Irgendwie klappts nicht.

  • Hallo!
    Ich lese nun schon seit einiger zeit bei euch herum.
    Da ich mich sehr für die Astrofotografie begeisterte, und nunmehr mit meinem bisherigen Equipment an die grenzen stoße einen nano.tracker bei Baader bestellt.


    Soweit so gut.. dachte ich, aber aus irgendeinem Grund bekomme ich selbst bei 30sekunden Belichtungszeit Strichspuren, anstelle von Sternen.


    Habe euch mal ein Bild angehängt damit ihr euch ein Bild davon machen könnt.


    Zu meiner Vorgehensweise:
    1. Stativ in Waage aufgestellt
    2. Den unteren 3-Wegeneiger mit dem nano.tracker nach Norden ausgerichtet (mit Kompass und 3° Abweichung)
    3. Den neiger auf 45° gestellt
    4. Alles fixiert und versucht Bilder zu machen.


    Alternativ wäre es ja klüger Polaris durch das Guckloch an zu visieren was aber nicht möglich ist, da die Schnellspannplatte dieses verdeckt.


    Zur Ausrüstung:
    -Manfrotto Pro Line Stativ
    -Manfrotto 3-Wege Neiger
    -nano.tracker
    -Manfrotto Kugelkopf
    -Canon EOS600D mit diversen objektiven


    Habe echt keine Ahnung was genau ich alles falsch mache, es wäre echt toll wenn ihr einem "Anfänger" wie mir auf die Sprünge helfen könntet.


    Gruß, Michael.
    [:)][:)]


  • Hi Michael,


    erst mal willkommen auf Astrotreff.


    Wieso kippst du gerade 45°? Der nördlichste Zipfel von Thüringen liegt vom Breitengrad her so um 51,4°, der südlichste dürfte so knapp über 50° liegen.


    Diese Abweichung könnte schon zu Strichspuren führen


    Gruß
    Stefan

  • Danke für die rasche Antwort. Die 45° habe ich mir ergooglet.
    Hatte sie auch schon als Fehlerquelle im Visier, konnte aber den genauen Wert nirgends in Erfahrung bringen.


    Der sonstige Ablauf ist aber korrekt oder?
    Die Anleitung zu dem Ding ist nämlich auch nicht sonderlich hilfreich..

  • Hi Michael,


    <hr noshade size="1">Alternativ wäre es ja klüger Polaris durch das Guckloch an zu visieren was aber nicht möglich ist, da die Schnellspannplatte dieses verdeckt.
    <hr noshade size="1">
    - Was meinst du mit "Guckloch"?
    - Eine Fehlerquelle hat dir Stefan mit der ungenauen Polhöhe schon genannt
    Ein weiterer Fehler könnte in der falschen Ausrichtung der Missweisung liegen. In Deutschland beträgt sie etwa 2° in Richtung Osten, d.h. die geographische Nordrichtung, die der Kompass eigentlich anzeigen sollte, liegt 2° zu weit westlich. Du könntest also bei 2° Ost auf deinem Kompass eigentlich Norden eintragen und das Stativ danach ausrichten!


    Gruß


    Hanswerner!

  • Hallo


    diese blaue Platte verdeckt das Einnordungsguckloch?


    du könntest über den Kamerasucher einnorden,
    dazu musst du die Kamera so ausrichten das sie parallel zur Drehachse sieht, mit dem Kugelkopf
    drehst du die Nachführachse, in dem Fall die Panoramaachse des Kugelkopfes muß ein heller Stern oder Kirchturmspitze trotz drehen mittig stehen bleiben, am Kugelkopf so einstellen
    dann ist die Kamera als Polsucher ausgerichtet und du kannst mit dem Neiger Polaris im Kamerasucher zentrieren, den Kugelkopf dazu nicht lösen
    wenn man ein wenig in das Objektiv reinleuchtet hat man die Fokuspunkte als Mittenmarkierung, besser wäre ein Androidprogramm zum Kamerasteuern welches das Livebild anzeigt wenn das ein Fadenkreuz einblenden kann, damit kann man dann auch gleich die Kamera steuern.
    Gleich einen PC dranhängen wäre bisschen klobig.


    Gruß Frank

  • Hallo Michael,


    einige Tipps hast Du ja schon erhalten.


    Ich würde auf keinen Fall NUR mit Kompass und Neigungsmesser etc. ausrichten, Du verschenkst da wirklich extrem an Präzision, und das wäre schade und auf die Dauer sicher unbefriedigend.


    Also "zur Not" die Schnellspannplatte irgendwie anders anordnen damit man noch "das Loch" durchschauen kann, oder ein Loch in die Schnellspannplatte bohren falls das etwas nutzt, oder eine Art "Hilfsrohr" an den Nanotracker bzw. Schnellspanplatte anbauen, das zur ursprünglichen An-Visierung ausgerichtet ist.


    Das Einfachste wäre natürlich wie bereits beschrieben, den Sucher der Kamera zu benutzen aber da müsste ja natürlich immer eine Ausrichtung stattfinden, wie aufwendig die Lösung ist, kann ich nicht beurteilen.


    CS
    Thomas

  • Hi Michael,


    eins habe ich noch vergessen dich zu fragen: Mit welcher Objektivbrennweite fotografierst du denn?
    Das ist klar, je höher diese wird umso größer wird die Anforderung einer exakten Polausrichtung!


    Der NanoTracker und wie sie alle heißen sind ja nicht für lange Brennweiten gedacht sondern eher für
    Großfeldaufnahmen (zb. Milchstraße). Wobei hier Brennweiten über 70mm nicht darunter fallen![;)]


    Gruß


    Hanswerner!

  • Hallo Hanswerner, natürlich wollte ich keine 500mm drauf schnallen.
    Habe dafür 18, 50 und 55mm vorgesehen.


    Werde heute Nachmittag mal versuchen etwas zu bauen, damit ich heute Nacht bereits einen neuen Versuch starten kann - ich halte euch auf dem laufenden.

  • Hi!


    Hast du ein Smartphone? Mit iPhone und der App PushTo konnte ich den Nanotracker ganz erfolgreich und komfortabel ausrichten, für die kurzen Brennweiten, für die er gedacht ist, funktioniert das überraschend gut.


    Falls nicht: Besorg dir einen langen, geraden Stab und steck ihn in das Polsucherloch - dann kannst du an dem Stab entlang den Polarstern anpeilen; das funktioniert wesentlich besser als der reine Blick durch das Loch (vor allem ist kein Stativ im Weg).


    Weitere mögliche Fehlerquellen: Leere Batterien oder eine gelockerte Verbinung zwischen Handsteuerung und Motoreinheit - überprüf, ob der Stecker richtig sitzt.


    Viel Erfolg,
    Alex

  • Hallo Alex,


    Das hört sich interessant an. Leider finde ich im Appstore keine Astro-App namens PushTo. Bist Du sicher mit dem Namen?
    Und wie kommst Du mit dem Nanotracker zurecht? Jedesmal wenn ich ihn sehe denke ich, was so klein ist kann eigentlich gar nicht richtig funktionieren.


    Neugierig:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Ich hatte heute Nacht noch eine Idee, welche ich probiert habe..
    120 Sek (==&gt;)35mm ISO800


    Sicher lässt sich noch einiges rausholen, auch ist es noch immer nicht richtig ausgerichtet gewesen (Sterne ziehen leicht nach unten)


  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Savoury</i>
    <br />Danke für die rasche Antwort. Die 45° habe ich mir ergooglet.
    Hatte sie auch schon als Fehlerquelle im Visier, konnte aber den genauen Wert nirgends in Erfahrung bringen.


    Der sonstige Ablauf ist aber korrekt oder?
    Die Anleitung zu dem Ding ist nämlich auch nicht sonderlich hilfreich..
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Kleinen Tip noch zur Polhöhe ermitteln:


    google maps
    Rechtsklick auf deinen Beobachtungstandort
    Im dropdown-menue auswählen: was ist hier
    Nun erscheint im Suchfeld von google maps Länge und Breite des Ortes
    Die Linke Zahl ist deine Polhöhe


    Edgar

  • Hallo Michael,


    Das ist doch ein tolles Ergebnis. Für den ersten Versuch ganz hervorragend. Und so schlecht finde ich die Ausrichtung nicht. Eine höhere Präzision wird mit dem Guckloch nicht zu erreichen sein.
    An der EBV könnte man noch so einiges machen. Vor allem könntest Du mehr aufnahmen machen, so 10-50, und diese dann mit der Software DeepSkyStacker addieren. Dann würde man auch schon erste Eindrücke der Emissionsnebel in der Region sehen und könnte das Histogramm etwas mehr stretchen. Natürlich nur, wenn Du etwas tiefer in die Astrofotografie einsteigen willst.


    Auf jeden Fall ist Dir schon ein respektabler Einstieg gelungen. Wenn ich mir so manches Erstlingswerk hier im Astrotreff anschaue (meine eigenen eingeschlossen) brauchst Du Dich damit nicht verstecken.
    Und ich muss meine Meinung über den Nanotracker wohl überdenken... [;)]


    Bis dann:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Danke für die positiven Worte.
    Ich gehe davon aus, dass man sicherlich in Zukunft mehr von mir hier sehen wird.
    Hatte gestern noch 3 weitere Bilder gemacht, allerdings mit unterschiedlicher Ablenkung.. Wollte ich erstmal rantasten, dass mit dem stacken hatte sich dadurch allerdings erledigt :(


    Wie meinst du das denn mit dem Histogram streichen, und was hat das für (positive) Auswirkungen?
    Bin noch nicht ganz fit, was das mit dem Photoshop und dem DSS angeht - habe vorher für Planeten nur mit registax gearbeitet.

  • Hi!


    Ja, die App gibt's: https://itunes.apple.com/de/app/push-to/id418328464 Dann funktionierts auch mit Handy-Auflegen:-)


    Auf der Produktseite bei Celestron http://www.celestron-deutschla…php?CatID=270&ProdID=1182 ist sie auch verlinkt, genau wie ein kleiner Testbericht von mir, letzterer in Vollversion auch unter http://kerste.de/?p=61.


    Ich hatte den Nano eine Zeitlang ausgeliehen, habe ihn dann aber nicht gekauft, weil Hurtigruten anstand und ich Geld für bessere Objektive brauchte. Der Stromverbrauch ist recht hoch (ein Batteriesatz pro Abend, 3 Batterien braucht er), aber dafür ist das Teil echt konkurrenzlos klein. Amazon vertickt ihn grad für 225 Euro statt den fast 300 Euro, die er eigentlich kostet. Für Sternbildfotografie würde ich ihm ein klares Go geben, wobei es natürlich keine Erfolgsgarantie gibt - aber ich habe auch schon mit echten Montierungen mit Polsucher verzogene Sterne fotografiert.


    Da er klein und kompakt ist, sehe ich auch kein Problem bei der Traglast; kritischer ist der Kugelkopf, den man verwendet. Der Nano ist kompakt und massiv, da kann sich wohl nicht viel verbiegen.


    Beste Grüße,
    Alex

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!