LRGB vs. Farb CCD

  • Hallo!!


    Ich wollte mal fragen was der Unterschied zwischen LRGB Fotografie also mit Filtern und einer CCD mit Farbchip ist. Was sind die Vor und Nachteil? Welches ist besser für Einsteiger ?
    Braucht man ein Spezielles Teleskop oder funktioniert alles bei jedem beliebigen Teleskop ?


    Grüße Ron. [:D]

  • Hallo Ron,


    die gute Nachricht: Es gibt keinen Unterschied von s/w- und Farbteleskopen (vom Tubus mal abgesehen) ;)
    Gegenfrage: Was willst du fotografieren? Deep Sky? Planeten? Mond, Sonne?


    CS,
    Oliver

  • Also die CCD brauche ich für DeepSky habe ne Dslr für Sonnensystem
    Ich will aber unbedingt farbige Bilder weil ich es einfach faszinierender finde was für Farben in den optischen Schwarz/Weissen Nebeln und Galaxien stecken. Habe aber gehört dass die Filter Methode sehr schwierig und anstrengend ist ? Wie funktioniert es eig nur mit Filtern ein farbiges Bild zu bekommen.


    Grüße Ron.

  • Hatte eben eine ausführliche Antwort gepostet, die aber irgendwie im Schwarzen Loch verschwand und habe gerade keinen Nerv, das nochmal alles so ausführlich zu schreiben. Deshalb gaaanz kurz:
    Für das Sonnensystem s/w CMOS Kamera. DSLR nicht sinnvoll.
    Für Deep Sky wg. Kosten/Aufwand/Ergebnis DSLR. Nicht nur für Anfänger!
    siehe hier:
    http://www.astrotreff.de/topic…HIVE=true&TOPIC_ID=106971
    Buchtipp DSLR Astrofotografie:
    http://www.oculum.de/oculum/ti…ID=1408201100105647&Nr=31
    Buchtipp Webcam Gedöns:
    http://www.springer.com/astron…my/book/978-1-84628-197-6
    und
    http://www.willbell.com/webcamastrophoto/webcam.htm


    Wie mache ich mit einer s/w Kamera ein Farbbild:
    http://www.sternfreunde-menden…w=article&id=49&Itemid=61


    Gute Nacht,
    Oliver

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: gvarensch</i><br />Für Deep Sky wg. Kosten/Aufwand/Ergebnis DSLR. Nicht nur für Anfänger!<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Sehe ich nicht so. DSLR wie auch Farb-CCD sind doch nur Zeit- und Geldverschwendung auf dem Weg zu einer "richtigen" Astrokamera. Ich rate zur SW-CCD mit Filtern. Auch für Anfänger. [;)]

  • Hallo Ron,


    ich dachte früher auch, dass die Farbfotografie mit einer DSLR völlig ausreicht, heute sehe ich es so wie TorstenK (ausnahmsweise Torsten!). Man hat mehr Möglichkeiten und eine höhere Empfindlichkeit mit aktiver Kühlung.


    Hinzu erhält man die Möglichkeit, einzelne Farbkanäle unterschiedlich lange zu belichten, entsprechend den gewünschten Verhältnissen. Sicherlich kann auch an den Reglern softwaretechnisch "gedreht" werden, aber Farben direkt mit der passenden Belichtungszeit aufzunehmen ist schon sinnvoller...


    Gruß und cs,


    René

  • Hallo Ron,


    SW CCD mit Farbfilterrad ist einfach variabler.


    * Man kann damit mit Schmalbandfiltern Aufnahmen unter Stadt/Stoerlicht machen
    * Man kann ohne Filter Luminanzaufnahmen machen und damit 'tiefere' Farbbilder erzeugen
    * Falls einen mal das Interesse an Veraenderlichen-Beobachtung kneift, (oder z.B.
    extra solare Planetentransits) hat man im ungefilterten Modus die beste Empfindlichkeit.
    * Selbes gilt fuer Spektren.


    Eine vorhandene DSLR kann man trotzdem immer gut verwenden. Strichspuren, Zeitraffer, Weitwinkelaufnahmen, Astroobjekt mit Landschaftsvordergrund, auf Reise, und primaerfokal fuer Sonne und Mond auch nicht schlecht. (Mosaiks aus Webcambildern zusammengesetzt sehen schaerfer aus machen aber sehr viel mehr Arbeit)


    Ein Beispiel. Hier zwei Aufnahmen, die gleichzeitig entstanden sind.
    CCD am Teleskop, u. DSLR daneben auf kleiner Minimontierung.
    CCD : http://www.trivalleystargazers…ngc6523AP130_st10xme.html
    DSLR: http://www.trivalleystargazers…/Milkyway_WW_st10xme.html


    Jede Camera hat ihren Himmel.


    Clear Skies,
    Gert

  • Hallo Ron,


    in der Gewissheit hier gleich virtuell geteert, gefedert und gevierteilt zu werden, antworte ich Dir auf die Frage, welche Kamera besser ist (Astro-SW-CCD oder DSLR) ganz simple: Es kommt darauf an!


    Unbestritten sind Aufnahmen mit SW-Astrokameras höher aufgelöst (wenn es der Standort und das Seeing zulassen). Bist Du im Besitz einer Sternwarte an einem klimatisch günstig gelegenen Ort mit guten Seeing und dunkler Nacht, dann besteht kein zweifel an einer SW-CCD. In allen anderen Fällen must Du aber einmal klar überlegen.


    Überlegung 1) Eine Ausrüstung für SW-CCD kostet etwa das 8-10fach einer DSLR, in Euro um die 3000-3500 Euro...wenns billig läuft.
    Inwieweit das auch einem Anfänger geraten werden kann, entschließt sich meiner Logik. Ok, Anfänger mit unbegrenzten Mitteln...vielleicht!


    Überlegung 2) Eine SW-CCD-Aufnahme besteht immer aus vier Aufnahmen, Luminanz und drei Farbkanäle. Luminanz wird am längsten belichtet, sagen wir 15 mal 10min. Danach kommen je 10 mal 5 Minuten für die drei Grundfarben. Ohne Vollautomatisierung und teilweise über mehrere Nächte geht das fast gar nicht. Vollautomatisierung heist, daß beim Filterwechsel der Fokus jeweils neu eingestellt werden muss, also Robofokus+Motorfokussierer...nochmal 1000 Euro. Diese Aufnahmeserien müssen dann noch verarbeitet werden, was einem Anfänger garantiert absolut leicht fallen wird...gacker... ich meine die Farbkanäle übereinander schmeissen und mit einer Softweare zusammenwurschteln zu lassen ergibt dann genau die Ergebnisse, die bei der DSLR auch nicht anders herausgekommen wären. Um nämlich die volle Leistungsbreite einer SW-Kamera nutzen zu können musst Du schon einiges an Wissen und Erfahrung gesammelt haben, neben ausgezeichneten Fotobedingungen, excellentem Teleskop-Unterbau..sprich Montierung.. und du brauchst Zeit...viel Zeit.


    Überlegung 3) Denk mal an all die Kabel und Software die aufgebaut, hochgefahren werden muss. Da heist es dann schnell: Schraubst Du noch oder fotografierst Du schon. In einer Sternwarte fällt das weg. Aber was nutzt eine Sternwarte im lichtversifften Gebiet. Wenn Du Feldastronom bist, also auf dunklen Himmel mehr Wert legst als auf ein plüschiges Sofa, dann überlege hier ganz genau. Freunde von mir optimieren seit 4 Jahren ihren Kabelbaum...ich habs aufgegeben. Meine Monti kann nicht auskühlen, die hat eine Kabelstrickpulli.


    Überlegung 5) Oft gehört: Schmalband geht mit DSLR nicht! Na Hören sie mal:

    6*10min, ASA800, Canon-D40, ED100/600 (reduzierter 100/900) H-Ahlpa 7nm, ca. 15-20° über dem Horizon...mitten durch die Ruhrgebietsglocke


    Es geht also. Und um detailiertere Aufnahmen machen zu wollen, müssste ich dem Ruhrgebiet, Münsterland und eigentlich ganz Europa den Saft abdrehen oder in die Alpen fahren.


    Überlegung 6) Oben wie auch bei Farbaufnahmen bestimmen zwei Parameter ganz entscheidend deinen Erfolg: Das Seeing bestimmt wie verwaschen deine Bilder werden. Schlechtes Seeing heist kurze Belichtungszeiten (sonst wird es weichgespült). Da aber die meisten SW-CCDs, im Bereich um Faktor 10 des Preises, einer DSLR kaum entscheidend höhere Quantenausbeuten haben, wirst Du unter diesen Bedingungen haum mehr auf den Fotos haben.
    Die zweite Gruundvorraussetzung ist ein dunkler Himmel. Ist er zu hell, gilt oben gesagtes, ansonsten saufen die Objekte im Hintergrund ab. Hier hilft Schmalband nur bedingt, denn die allgemeine Himmelserhellung beinhaltet auch Anteile der Schmalbandfilterlinien. H-Alpha geht etwa Faktor zwei bis drei mal besser. Wenn Du z.B. ohne Filter 5min. maximal belichten kannst, geht mit H-Alpha etwa 15 min. 15min. sind für H-Alpha aber schon ein wenig knapp!
    Daraus kann man ableiten, daß es in jedem Fall besser ist in dunkle Gebiete zu fahren oder auf hohe Berge um Seeing und Aufhellung ein Schnippchen zu schlagen. Und ich wette, daß man da oben mit der DSRL bessere Bilder macht als mit der Astrokam vom Balkon in der Vorstadt.
    Ich weis, einige können das, aber die sidn Alles, nur keine Anfänger..nicht mal Fortgeschrittene, das sind Profis.


    Überlegung 7) Ich sag es mal so: Du kannst Dir einen Ferrari kaufen. Dumm nur, wenn Du deinen Führerschein gerade mal 10 Tage hast, oder Handwerker bist. Im ersteren Fall semmelst Du die Karre in der ersten Kurve in Nachbars Vorgarten, im zweiten Fall musst Du einen Dummen finden, der Dir die Farbeimer hinterher trägt. Was heist das?
    Nun, die Wahl deines Equipments hängt davon ab, was Du kannst und machen willst. Als ich mit der Knippserrei angefangen habe, wollte ich vier Objekte in einer Nacht, nein es waren sechs.. war ne mordsspannende Sache. Heute mache ich Eines und komme gerade so zu einem Bild das mir gefällt. Morgen werde ich sichert ein Bild in zwei Nächten machen...die meist 6 Wochen auseinander liegen...und dafür soll ich ein sauteures Equipment auf den Acker zerren wo ich noch nicht einmal die DSLR wirklich beherrsche. Beherrschen ist mehr als die Raws in den DeepSkyStacker zu werfen und zu jaulen wie miese doch DSLR ist.


    Überlegung 8) Kühlung: Chips rauschen temperaturabhängig. Kalte Chisp weniger als Warme. DSLRs rauschen im Sommer heftig, im Winter annhembar. Aber Rauschen macht die Bilder schlecht. Also muss eine gekühlte Astrokamera her. Der Schluss liegt nahe, ist aber genauso unrichtig. Rauschen kann man mit mehreren Methoden bekämpfen: Viele Aufnahmen Stacken, viele Darks oder Dithern (verschiebung der Aufnahmepositzion bei jeder Aufnahme, dadurch mittelt sich das Rauschen weg). Allen diesen Methoden ist eines gemeinsam: Man muss sie bei der CCD genauso ausführen wie bei der DSLR. Wenn ich sehe wie die SW-Kamera eines Freudnes rumpixelt, wird mir flau und dann mag ich meine Farbbilder der DSLR wieder ganz doll! Aber die FarbDSLR hat nicht nur das Helligkeitsrauschen wie einen Astro-CCD, sondern durch die Farbinterpolation auch das sogenannte Farbrauschen. Und das ist ekelig! Aber auch hier liegt die Lösung im Überlegen: Farbrauschen kommt durch das Helligkeitsrauschen bei der Interpolation (also ein durchgenalltes rotes Pixel vererbt seine Information auf die venachbarten Pixel im Endbild, es entsteht ein Farbfleck). Die Lösung heist: Vor der Interpolation das Helligkeitsrauschen der Farbkanäle entfernen.
    Aber im Gesamten betrachtet ist das ganze recht ordentlich beherrschbar. Astro-CCD-Aufnahmen sind hier gutmütiger. Letztendlich ist es eine Frage des Fleisses.


    Uberlegung 9)
    Fassen wir das mal zusammen: Ist der Standort sehr dunkel und klimatisch begünstigt, liegt ein Garten vor in dem man das Equipment mehrere Tage stehen lassen kann oder gar eine eigene Sternwarte und ist Geld nicht der limitierende Faktor, dann ist eine SW-CCD ein MUSS. In allen anderen Fällen ist aber die DSLR die praktischere, universellere und einfachere Geschichte. Mann muss sich nur an den Gedanken gewöhnen, daß mam noch soviel zaubern kann, die strategischen Vorteile eines Top-Platzes mit Top-Equipment kann man nicht aufholen.



    AABER: schaut man sich mal die guten DSLR-Aufnahmen heute an, dann muss man schon staunen. Sooo weit sind die nämlich nicht von den Profi-Aufnahmen weg. Das Zauberwort heist hier "Bildverarbeitung". Im Gegensatz zu den DeepSkyStacker-Schmeissern kann man nämlich mit Wissen, Handarbeit und geschick aus einer DSLR mehr herausholen als viele dem Billigknipsen zutrauen...auch ohne High-End-APO. Und entscheidend ist, daß die Bilder gut bearvbeitet sind und einem gefallen. Der rest ist geschick, Können, Glück und ein haufen Schneuztücher..im Winter ist es lang dunkel, kalt und laaaaangweilig.


    Mein persönliches Fazit: Wenn ich das Gefühl habe überhaupt nicht mehr weiter zu kommen, alle Objekte versucht habe..ich meine wirklich versucht und keine 30sek-Belichtung.., das Wetter stabiler wird oder ich in der Rente in den Alpen rumjumpen kann, dann überlege ich mir eine SW-CCD...oder die kosten deutlich unter 1000 Euro. Aber dann kosten die Filterräder warscheinlich 2000...
    Und bis dahin versuche ich die Geheimnisse einer DSLR zu ergründen, denn da gibt es eine Menge Tricks um der beizukommen. Und die nächste Generation hat 16MPixel. In Kanaltrennung bleiben dann für z.B. den Rotkanal 4MPixel...und das zum preis von unter 500 Tacken.


    In dem Sinne und CS
    Ulrich

  • Hi Oliver, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Für das Sonnensystem s/w CMOS Kamera<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Wieso CMOS Kamera? Die meist genutzte mit der auch gute Bilder gemacht und gepostet werden ist ja wohl die DMKxx- und das ist eine CCD


    Gruß
    Stefan

  • Servus Ulrich,


    vielen Dank für deine ausführlichen Erläuterungen!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Rauschen kann man mit mehreren Methoden bekämpfen: ...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Oder mit größeren Pixeln, aber da wird's auch auf der DSLR Seite heftig teuer.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">... Farbrauschen. ... Die Lösung heist: Vor der Interpolation das Helligkeitsrauschen der Farbkanäle entfernen. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Kannst du vielleicht dazu noch was sagen, wie man das Rauschen vor der Interpolation entfernt. Erfogt danach trotzdem noch ein Debayern?

  • Hallo Schicko,


    um das Helligkeitsrauschen vor der Interpolation zu entfernen gehe ich zwei Wege:


    Methode 1: Nebulosity kann aus einem Dark eine sogenannte Bad-Pixel-Map erstellen. Diese ebinhaltet alle gesättigten Pixel, die keine gesättigten Nachbarpixel enthalten. Diese Bad-Pixel-Map kann man dann von den Raws abziehen. Das Resultat ist die Beseitigung der schlimmsten Farbflecken der Farbaufnahmen. Da aber auch nicht gesättigte aber gestörte Pixel zu Farbflecken führen, und zudem der Abzug der Bad-Pixel zu schwarzen Löchern führen kann,


    verwende ich oft Methode Nr. 2: Ich zerlege die Raws in die drei Farbkanäle und entrausche die auf gewohnte Weise. Die Zerlegung unter Nebulosity (nicht Photoshop oder andere Programme, denn die debayern erst und zerlegen dann in die Farbkanäle) bildet aus den Farbpixel des Raws, also den Pixeln die eine gewisse Farbe in der Bayermaske zugeornet haben ein neues Bild.
    Z.B. werden nur die roten Pixel ausgeschnitten und zu einem Bild vereinigt, daß genau 1/4 der Größe des Originalbildes entspricht..immerhin noch gut 2.5mio. Pixel. Rein rechnerisch ist das Bild genauso, als ob vierfach größere Pixel mit 1/4 der Empfindlichkeit abgelichtet hätten. Da aber die neuen DSLR inetwa 5*5um große Pixel haben, entspricht das einem 10*10um großem Pixel einer virtuellen kamera. Der Empfindlichkeit kann man durch längere Belichtung entgegen wirken, wobei sich gezeigt hat, daß es nicht die vierfache Belichtungszeit braucht. Aus der Praxis im Vergleich mit einer 8300er-Chip-Astrokamera eines namhaften Herstellers zeigte sich ein inetwas doppelter Zeitbedarf bei der Belichtung.


    Diese neuen Bilder der Farbkanäle stacke ich dann und führe die Stacking-Pakete der Farbkanäle zu einem Farbbild zusammen. Dann ist das Farbrauschen minimalisiert. Nachteil der Methode ist aber, daß man entweder alle Farbkanal-Stack-Pakete auf Originalgröße heraufrechnen lässt, den Grünkanal auf die Größe des Rotkanales herunterrechnet oder Blau- und Rotkanal auf die Größe des Grünkaneles heraufrechnet. Ich gehe meist letzteren Weg. Photoshop zeigt aber auch, daß die Herauf- bzw- Herunterskalierung mit keinen Detailverlusten einhergeht. Dazu sind, dank des Pixelwahns in der Fotografie, die Details auf zuviele Pixel verteilt.


    Man muss sich also schon nähere Gedanken darüber machen, was für einen vertretbar ist, was nicht, was notwendig ist und was reiner Luxus. Für mich ist der Wertverfall der Astrokameras einfach zu groß als das ich in höhere Summen investieren würde, zumal der Vorteil in punkto bessere Bildqualität erst erbracht werden muss (gleiche bedingungen vorausgesetzt, also nicht Hochalpen-Sternwartenbild gegen Ruhrpott-Lichtsiffknipser). Eine neue DSLR kauft man schnell mal, auch wenn sie die Geheimnisse der Gravitation erkundet hat. Bei einer SBig oder Starlight würde ich warscheinlich suizitgefärdet sein!. In drei Jahren, wenn ich meine heute für 3000 gekaufte Astrokamera verscherbeln will, wer gibt mir dann noch 2000 dafür, wenn ich für 1500 eine xfach überlegene neu bekomme und eine DSLR gerade mal 350 kostet? So schnell können nicht mal die Griechen die Kohle versemmeln.


    Also nichts gegen Astrokamneras..in den richtigen Händen am richtigen Ort ist es eine Wunderwaffe. Aber auch eine DSLR ist keine Anfänger-Knipskiste, auch die will erlernt und benutzt werden. letztendlich sind es zwei verschiedene Wege sich den Himmel zu erschließen.


    CS
    Ulrich

  • Danke für die vielen Antworten ! Ich werde mich jetzt erst einmal auf meine Dslr konzentrieren. Dazu aber eine Frage : Ich habe ein Bild vom Ringnebel gemacht ca. 8 sec Belichtet ging vorerst nicht mehr weil ich einen Fehler beim Align gemacht habe.
    Das Bild war gut nur der Ringnebel war blau-grün ( Fotografiert mit Nikon D300 und Cpc 1100 mit UHC Lumicon Filter)
    Wenn ich wüsste wie man ein Bild einfügt mache ich es


    Grüße Ron.

  • Servus Ulrich,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Methode 1: Nebulosity kann aus einem Dark eine sogenannte Bad-Pixel-Map erstellen. Diese ebinhaltet alle gesättigten Pixel, die keine gesättigten Nachbarpixel enthalten. Diese Bad-Pixel-Map kann man dann von den Raws abziehen. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Sollte nicht genau das eigentlich schon beim "normalen" Kalibrieren mit Darks passieren?


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Methode Nr. 2: Ich zerlege die Raws in die drei Farbkanäle und entrausche die auf gewohnte Weise. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Sehe ich das richtig, die Farbkanäle werden nach dem Entrauschen nicht mehr Debayert (Debayerisiert, Degebayert oder so), sondern auf die doppelte Größe hochskaliert und dann gestackt. Das erscheint mir jetzt schon ein wenig drastisch nur um das Farbrauschen zu beseitigen.


    Ich kenne das Nebulosity nicht, aber hast du mal mit eine andere Software probiert? Ich kenne nur DSS und Theli und Theli produziert wesentlich weniger Rauschen (und auch schärfere Sterne), als der DSS.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Aus der Praxis im Vergleich mit einer 8300er-Chip-Astrokamera eines namhaften Herstellers zeigte sich ein inetwas doppelter Zeitbedarf bei der Belichtung.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Interessanter Vergleich - die Pixel des 8300-Chips sind ja etwa so groß wie die einer Canon 1000D, die höhere Empfindlichkeit kommt dann also von der Kühlung und den nicht vorhandenen Farbfiltern.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Schicko</i>
    <br />Servus Ulrich,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Methode 1: Nebulosity kann aus einem Dark eine sogenannte Bad-Pixel-Map erstellen. Diese ebinhaltet alle gesättigten Pixel, die keine gesättigten Nachbarpixel enthalten. Diese Bad-Pixel-Map kann man dann von den Raws abziehen. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Sollte nicht genau das eigentlich schon beim "normalen" Kalibrieren mit Darks passieren?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hi Schicko,


    im Prinzip sollte es genau so sein. Theli macht das bestimmt richtig. Da ich aber kein Linux habe und auch keines installieren will und zudem mir Theli zu komplex ist, stacke ich meine Bilder immer per Hand (Ebenenüberlagerung bietet zudem die Möglichkeit verrauschtere oder schlechter belichtete Bilder mit weniger Einfluss einfließen zu lassen während gute Bilder höher bewertet werden).
    Die Stacking-Programme machen mir zuviel Murks mit den Daten (automatischer Helligkeitsabgleich, Farbanpassungen etc. etc.). Im Endeffekt führte das bei mir immer zu grauenhaften Farbstichen.
    Zudem stanzen mir die Stacking-Programme zu viele pechschwarze Löcher in meine Bilder.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Methode Nr. 2: Ich zerlege die Raws in die drei Farbkanäle und entrausche die auf gewohnte Weise. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Sehe ich das richtig, die Farbkanäle werden nach dem Entrauschen nicht mehr Debayert (Debayerisiert, Degebayert oder so), sondern auf die doppelte Größe hochskaliert und dann gestackt. Das erscheint mir jetzt schon ein wenig drastisch nur um das Farbrauschen zu beseitigen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Nöö, das Farbrauschen ist drastisch! Dieses nimmt einem die Möglichkeit die volle Datentiefe zu nutzen. Zieht man zu sehr an den Kontrasten oder Graduationskurven, hat man ein Leopardenmuster in Bunt über dem Bild liegen. Daher neige ich zu drastischen Maßnahmen...


    Aber mal abgesehen davon, das alles sind Experimente, ich würde darüber kein Buch schreiben wollen. Ich komme prima damit zurecht und damit kann ich meine DSLR weiter nutzen.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Ich kenne das Nebulosity nicht, aber hast du mal mit eine andere Software probiert? Ich kenne nur DSS und Theli und Theli produziert wesentlich weniger Rauschen (und auch schärfere Sterne), als der DSS.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich sehe überhaupt keinen Grund darin Nebulosity nicht zu verwenden: einfach, simpel effektiv. Das es nichjt jedermanns Sache ist, liegt auf der Hand. Theli ist mir wie gesagt aufgrund des Linux "unangenehm" und zudem will ich ja lernen was Theli schon kann.
    DSS ist sicher ein gutes Programm. Ich neige aber dazu die mühsam gewonnen Daten selbst zu ruinieren...den Spass gönne ich einem Programm nicht. Ernsthaft: man kann sicher damit gute Ergebnisse erzielen...mein Ding ist das allerdings nicht. Fitswork benutze ich nur un Ausnahmefällen für die Beseitigung der Streifenmuster bei extrem gezogenen H-Alpha-Aufnahmen. Ansonsten nur PS und Noiseware.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Aus der Praxis im Vergleich mit einer 8300er-Chip-Astrokamera eines namhaften Herstellers zeigte sich ein inetwas doppelter Zeitbedarf bei der Belichtung.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Interessanter Vergleich - die Pixel des 8300-Chips sind ja etwa so groß wie die einer Canon 1000D, die höhere Empfindlichkeit kommt dann also von der Kühlung und den nicht vorhandenen Farbfiltern.
    [/quote]


    Das bezog sich auf die Darstellung in Originalgröße, denn dann rechnen die "dunklen" blauen und grünen Pixel den Rot-Helligkeitswert etwas herunter. Das originalgroße Bild ist defakto dunkler, der ausgeschnittene Rotkanale liegt dagegen wesentlich näher am Bild des 8300er. Ist irgendwie wie Binning...



    CS
    Ulrich

  • Hallo Ron,


    Bild einfügen- oben auf "Astro-Galerie" gehen, dort auf "Upload" und dann dein Bild hochladen. Beachte die Namensgebung. Dann warten bis freigeschaltet und anschließend in den Beitrag einfügen- dazu die URL aus der Galerie kopieren und zwischen die Klammern einfügen die du durch das Kamerasymbol hier oberhalb des Textfeldes erhältst.


    Zur Farbe blau-grün: kein Wunder wenn du mit dem UHC gekipst hast.


    Gruß
    Stefan

  • Ah, ich dachte es liegt an etwas anderem und nicht am UHC :D


    Ich werde jetzt erstmal Reduzier und Polhöhenwiege holen darauf folgt dann ne CCD mit Filtern oder Farbe kommt drauf an wie ich mit dem Zeitaufwand zurechtkomme.
    Danke nochmals an alle, Ron.

  • Hallo Ron,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ah, ich dachte es liegt an etwas anderem und nicht am UHC :D<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Tut es auch [;)]


    Denn ich vermute mal, daß du mit einer unmodifizierten Kamera fotografierst?


    Wenn es so ist, dann blockt der sich noch in der Kamera befindliche Tiefpassfilter von vornherein schon sehr viel rotes Licht der Wellenlänge des ionisierten Wasserstoffs ab.


    Das was überhaupt noch übrig bleibt fällt dann auch noch dem UHC zum Opfer...


    Also: Kamera modifizieren lassen und sorgfältige Auswahl eines Filters (wenn überhaupt nötig), je nach Objekt und auch je nach dem, was du zeigen willst.

  • Die Kamera ist wie angenommen unmodifiziert aber ich will sie nicht Modifizieren.
    Daher auch die Frage weil es ja andere Wellenlängen sind die bei einer CCD ankommen und es meist 16 Bit sind.


    Werde jetzt mal kräftig sparen!


    Grüße Ron.

  • Hi Ron,


    Wie Clavius schon schrieb, ist von dem Linienspektrum des Ringnebels nichts mehr uebrig. Wer Deepsky mit DSLR machen will ist praktisch gezwungen die Camera zu modifizieren. Deepsky ohne H-Alpha macht keinen Sinn. Der Umbau wird z.b. von Baader oder TS angeboten. Nach dem Umbau hat die Camera dann die H-Alpha Empfindlichkeit, die der Leistung des eingebauten Sensors entspricht. Die dann noch uebrigen 'Unterschiede' zu einer Farb-CCD sind:
    * Kuehlung
    * Qualitaet der Ausleseelektronik (Rauschen)


    Clear Skies,
    Gert,

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Die dann noch uebrigen 'Unterschiede' zu einer Farb-CCD sind:


    * Kuehlung
    * Qualitaet der Ausleseelektronik (Rauschen)<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">und noch einen ganz wesentlichen: Bei aufgehelltem Himmel wird der Himmelshintergrund immer übermässig stark aufgehellt, was sehr sehr stört. Warum ist mir nicht klar. Das macht eine gekühlte Farb-CCD nicht!


    Grüsse
    Jan

  • Hallo Gert,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">... Deepsky ohne H-Alpha macht keinen Sinn.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    das würde ich so nicht unterschreiben. Wie man teilweise an Bildern hier im Astrotreff auch sehen kann, sind durchaus auch mit nichtmodifizierten DSLR sehr gute Deep-Sky-Aufnahmen möglich.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: paganini</i>
    <br />Hallo Gert,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">... Deepsky ohne H-Alpha macht keinen Sinn.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    das würde ich so nicht unterschreiben. Wie man teilweise an Bildern hier im Astrotreff auch sehen kann, sind durchaus auch mit nichtmodifizierten DSLR sehr gute Deep-Sky-Aufnahmen möglich.



    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hi Paganini,


    stimmt schon, vor allem entsprechen die Bilder mehr dem, was unser Auge sehen würde wenn das Objekt heller wäre. Dieser Aspekt geht in der "pretty-Picture"-Welle unter.


    Ich gebs aber zu, ich mach auch lieber mordsmäßg beeindruckende Bilder mit ordentlich rot drinnen.


    CS
    Ulrich

  • Hallo Jan,


    Die Farbfilter der DSLR sind eben auf das visuelle Wahrnehmungsspektrum des Menschen optimiert. Deswegen fehlt ja auch H-A. Nun ist Stadtbeleuchtung auf das selbe Spektrum ausgerichtet. Eben Gruen/Gelb. (Es gibt keine H-A Strassenlaternen! Koennte niemand was sehen!)


    Farb CCDs sind da toleranter und lassen (hoffentlich H-A) durch und sind da anders gewichtet.


    SW ist natuerlich besser weil kein Photon verloren geht.



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: TheCCDAstronomer</i>
    <br /><blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Die dann noch uebrigen 'Unterschiede' zu einer Farb-CCD sind:


    * Kuehlung
    * Qualitaet der Ausleseelektronik (Rauschen)<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">und noch einen ganz wesentlichen: Bei aufgehelltem Himmel wird der Himmelshintergrund immer übermässig stark aufgehellt, was sehr sehr stört. Warum ist mir nicht klar. Das macht eine gekühlte Farb-CCD nicht!


    Grüsse
    Jan
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Clear Skies,
    Gert

  • Hallo Gert,


    eine DSLR hellt den Himmelshintergrund vielleicht um einen Faktor 10 oder mehr gegenüber jeder CCD-Kamera (mit oder ohne Kühlung) auf, was ich als unnatürlich empfinde. Ebenso gegenüber ihrem eigenen Dunkelstrom. Ich denke nicht, dass das von einer unterschiedlichen Gewichtung alleine herrühren kann. Oder täusche ich mich?


    Grüsse
    Jan

  • Hallo Jan


    ich verwende beide Systeme auf einer Montierung. Vixen RS200 mit Canon 450d und Flatfieldcamera mit Alccd 6c. Die Ergebnisse liegt an einer anderen Skalierung. Die Canon arbeitet kontrastreicher und Gasnebel tretten deutlicher hervor und zeigen zunächst mehr farbe, aber Sterne brennen schneller aus. Die Alccd 6c hat einen größeren dynamikbereich Sterne brennen erst viel später aus, aber die Gasnebel tretten erst nach einer deutlichen Skalierung hervor und die farbsättigung muß noch etwas erhöht werden um das gleiche Ergebnis hervorzubringen. Bei lichtstarken Optiken ist mir die DLSR fast lieber da einfacher bei der Aufnahme und weniger nacharbeit um Gasnebel herrauszukitzeln. Bei lichtschwachen Optiken hat natürlich die rauscharme gekühlte CCD ihre vorteile.
    Ich betreibe Astrofotografie seit fast 40 Jahre mit Belichtungszeiten von 1 - 2h auf Planfilm bis 13x18cm und mit der Hand nachgeführt. Wenn ich aber heute nachrechne was mit SW CCD mit Filter für Belichtungszeiten rauskommt und dazu noch bei unserem Wetter ist mir der einsatz zu viel und beobachte dann lieber und schaue die Aufnahmen im PC an.


    Gruß Rolf

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