Planetenröhre

  • Hallo zusammen!


    Da ich bald Geburtstag habe (nagut is noch n halbes Jahr hin aber man kann ja optimistisch sein ;-)) wollt ich mir schonmal gedanken über einen Wunsch machen.
    Im Moment hab ich ne 12 Zoll Chinaröhre zur verfügung und das war's. Das sollte jetzt nicht abwertend sein ich bin damit sehr zufrieden.
    Wollte nur mal fragen, was es denn für besseres für den Planeten gibt, oder was das am Planeten Spaß macht und nicht so schwer ist.


    Ich hab da an so nen f/10+ Refraktor gedacht, an den ich dann noch nen Bino (der Baaders soll ja recht gut sein) und ein paar Orthos oder Plössl hänge gedacht.


    Momentane Favoriten sind:
    das da:
    http://www.teleskop-express.de…000mm---auf-Sky-View.html


    und das da:
    http://www.teleskop-express.de…ord---Deluxe-Version.html
    wobei ich für letzteres noch ne Montierung bräuchte, die ihr mir ja bestimmt empfehlen könnt.


    Preislimmit für das Teleskop und die Monti sind so bei ca. 500€ vielleicht auch 600€ aber dann ist Schluss :-).


    Ahja und wenn ihr die Idee für nicht sinnvoll haltet oder so, dann sagt es einfach.


    Gruß Valentin

  • Hi Valentin,


    für Planetenbeobachtung gilt gleiches wie für den Rest auch- Öffnung bringt dir Auflösung.


    Damit ist dein 12"er den beiden Röhren bei weitem überlegen. Einziger Nachteil, du musst per Hand nachführen.


    Das musst du bei dem ersten gelinkten Teil auch machen- außer du motorisierst die Montierung noch. Wobei für beide Refraktoren hinzukommt das sie achromatisch aufgebaut sind. Also wird bei sehr hohen Vergrößerungen der geringe Farbfehler vielleicht doch zum Tragen kommen. Vielleicht nicht stark sichtbar, aber zumindest dadurch das eben nicht alle Farben im gleichen Schnittpunkt fokusierbar sind und damit der Kontrast (?) leidet.


    Als Montierung würde ich für den zweiten mit seinem Gewicht von über 5kg schon eine Montierung in der GP-Klasse als nötig sehen- bei der Länge des Tubus genügen leichteste Berührungen um das Teil zum Zittern zu bringen.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo ValentinJakob!


    Für Planeten extra einen Achromaten zuzulegen halte ich für nicht zielführend (Stichwort "Farbwerfer"). Man wird durch einen halbwegs guten 12-Zöller bedeutend mehr sehen.


    Falls es abgesehen von Planeten um ein kleines transportables Gerät gehen soll, wäre aus meiner Sicht ein kleiner Apochromat eher sinnvoll.


    Beispiel:


    http://www.intercon-spacetec.d…en-1/produkt/megrez_72fd/


    CS


    notoxp

  • Hallo Valentin,


    bringt Dein 12-Zöller an Planeten denn gar nichts?
    Wie meine Vorredner schon anklingen ließen, sollte das Teil die von Dir angestrebten Refraktoren um Längen auflösungsmäßig überbieten!
    Alternativ könntest Du auch mal versuchen exzentrisch abzublenden, d.h. eine Kreisblende im Bereich eines der durch die Fangspigelstreben gebildeten 90° Kreissegmente anzubringen. Das dürfte auch etwa 80 - 90mm Öffnung ergeben, die einem entsprechend großen Apo gleichkäme.



    Viele Grüße
    Torsten

  • Hallo Valentin,


    kann mich den Vorrednern nur anschließen.
    Ein 300er, wie du ihn hast, muss selbst bei mäßiger Optikqualität die von dir beispielhaft genannten Instrumente übertreffen.


    Die von Torsten genannte Blende bitte unbedingt ausprobieren!


    Weitere Empfehlung: Eine Blende auf den Hauptspiegel, der die äußersten 10 bis 15mm abblendet.
    Solche Blenden haben manchmal schon Wunder gewirkt.


    Baader bietet für seine Binos Glaswegkorrektoren an, mit denen man einen Binokularansatz auch an einen Newton anschließen kann.

  • Hallo alle


    Danke für die Antworten.
    Ich habe ja nicht gesagt, dass ich mit dem was ich am 12er bekomme nicht zufrieden bin, ich hab nur überlegt, ob vielleicht mit so einem Achromat mehr geht.


    Dann bleibt's wohl beim GSO Dobson.


    Gruß
    Valentin

  • Hallo Valentin,


    die Sache ist nicht so ganz einfach. Sicherlich bringt Dir ein 12"er mehr Auflösung; aber um 12" auch vollständig nutzen zu können bedarf es neben optischer und mechanischer Qualität sehr gutes Seeing. Und hier liegt oft der Hund begraben.


    So zeigt selbst der 10"f8 LOMO Dobson am Planeten nicht immer mehr als ein 4,5" Refraktor ! Das sollte man immer bedenken.


    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ein Refraktor mit moderater Öffnung wesentlich öfter für Planetenbeobachtungen genutzt werden kann als deutlich größere Spiegel.


    Spielt das Seeing aber mit - ja dann ist es eindeutig.


    Ich würde aber an Deiner Stelle keinen Refraktor kaufen - es sei denn einen 4,5" - 5" Apo. Aber dieser scheidet wegen Deiner Preisvorstellung völlig aus.


    Bleibe beui Deinem 12"er und blende ggf. - wie bereits oben beschrieben - ab.
    Ein 4"er ist - aus meiner Sicht - das absolute Minimum für befriedigende Planetenbeobachtung. Lieber 4,5 oder besser noch 5".
    Einen FH als ERsatz für einen Bosbon würde ich heutzutage nicht ernsthaft in Erwägung ziehen - auch wenn er f10 hat und farblich recht gut korrigiert ist.
    Das wird Dir keine Verbesserung bescheren !


    Man darf aber auch nicht vergessen (und dies wird gerne unterschlagen), dass ein Newton immer eine unangenehme Begleiterscheinung (vor allem bei Jupi und Saturn) besitzen.
    Der FS und die Streben sorgen für Beugungserscheinungen, die denen des sek. Spektrums eines FH in negativer Hinsicht in nichts nachstehen. Das soll fairerweise auch gesagt werden (wir aber meist nicht)


    Grüße


    Copernicus

  • Hallo Valentin,


    Ich denke, du möchtes zum Mond oder Planeten beobachten nicht immer den fetten 12 Zöller aus dem Keller schleppen, sondern suchst eine schnell einsetzbare Kombination.


    Bei deinem gesetztem Preisrahmen kann ich dir beispielsweise ein 5-6" Maksutov auf Montierung EQ3 bzw. EQ5 mit einfacher Motorisierung empfehlen. Ein Mak bildet farbrein ab und liefert auch bei hohen Vergrößerungen ein scharfes kontrastreiches Bild. Eine motorisierte Nachführung erspart dir ein ständiges Nachschubsen von Hand.
    Auch kannst Du ein Bino problemlos anschließen, sogar ohne Glaswegkorrektur.


    Einziger Nachteil des Mak ist, dass er relativ lange zum Auskühlen benötigt. Hier muss du im Winter schon mal 1 bis 2 h rechnen. D.h. das Fernrohr vorher rechtzeitig nach draußen stellen.


    Bei gutem Seeing siehst Du mit dem 12" natürlich mehr, da er sowohl eine besser Auflösung hat als auch höhere Vergrößerungen ermöglicht.
    Gruß
    Robert

  • Hi Copernicus,


    das bei Seeing begrenzende Element ist doch nicht die Öffnung sondern die Vergrößerung.


    Wenn das Seeing so schlecht ist, das mit dem 12"er nicht mehr als 150x gehen, dann bist du bei einem 4" Refraktor auch bei 150x am Ende. Und ist das Seeing gut, dann ist bei dem 4"er bei ca. 200x Ende der Fahnenstange, der 12-ender erlaubt dann aber höher zu vergrößern.


    Also wo soll hier ein Vorteil des kleineren Refraktors sein?


    Und wenn ich die Ausführungen von Kurt richtig im Hinterkopf habe dann verschlechtern die Beugungserscheinungen der FS Streben das Bild garnicht- die Kontrastübertragung profitiert in einem gewissen Bereich sogar davon- Kurt hatte hier mal schöne Diagramme dazu eingestellt, müsste man mal nachsuchen.


    Gruß
    Stefan

  • Hi Valentin,


    ich habe auch einen 12"er und auch den TS Individual Refraktor. Den Indi habe ich auf einer motorisierten ADM montiert, die ihn stabil und brauchbar vibrationsfrei trägt.
    Wie meine Vorredner schon ausführten: der 12"er zeigt mehr, besonders wenn man ihn termisch optimiert und so das Tubusseeing im Griff hat.
    Aber offen gesagt: der motorisch nachgeführte Refraktor macht am Planeten oder Mond mehr Spaß. Das Objektiv ist relativ gut korrigiert und der Farbfehler hält sich in Grenzen. Einen besseren Refraktor wirst Du in der Preisklasse kaum finden. Und Bino steht auch noch auf meiner Wunschliste.
    Und noch ein Punkt zur "emotionalen" Entscheidungsfindung: er sieht auch besser aus, als ein 12"er [^] (aber entscheiden musst Du natürlich selbst)


    CS
    Chris

  • Hallo stefan-h,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: stefan-h</i>
    <br />Also wo soll hier ein Vorteil des kleineren Refraktors sein?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Stimmt! Es bleibt wirklich nur die Handlichkeit und evtl. bei Deep-Sky niedrigere Vergrößerungen (für großfläche Nebel usw.) übrig.


    Weil ich gerade deine Signatur sehe: Wofür benutzt du deine Refraktoren? Sind sie als Ergänzung zum Hauptinstrument gedacht?


    CS


    notoxp

  • Hi notoxp,


    die beiden sind als Doppel nebeneinander entweder auf der GP oder auf der Atlux montiert. Mit dem 105er versuch ich mich hin und wieder fotografisch, der 66-er dient als (Luxus)Sucher [:D].


    Haupteinsatz ist aktuell die Nutzung mit dem Solarmax 60 für Sonnenbeobachtung und Fotografie mit der DMK (an beiden wahlweise adaptierbar) und am ZS 105 auch mit Herschelkeil Weißlichbeobachtung.


    Schaut dann etwa so aus. der 66-er ist da nicht sichtbar- hängt auf dem Bild hinter dem 105er.


    Natürlich guck ich auch mal damit, aber wenn ich richtig was sehen will, stell ich meinen 12" Dobs raus. An einem Abend mit richtig gutem Seeing hatte ich damit auch schon mal Saturn mit 500x im Blickfeld- da wird allerdings das nachschubsen schon etwas lästig.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Stefan,


    mag ja sein, dass hier nette Diagramme produziert und veröffentlicht worden sind. Ich halte mich lieber an die Praxis und was ich wahrnehme - bin halt Praktiker ;)


    Mir sind die FS Streben bei den großen Gasplaneten schon sehr störend aufgefallen - auch wenn diese lediglich 1mm besitzen.


    Ich bin immer der Ansicht dies alles in der Praxis zu testen und keine theoretischen Ausführungen zu trauen.


    Grüße


    Copernicus



    Nein - Du hast mich hier schon richtig verstanden. Luftturbulenzen machen sich bei größeren Öffnungen immer störender bemerkbar. Ich hatte im direkten Vergleich (bei annähernd gleicher Vergrößerung) schon öfters in einem kl. APO ein besseres Abbild als in einem gr. Newton.

  • Hi Valentin,


    Chris hat hier noch einen ganz wichtigen Punkt genannt - den der Nachführung. Solange Du bei niedriger und mittlerer Vergrößerung, oder aber im Bereich der DS Objekte bleibst, reicht eine einfache Nachführung von Hand ggf. aus. Bei höchstvergrößernden Planetenbeobachtungen ist eine Nachführung ein klarer Vorteil. Du kannst dich ganz entspannt auf die Details konzentrieren - das Nachschúbsen des Dobson nervt. Da helfen Okulare mit sGF um 80° auch nicht wirklich...


    Gruß


    Copernicus

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: stefan-h</i>
    <br />Haupteinsatz ist aktuell die Nutzung mit dem Solarmax 60 für Sonnenbeobachtung und Fotografie mit der DMK (an beiden wahlweise adaptierbar) und am ZS 105 auch mit Herschelkeil Weißlichbeobachtung.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Danke.


    OK, steht ja ebenfalls in der Signatur. Hätte man draufkommen können. [;)]

  • Hallo Leute,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">die Sache ist nicht so ganz einfach. Sicherlich bringt Dir ein 12"er mehr Auflösung; aber um 12" auch vollständig nutzen zu können bedarf es neben optischer und mechanischer Qualität sehr gutes Seeing.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    doch, die Sache <b>ist</b> so einfach! Der 12" zeigt auf bei Seeing
    welches nur 130x erlaubt mehr Details auf den Planeten.
    Allerdings muß man dann die Helligkeit des Objektes anpassen, denn sonst
    werden die Details wegen Überblendung nicht erkannt. Also einen Neutralfilter
    bei Bedingungen verwenden welche nur eine geringe Vergrößerung erlauben.
    DieserRat wird aber seit Jahren konsequent mißachtet.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">mag ja sein, dass hier nette Diagramme produziert und veröffentlicht worden sind. Ich halte mich lieber an die Praxis und was ich wahrnehme - bin halt Praktiker ;-)<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ja, ich sehe es, und als Praktiker stellst du das Teleskop in der Sonne
    auf die aufgeheizten Steinplatten und nicht ins schöne grüne Gras [xx(]


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich bin immer der Ansicht dies alles in der Praxis zu testen und keine theoretischen Ausführungen zu trauen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Auch ich liebe es in de Praxis zu testen. Bei Praxisvergleichen
    ist es aber immer hilfreich wenn man dabei ein wenig nachdenkt...


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Und wenn ich die Ausführungen von Kurt richtig im Hinterkopf habe dann verschlechtern die Beugungserscheinungen der FS Streben das Bild garnicht<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Nur so minimalst, daß kein Beobachter das auf einem flächigen Objekt
    wahrnehmen könnte. Ein polierte Glasplatte als Fangspiegelhalter würde
    auf einem flächigen Objekt ebenso viel Kontrastminderung verursachen.


    Nachzulesen in "A Dialogue on Spider Diffraction" von Suiter und Szmek.
    Info zu Spinne und Bugungserscheinungen gibt es auch dort:


    http://www.telescope-optics.net/spider.htm


    CS,Karsten

  • Hallo Karsten,


    "doch, die Sache ist so einfach! Der 12" zeigt auf bei Seeing
    welches nur 130x erlaubt mehr Details auf den Planeten."


    Das habe ich so nie in Abrede gestellt - mit meiner o.g. Aussage


    "Sicherlich bringt Dir ein 12"er mehr Auflösung; aber um 12" auch vollständig nutzen zu können bedarf es neben optischer und mechanischer Qualität sehr gutes Seeing. "


    war die Höchstvergrößerung gemeint.


    Vielleicht bist ja Du derjenige der mal ein bißchen nachdenken sollte [;)]


    Gruß


    Copernicus



    PS:


    "Ja, ich sehe es, und als Praktiker stellst du das Teleskop in der Sonne auf die aufgeheizten Steinplatten und nicht ins schöne grüne Gras"


    Stimmt - wie recht Du immer hast ;-))) Mach ich da etwa was verkehrt ...[?]

  • Hi Copernicus,


    der Satz mit dem ins Gras stellen statt auf die Steine bezog sich als Antwort ja auf mein Foto. Damit hätte Karsten besser lesen oder bei seiner Antwort besser trennen müssen.


    Allerdings meckert er hier zwar zu Recht, aber auch zu Unrecht- normalerweise steht der Aufbau auch im Rasen und nicht auf den Steinen. Nur an dem Tag hab ich einige Sachen ausprobiert und keine Lust extra einen Tisch rauszuschleppen- also nahm ich den auf dem Bild sichtbaren, stellte da den Rechner drauf und das Teleskop eben daneben, da ich sonst schlecht fokusieren kann.


    Aber so ist er halt manchmal- beantwortet in einem Beitrag gleich zwei andere Beiträge, mischt das durcheinander und stichelt noch ein wenig [:)]


    Nix für ungut
    Gruß
    Stefan

  • Hallo Copernicus,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...mag ja sein, dass hier nette Diagramme produziert und veröffentlicht worden sind. Ich halte mich lieber an die Praxis und was ich wahrnehme - bin halt Praktiker ;-)...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    nicht nur "...mag sein..." sondern in echt. Ich hab es noch nie erlebt dass z.B. eine Optik mit miserabler MTF- oder Polystrehlkurve (sind nette Diagramme) am Himmel besonders gut abschneidet. Man muss sie halt nur verstehen, die Diagramme damit man etwas davon hat.[8D]. Als Produzent vieler Diagramme halte ich mich ebenfalls für einen Praktiker, der aber ohne derlei messtechnisch gestütztes Beiwerk kein ordentliches Sebstbau-Teleskop hinbekommt[:I].


    Gruß Kurt

  • Hallo Beisammen,


    Stefan hat diese interessante Aussage gemacht.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: stefan-h</i>
    ...
    das bei Seeing begrenzende Element ist doch nicht die Öffnung sondern die Vergrößerung.


    Wenn das Seeing so schlecht ist, das mit dem 12"er nicht mehr als 150x gehen, dann bist du bei einem 4" Refraktor auch bei 150x am Ende. Und ist das Seeing gut, dann ist bei dem 4"er bei ca. 200x Ende der Fahnenstange, der 12-ender erlaubt dann aber höher zu vergrößern.
    ...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Die Luft'unruhe' ist doch aus Zellen aufgebaut, die so ca 10cm gross sind. Bei einem 25cm Spiegel guckt das Teleskop immer durch mehrere, die Wellenfront unterschiedlich brechende Luftvolumina. Bei gleicher Vergroesserung wird das Bild dann noch schlechter sein, als in einem auf 10cm abgeblendeten Teleskop. Bei schlechtem Seeing sollten Besitzer groesserer Teleskope nicht nur die Vergroesserung runterschrauben sondern auch die Oeffnung abblenden. Dann ist auch kein Neutralfilter mehr noetig.


    Clear Skies,
    Gert

  • Hallo Gert,


    mal vorausgestzt es sei so wie du sagst- glaubst du das du mit kleinerer Öffnung immer nur genau durch eine Zelle durchguckst? [:)]


    Wenn das mit den Zellen in der Größenordnung so ist, dann wirst du mit jeder Öffnung auch immer durch angrenzende durchblicken- mit kleiner Öffnung würdest du dann von zwei benachbarten halt nur kleine Ausschnitte bekommen, mit größerer Öffnung entsprechend mehr. Der Effekt wäre wohl identisch- und triff meine Aussage eher zu.


    Hauptunruhestifter dürften die hochliegenden schnellen Luftschichten sein die mit ihren starken Strömungen am meisten stören.


    Zu der verbreiteten Sage des Seeings guckst du auch hier (und den weiterführenden Link auf der Seite)


    Bei hellen Objekten wie Mond oder Planeten hast du bei größerer Öffnung eine größere AP bei entsprechend gleicher Vergrößerung- da muss man dann vielleicht abdunkeln mit einem Filter. Das tun die wenigsten und schon wird wieder die alte Leier herausgeholt von wegen große Öffnung und seeinganfälliger.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Stefan,


    Du bringst da eine interessnte Frage auf. Ja, auch bei einem kleinen Teleskop guckst Du meistens durch &gt;1 'Luftzelle'. Aber in wenigen Momenten kommt es durch Zufall eben vor, dass es mal nur eine Zelle ist. Das ist dann der Moment, wo die alten visuellen Planetanbeobachter die Details aufschnappen und im Gehirn einfrieren. Heute haben wir statt dem Gehirn eine Webcam und Registax die das fuer uns machen. Visuell sieht das dann eher so aus als wuerde der Planet (in sich scharf) leicht hin und her huepfen. In einem 25cm Teleskop hast Du jedoch immer mehrere Zellen der Luft durch die die Wellenfront muss. Da findet die 'Verschmoierung' permanent statt. Noch so langes hingucken oder Video aufnehmen hilft dann nicht. Der Planet wabert 'in sich' und wird nie scharf. Da ist die beste Loesung wenn man was sehen will abzublenden.


    Kleine Anekdote am Rande. Allein die Luft in einem 1m langen Tubus hat ~600Waves Verzoegerung der Wellenfront! OK, wir sind ja nur an Inhomogenitaeten interessiert, aber es ist eine lustige Illustration der Randbedingungen, wenn man sieht, wie Leute Lambda-Bruchteilen bei den optischen Flaechen hinterherjagen.


    Clear Skies,
    Gert

  • Hallo Gert,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Die Luft'unruhe' ist doch aus Zellen aufgebaut, die so ca 10cm gross sind. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    ich kanns nicht mehr hören. Was für ein elender .... den irgendwann
    mal
    einer geschrieben hatte und der seitdem immer wieder aufgewärmt wird.
    Es gibt keinen physikalischen grund dafür das "Die Luftunruhe aus Zellen
    aufgebaut ist" und es gibt keinen physikalischen Grund dafür, daß
    "die so ca 10 cm groß" sein sollten. Warum nicht 7,3cm oder 24,79 cm?


    Die Luftunruhe der Athmosphäre ist eine sehr statistische Angelegenheit.
    Je kleiner das Teleskop desto größer die Warscheinlichkeit daß dessen
    Auflösungsvermögen und sinnvoller VErgrößerungsbereich nicht ausreichen
    um die Luftunruhe am Objekt wahrzunehmen. Es kann aber mal ganz dick
    kommen und knapp 7mm Öffnung (das bloße Auge) reicht aus um das Seeing
    deutlich erkennbar zu zeigen. Was ist denn da mit deinen 10cm Seeingzellen?!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Allein die Luft in einem 1m langen Tubus hat ~600Waves Verzoegerung der Wellenfront!<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Solange die Abbremsung des Lichts gleichmßig über den gesamten Öffnungs-
    querschnitt erfolgt dürften es auch das zehnfache sein, ohne daß dies
    irgendwelche Probleme bereiten würde. Nur wenn die Abbremsung des Lichtes
    ungleichmäßig erfolgt wie es beispielsweise der Fall ist wenn auf der
    einen Tubusseite des schrägstehenden Rohres die erwärmte Luft aufsteigt
    und die Wellenfront dort entsprechend dem Rest der des Querschnittes vorauseilt,
    nur dann bewirkt dies eine Wellenfrontdeformation. Ich kann mich erinnern
    dies vor mehreren Jahren anhand der im Buch von Suiter ausgerechnet zu haben.
    Bei einem 1200mm Tubus und ein paar Grad waren es mehrere Wellenlängen.


    Dies ist der Grund dafür warum enge Tuben bei offenen Systemen schädlich sind,
    sie zeigen dann stärkeres Tubusseeing als der gleiche Spiegel in einem
    großzügig dimensionierten Tubus. Siehe dazu Kurt`s 8,5 Zoll Spiegel
    der ohne Belüftung im gut dimensionierten Tubus gut funktioniert.


    Wer sich mit Seeing befassen möchte sollte sich lieber auf die Suche
    nach moderner Literatur machen.


    CS,Karsten

  • Kleine Ergänzung:


    Hohe starke Luftströmungen ("Jetstream") können eine Luftunruhe bewirken
    bei der ein Stern im 8" Teleskop auf einen Durchmesser ausgebläht ist
    der schom mal bis zum zehnten Beugungsring reichen kann. Bei solch
    einem Seeing kann kann gleich wieder wegpacken, auch das 4" Teleskop.


    Ansonsten hat man es mit verschiedenen Störungen im Bereich der Atmosphäre zu tun.
    Interessant wird das Ganze dann noch einmal in Bodennähe, wo es durch Sonneneinstrahlung
    sowie durch Infrarotabstrahlung zu größeren Temperaturunterschieden
    auf kleinem Raum kommen kann.


    Hier lohnt es sich auf größere Gasflächen anstatt auf Asphalt zu setzen.


    Dann wird es nochmal interessant beim "Geräteseeing".
    Glas ist ein schlechter Wärmeleiter und Glas hat eine recht große Wärmekapazität.
    Warmes Glas (Teleskop in der Wohnung aufbewahrt) gibt also noch lange Zeit
    Wärme an die Umgebung ab, Luft wird erwärmt und steigt dann weil sie
    weniger Dicht ist auf. Wenn das im Tubus und dabei im Strahlengang
    passiert kann das erhebliche Tubusseeingprobleme verursachen.


    Man sollte also überlegen etwas dagegen zu tun (siehe Kurt`s Berichte:
    Ausreichend dimensionierter Tubus, Zwangsbelüftung).


    Sodann ist es ein Vorteil das Objektiv über den Bereich der bodennahen
    Lufttemperturdifferenzen hinausreicht (das ist ein grundsätzlicher Vorteil
    eines ungefalteten Refraktors ausreichender Länge!).

  • Hallo Gert, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ja, auch bei einem kleinen Teleskop guckst Du meistens durch &gt;1 'Luftzelle'.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Nun fang mal an zu denken [;)]


    Eine Zelle hat also einen Durchmesser von ca. 10cm. Schon bei 1m guckst du dann also durch 10 Zellen, bei 10m wären es schon 100 Zellen...


    Durch wieviel Luft musst du schauen, wenn du nach oben guckst? Und alle Zellen stehen dann kerzengerade ausgerichtet über deinem kleinen 4" Röhrchen wenn für einen Moment das Seeing gut ist?


    Musst du da nicht selber anfangen darüber zu lachen?


    Und hast du einen Link zu einer Seite, wo beschrieben ist, warum Luft sich aus Zellen von 10cm Durchmesser aufbaut? Außerdem- das müssten dann ja wohl Würfel sein mit 10cm Kantenlänge- wenn es Blasen wären- was ist dann in den Zwischenräumen?


    Es gehört eindeutig in die Kategorie "Meine Oma hat mir erzählt...." [:D]


    Gruß
    Stefan

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