefallen:
    1.) Mit der Flex nur den schwächer bearbeiteten Bereich bearbeiten, d.h. vom Rand zum Loch hin und zurückflexen ohne seitlichen Überhang direkt Richtung Rohlingmitte.
    Bsp.:
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    2.) Oder mit seitlichem Überhang (etwa so viel wie das Loch groß ist) und langen Strichen flexen.
    Bsp:
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    Was wäre die geeignete Methode oder sollte ich ganz anders vorgehen???


    Gruß
    Markus

  • Hi Markus,


    ich würde sagen lange, kurze, oder sonstige Striche und Führungen spielen beim Flexen keine Rolle, du gehst nur die Bereiche an an denen du noch zu viel Material hast, die anderen lässt du in Ruhe. Alles andere kommt dan beim Karbo. Vor allem auch beim Flexen öffters messen, und mind, so 1mm über dem Sollwert der Pfeiltiefe stehen lassen.


    G & CS


    Klaus

  • Hallo Markus,
    das ist ganz normal so. Ich habe bei meinem 12-Zöller in dem Stadium mit Grobschliff weiter gemacht. Es wurde zuerst eine ringförmige Zone im mittleren Bereich bearbeitet, die sich dann zur Mitte und zum Rand hin ausgebreitet hat. Es sind dabei keinerlei Probleme aufgetreten.


    Du kannst natürlich wie von Klaus vorgeschlagen noch rings um die Mitte weiteres Material wegflexen.
    Ich würde auch spätestens bei 1 mm unter Ziel-Pfeiltiefe aufhören zu flexen.
    Zur Kontrolle der Form eignet sich übrigens ein Alu- oder Holzstreifen, der an einem Rand auf den gewünchten Radius bearbeitet ist. Den kann man zur Kontrolle dann immer drüber halten, so läßt sich die Form der Aushöhlung ganz gut kontrollieren.


    Gruß und gutes Gelingen
    Martin

  • -> Martin,


    gehe ich recht in der Annahme, daß Du für den Grobschliff dann schon ein Tool gemacht hast? Wenn Du das Tool gegossen hast, hat es ja in der Mitte entsprechend einen Berg. Da Du schreibst, daß Du die ringförmige Zone ausserhalb des Lochs zunächst bearbeitet hast, wird da wohl der Berg am Tool weggeschliffen? Wenn das Tool dann besser angepaßt ist (der Berg weg ist) hast Du dann wieder mehr zum Rand und Mitte hin gearbeitet?
    Oder hast Du ein ebenes Tool gemacht?
    Welche Strichführung hast Du gewählt?


    -> Klaus
    natürlich werde ich auch weiterhin messen, nur ist mir die Flexerei etwas unbehaglich, da ich mir machmals fast eine dicke fette Scharte in den Rohling geflext hätte. Daher würde ich gerade im Randbereich nicht mehr soviel flexen wollen.


    Für weitere Hinweise und Tipps bin ich dankbar


    Markus

  • Hi Markus,


    natürlich hast du Recht, im Randbereich nur wenig bis gar nicht wegnehmen, da bist du ja auch schon dicht an den späteren Sollwerten.
    Ich würde das Tool entsprechend der Form gießen, die du nach dem Flexen erreicht hast. Die Oberflächenform passt sich dann mit dem groben Karbo recht schnell aneinander an, so dass du bald in Richtung Sphäre kommst. Die Strichführung spielt am Anfang noch keine so große Rolle, kräftig und gleichmäßig aushöhlen, erst wenn du alle Riefen draussen hast und quasi die Feinarbeit beginnt (Stichwort Sphäre, Bleistifttest) kommt der richtigen Strichführung mehr Bedeutung zu.


    G & CS


    Klaus

  • Hallo Markus,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">gehe ich recht in der Annahme, daß Du für den Grobschliff dann schon ein Tool gemacht hast? Wenn Du das Tool gegossen hast, hat es ja in der Mitte entsprechend einen Berg. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Das Tool habe ich nicht auf dem Spiegel gegossen. Ich habe eine Fliese passend geflext, dann einen Papprand drum, 2 cm Fliesenkleber drauf und trocknen lassen, dann nochmal etwas Fliesenkleber, aber diesmal so verspachtelt, daß ein Berg mit ungefähr dem Spiegelradius entstand.


    Als das Teil dann gut durchgetrocknet war, habe ich es mit einem Fliesenstück noch mal "nachgeschliffen", mit einer Lage grobem Glasgewebe abgedeckt, dieses mit Epoxid-Laminierharz getränkt und dann eine Lage kleine Hartkeramik- Fliesen (ca. 3x6 cm) draufgeklebt. Ich habe reichlich Harz genommen, damit keine Lücken zwischen Fliesen und Tool blieben. Den Toolrand habe ich noch mit Glasgewebeband + Harz gegen sich ablösende Fliesenkleber-Partikel versehen.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Da Du schreibst, daß Du die ringförmige Zone ausserhalb des Lochs zunächst bearbeitet hast, wird da wohl der Berg am Tool weggeschliffen? <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Es wurde schon gleich von Anfang an überschüssiges Material am Rohling abgetragen. Das Tool hat zu Anfang natürlich nicht perfekt gepaßt, aber das macht nichts, wen man Spiegelrohling und Tool beim Schleifen immer wieder dreht.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Welche Strichführung hast Du gewählt?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Einerseits ganz normale Aushöhl-Strichführung: Spiegelrohling oben, so viel Strichlänge und Überhang wie ohne Kippeln des Spiegels gerade noch möglich ist, möglichst viel Druck auf die Spiegelmitte, langgezogene Achten oder Ellipsen schleifen, d.h. am Umkehrpunkt nie ganz zum Stillstand kommen sondern einen kleinen Bogen machen.


    Andererseits abwechselnd breite Ellipsen fast ohne Überhang, um die Anpassung zu verbessern. Du solltest beobachten, wie sich die Pfeiltiefe entwickelt und wie nahe am Rand der bearbeitete Bereich bereits liegt. Davon hängt ab, ob du eher aushöhlen oder mit ca. 1/3 Strichen ohne Überhang auf Sphäre schleifen mußt.
    Sollte die Gefahr bestehen, daß du zu tief kommst, dann mit Tool oben und etwas Überhang die Kurve mehr zum Rand entwickeln.


    Wichtig:
    Rohling ständig leicht drehen, Tool mindestens 1-2x pro Karbo-Charge ein Stück entgegengesetzt.


    Der bereits bearbeitete Bereich sollte sich ringsum gleichmäßig dem Rand des Rohlings nähern. Am Anfang würde ich da noch kräftig gegensteuern, wenn man es später zu korrigieren versucht, könnte das möglicherweise Astigmatismus geben.


    Ziemlich perfekt beherrscht zum Beispiel Roland Herrmann das Flex-Aushöhlen, wie man auf seiner Homepage nachlesen kann (speziell 21" "Godzilla" - Projekt).


    Gruß,
    Martin

  • Hi Markus,


    nur zur Ergänzung, man kann wie es Martin beschreibt ein Vollfliesentool neu einschleifen, oder eine Form passend der bestehenden Höhlung aus wasserfestem Gips giessen, und dieses mit Giesharz versiegeln und ebenso damit Knopffliesen o.ä. aufkleben und hat dann schon die Grobform.
    Vom Zeitaufwand nimmt sich beides nicht viel, was ich bei der Vollfliese an Einschleiarbeit leisten muss, habe ich bei der Giesmethode an Gies- und Klebearbeit.


    G & CS


    Klaus

  • So,


    ein kleiner Zwischenbericht:
    Inzwischen habe ich nochmal etwas an der Krümmung gearbeitet. Jetzt ist im Großen und Ganzen die Krümmung erreicht. Zur endgültigen Form fehlen zwar noch ca. 1-2mm, aber nun recht's mir mit der Flexerei. Der Rest wird per Tool angepaßt und geschliffen.
    Da mein Großer ja 20" hat ergeben sich einige Unannehmlichkeiten:
    a) Vollsizetool wird recht schwer und unhandlich -&gt; normalerweise wird daher ja auch 70% Tools gewechselt. Gelten dann eigentlich immer noch gleichen Aussagen bezüglich Strichführung???
    b) MOT geht dann eigentlich auch nicht mehr richtig gut. Somit wird wohl immer TOT gearbeitet; d.h. Wirkung Strichführung TOT führt zum umgekehrten Ergebnis von MOT ?!


    Welche Größen von Tools soll ich nun machen 100% + kleinere oder gleich nur 70% Tool ???


    Gruß
    Markus

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Mac01</i>
    <br />.
    Da mein Großer ja 20" hat ergeben sich einige Unannehmlichkeiten:
    a) Vollsizetool wird recht schwer und unhandlich -&gt; normalerweise wird daher ja auch 70% Tools gewechselt. Gelten dann eigentlich immer noch gleichen Aussagen bezüglich Strichführung???
    b) MOT geht dann eigentlich auch nicht mehr richtig gut. Somit wird wohl immer TOT gearbeitet; d.h. Wirkung Strichführung TOT führt zum umgekehrten Ergebnis von MOT ?!


    Welche Größen von Tools soll ich nun machen 100% + kleinere oder gleich nur 70% Tool ???


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo,
    a) Nein man kann mit dem Fullsizetool zentrale Striche Mitte über Mitte führen, ohne Nachteile. Bei einem 70% Tool würde dann der Rand weniger bearbeitet. Man muß also deutlich mehr exzentrische Striche machen.
    b) Nicht wirklich. Bei zentralen Strichen TOT und auch MOT würde bei 70% Tool die Mitte des Spiegels sehr stark abgetragen.
    Ich arbeite bei so großen Spiegeln praktisch immer mit 50-70% Tools.
    Grüße Martin

  • Hallo Mac !
    Nun für das Vorflexen und um einen annähernd genauen Radius zu bekommen habe ich immer eine Schablone aus Holz benutzt. Damit kann man sehr gut die Ausschleiftiefe erkennen und wo man noch etwas wegschleifen muss anders ist es immer eine Gradwanderung z.B. ungleichmässige Dicke des Ausgeschliffenen Rohlings.
    Noch besser wäre es den Rohling auf der Schleifmaschine vorzudrehen um den ungleichmässigen ausschleifen vorzubeugen, denn das ist im Nachhinein sehr Ärgerlich zu beheben.
    Grüsse

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