spritzige Protuberanz

  • Hallo,


    unter den recht schönen Bildern von gestern ist mir diese Protuberanzenaufnahme aufgefallen.
    Wie wenn Wasser von einem Einschlag aufspritzt, genauso hat es ausgesehen. Die Protuberanz habe ich etwa 20 Minuten am Monitor beobachtet und dabei eine enorme Bewegung festgestellt.
    Der Versuch einer Animation ist mir aber nicht gelungen, obwohl ich ca 35 Einzelavis mit je 100 Bildern gemacht habe, ist durch das Gewabbere kein schöner Bewegungsablauf da. Ich werds aber noch versuchen.
    Dieses Einzelbild ist aber ein Stack von 200 Bildern aus einem AVImit 1200 Bilder, aufgenommen mit dem TEC 140/980, der DMK31 und dem SolarSpektrumfilter.


  • Hallo Christian,
    da hast Du eine wunderbare Aufnahme hinbekommen
    gefällt mir sehr gut.Eine Animation von Dir wäre
    natürlich auch sehr interessant.Weiter mit solchen
    Aufnahmen.


    Viele Grüße
    Udo

  • Hallo Christian,


    TEC + SolarSpectrum, ist das nicht das selbe Equipment was der Andi Murner hat?
    Erzaehl doch mal, wie Du mit dem Aufbau zufrieden bist, z.B. im Vergleich zu den LUNT/Coronado Etalonfiltern?


    Clear Skies,
    Gert

  • Hallo,


    Gert, Thomas und Udo - Danke für Eure Antworten.
    Das mit der Animation versuch ich gerade noch einmal.


    ==> Gert: zu Deiner Frage, kann ich leider keine Vergleiche mit den anderen Systemen machen, weil ich "nur" ein PST für die Sonne schon vorher besaß.
    Gegenüber dem PST ist es natürlich ein riesen Gewinn, aaaber:
    Mit der TEC- SolarSpectrum Kombination ist ein erheblicher Aufbauaufwand verbunden.
    Der TEC ist ja nicht fix in der Sternwarte auf der Montierung und selbst wenn, die große okularseitige Last läßt sich nur durch verschieben des Teleskopes ausgleichen.
    Ich muß aber das Teleskop, den ERF Filter, den SolarSpektrum und die Kamera, samt Laptop immer wieder neu hinaustragen. Dann muß der Filter auf 55° aufgeheizt werden und erst dann hat man ein traumhaftes Sonnenbild.
    Ist es also mal so weit, dann wird man mit der Kombination sicher sehr zufrieden sein.
    Aber um auf die Schnelle mal die Sonne anzusehen, ist das PST unschlagbar und von der Leistung her nicht zu verachten.
    Ich hab vor dem Kauf des Solarspektrum auch mit dem PST viel Umbauten probiert (den TEC hab ich natürlich nicht abgeschnitten, dafür aber ein altes Frauenhofer Teleskop) und muß sagen, daß diese Lösung zwar bastelintensiv, aber auch sehr gut war. Das beweisen ja viele Bilder hier im Forum, die mit PST Umbauten gemacht werden.
    Trotzdem bin ich jedesmal bereit, meine TEC-SS Variante aufzubauen, weil ich bisher sehr! zufrieden bin.

  • Hallo Christian,


    Vielen dank fuer die guten Informationen. Die Spezialfilter von Solarspectrum und Daystar gehen ja in der Schmalbandigkeit noch weit ueber das hinaus, was Coronado (nun Meade) und Lunt usw. anbieten. Z.B. bekommt man bei Solarspectrum und Daystar 0.3A Filter. Bei Coronado & Lunt ist der Standard 0.7 und nur mit Tricksen (Doublestack) geht dann 0.5A. Mich wuerde mal interessieren, wieviel an Kontrast der Schritt von z.B. 0.7A zu 0.4A bringt. Auch visuell ist mir da Deine Meinung wichtig. Das H-A ist ja in einem Bereich, wo das Auge kaum noch gute Wahrnehmung hat. (1-2% Empfindlichkeit!) Wenn ich in ein PST oder Lunt Teleskop gucke bin ich immer erst enttaeuscht, dass man zuerst nur eine grosse orange-rote Scheibe sieht. Erst wenn man dann eine Weile hinguckt kommen die Kontraste so langsam hervor. Wie ist das im Vergleich zu Deiner Kombination? Du sagst, Du hast auch ein PST. Wie deutlich springen die Kontraste hervor zwischen PST und Solarspectrum?


    Clear Skies,
    Gert

  • Hallo,


    ich habe einen Doppelstack Coronado und jeder der da durchschaut sagt WOOOOW.
    Ich habe auch nen TEC mit ERF Frontfilter und einen Coronado hinten drin, aber gegen den Doppelstack kann er nicht anstinken.
    Ich habe noch duurch keinen Lunt/Daystar geschaut, der mich überzeugt hätte. Solarspectrum habe ich Live noch nicht gesehen.
    Wenn man sich mal beim TTV oder ITV trifft kann man ja mal vergleichen.
    Ich benutze einen Sky 90.

  • Hallo Josch, hallo Gert,


    ich würde mal sagen, daß Vergleiche immer eine gewisse indivduelle Aussagekraft haben.
    Wenn jemand durch mein PST schaut, der sonst nicht Sonne Ha
    Beobachtungen macht, ist dieser Wow Effekt immer da. Auch als ich zum
    ersten Mal bei Wolfi Ransburg durchschauen durfte, konnte ich mich
    diesem Reiz nicht entziehen. Damals, es war der Beginn der PST Ära,
    habe ich es wegen diesem Wow Erlebnis gleich mitgenommen (obwohl für
    die Brieftasche dazumal ein Au-Erlebnis) und habe es bisher nicht bereut.
    Als ich den SolarSpectrum vor einem Jahr, nach 7 monatiger Wartezeit
    bekommen habe - es war ein 0,65A, war ich vorerst enttäuscht. Beim
    raschen Durchblick waren die Kontraste auf der Sonnenoberfläche
    höchstens mal gleich dem PST. Nur die Auflösung des 140mm Objektives
    vom TEC brachte viel! mehr Detail heraus.
    Der mangelnde Kontrastgewinn konnte nur durch Abblenden verbessert
    werden, aber dann war die Auflösung naturgemäß auch geringer. Allerdings immer noch wesentlich detailreicher als im PST.
    Der Vergleich hinkt aber, denn mit dem PST (nicht einen PST-Umbau an
    einem anderen Fernrohr) hab ich nun mal nur 40mm Öffnung und wenn ich
    mehr vergrößere, sehe ich zwar weniger Gesamtsonne, aber noch weniger Detail.


    Nach 3 Wochen im Besitz des SolarSpektrum 0,65A war ich aber trotzdem
    unzufrieden und bin mit dem Teil zu Baader gefahren, wo ich am
    Referenzrefraktor von Zeiss an einem herrlichen Sonnentag meinen
    Filter mit 2 anderen vergleichen konnte.
    Ergebnis vorweg: der Referenzrefraktor, wie ihn Baader bezeichnete,
    lieferte ein um nichts besseres Bild als mein TEC. Aber der andere
    Filter - gleiche Bandbreite war doch etwas kontrastreicher.
    Auch Baader mußte eingestehen, daß selbst Filter gleicher Bandbreite
    eine Streuung aufweisen (+-0,05A steht auch in den Angaben drin), die
    jemandem, der pingelig ist, auffallen. Und ich bin pingelig!
    Jedenfalls war der zweite Vergleichsfilter ein Einzelstück, mit
    vermessenen 0,4A (SolarSpectrum gibt es normaleweise nur mit 0,65, 0,5 oder 0,3A).
    Und da war der Wow Effektdann da. Ich muß der Firma Baader dafür mein
    Lob aussprechen, denn ich durfte meinen Filter nach diesem
    anschaulichen Test umtauschen gegen den 0,4A und bin seither hochzufrieden.
    Ich brauche kein Doublestack, kein drehen an fummeligen Rädchen und
    wenn ich die Bandbreite des Filters verändern möchte, bediene ich
    zwei Tasten am Elektronikkästchen. Dafür nehme ich - gerne - das
    Aufheizen und den aufwendigen Aufbau in Kauf.
    Trotzdem ist mir das PST lieb und bevor ich aufbaue, gehe ich für
    exakt 1 Minute mit dem PST raus, schau auf die Sonne was los ist und
    entscheide mich dann für Aufbauen oder bleiben lassen.


    Übrigens, auch mit dem PST kann man hervorragende Gesamtsonnen
    ablichten und mit ein bißchen Spielerei auch ein wenig mehr Ausschnitt.
    Durch die notwendige Parallelität der Strahlen für den SolarSpectrum,
    muß man aber akzeptieren, daß mit steigender Öffnung, zwingend die
    Brennweite größer werden muß. Dafür benötigt man das telezentrische
    System, welches die Grundbrennweite je nach Öffnung verdoppelt oder vervierfacht.
    Der SolarSpectrum arbeitet ab etwa f/20 gut, bei f/25 wirds richtig
    knackig - das sind dann aber 4 Meter Brennweite und da gibts
    garantiert keine Gesamtsonne mehr. Der Ausschnitt, bei gutem Seeing,
    ist aber so detailreich, daß man begeistert ist.


    Dem gegenüber steht sicher das ebenso gute System von Solarmax mit
    Frontetalon, aber bei einer Öffnung von 140mm wirds finanziell schon heftig.
    Einzellösungen, wie sie uns hier Harald (>> Unigraph) zeigt, sind da
    in der Grundanschaffung vielleich nicht so teuer, benötigen aber ein
    enormes Wissen und bastlerisches Können.


    Die günstigste und im Ergebnis nicht schlechtere Lösung ist eine PST
    (oder Lunt) Konstruktion, wie sie ja viel hier verwendet und beschrieben wird.

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