Fragen zu Openfringe

  • Hallo an die Openfringe Spezialisten, mit der Bitte um ein paar Tipps.


    Wie in meinem Beitrag http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=125201 beschrieben, habe ich mit dem selbstgebauten Bath I-Meter nun ein paar Tests mit diversen Spiegeln gemacht.


    Die Motivation ein I-Meter zu bauen, kam nach dem Selbstschliff eines 16 Zöllers, bei dem ich mir einen leichten Asti eingefangen habe und zu spät bemerkte.
    Da es erst mein zweiter Selbstschliff war, ist das sicher auch meiner Unerfahrenheit zu zu schreiben.
    Glücklicherweise lässt er sich mit einer „Spannzange“ gut herausdrücken, (http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=101024)


    Einen 12 Zoll Rohling will ich nun mit dem I-Meter beim Parabolisieren prüfen..
    Vorher will ich aber OF verstehen lernen.


    So nun genug der Vorrede:


    Der Prüfling hat folgende Werte: 403 mm im Durchmesser und 25 mm Dicke. ROC 3585 mm.
    Als Laser diente ein grüner mit 532nm.


    Ausgewertet habe ich mit der Version 12.3 von Openfringe.


    Vorgegangen bin ich so, wie es Andreas (andi1234)und andere beschrieben haben.
    Zuerst bei 0 Grad –Stellung 35 I-Gramme fotografiert.
    Diese wurden dann mit der FFT Analyse durchgerechnet. Die Zahl der unwrapped errors lag zwischen 129 bis max. 600. Darüberliegende habe ich verworfen.


    Die jeweiligen Zernike – und Wavefront-Files habe ich gespeichert.
    Danach habe ich über alle Zernike files den Average ermitteln lassen und diesen wiederum gespei-chert. Den WFT Average habe ich noch mit 0.06 Low Pass und 10.256 terms Zernicke gesmoothed.


    Dann habe ich den Spiegel im Uhrzeigersinn um 90 Grad gedreht, 42 I-Gramme fotografiert.
    Vor dem Durchnudeln mit OF, die Bilder um 90 Grad zurückgedreht.
    Sonst gleiches Verfahren, wie oben.


    Am Ende beide Averages sowohl auf Basis Zernike und WFT gesamt gemittelt.


    Hier sollten ja nun die Fehler, die durch den Teststand indiziert sind herausgerechnet worden sein.


    Was mich nun erstaunt ist, dass der Unterschied der Auswertung über Zernike so drastisch von der mittels wave-front abweicht, Dies ist sowohl bei der 0 Grad Stellung, als auch bei de 90 Grad-Stellung der Fall. Zwischen diesen beiden Messungen lagen mehrere Tage. Der Spiegel blieb zwischen den Sessions nicht auf dem Teststand, sondern wurde neu auf den Teststand gestellt und das Bath neu jus-tiert.


    Wenn der Spiegel so wäre, hätte ich sicher keinen Spaß daran.
    Hier nun einige Reports aus OF





    Reports Average Zernike 0 Grad





    Report Average 0 Grad wft.





    Reports Average Zernike 90 Grad





    Report Average 90 Grad wft.


    Leider bekomme ich keine Views des gesamt gemittelten Spiegels hin.
    Es wird zwar mit der Funktion „Save view as image“ ein File gespeichert, dieser ist aber 0 KB groß.


    Hoffe, die geposteten Auswertungen reichen und bin um jeden Tipp dankbar.
    Stelle bei Bedarf gerne weitere ein.


    Grüße und klare Nächte

  • Hallo


    die "Zernikeauswertung" also das mit den punkten, scheitert meist wegen schlechter Markierung am Rand, da müssen viele Punkte bis zum Spiegelrand von Hand nachgesetzt werden, auch die Markierung des Spiegelrandes "Elypse" hat viel Einfluß.
    Versuche mal die Zernikes noch einmal zu laden und Randpunkte nachzusetzen, das Preogramm spinnt sich sonst gerade am Rand etwas zusammen


    Gruß Frank

  • Hallo,
    vielleicht könnte es an folgendem liegen. Bei der wft-Auswertung ist zumindes bei mir immer Asti angeschaltet und bei der Zernike auswertung war es ausgeschaltet. Zwar ist auf deinen Bildern bei beiden Asti ausgeschaltet aber evtl rechnet er ja bei der FFT-Auswertung doch den asti mit rein. Müsstets du mal im Programm schauen.Denn wenn ich es richtig sehe ist der x-Asti mit 1,028 angegeben und der würde bei der FFT Auswertung diese krassen Unterschiede bewirken.
    Ich hatte mal ein ähnliches Problem die Zernikeauswertung war Top und die Auswertung FFT war mit Asti. Hat ein Stück gedauert bis ich es gefunden hatte.


    Als Ergänzung zu deinen vielen Bildern pro Grad-Stellung Ich empfehle auch die Lage der I-Gramme noch zu ändern Also sagen wir z.B. 0° 10-20 Bilder mit Lage des IGrammes bei 4-5Uhr und das gleiche nochmal mit Lage bei 7-8Uhr (ich meine damit die öffnung der fringes) "(" diese lage der Klammer als Öffnung des Fringes würde 3 Uhr sein. Ich hoffe es ist verständlich.


    Zum Thema Randmarkierung ich setze zwei Punkte und drücke edge and edge und schiebe dann den Kreis passen um den Spiegel ggf noch größer oder kleiner machen bis es passt.


    Viel Erfolg Andreas

  • Hi Sigi,


    35 Bilder pro Stellung ist zu viel. Mit 6 Bildern solltest du gut klar kommen. Wenn die Wiederholgenauigkeit stimmt, dann ist zwischen den einzelnen IGrammen eh kein großer Unterschied. Und so sollte es auch sein.


    Ich lasse die 90 Grad Bilder erstmal in OF durchnudeln, Mache dann das Average, und dann vom Average "rotate zernike". Rein rechnerisch sollte es aber zu deinem Vorgehen keinen Unterschied machen.


    Den krassen Unterschied zwischen einer WFT und einer Zernike Auswertung kann ich bestätigen. Da sich die Zernike-Auswertung auf jeden Fall mit meinem Focaults gedeckt hat, habe ich Zernikes gemacht.


    Du solltest auch nochmal eine Focault-Auswertung machen. Diese wird sich sicherlich auch viel eher deiner Zernike- als deiner WFT- Auswertung gleichen.


    Grüße,


    Harry

  • Hallo Beisammen,


    Harry, zur Anzahl der Bilder. Von 10 I-Gram Fotos sind immer so ca 3-5 Ausschuss dabei. Z.B. Luftschlieren oder eine Vibration hat die Streifen verzerrt. Die offensichtlich verwaschenen loesche ich gleich bei der Auswertung. Vom Rest mache ich eine FFT Auswertung und schreibe mir der ermittelten Strehl auf. In der Liste sieht man dann schnell die Ausreisser, wo eine Luftschliere die Messung versaut hat. Ich nehme dann pro Drehung 4-5 Aufnahmen fuer eine Analyse. Dabei sind immer I-Gramme mit Streifen Einstellungen bei 45 u. 135grad dabei um den Streifen Durchschlag zu unterdruecken.


    Clear Skies,
    Gert

  • Servus Gert,


    genau das meinte ich auch. Hab mich anscheinend nicht klar ausgedrückt. Eben daß 6 ordentliche Bilder in jeder Lage reichen sollten. Wieviele Brutto-Bilder man machen muß um 6 Netto zu bekommen hängt sicherlich von einigen Nebeneinflüssen ab. Als da wären, Luftunruhe und Vibration.
    Bei mir klappt das ausserordentlich gut. 8 Bilder schiessen und 6 gute bleiben über.


    Grüße,


    Harry

  • Hallo Frank, Andreas, Harry und Gert.


    Besten Dank für Eure Kommentare und sorry about, dass ich jetzt erst antworte.
    Bin z. Zt. beruflich ziemlich gefordert.


    Beschreibe hier mal kurz wie ich bei der OF-Auswertung vorgehe:


    Die I-Gramme nehme ich mit unterschiedlichen Positionen der Fringes auf


    Ich lade dann das I-Gramm im Original (Größe ca. 500 KB)
    Setze nur 2 Eckpunkte und drücke dann Edge and Edge, somit sollte ich einen ordentlichen Kreis und keine Ellipse erhalten. (habe ich so hier im Forum so gelesen).
    Positioniere den Kreis möglichst sauber. Durch „Shift –„ oder „+“ ändere ich noch die Größe.


    Gehe dann zur FFT-Analyse und drücke die Taste „Center and Resize“.
    Da hier das Bild größer erscheint, positioniere ich den Kreis nochmals. Zur Kontrolle gehe ich noch-mal zurück auf den Reiter Interferogramm und prüfe mit der dort vorhandenen Lupe die Lage des Kreises am Rand.


    Dann 2. FFT gedrückt und den blauen Kreis nah an die Sidelobes positioniert.


    3. Compute Surface angestoßen.
    Taucht die Frage nach der invertierten wavefront auf, beantworte ich diese mit Ja.
    Ist die Anzahl der unwrapped errors kleiner 600, werte ich die I-Gramme einmal „Zernike based“ und einmal „wavefront based“ aus. Speichere die zernike- , die wft-files und die reports.


    Beim Laden des nächsten I-Grammes liegt der Kreis meist schon gut positioniert und es geht dann wie oben beschrieben weiter.


    Das geht eigentlich alles recht flott und daher war die hohe Anzahl der Bilder kein Problem.
    Es ist so wie Harry schreibt, die Differenzen zwischen den I-Grammen sind nicht so groß


    Sollte ich da etwas missverstanden haben, bitte ich um Aufklärung.



    Zitat Andreas:
    __________________________________________________________________________________
    Bei der wft-Auswertung ist zumindest bei mir immer Asti angeschaltet und bei der Zerni-ke auswertung war es ausgeschaltet.


    Verstehe ich das richtig?
    In den Zernike terms ist X Astig und Y Astig diesabled gesetzt, während in den Wavefront Zerniles die beiden enabled gesetzt sind.
    Wenn ich diese „disable“ wird das FFT wavefront basierte Bild schlagartig besser, der Strehl steigt von 0.002 auf 0.537.
    Was das bedeutet erschließt sich mir noch nicht.


    Anbei mal je 4 vier I-gramme in 0 Grad-Position und in der 90 Grad Position (bereits zurückgedreht)











    Die damalige Foucaultauswertung am Ende der Parabolisierung ergab folgendes Bild:


    Viele Grüße

  • Hallo Siegfried,
    alles soweit ok, bis auf Keinigkeiten.


    Wenn es nicht um Strehl 99 geht reichen 4-6 astreine Igramme pro Stellung aus, so wie von Harry und Gerd erwähnt muss man dafür bis zu 4x mehr Bilder nachen. Ich nehme die unwarp-errors als Indikator, oder krasse Ausreisser.


    Bitte die Report Bilder in der Mitte teilen, die Angaben sind schwer zu lesen. Das geht gut mit IrfanView. Damit kann man auch die Igramme quadratisch ausschneiden. Bitte auch die unteren Igramme nochmal ausgeschnitten und mit 640x640 einstellen.


    Zur Auswertung mit Openfringe:
    Ja, so mache ich das auch. Deshalb nur die Unterschiede.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Gehe dann zur FFT-Analyse und drücke die Taste „Center and Resize“.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Wie groß sind Deine Igramme? Ich nehme die Igramme immer in der maximalen Größe, natürlich ausgeschnitten, und verkleinere die Bilder nur, wenn die Auswertung arg lange dauert *und* das Ergebnis identisch ist. Die OpenFringe Vorgabe von 640x640 ist rasend schnell in der Verarbeitung aber für größere Spiegel nicht ausreichend!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Dann 2. FFT gedrückt und den blauen Kreis nah an die Sidelobes positioniert.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Hier etwas spielen, den blauen Kreis nicht übergroß wählen, auf die unwarp errors achten. Auch mal mit der Igram Kippung, Fokus und Streifenanzahl spielen.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...werte ich die I-Gramme einmal „Zernike based“ und einmal „wavefront based“ aus. Speichere die zernike- , die wft-files und die reports.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> Im Prinzip enthält das *.wft file alle Informationen. Alle Operationen wie das Drehen und Mitteln können damit durchgeführt werden.
    "Zernike based" liefert nur die ersten 41 Terme, während "Zernike smoothing" weitere Dutzend bis Hunderte nachschiebt.


    Ich wähle aktuell "Wavefront" mit Lowpass 0.03 bis 0.06.
    Die Streifen sollten möglichst verschwinden, aber zarte und als solche erkannte Oberflächendetails sollten erhalten bleiben. Eine Gratwanderung.


    Wenn der Spiegel keine schmalen Zonen hat, dann sind Zernike und Wavefront+Lowpass sehr ähnlich in den Strehl-Zahlen. *Aber* der Rand kommt mit letzterem genauer raus. Zernike oszilliert am Rand aus mathematischen Gründen.


    Ansonsten d'accord[;)]


    Nun zu der komischen Sache mit dem Asti:
    Hier gibt es einen Bug in OpenFringe.
    Wenn bei der Zernike Darstellung ein Term "disabled" ist, dann erscheint er auch im Wavfront Report so!
    Allerdings gibt es für die Wavefront Darstellung eine extra Liste, das ist aber eine Negativ-Auswahl.
    Normal ist dort nur "Coma" diabled.
    Du muss also vor einem Report immer beide Listen entsprechend gleich halten, wenn Du den Asti raus haben möchtest. Macht Sinn um zB die restliche Oberfläche überhaupt detailiert zu sehen.


    Dein Spiegel hat offensichtlich einen Asti als Hauptfehler.
    Aber wir machen das hier als Hobby, lernen voneinander, haben keinen Grund durch "enable spherical only" unsere Spiegel schön zu klicken.
    Bei Bedarf kann der auch wieder rauspoliert werden, später irgendwann...
    Und das wichtigste, beim nächsten passiert das nicht wieder.
    Danke für's einstellen[;)]


    Viele Grüße
    Kai

  • Hallo Kai,


    danke für die Infos.
    Man lernt ja täglich dazu.
    Habe die I-Gramme jetzt mal so wie Du beschrieben hast, mit IrfanView bearbeitet, hoffe das sie die-ses Mal nicht zu groß sind (war schon spät gestern)


    0 Grad:







    90 Grad:







    Zitat:
    __________________________________________________________________________________
    Im Prinzip enthält das *wft file alle Informationen. Alle Operationen wie das Drehen und Mitteln können damit durchgeführt werden.
    _______________________________________________________________________


    o.k., dachte ich mir schon!


    Zitat:
    ______________________________________________________________________
    "Zernike based" liefert nur die ersten 41 Terme, während "Zernike smoothing" weitere Dutzend bis Hunderte nachschiebt.
    ______________________________________________________________________
    Aha, ich dachte hier werden nur Ausreißer eliminiert, so wie beim Low Pass-Filter.


    Zitat:
    ___________________________________
    Nun zu der komischen Sache mit dem Asti:
    ________________________________________


    Für mich nochmals zum Verständnis


    Diese Hardcopy zeigt das wft-Surface mit der Standard – Einstellung der Zernike Terms (links unten) und den wavefront Zernikes (rechts oben). Hier ist Z5 und Z6 disabled gestellt, d.h. diese werden im Gegensatz zu den Zernike-Term bei der Berechnung berücksichtigt.



    Unten habe ich jetzt Z5 und Z6 im wavefront Zernike (oben rechts) auf enabled gesetzt,.
    Es ergibt sich gleich ein freundlicheres Bild.
    Sind so die Einstellungen richtig gesetzt?



    Ich bin bei Dir, mir selbst in die Tasche zu lügen, bringt nichts.
    Wenn ich den 12-Zöller fertig habe, packe ich den 16-ner nochmals an.
    Hatte damals einfach genug und wollte endlich mal beobachten.



    Viele Grüße

  • Hallo Siegfried,


    nur ganz kurz, später mehr wenn das Wetter schlechter wird...


    Meine Auswertung deckt sich mit Deiner.
    Der Spiegel hat Asti, klar.


    Aber, wie in dem oben verlinkten Thread sehr schön beschrieben, Du hast ihn rausgedrückt. Damit ist der Spiegel ziemlich gut und ich würde vorerst auch nichts anderes machen wie: Benutzen![^]
    Und natürlich den 12'er schleifen[;)]
    Wirst sehen, Dein Bath liefert eine Genauigkeit, da macht das polieren doppelt Spaß. Ist wie "Malen nach Zahlen"[:D]


    Übrigens, Teststandfehler ist nicht signifikant!


    cs Kai

  • Hallo Siegfried,


    anbei meine Version von den Auswertungen.
    IMG_0010_kk --- unwarp errors: 313
    IMG_0260_kk --- unwarp errors: 120
    IMG_0033_kk --- unwarp errors: 187
    IMG_0035_90_kk --- unwarp errors: 465
    IMG_0040_90_kk --- unwarp errors: 308
    IMG_0042_90_kk --- unwarp errors: 819


    Aus beiden 3'er Gruppen das Average.
    Beide "Averages" wiederum gemittelt.


    Ergibt, mit Menüpunkt Zernike (das sind 41 Terme):


    Bei Abzug von Asti und mit Lowpass 0.03 geglättet kommt das hier raus:




    http://www.astrotreff.de/uploa…veragelp003minusastia.jpg[/img]


    Teststanderror ist nicht signifikant. Habe bei Roger kurz was dazu geschrieben:
    [img]
    http://www.astrotreff.de/topic…PIC_ID=122478&whichpage=3


    Zu den verschiedenen Glättungsmethoden werde ich später noch was aufmalen. Das ist etwas verwirrend. Ich finde die Lowpass Glättung mittlerweile am besten. Allerdings versagt die u.a. bei Asti, besonders am Rand. Mehr dazu später...


    Wichtig ist erst mal, dass man zu ähnlichen Ergebnissen in der Auswertung kommt. Auf dieser Basis kann man dann zielgerichtet polieren.


    Viele Grüße
    Kai

  • Hallo Kai,


    nachdem ich Deine Messungen mit meinen eingestellten Bildern auch noch mal nachexerziert habe, ist bei mir wohl der Groschen gefallen.
    Mir war nämlich nicht klar was Du mit „Du musst also vor einem Report immer beide Listen entsprechend gleich halten, wenn Du den Asti raus haben möchtest“ gemeint hast.


    Jetzt bekomme ich annähernd die gleichen Werte, wie Deine Auswertungen.


    Eine Frage noch zur Ermittlung des Teststand-Einflusses:
    Hierzu verwende ich die „A-B Funktion“.
    D.h. ich nehme den Average der gemittelten Null-Grad-wft und subtrahiere diese vom Average der gemittelten (und zurückgedrehten) 90-Grad-wft.
    Ist das richtig so?


    Wäre toll, wenn Du noch ein paar Anmerkungen zu den Glättungsmethoden machen könntest.
    Da scheine ich auch falsch zu liegen. Ich dachte bei Low pass von 0.06 wird stärker geglättet, als mit LP 0.03. Dem ist aber wohl nicht so.

    Viele Grüße und danke für die wertvollen Tipps

  • Hallo Siegfried,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Eine Frage noch zur Ermittlung des Teststand-Einflusses:
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ich bezeichne das mal so:
    WF_0 ... Wavefront bei 0 Grad
    WF_90 ... zurückgedrehtes Igramm bzw WF bei 90 Grad
    Beide WF's können/sollten schon Averages aus mehreren Igrammen sein, klar.


    WF_mirror ... WF des Spiegels
    WF_teststand_0 ... WF des Testandes bei 0 Grad


    dann ist:


    WF_mirror = Average (WF_0, WF_90)
    WF_teststand_0 = WF_mirror - WF_0


    Es gibt aber noch einen Teststandfehler bei 90 Grad, dazu muss man die WF_90 vorher zurückrotieren, rotated_back (oder alternativ die WF_mirror):


    WF_teststand_90 = WF_mirror - WF_90_rotated_back


    Bei insgesamt nur zwei Stellungen (0 und 90) sind diese beiden Teststandfehler sowieso gleich. Deshalb kann man folgendes machen:


    2 * WF_teststand = WF_0 - WF_90


    Dann hat man den doppelten Teststandfehler, es fehlt dann nur die Orientierung von Berg und Tal.


    In Deinem Fall ist die Prozedur aber nur zur Kontrolle nötig, so richtig signifikant ist der Teststandfehler nicht und sollte, wenn überhaupt, erst in den letzten, genauen Messungen zu sehen sein.


    Viele Grüße
    Kai

  • Hallo Siegfried,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wäre toll, wenn Du noch ein paar Anmerkungen zu den Glättungsmethoden machen könntest.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Sorry, hab ich vergessen. Kommt ausführlich später...


    Vorab: Lowpass 0.02 glättet mehr als zB 0.06.
    Meine Regel: Nur soviel glätten, dass die wesentlichen Details erhalten bleiben.


    Viele Grüße
    Kai

  • Hallo Kai,


    Super-Erläuterung zum Teststandfehler, danke.
    Habe die Beiträge von Roger (RogerZI) und Matze (Mr. Beteigeuze) natürlich auch aufmerksam mitverfolgt.
    Ist schon interessant, was die PDI da leisten können.


    Versuche mich mal auf der Homepage von Michael Koch einzulesen, um auch mal die Physik zu verstehen.
    Macht ja richtig süchtig das Thema.


    Grüße

  • Hallo Kai,


    muss doch nochmal blöd nachfragen.
    Bist Du sicher, dass der Tetstandfehler bei 90 Grad (WF_teststand_90 = WF_mirror - WF_90_rotated_back) ein Zurückdrehen (WF_90_rotated_back erfordert?



    Zum Verständnis:
    Ich habe den Spiegel bei der Messung auf dem Teststand um 90 Grad im Uhrzeigersinn gedreht.
    Die Igramme habe ich dann zur Auswertung um 90 Grad im Gegenuhrzeigersinn zurückgedreht.
    Diese ergeben dann den gemittelten WF_90.
    Subtrahiere ich dann diese WF_90 von WF_Mirror, um WF_teststand_90 zu ermitteln, dann korreliert das zum WF_teststand_0
    und zum 2 * WF_teststand.
    Andernfalls, wenn ich die WF_90 im Uhrzeigersinn (rotated back)zurückdrehe, bekomme ich einen riesigen Teststandfehler bei 90 Grad heraus.


    Oder habe ich einen Knoten im Gehirn und verstehe etwas in Deiner Erläuterung nicht richtig?


    Viele Grüße

  • Hallo Siegfried,


    ich glaube, da habe ich einen Fehler drin.
    Anfangs habe ich immer die Wavefront nach dem Mitteln gedreht, jetzt drehe ich die Interferogramme sofort alle richtig rum.


    Bin auch gerade über so einer Teststandandswertung und werde das nocht richtigstellen.


    Wie groß ist denn Dein Teststandfehler bei Stellung Null?


    Viele Grüße
    Kai

  • Hallo Kai,


    anbei meine Auswertungen zum Teststandfehler.
    Wie gesagt, habe ich bei 90 Grad nicht mehr „zurückgedreht.“


    Teststandfehler bei Null Grad:




    Teststandfehler bei 90 Grad:




    Es erscheint mir plausibel, die Werte ähneln sich und sind jeweils um die Vorzeichen verschoben.


    Viele Grüße

  • Hallo Siegfried,


    ich bewundere die Bilder von den IGrammen, sind wirklich total scharf. Und die Teststand-Auswertung find ich wirklich beeindruckend. Wie hast Du den Teststand gebaut, hast Du da ein paar Bilder?


    Viele Grüße
    Sebastian

  • Hallo Siegfried,


    so wie es aussieht ist der Teststandfehler sehr klein.
    Glätte doch das ganze mal mit Lowpass 0.02 oder 0.01
    Das darf man hier machen, weil die Teststandverbiegung keine kurzwellligen Anteile enthalten kann.
    Du kannst auch auf den Zernike Modus umschalten und nur die Hauptfehler aktivieren.


    Zur Sache mit den Rotationen, Fausregel ist erstmal:
    Mittelwerte und Subtraktionen immer mit Wavefronts von gleicher Spiegelorientierung bilden!


    Das ist mit sofort zurückgedrehten Igrammen immer erfüllt.


    Der Kackpunkt kommt dann bei den Teststandfehlern:
    Diese Fehler sind rotiert! Klar!
    Wenn man also den 90 Grad Teststandfehler sehen möchte, muss man den erst zurückdrehen, sonst steht der Teststand "schräg"[xx(]


    Ausführlich wie gesagt später, aber Du hast das mM nach richtig jetzt.
    PLOP zeigt übrigens für einen 25mm dicken 16" f/4 einen Teststand-Fehler von RMS 5nm Surface an. Das würde Strehl 0.98 bis 0.99 bedeuten. Also nur mit großer Sorgfalt messbar. Zumindest bei 16".
    Natürlich muss man ein Auge drauf haben, denn die 5nm sind ja der Idealfall, schlimmer geht immer....


    cs Kai

  • Hallo Kai,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...PLOP zeigt übrigens für einen 25mm dicken 16" f/4 einen Teststand-Fehler von RMS 5nm Surface an. Das würde Strehl 0.98 bis 0.99 bedeuten. Also nur mit großer Sorgfalt messbar. Zumindest bei 16"...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    interessant wenig[^]. Aber und wo ist bleibt eigentlich der sagenumwobene "Potatochip- Effekt"[;)]?
    fragt


    Kurt

  • Hallo Kai, hallo Kurt,


    Zitat:
    ________________________________________
    ...PLOP zeigt übrigens für einen 25mm dicken 16" f/4 einen Teststand-Fehler von RMS 5nm Surface an. Das würde Strehl 0.98 bis 0.99 bedeuten. Also nur mit großer Sorgfalt messbar. Zumindest bei 16"...
    ________________________________________



    das erscheint mir auch fast zu gut, um wahr zu sein.
    Hätte auch einen Potato-Chip-Effekt erwartet.
    Habe daher nochmals alles durchexerziert und dann mit low pass 0.02 geglättet.


    hier mal die Auswertungen:


    Teststandfehler bei Null Grad:






    Teststandfehler bei 90 Grad:




    Viele Grüße

  • Hallo Siegfried


    Deine Auswertungen sehen mM nach aus wie Normale und Inverte Wavefront, nicht wie um 90 gedreht. Ist das Zufall, oder sehe ich das falsch?


    Gruss

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