Darstellung einer Oppositionsschleife/echtes Foto

  • Ich habe neulich im Technikforum über meine ersten Versuche im Remote Observing geschrieben.


    Nach einiger erfolgreicher Astrometrie will ich auch mal ab und zu "Pretty Pictures" machen, aber nicht im Sinne von bunten Aufnahmen, sondern im Sinne der Erläuterung von Phänomenen durch "echte" Aufnahmen.


    Der erste Versuch ist die Darstellung einer Oppositionsschleife. Nun kann man die nur an den Polen komplett belichten (sofern es klar ist). Ansonsten kommt immer der Tag dazwischen.


    Also habe ich mit einem 37cm/f14 von SSON drei Nächte nacheinander zwei Kleinplaneten aufgenomen (auch um einen Test einer Lichtkurve zu machen), aber auch mit dem Ziel einer Oppositionsschleife.


    Mit Astrometrica kann man prima bis zu 25 Bildern Track and Stack wirklich sterngenau zentrieren. Das habe ich für jeden der drei Tage gemacht.


    Anschließend habe ich die drei FITS nochmals mit Astrometrica zentriert. Daraus seht ihr hier einen Ausschnitt.


    Die kleineren Spuren von (3382) Cassidy (ca. 15.8 mag) stehen nun auf dem Bild links neben der langen Spur von (1264) Letaba (ca. 14.7 mag). Letzterer ist aber nicht in der Oppositionsschleife.


    Man erkennt sofort, das "da was nicht stimmen kann". Es ist ja gar keine richtige Schleife, sondern drei versetzte Spuren (auch wenn man sich eine Schleife dazu denkt). Nimmt man nun ein Ephemeridenprogramm zur Hand (welches auch die topozentrischen Koordinaten eines Beobachtungsortes berücksichtig), erkennt man, daß der Asteroid sich wirklich so bewegt - der Grund ist die tägliche Paralaxe durch die Erddrehung.


    Leider habe ich kein Ephemeridenprogramm gefunden, daß die Spur eines Kleinplaneten in einem festen Zeitraum simulieren kann.


    Die Aufnahmen sind 16x, 15x und 13x60sec, also in der Summe 44 Minuten belichtet. Die Grenzgröße der Sterne sollte daher wohl 19-20 Mag betragen. Obwohl der langsamere Kleinplanet schwächer als der schnellere ist, produziert er natürlich die "hellere" Spur, da die Einzelaufnahmen zu einer Spur verschmieren und die Photonen sich so addieren können.


  • Hallo!


    Das finde ich "faszinierend", um Mr Spocks Ausdrucksweise zu zitieren.


    Ich arbeite in Crailsheim am Gymnasium und mache gerne astronomische Projekte. Dein Ansatz, "der Erläuterung von Phänomenen durch "echte" Aufnahmen" ist eine ziemlich exakte Umschreibung dessen, was ich für Astronomieunterricht erreichen will.


    Ich habe mir, einem Vorschlag von der hier ja gut bekannten Caro folgend, für diesen Dezember ein vorsichtigeres Projekt vorgenommen, nämlich die Verfolgung Von Ceres, Vesta und Jupiter:


    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=142425


    Meine dahinter liegende Frage ist, ob es mit Schulmitteln gelingen kann, Abstände zu Himmelskörpern zu bestimmen. Wenn es ab und an mal dunkle und klare Stellen am Himmel geben würde :( :( :-(, könnte man aus einfachen Bildern den Abstand zu den dreien in Einheiten der AE bestimmen.


    Nun kommst du mit Parallaxe, und da taucht in meinem Kopf die Frage auf, ob man aus deinem Bild sogar absolut rausrechnen kann, wie weit dein Cassidy weg ist, man weiß ja, wieviel man wegen der Erddrehung durchs Universum eiert. Caro hat mich deshalb auf Dein Bild aufmerksam gemacht und sagt, nicht einfach, aber auch nicht ausgeschlossen.


    Jedenfalls haben mir Lothar Kurtze und Caro ein Programm empfohlen, welches von Matthias Busch vertrieben wird und EasySky heißt. Damit kann man Dein Bild abgleichen, siehe hier:


    http://imageshack.us/photo/my-…/59/cassidyundletaba.jpg/


    Ich kann Dir auch, falls Du willst, ein JPG schicken nur vom relevanten Himmelsausschnitt ohne dein Bild in größer und dann besser lesbar nach EasySky ohne Vergleich mit Deinem Bild. Ob im Detail die Schlangenlinie ganz exakt passt, ist vielleicht auf den ersten Blick nicht sicher, du kannst ja selber dann danach sehen.


    Wenns ums Phänomen geht, dann ist das doch auf jeden Fall schonmal eine wirklich schöne Sache!!


    Ich würde eigentlich gern Dein Bild an meine Schüler weitergeben, und wenn Caro bereit wäre, Ihren kostbaren Kopf und ihre kostbare Zeit zu investieren, ob man da Zahlen, sogar für Schüler verstehbare Zahlen vielleicht herausbekommt, wäre das wirklich spannend für meinen Unterricht.


    Ist das in Ordnung? Wir können ja übers Forum so schön Kontakt halten und uns gegenseitig austauschen?


    Jedenfalls schonmal Dank fürs Einstellen des wirklich "faszinierende" Bildes!


    Matthias

  • Wenn die Aufnahmen zur gleichen Zeit an verschiedenen Tagen enstanden sind, müßte der Beobachtungspunkt doch der selbe sein und eine Parallaxe durch die Erddrehung auschließen - außer natürlich im Bereich der Dauer der Aufnahme sprich der Richtung die der 'Strich' macht. Die eigentlich Parallaxe wird doch eher daher kommen, das die Erde sich um die Sonne bewegt oder?

  • Genau das habe ich auch gedacht, als Caro mir das Bild gezeigt hat. Dann hat sie aber darauf beharrt und gesagt, das ist die tägliche Rotation. Wenn man mit EasySky nur jeden Tag einen Punkt setzt, bekommt man eine ganz harmlose Folge von Punkten. In dem geposteten Bild habe ich alle 30min einen Punkt gesetzt. Dann sieht man die Schlange: das ist die Erdrotation :)


    jjk schreibt, er hat pro Nacht 25 Bilder gemacht: Welchen Zeitraum stecken die ab?


    Grüße!


    Matthias

  • Eigentlich 16 Bilder, nicht 25 Bilder je Nacht. Am 5.12.2012 war ein Bild unscharf, am 6.12.2012 waren alle Bilder scharf und am 7.12.2012 war auf 3 Bildern nichts zu sehen, daher die ungleichmäßigen Zahlen.


    Der Job an Mt. Lemmon hieß: Mache alle 30 Minuten ein Bild a 60s in dieser Nacht von dem Objekt und halte 30 Minuten Abstand dazwischen, also deckt der Zeitraum etwa 8 Stunden ab. So einfach hätte man das am eigenen Fernrohr natürlich nicht :)


    Interessant ist, daß viele Astroprogramme die tägliche Erdrotation offenbar unter den Tisch fallen lassen, wenn sie die Bahn darstellen. Skyafari Pro macht es besonders seltsam. Man kann sich eine Spur anzeigen lassen, die ist "gerade". Läßt man dann den KP da längs wandern per Zeitraffer, eiert der um die Spur herum.


    Am genauesten sieht man es beim MPC, wenn man sich eine Stundenephemeride mit Stationscode ausgeben läßt. Dann kann man die Koordinaten in eine Excel Tabelle laden udn schnell mal eine Grafik erstellen. Sehr eierige Bahn.


    Den Effekt sieht man antürlich am deutlichsten bei KPs nit niedriger Bahneigung genau in der Schleife.


    Ich glaube sogar fast, daß diese Art der Darstellung mit die erste Ihrer Art sein dürfte. Ich habe schon mal Oppositionsschleifen gesehen, aber das war jeden Tag nur 1 Bild gemacht worden.

  • Hallo zusammen,


    ob die Haken, die ein Asteroid schlägt von der Erdrotation abhängen, kann man ausrechnen, wenn man den Abstand des Asteroiden von der Erde und den Erddurchmesser kennt. Der Asteroid Cassidy (3382) war am 06.12.2012 genau 1.2 AE = 180 Millionen Kilometer von der Erde entfernt. Die Basis, von der aus wir schauen, verschiebt sich während einer halben Erdumdrehung um den Erddurchmesser, also um maximal 12760 km. Aus diesen Werten kann man berechnen, dass der Asteroid infolge der Erddrehung um höchstens 14,6 Winkelsekunden gegenüber dem praktisch unendlich entfernten Hintergrund "wackeln" kann. Weicht er um einen größeren Betrag ab, hat das andere Gründe.
    Die Bewegung der Erde um die Sonne macht auch nicht solche Schlangenlinien. Sie ist nur für einen einzigen großen "Wackler" verantwortlich, nämich für die Oppositionsschleife an sich.


    Grüße


    Kurt

  • Hallo maul-wurf,
    danke für die Berechnung. Genau diese Abweichung zeigt das Bild. Das "Wackeln" durch die Erdrotation steht ja nicht alleine, sondern wird der Oppositionsschleife überlagert.
    Vergiß nicht den Maßstab des Bildes, es ist mit 5,1 m Brennweite aufgenommen. Eine Spur ist ca. 20" lang.
    Zentralkoordinaten der mittleren Spur sind 01:36:57.9/+18:38:44 RA/DEC (2000).
    Legt mn eine grobe Ausgleichslinie durch die Mitte der Einzelspuren, dann ist die Differenz dazu dein ausgerechneter Betrag.

  • Guten Abend,


    Verstehe ich das richtig: Ist die Mitte der Spur etwa Mitternacht Ortszeit? Da guckt man ja dann genau in Richtung Cassidy, weil der in Opp dann Mitternacht kulminiert? Und der Anfang der Spur 4 Stunden vorher und das Ende der Spur etwa 4 Stunden danach?


    Wo auf diesem netten Planeten ist das Remote Observatorium, dass Du genutzt hast? Mein Bild ist übrigens für Crailsheim gerechnet, mir geht gerade auf, dass das ein nicht unwichtiger Fehler sein könnte.


    Jedenfalls haben Caro und Lothar ganz hartnäckig darauf hingewiesen, dass es wichtig ist bei Brocken, die eigene Position auf der Erde zu berücksichtigen. EasySky holt sich zu Kleinplaneten die aktuellen Bahndaten vom Minor Planet Center, das ist natürlich schick.


    Grüße!


    Matthias

  • Mein remote stand in USA West. Wo genau, weiß ich gar nicht. Mußte ich erstmal bei


    http://www.sierrastars.com/ nachschauen:


    The Rigel Telescope is a 0.37-meter (14.5-inch) Classical Cassegrain housed in the Winer Observatory roughly 50 miles southeast of Tucson and 3 miles east of the town of Sonoita (pop. ~1500).
    Site Data
    Latitude: 31° 39' 56.08" North
    North Longitude: 110° 36' 06.42" West
    Altitude: 1515.7 meters (4973 feet)
    MPC Observatory Code: 857


    Hier noch die Karte aus dem Ciel Programm (auch 30 Minuten Abstandspunkte):


  • Hallo zusammen!


    Ich habe mal die Bahnkurven der beiden mit den richtigen Koordinaten auf der Erde versehen von EasySky rechnen lassen und habe als Zeit UTC-7Stunden eingegeben.


    http://julian-goeltz.de/bilder.php?id=42


    Dann sieht die echte Aufnahme von Letaba so aus, als ob abends nach Eintritt der Dunkelheit angefangen wurden zu belichten, und zwar vom Datum des Teleskopstandortes her noch am 5.12., nicht wie angegeben in jjk´s Legende am 6.12. und dann bis nach Mitternacht weitergemacht wurde, also dann in den 6.12. hinein.


    Verstehe ich das richtig und sind so auch die Daten an der Spur von Cassidy zu verstehen? Wegen der Auswertung interessiert mich immer noch, wann in Ortszeit angefangen wurde zu fotografieren und wann das Ende war für die drei Spuren von Cassidy?


    Wie Du siehst, habe ich, um reden und vergleichen zu können, Dein Bild auf der HP unserer Astro-AG zugänglich gemacht. Caro hat nicht gesagt, dass Sie so eine Aufnahme schon woanders gesehen hat und Caro sieht viiieeeeel, denke ich. Also ist die Aufnahme wirklich etwas besonderes und ich möchte mit dem Bild nichts machen, was Dir nicht Recht ist. Ich kann das Bild dort wieder herausnehmen, wenn Dir das lieber ist.


    Herzliche Grüße!


    Matthias

  • Hallo Matthias, verlink meinen Namen noch mit dem Foren-News Beitrag hier, dann kannst Du es dort veröffentlichen, so wie es jetzt ist (als Screencopy).
    Deine Zeitermittlung ist korrekt, die Letaba Spur zeigt die richtigen Zeiten an. Ich habe es als 5.12. notiert, weil die Aufnahme so gespeichert wurde. Es müßte eigentlich richtig heißten 4./5. etc.
    Aber schön, daß ich hier offenbar Neuland betreten habe.

  • Danke für Deine Nachricht!


    Ich habe auf der Startseite unserer HP eine Nachricht geschaltet, die auf den Astrotreff hinweist. Um die Bildunterschrift zum Screenshot mit einem direkten Link zu verzieren, muss ich den ehemaligen Schüler (Julian Göltz) kontaktieren. Ich werde das tun, dauert nicht astronomisch lang ;)


    Ich werde erstmal eine Auswertung an Hand der Spur in EasySky versuchen um das Prinzip zu testen, das mir durch den Kopf geht. Auch das kann einen Moment dauern. Ich melde mich dann wieder!


    OK?


    Matthias

  • Mir ist noch klar geworden, dass jjk einen sehr geschickten Zeitpunkt für seine Aufnahmen gewählt hat: an den Enden der Schlaufe steht der Asteroid scheinbar still vorm Fixsternhintergrund, dann sieht man nur noch das Gewackel durch die Erdrotation, seht Ihr hier, die Bewegung senkrecht zum Gewackel stört ja nicht:


    http://julian-goeltz.de/bilder.php?id=43


    Deswegen bekommt man aus der Abweichung von den Spurmitten anscheinend gute Werte heraus, ich muss aber noch hinter Euch herrechnen und schaffe das erst am WE.


    Grüße!


    Matthias

  • Hallo zusammen nochmal!


    Ich habe den Bleistift gezückt:


    - Erdradius 6370km; dann 31,67° nördliche Breite => mit cos reduziert sich der Radius des Kreises, auf dem das Fernrohr eiert auf R=5420km.


    - <b>Falls</b> man von der Verbindungslinie der beiden äußersten Punkte auf der Kreisbahn senkrecht zu Cassidy sehen würde, müsste gelten: tan(phi/2)=R/g worin Phi der Parallaxewinkel ist und g der Abstand zu Cassidy.


    - Ich habe am äußersten Umkehrpunkt der von EasySky simulierten Bahn die doppelte Amplitude der "Sinusschwingung" ausgemessen. Ich habe zwischen 2 Sternen nahebei EasySky ausmessen lassen, wieviel Bogenminuten die entfernt sind. Dann habe ich auf Papier beide Größen in cm ausgemessen und komme auf einen Parallaxewinkel Phi=6,3´´=0,00175°, das ist signifikant weniger als die 14,6´´ Maximalwackeln, die Maul-wurf ausgerechnet hat. Ich denke eigentlich, dass eine Auswertung von jjk´s Bild auch weniger Parallaxe bringen wird als die 14,6´´ Maximalwackeln. Es würden mich Details der Rechnung / Auswertung interessieren, die JJk zu der Aussage:


    "Legt mn eine grobe Ausgleichslinie durch die Mitte der Einzelspuren, dann ist die Differenz dazu dein ausgerechneter Betrag."


    brachten.


    - Konsequenterweise bringt umstellen nach g der Formel oben einen deutlich zu großen Abstand für g heraus: 355Millkm entsprechend über 2AE.


    Ich fürchte, Caro hatte recht: wenn man das genau auswerten will, muss man die genaue Geometrie berücksichtigen und die ganze Geschichte wird komplizierter, als ich bisher rechne.


    Was denkt Ihr?


    Matthias

  • Hallo Matthias,


    mir ging es bei meiner Berechnung nur darum, die Größenordnung der Schwankungsamplitude zu berechnen. Um eine obere Schranke zu erhalten habe ich als Basis den Erddurchmesser genommen. Der Ort des Beobachters kann sich um maximal den Erddurchmesser verschieben. Dieses Maximum tritt dann auf, wenn die Bahn des Asteroiden senkrecht zur Drehrichtung der Erde verläuft (also parallel zur Erdachse), der Beobachter am Äquator sitzt und dieser seine Messung beim Auf- und Untergang des Asteroiden durchführt.
    In CalSky habe ich gefunden, dass der Abstand des Asteroiden zur Erde 1,2 AE = 180 Millionen Kilometer betrug. Der Gesamtausschlag des Himmelskörpers ist dann gleich dem Winkel, unter dem der Erdurchmesser vom Asteroiden aus erscheint. Mit einem Erdradius R = 6370 km und dem Abstand E = 180 * 10^6 km ergibt sich für den Winkel Alpha:


    Alpha = 2 * arctan(R/E)


    So erhalte ich den Wert von 14,6 Winkelsekunden. Bei uns war erstens der Beobachter nicht am Äquator und zweitens beobachtete er nicht den Auf- und Untergang. Welche Basisverschiebung sich daraus ergibt, ist einfache Geometrie. Wenn noch berücksichtigt wird, dass die Asteroidenbahn nicht parallel zur Erdachse (also in Nord-Südrichtung) verläuft, dann schwingt der Asteroid schief zu seiner Bahn. Auch das kann geometrisch berücksichtigt werden. Insgesamt ist damit der tatsächliche Abstand der Einhüllenden der Bahnkurve (die Kurven durch die links- und rechtsseitigen Extrema der Bahnkurve) um einiges kleiner, als die von mir angegebene obere Schranke.
    Der von Dir ermittelte Wert ist aus meiner sicht richtig.


    Grüße


    Kurt

  • Hallo Kurt!


    Genau! Deine Formel ist ja genau meine Formel auch, nur auf beide Seiten den arctan losgeschickt. Ich rechne weniger Parallaxe aus, weil ich manche Korrekturen, die Du listest, berücksichtige, aber nicht alle. Wenn ich aus bekannter Entfernung zu Cassidy mit dem kleineren Radius 5420km die Parallaxe ausrechne, lande ich bei 12,7´´. Das ist logischerweise weniger als Dein Maximalwert, aber immer noch wesentlich mehr als der Wert, den ich aus der Animation ermittele nach EasySky.


    Dies kann nicht daran liegen, dass nicht die halbe Nacht von jjk fotografiert wurde, denn ich lese ja aus der Animation ab, die eine schöne ganze Schwingung mit genau einem Tag Periode zeigt.


    Der eigentliche Grund ist vermutlich die Neigung des Kreises, auf dem das Teleskop wandert, gegen die Bahnebene von Cassidy, wenn ich Dich richtig verstehe? Kann man das einfach noch einrechnen? So dass ich und am Ende auch noch meine Schüler Grundkurs Astronomie das verstehen? Ich fände es legitim, einen Wert für die Neigung dieser Ebenen gegeneinander zu recherchieren und vorauszusetzen.


    Jedenfalls danke für Deine Antwort!


    Matthias

  • Also, schriftlich zentral geprüftes Abifach Astronomie gibt es hier in Ba-Wü nicht, und wenn es das geben würde und wenn ich die Aufgaben schreiben würde, dann könnte es mich diesen Job auch gleich wieder kosten, wenn ich hier über meine Aufgabenideen posten würde ;)


    Astronomie als zweistündigen Kurs mache ich gerade und habe gerade erklärt, was eine Oppositionsschleife ist und die Schüler sind nunmehr knapp davor, hierzu etwas rechnen zu müssen. Aber leider gibt es noch ein Gap zwischen meiner zu einfachen Rechnung und den Messwerten.


    Wie hast Du das:


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Vergiß nicht den Maßstab des Bildes, es ist mit 5,1 m Brennweite aufgenommen. Eine Spur ist ca. 20" lang.
    Zentralkoordinaten der mittleren Spur sind 01:36:57.9/+18:38:44 RA/DEC (2000).
    Legt mn eine grobe Ausgleichslinie durch die Mitte der Einzelspuren, dann ist die Differenz dazu dein ausgerechneter Betrag.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    gemacht genau? Kannst Du Deinen Rechenweg scannen oder sonstwie posten?


    Grüße!


    Matthias

  • Da muß ich passen. Ich habe einfach auf dem Schirm mir die Schleife gedacht (Mittelwerte) und dann die Abweichungen der "Beulen" in Pixeln dazu mit dem Maßstab Bogensekunden/Pixeln verglichen und pi-mal-Daumen stimmte das. daher kommt die evtl. zu weit aus dem Fenster gelehnte Aussage.
    Aber Du findest schon sicher die Theorie zur Praxis (=Foto).

  • Hallo Matthias,


    jetzt muß ich einen Vorbehalt anmelden. Ich wollte mich bei CalSky vergewissern, was den Erdabstand anbelangt. Ich kann aber auf die Schnelle den von mir angegebenen Wert nicht mehr finden. Ich fand lediglich von zahlreichen Asteroiden die Oppositionsdaten(?), aber Cassidy war nicht dabei. Sobald ich Zeit habe, suche ich gründlicher. Ich möchte nicht ausschließen, dass ich einen Oppositionswert angegeben habe. Wenn das der Fall sein sollte, dann ist mein Entfernungswert mit Vorsicht zu genießen. Total daneben kann er aber nicht sein (wegen der Schleife), könnte aber die aufgetretenen Diskrepanzen erklären. Ich bemühe mich, von irgendwo her einen sicheren Wert zu bekommen. Sobald ich fündig werde, melde ich mich wieder.


    Grüße


    Kurt

  • Hallo Watthias,

    Du scheinst mit Deiner Rechnung gut zu liegen, denn gerade fand ich dieses:


    http://comets-asteroids.findth…-RD-potentially-hazardous


    Demnach beträgt der Abstand der größten Annäherung 2,2425 AU. Habe gerade keine Zeit, dem nachzugehen oder was genau damit gemeint ist. Jedenfalls sah ich wirklich den von mir genannten Wert bei CalSky. Ich werde mich schlau machen.


    Grüße


    Kurt

  • EasySky hat immer für die Tage anfang Dez von jjk´s Foto den Wert für die Distanz zur Erde angezeigt, den du auch verwendet hattest, mal 1,18 oder 1,19 je nach genauem Datum, da ist nicht das Gap,das ich schließen möchte.


    Der SMV-Server unserer Schule ist gerade flach und daher sind die Links dorthin, die ich hier gesetzt habe, leider halbtot, keine Bilder mehr. Ich hoffe, das läuft bald wieder, sagen mindestens die Schüler.


    Grüße!


    Matthias

  • Hallo Matthias,


    ich bin wieder beruhigt. Die 1,2 AE waren richtig. In CalSky kann man sich geozentrische Polarkoordinaten berechnen lassen. Das habe ich erst jetzt entdeckt und das ist viel einfacher, als meine bisherige Suchmethode.
    Falls mir eine schülergerechte Berechnungsmethode einfällt, melde ich mich. Ich habe da etwas im Hinterkopf, was noch etwas reifen muß.


    Grüße


    Kurt

  • Hallo Kurt,


    genau, der Abstand ist nicht das Problem.


    Für Schüler des zweiten Jahres der Kurstufe kann man übrigens Grundlagen der Vektorrechnung vorraussetzen bis hin zu Normalenvektor und Skalarprodukt, Vektorprodukt wird manchmal gemacht aber nicht immer.


    Ich werde, falls ich Zeit haben sollte die Tage, aus jjk´s versuchen, einen Parallaxewinkel noch etwas genauer als bisher geschehen bestimmen.


    Gut Ding braucht manchmal eben doch eine Weile, bis dann!


    Matthias

  • Hallo Kurt und alle anderen nochmal!


    Ich habe jjk´s Foto auf Papier ausgedruckt und seine Methode:


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich habe einfach auf dem Schirm mir die Schleife gedacht (Mittelwerte) und dann die Abweichungen der "Beulen" in Pixeln dazu mit dem Maßstab Bogensekunden/Pixeln verglichen und pi-mal-Daumen stimmte das.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    mit Bleistift und Geodreieck umgesetzt: Volle Schlangenlinie frei Hand ergänzt und Länge einer doppelten "Beule" = doppelte Amplitude vom "Sinus" ausgemessen in cm. Dann habe ich mit EasySky den Abstand zwischen zwei Sternen im Bild ausgemessen und daraus ausgerechnet, wieviel cm wieviel Bogensekunden sind.


    Dann bekomme ich ca. 10´´ heraus.


    Hmmmmmmm....


    Das ist mehr als in EasySky angezeigt wird, wenig weniger als mein grober Überschlag hergab.


    Das macht mich jetzt nicht wirklich schlauer.


    Hmmmmmm....


    Kurt, hast Du noch was rausbekommen?


    Jedenfalls herzliche Weihnachtsgrüße schonmal!


    Matthias

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