Hubble Deep Field nachmachen?

  • Hallo,


    Ich habe mal eine Frage zur Langzeitfotografie. Vor einiger Zeit
    hatte ich mich mit Hubbles Deep Field und Ultra Deep Field Aufnahmen
    beschäftigt. Das sind ja Aufnahmen von scheinbar leeren Himmelsregionen, bei denen man Hubble einfach 6 Wochen belichtet lassen hat. Herausgekommen sind eben oben genannte beeindruckende Aufnahmen. Könnte man solche Aufnahmen eigentlich selber Herstellen,
    wenn man über Wochen, und bei entsprechendem Wetter, die selbe Himmelsregion belichtet? Oder gibts technische Barrieren?


    Vielen Grüße
    Nils

  • Im Prinzip geht das natürlich, immer das selbe Gebiet lange (ultralange) zu belichten. Es wird aber nicht soviel bringen, wie außerhalb der Atmosphäre, da der Himmelshintergrund ja mit aufaddiert wird. Zwar reduziert sich das dadurch entstehende Rauschen (auch scheinbar gleichmässiges Licht 'rauscht'), aber die Abnahme (relativ) geschieht nur proportional zur Wurzel der Belichtungszeit. Hinzu kommt, daß man meist nur 1-2 Wochen am Stück eine Region aufnehmen kann, dann stört der Mond zu sehr, was bei Hubble nicht das Problem ist. Ein weiteres Problem, was solche Aufnahmen erdgebunden wenig sinnvoll erscheinen lässt: Das, was man dort findet, unterscheidet sich in nichts von Sternen. Man kann es also nicht einmal erkennen, ob man einen GX-Haufen in x Mrd. Lichtjahren aufgenommen hat oder nur ein paar schwache Sterne.
    Der letzte Punkt, der ein solches Projekt hier grundsätzlich am ehesten scheitern lässt: Das Wetter....


    Bewölkte Grüße
    ullrich

  • Hallo Nils,


    "Nachmachen" wird wohl nicht drin sein, aber man könnte etwas Ähnliches probieren und versuchen die Handicaps über die Masse auszugleichen indem einfach sehr viele Amateurastrofotografen mitwirken. Kostet natürlich etwas Logistik die ganzen Leute und deren verschiedenen Ausrüstungen unter einen Hut zu bringen, ein geeignetes Gebiet auszusuchen, usw. Ganz zu schweigen von der anstehenden Bildbearbeitung und Zusammenführung. Aber interssant wäre es schon, kann man ja auch erstmal in kleineren Gruppen testen. Aber vielleicht wäre es auch einfach nur vergeudete Zeit, in der man sehr viele andere Objekte hätte ablichten können.


    Grüße Stefan

  • Wie der erste von Stefan verlinkte Beitrag zeigt, geht es wohl nur über die Brennweite. Knapp 4 m sind schon eine Hausnummer, die sauber nachgeführt werden müssen. Ich habe slebst mal NGC891 über insgesamt 6 Stunden belichtet, bin aber vom Ergebnis nicht zufrieden. Da ist also noch einiges an Arbeit zu investieren. Vielleicht setze ich nochmal 6 Stunden Belichtung dran und bearbeite das Ganze mal neu.

  • Hallo Nils,
    ich halte es für ausgeschlossen, das Hubbles Deep Field oder gar das Ultra Deep Field mit Amateurmitteln auch nur ansatzweise nachzumachen.
    Es gibt aber genug Galaxienfelder in unserer Nähe, die für uns sehr wohl erreichbar sind. Für mich sind diese meine Deep Fields.
    Hier habe ich mal ein paar Beispiele zusammengestellt:
    http://www.gwaquarius.de/ngc80gru.htm
    http://www.gwaquarius.de/abell426.htm
    http://www.gwaquarius.de/abell1656.htm
    http://www.gwaquarius.de/abell2151.htm
    http://www.gwaquarius.de/abell2218.htm
    Natürlich ist mir klar, dass diese Ergebnissen nicht mit den Hubble-Aufnahmen vergleichbar sind. Sich aber nicht lösbare Aufgaben zu stellen, halte ich für sinnlos.
    Immerhin zeigt der letzte Link einen Galaxienhaufen in über 2 Mrd Lj Entfernung.

  • Die Frage von Nils fand ich auch sehr interessant - gut, dass sie gestellt wurde.


    (==>)Gerald: Das sind schon ziemlich beeindruckende Galaxienfelder, die Du da abgelichtet hast! Toll, was man alles selbst anstellen kann, wenn man sich damit beschäftigt.

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