Jupiter 27.12.

    Hallo,
    unerwartet hat es sich gestern Abend dann doch aufgeklart - aber doch nicht so ganz überraschend, denn ich habe mein 10" SC in der Kiste draußen auskühlen lassen. Zwischen 21.00 und 23.00 Uhr konnte ich dann beobachten und aufnehmen, bei stark wechselndem Seeing. Es gab jedoch auch allerdings sehr kurze ruhige Phasen.
    Endlich Habe ich den Weißabgleich meiner Webcam in den Griff bekommen: Ich Ahnungsloser habe immer nur auf die einstellbare Rot-Blau-Relation geachtet, jetzt habe ich das dem grünen Histogramm angepasst.


    Das Resultat finde ich zumindest farblich OK. Ich habe die Filme bisher nur bei Regista (der 3. letzte Buchstabe der Tastatur klemmt) laufen lassen und das Histogramm gestretcht, dass man Io auf der Höhe des GRF rechts außen erahnen kann.
    Mal sehen, wie die etwas dunkleren Aufnahmen aussehen, bei denen ich gerne mehr Strukturen herausarbeiten möchte.


    10"SC ACF mit TouCam 10 fps, f/17,5, 400 von 1250 Frames mit Regista gestackt und geschärft.
    Viele Grüße und CS
    Martin

    Hi Martin,


    eine wirklich gelungene Aufnahme! Schön dezent bearbeitet, auch von den Farben her gefällt mir dein Bild sehr gut.
    Auch das Oval BA kann man gut erkennen. Glückwunsch!
    Mit dem Weißabgleich meiner Kamera muss ich mich auch noch beschäftigen. Ich war gestern auch draußen, von 21.30 Uhr bis 22.00 Uhr waren hier teilweise sehr ruhige Phasen, was das Seeing betrifft. Habe in dieser Zeit fünf Streams erstellen können.
    Danach war leider Schluss, denn ich hatte mit dem Seeing zu kämpfen. Aber auf den ersten Blick schauen die Videos, die ich vorher noch gemacht habe, vielversprechend aus. Dann werde ich mich mal so langsam an die Bearbeitung machen.
    Vielleicht war das der letzte Jupiter in diesem Jahr, denn die Wetteraussichten sind nicht gerade optimal!


    Herzliche Grüße, CS, Uwe

    Danke für die netten Rückmeldungen, Jan und Uwe!


    Ich dachte mir auch schon, dass du, Uwe, dir die Chance gestern nicht entgehen lässt. Hier zogen allerdings auch immer wieder Wolken zwischendurch herüber.
    Ich ärgere mich gerade, dass ich am 13.12. die Farben bei der Aufnahme so verbockt habe, denn die Details kommen da besser raus als hier, ich muss schon ganz schön mit der Dering- und Denoise-Funktion arbeiten, um die Zwiebelringe zu übertünchen.
    Trotzdem noch ein Versuch eines schärferen Bildes, mit 1/100 sek. statt mit der 1/50 sek. und mehr Gain aufgenommen. Die Farben sind dann auch etwas anders, der Film ist auch ein wenig verrauscht. Dieser Jupiter ist etwas größer (beide Bilder nicht skaliert) als der erste, weil ich, etwas unprofessionell, mein Zenitprisma zur Brennweitenverlängerung verwendet habe.



    Und zum Abschluss noch ein Jupiter mit 2500mm, Io und Europa sind zu sehen.



    Viele Grüße und CS
    Martin

    Hallo Martin,


    sehr schöne Aufnahme, gratuliere! Vielleicht ein klein wenig blass um die Nase, der gute Jupiter. Die letzte Aufnahme mit kleinerer Brennweite gefällt mir am besten, da der Jupiter einfach etwas farbenfroher und knackiger ist. Wirklich beneidenswert - ich habe schon fast ein Vierteljahr praktisch Vollbedeckung. Die ganze Jupitersaison dieses Jahr fällt bei mir flach. Ganz schlechtes Jahr...


    Grüße
    Christian

    Schönen guten Tag Martin,
    sind absolut gelungene Aufnahmen. Mir persönlich ist es etwas zu "weich", was aber absolute Geschmackssache ist. Sehr schöne Details, eventuell könnte man noch etwas an den Reglern ziehen, gerade bei Kontrast und Sättigung?


    Ansonsten Top! Gefällt mir.


    Liebe Grüße und ich wünsche dir stets sternklare Nächte
    - Nico.

    Hallo Martin,


    dein Jupiter ist für mich etwas irritierend[;)]. Einerseits sind schon einige Details zu sehen,
    andererseites wirken gerade die hellen Flächen wie ein Wattebausch. Da du ja auch über eine
    andere Kamera nachdenkst (sehr zu empfehlen) und wenn du die Planetenfilmerei in Zukunft energischer
    betreiben willst würde ich dir wie Hartwig eine gute s/w Kamera mit Filtern empfehlen. Das Geld
    wäre einmal gut investiert besser angelegt als mehrmals halbherzig für zweitklassige Lösungen. Dein
    Teleskop ermöglichst auch noch ganz andere Bilder als diese. Du siehst ja u.a. auch zu meinem letzten
    Jupiter den Schärfeunterschied zu einer sogar kleineren Optik. Die Bildbearbeitung ist natürlich
    auch ein entscheidender Faktor für gute Bilder und ein Feld mit sehr viel Möglichkeiten. Um sich da
    reinzuarbeiten gibt es ja u.a. dieses und andere Foren.


    Beste Grüße, Thomas.

    Hallo Martin,


    von der Auflösung und vom Weißabgleich her nicht übel, aber das erste Bild sieht zumindest bei mir auf dem Monitor hauptsächlich in der Mitte der Jupiterscheibe und "rechts" neben dem GRF äußerst hell und fast "ausgebrannt" aus. Nicht böse gemeint. Die Frage ist, ob das an der Kalibrierung meines Monitors liegt oder daran, dass die Bilder zu hell geraten sind. Wie sehen denn die Histogramme aus? Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Bilder besser aussehen, wenn man das Histogramm bei "Registax" im hellen Bereich nicht voll auf Anschlag "stretcht". Wie gesagt, es mag an der Kalibrierung meines Monitor liegen.


    Nachtrag: Ich habe gerade erst Thomas' Beitrag gelesen (einen weiter oben). Der spricht eher dafür, dass mein Monitor OK ist. Martin, versuch es doch einmal mit etwas weniger "stretchen" beim Histogramm in Registax und statt dessen über die Funktion "Gamma" durch grafische Einstellung der Kurve noch etwas herauszuholen.


    Grüße
    Karl

    Hallo,
    ich muss erstmal wieder feststellen, wie hilfsbereit und geduldig ihr alle seid!
    -> Christian und Nico: Euer Wunsch ist mir ein Befehl. Hier also der Größte von oben etwas weniger anämisch auf 75% skaliert:

    Christian, für dich (und das Forum) ist es natürlich schade, dass die eigentlich so günstige Jupiteropposition quasi "ins Wasser" gefallen ist. Ich wollte mit meinem "neuen" Rohr auch oft was erzwingen, wo nichts ging.
    Dass ich schon fast über die Grenze geschärft habe, sieht man besonders beim Großen Bild in der Mitte an den kleinen Artefakten, dafür habe ich an den Rändern die Denoise- und Denring-Funktion hochdrehen müssen, um die berühmten Zwiebelringe zu eliminieren, deswegen der flaue oder euphemistisch gesagt "weiche" Eindruck.
    -> Karl und Thomas, ihr habt natürlich recht, dass die Jupiter mit den Monden zu hell sind. Die habe ich sichtbar machen wollen.
    Das große Bild sollte schon dunkler werden, da ich mit auf den Planeten konzentrieren wollte. Es ist mit 1/100 sek und mehr Gain aufgenommen, da habe ich das Histogramm auch gestrecht, was nicht unbedingt von Vorteil ist. Ich denke, ihr findet den neuen kleineren Versuch auch besser. Wenn ich Zeit habe, gehe ich die Filme noch mal durch und bearbeite sie ohne Rücksicht auf Monde etwas dunkler, wenn da noch was geht, melde ich mich.
    Mit einer neuen Kamera bin ich hin und her gerissen, der "richtige" Einstieg mit Filtern erscheint mir für die wenigen Nächte kostspielig, besonders im Vergleich zu der wirklich günstigen i-Nova. Die 10 fps der Webcam nerven allerdings schon...
    Viele Grüße und CS (besonders für Christian)
    Martin

    Hallo Martin,


    zum Helfen sind wir im Forum ja da[;)]. Du solltest in deine Kalkulation für eine Kamera noch etwas anderes
    mit einbeziehen. Da ist zum einen die Empfindlichkeit des Kamerachips, die möglichst kurze Belichtungszeiten
    und das "Einfrieren" des Seeings ermöglicht. Dann ist die Pixelgröße entscheidend für den Abbildungsmaßstab.
    Der ICX618 hat Pixel von 5,6µm. Meine ASI hat eine Pixelgröße von nur 3,75µm. Damit brauche ich nur 2/3 der
    Brennweite für ein gleich großes Bild wie mit dem 618er. Und schließlich ist auch die max. Übertragungsrate
    der Kamera entscheidend für möglichst viele Bilder in kurzer Zeit. Da steht bei der IMG0H max. 56fps. Ich
    konnte vorgestern mit 100fps aufnehmen. Das kann in der Summe den entscheidenden Vorteil bei unserem Wetter
    bringen.


    Beste Grüße, Thomas.

    Hallo,
    ich wünsche euch allen einen guten Rutsch und dass 2013 eure astronomischen und sonstigen Wünsche wahr werden.
    Ich habe nochmal mit der Schärfung von Jupiter Gas gegeben und das Ergebnis ist hier:



    Kleiner hätte er besser ausgesehen, aber so kann man evtl. Artefakte besser erkennen.
    Ist das zuviel der Schärfung? Wahrscheinlich ja, aber ich habe einfach mal versucht, alles herauszuholen.
    Ich habe den Eindruck, sowohl bei Fitswork (Wavelets) als auch bei Registax sind auch die kleinsten Schärfungsregler immer noch zu grob. Wie schafft Ihr es, die ganz feinen Details herauszukitzeln?
    Viele Grüße und CS
    Martin

    Hallo Martin,
    da hat sich das "Gasgeben" bei der Bildbearbeitung schärfungsmäßig m.E. absolut gelohnt. Ist schon wesentlich detailreicher geworden. Das Problem mit der Unschärfe allgemein kann mehrere Ursachen haben; Seeing, Framerate und Belichtungszeit?! Aber da kennst du dich ja aus.
    Ein Rätsel bleibt es auch mir immer wieder, den Jupiterrand einigermaßen realistisch abzubilden. Das hab ich auch noch nicht so richtig geschafft.
    Ich wünsche dir viele schöne Aufnahmen für 2013 und natürlich darüber hinaus!
    Liebe Grüße, Uwe

    Hallo Martin,


    meines Erachtens hast Du bereits das moegliche raugekitzelt. Was ich aber noch sehe sind sehr unterschiedlich grosse Farbkanaele. Hab es gerade selber mit Giotto zu richten probiert (Bearbeiten/RGB in Lage und Groesse korrigieren...) und war ueberrascht, wie sehr ich Blau und Rot 'aufblasen' muss [;)] ... es klappt jedoch fast perfekt.


    Gruesse
    Jan

    Hallo und sorry,
    dass ich nochmal mit diesem allenfalls mittelmäßigem Bild nerve.
    Ich habe an den freien Tagen mich nochmal eingehend mit der Schärfungsroutine beschäftigt und auch noch den Deconvolution-Filter bei Fitswork dazu genommen und dann das Ganze auf 75% skaliert.



    Es geht also doch noch was, wobei das Bild ja dann nicht mehr nach meinem Geschmack ästhetisch aussieht.
    Jan, danke für den Hinweis mit den Farben, ich arbeite leider nicht mit Giotto, habe mich aber jetzt um ausgeglichene Farbhistogrammkurven bei Registax bemüht.
    Viele Grüße und CS
    Martin

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