Ist das der PEC-Error?

  • Hallo,
    ich bin immer mehr fotografisch am Himmel unterwegs
    und habe daher gemerkt dass meine Sternchen immer so schöne Strichspuren
    seitwärts versetzt aufzeigen.
    Auftreten tut es komischerweise erst ab Belichtungszeiten >2 Minuten.


    In dem Link ganz unten das vorletzte Bild:
    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=172304


    Jetzt bin ich heute mal hingegangen und habe mein Scope in der Wohnung cruisen lassen
    und ihm aber zusätzlich einen Laser spendiert und den Punkt auf eine 8m entfernte Wand projeziert. Dann habe ich mit der Kamera das verlinkte Video aufgenommen um mal zu kucken wie denn der Laserpunkt läuft.


    https://www.dropbox.com/s/zghh…sc09/OstSchwer_2.avi?dl=0


    Dabei hab ich festgestellt dass der Punkt getimed hüpft[?]
    Oder ist das dass Video, ihr müßt das etwas schneller abspulen um zu sehen was ich meine.
    Ich habe die lunare Nachführungsrate gewählt dass das etwas schneller abläuft.
    Aufgenommen habe ich es mit der EOS 700D bei 50fps.
    Die Quali bitte ich zu entschuldigen,
    aber ich habe grade mal DSL 3000, da kuckt man dass man die Daten so klein wie möglich hält[^]
    Aber man sieht glaube ich trotzdem was ich meine[:)]


    MfG
    Chris

  • Hallo Chris,
    ich habe mir das lange Video nun nur ein Teilen angesehen (vorspulen geht nicht), anhand deiner Beschreibung kann das aber durchaus hinhauen mit dem Schneckenfehler (nur der Vollständigkeit halber: das heißt dann PE ;) )
    Was nicht ganz hinhaut mit deiner Beschreibung ist die Sache mit den 2min Belichtungszeit. In 2min ist die Schnecke üblicherweise noch nicht durch (welche Monti?), so dass diesen starken Sprünge dir dann jedes 2., 3. oder 4. Bild versauen müssten, dazwischen aber welche ok sind. Außer halt diese Ausreißer treten mehrfach auf.
    Mache doch einen einfachen Test: Monti aufstellen und einscheinern, so dass kein Sterndrift mehr auftritt. Nun beobachtest du im Fadenkreuz einen Stern live über rund 8min. Läuft der Stern während der Zeit aus dem Zentrum und läuft dann innerhalb einer vollen Schneckenperiode wieder zurück, dann hast du einen klassischen Schneckenfehler. Ist zwar ziemlich langweilig, aber verschafft dir recht schnell Sicherheit und man kann dann nach weiteren Fehlern suchen.

  • Ah ja Daniel,
    werd das mal testen[:)]
    Es ist eine Advanced VX und ja,
    es betrifft nicht jedes Bild.
    Zum spulen hättest Du das Video downloaden müßen und mit nem Programm am PC ankucken, in Dropbox geht das leider nicht[V]


    Aber PE glaub ich fast nicht,
    weil wenn man eben spult tritt das alle 4-5sec. auf und das wäre ja zu kurz für den PE.
    Wird vermutlich doch die Spulfunktion meines Zoom-Players erzeugen,
    obwohl ich meinen könnte es auch am lebenden Objekt zu sehen.


    Problem ist nur wenn man länger den Laser-Dot ankuckt sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr[;)]


    MfG
    Chris

  • Hallo Chris :)


    Zwar stimmt es, daß man das Teleskop so ausbalancieren soll, daß es im Osten schwerer ist, damit die Montierung 'zieht'. Aber nicht so viel, daß sie 'bergauf' arbeiten muß. Also nicht so viel, daß sie von alleine nach Osten dreht, sondern nur weniger Widerstand zu spüren ist, wenn man sie nach Osten drehen will. Sonst ist die Reibung zu groß und dann können die genannten Effekte auftreten. Ein PE ist das aber nicht, der würde auch eher zu Strichen führen und nicht zu 'springenden' Sternen. Es gibt eine einfache Methode, das herauszufinden: Einfach mit langer Belichtungszeit und etwas in Azimut (also links-rechts...) verstellter Montierung einen Stern aufnehmen. Belichtungszeit muß mehr als 10min sein, damit man mehr als eine Schneckenumdrehung mitbekommt. Dann sollte der Stern eine Spur erzeugen, die entfernt einer Sinuskurve ähnelt.
    _Das_ wäre dann der PE.


    Kannst ja mal testen und das Bild hier einstellen.


    Gruß


    ullrich

  • Ja,
    das werd ich mir wohl genauer ankucken müßen[^]


    Vielleicht lag es einfach nur an den falschen Alignement-Parametern,
    die AVX unterstützt auch das eliminieren des Cone-Errors wenn man nach einem TwoStar-Alignment sich nochmals die Mühe macht und 2 weitere Sterne kalibriert die auf der anderen Seite des Meridians liegen.


    Zudem könnte es auch an meiner Faulheit liegen nicht in jeder Beobachtungsnacht ein Polar-Align durchzuführen, das werd ich zum Fotos machen wohl ändern müßen. (Stativ wird immer wieder an derselben Stelle aufgebaut, aber da sind eben auch Toleranzen gegeben)


    Melde mich
    Chris

  • Hi,
    Leute das Thema ist noch aktuell und das ist kein PE.


    Ich hab das Scope sauber aufgestellt + ausbalanciert,
    ein sauberes Polar-Alignment durchgeführt, und ein Zittern der Anlage durch das auslösen der Kamera isses auch nicht.
    Habe mehrere Testbilder gemacht und alles unter 15sec ist astrein.


    Die Sternspuren sehen auch so aus wie wenn das Scope halt mal kurz haltet und dann weiterspurtet.
    Daher hab ich mir heut die Mühe gemacht und nochmals den RA-Antrieb genauestens angekuckt, die Welle läuft schön frei, hat nicht zuviel Spiel usw. etc.


    Ich hab nochmal ein Video von den Zahnrädern in Betrieb gemacht,
    wenn ihr es runterladet (sind dieses mal nur 9MB) und dann mit Eurem Videoplayer SCHNELLER abspielt, sieht man schön wie ruckelig die Nachführung arbeitet was sich dann leider auf die optische Achse fortsetzt.


    Ich denke da ist was mit dem letzten Motorcontroller-Update von Celestron im argen[V]


    Denke ich werde mal deren Support kontaktieren (freu).


    https://www.dropbox.com/s/h33f7t5b9e2hgy0/Tracking.avi?dl=0


    MfG
    Chris

  • Hi Chris,


    bevor du den Service kontaktierst, check auch das Spiel der Zahnräder, falls noch nicht geschehen. Die Zahnräder dürfen nicht unter Spannnung stehen. Wenn man ein Zahnrad löst und abzieht, muß es sich ohne quetschen gerade so mal wieder sanft einschieben lassen. und Das radiale Spiel der Zahnräder kann am Flansch der RA und der DEC Motoren über je 3 Schrauben justiert werden.


    Gruß,
    Jo

  • Hi Jo,
    der Antrieb ist schön fein eingestellt,
    da klemmt und spannt nix[V]


    Ich werde heute mittag mal die Spannung am Motor im Betrieb messen,
    der dürfte bei Nachführung ja eigentlich nicht schwanken oder?


    Vielleicht versuch ich dann mal einen "Reset",
    ev. hab ich auch irgendwo die Parameter unwissend falsch eingestellt?


    MfG
    Chris

  • So,
    heute einen Werks-Reset gemacht,
    die Schneckenwelle entkoppelt und nochmals ein Filmchen gedreht[^]


    https://www.dropbox.com/s/y9yq4w2a2hwlikf/Tracking1.avi?dl=0
    (Leider wieder 55MB)


    Dann noch scherzeshalber die anliegende Spannung am Motor gemessen,
    pendelt wild zwischen 0,5 & 2,3V hin und her und komisch ist dass es immer gleich ist, egal ob die Rate siderisch/lunar/solar ist[?]


    Aber das ist auch schwer zu sagen,
    da mein Multimeter viel zu schnell die Werte ändert[xx(]


    Also mal prinzipiell,
    der Motor müßte doch zum nachführen GRUNDSÄTZLICH gleichmäßig drehen und von dem her müßte doch auch GRUNDSÄTZLICH eine gleiche Spannung am Motor anliegen oder??


    MfG
    Chris

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Also mal prinzipiell,
    der Motor müßte doch zum nachführen GRUNDSÄTZLICH gleichmäßig drehen und von dem her müßte doch auch GRUNDSÄTZLICH eine gleiche Spannung am Motor anliegen oder?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Nein. Denn der Motor ist _kein_ Gleichstrommotor, sondern ein Schrittmotor, der mit Strompulsen (nicht Spannungspulsen!) angesteuert wird. (daß elektronisch gesehen hier der Strom durch eine angelegte Spannung zum Fließen gebracht wird, hat schaltungstechnische Gründe)
    Das bedeutet, daß die Spannung in Wirklichkeit je nach Anschlußart des Motors zwischen 0 und Betriebsspannung oder zwischen - Betriebsspannung und + Betriebsspannung schwankt. Die Drehzahl ist auch nicht abhängig von der Spannung, sondern von der Frequenz der Pulse. Und die kannst Du nur mit einem Frequenzzähler oder einem Oszilloskop bestimmen.


    Gruß


    ullrich

  • Ich habe mir eben das Video angesehen - auch mit erhöhter Geschwindigkeit - und keinerlei Unregelmässigkeit feststellen können. Die Ursache liegt also mit großer Wahrscheinlichkeit woanders. Hast Du eine Webcam oder eine Guider-Cam, die mit PHD 2 arbeitet? Damit könntest Du die Fehler am Stern besser dokumentieren.



    Gruß


    ullrich

  • Auf Deinem Video sieht das so aus, dass die Schrittmotoren kurzfristig langsamer und dann schneller laufen. Diser Fehler tritt also auch ohne montierten Teleskop auf, und bei richtig eingestellten Zahnradspiel.


    Über die Spannung muß sich das nicht zwingend bemerkbar machen.


    Wenn noch Gewährleistung drauf ist, ab damit zum Händler.

  • Hab das Ritzelvideo nun mal mit mehreren Playern gecheckt. Mit dem VLC lässt sich der Hüpfeffekt nicht darstellen. Demnach ist das Hüfen nur ein playerabhängiges Artefakt bzw. auch von der Darstellungsgröße.


    Ebenso das Laserpunkt-an-der-Wand-Video ist im VLC völlig unverdächtig. Der Punkt wandert mit gleicher Geschwindigkeit.

  • Tja,
    habe mir jetzt auch extra den VLC installiert,
    und siehe da, die Movies laufen schön gleichmäßig ab[xx(]


    Sch.... Zoom-Player[:(!]


    Komisch,
    mit dem bloßen Auge könnte man meinen die Zahnräder legen eine Pause ein[?]


    Nöö,
    eine WebCam o.ä. hab ich (noch) ned[V]


    Ich zeig Euch demnächst mal ein Bild der Misere,
    jedes 1,5te Bild hat eben eine deutliche Strichspur nach rechts unten,
    wie wenn es eben nur Doppelsterne mit Verbindung dazwischen gäbe[:)]


    Müßte doch verflixt nochmal möglich sein mit einer AVX mindestens 3 Minuten belichten zu können.


    MfG
    Chris

  • Eine Webcam benötigst du auch nicht zwingend.


    Es geht mit DSLR:


    Stern in Äquatornähe einstellen und Reihenaufnahmen a 20 Sekunden mit langer Brennweite machen, reicht in Jpeg-Qualität. Niedrige ISO wählen damit der Stern nicht zu groß wird. die Kamera in West-Ost ausrichten. Die Reihe möglichst etwas länger als eine Schneckenumdrehung, also vielleicht 20 Minuten.


    Die 60 Bilder überlagerst du dann in Fitswork (Stapelverarbeitung/Zur Zieldatei addieren) mit konstantem Versatz. Bei <s>x-Wert</s> y-Wert vielleicht 24 eingeben, und Timestamp anklicken. Der Wert bedeudet Pixelverschiebung pro fortlaufender Minute der Aufnahmezeit. Da du etwa alle 1/3 Minuten ein Bild gemacht hast, wird etwa jedes Bild um 8 Pixel senkrecht zu RA verschoben.


    Idealerweise ergibt das im gestackten Endbild eine sinusförmige Schlangenlinie des PE. Jeder Fehler/Hüpfer macht sich dann als Zacken bemerkbar. Das Bild wäre recht ausschlußreich für eine Beurteilung.
    Bitte das Bild hier einstellen.


    [Nachtrag: Fehler korrigiert.]

  • Wenn nur Sterne zur Verfügung stehen, mach doch mal folgendes:


    Montierung ersteinmal genau einscheinern. Dann in Azimut um einen definierten, nicht zu kleinen Betrag verdrehen (so etwa 5° sollten ausreichend sein). Dann stelle einen Stern im Meridian ein und mache davon eine Langzeitaufnahme. Mindestens 10 Minuten, besser 20. Wenn das Bild zu hell werden würde, kannst Du die 20min auch in 20 Einzelaufnahmen je 1 min aufteilen. Dann mit DSS stacken _ohne_ Ausrichtung. Also einfach nur 1:1 übereinander legen. (Das hatte ich so schon früher mal angeregt, um zu sehen, wie der Fehler nun auftritt.)


    Gruß


    ullrich

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Ullrich</i>
    <br /> Dann in Azimut um einen definierten, nicht zu kleinen Betrag verdrehen (so etwa 5° sollten ausreichend sein). Dann stelle einen Stern im Meridian ein und mache davon eine Langzeitaufnahme.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    O.k.,
    werde wenn's das Wetter wieder zuläßt mal beide Tipps abarbeiten[^]


    Aber obige Anleitung check ich nicht ganz Ulrich,
    was verdrehen die Montierung??


    MfG
    Chris

  • Ich meine das genaue Einscheinern kann man sich für die Fehlersuche bei Gleichlaufschwankungen wirklich sparen. Einnorden nach Stern-Alignement oder Polsucher müsste reichen. Ullrichs Methode vereinfacht das Stacken, da der Deklination-Versatz über die Azimutverstellung und Himmelsdrehung erfolgt. Dafür muß man aber vorher nicht aufwändig Einbscheinern, wenn man es eh wieder verstellt.


    Meine vorgeschlagene Methode funktioniert auch bei eingenordeter Montierung.

  • Höhe wäre die Höhe des Himmelspols, also die geogr. Breite. Azimut ist die (Nord-)Richtung. Also wenn die Rektaszensionsachse genau auf dem Pol zeigt, ist das ja exakt Norden. Nun drehst die Monti einfach etwas nach Osten oder Westen - fertig.


    P.S. Das Einscheinern ist logischerweise _nicht_ notwendig. Ich hatte mich da falsch ausgedrückt. Wenn die Montierung stationär steht und eingescheinert ist, hast Du es nachher leichter, den Azimut wieder einzustellen. Für diesen Test reicht eine einfache Einnordung mittels Polsucher aus und die muß nicht einmal sorgfältig sein.

  • Geht auch gegen Osten oder Westen wenn du keinen Blick nach Süden hast, aber dann mit Verstellen in Höhe, statt in Azimut. Wichtig ist auch einen Stern möglichst in Äquatornähe zu nehmen, da hier ein eventueller Fehler sich am deutlichsten bemerkbar macht, bzw. die Meßgenauigkeit höher ist.

  • Also
    -Montierung ausrichten
    -Polaralignment machen
    -und dann (gen Süden ausgerichtet) mit den Schrauben der Höhenverstellung einfach 5° höher oder tiefer stellen?
    -Dann einem flach verlaufenden Stern z.B. Spica (der ist im Moment 26° überm Horizont) folgen und 20min belichten.


    Jetzt mal für Dummies bitte,
    warum diese 5° - Verstellung?


    MfG
    Chris

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: KometC8</i>
    <br />Also
    -Montierung ausrichten
    -Polaralignment machen
    -und dann (gen Süden ausgerichtet) mit den Schrauben der Höhenverstellung einfach 5° höher oder tiefer stellen?
    -Dann einem flach verlaufenden Stern z.B. Spica (der ist im Moment 26° überm Horizont) folgen und 20min belichten.


    Jetzt mal für Dummies bitte,
    warum diese 5° - Verstellung?


    MfG
    Chris
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Jetzt bringst da was durcheinander.


    Entweder:


    - Monti ausrichten
    (- Polaralignment)
    - Monti um 5° (können auch 4 oder 6 sein...) verdrehen (NICHT die Höhe ändern!)
    - Stern im Süden anpeilen
    - aufnehmen


    Oder:


    - Monti ausrichten
    (- Polaralignment)
    - NUR! die Höhe um 5 Grad ändern (rauf oder runter, NICHT die Nordrichtung!)
    - Stern im Osten oder Westen anpeilen (genügend Höhe über dem Horizont sollte er haben)
    - aufnehmen


    Was passiert dabei: Man macht sich die Fehlaufstellung zu Nutze, um eine Bewegung senkrecht zur Nachführung zu erzeugen. Dadurch hat man sozusagen eine Zeitablenkung, die vollkommen gleichmässig ist und kann dann anhand der Strichspur des Sterns die Gleichmässigkeit der Nachführung überprüfen.

  • Oder anders begründet "warum das Verstellen?":


    Stell Dir das Teleskop als Zeiger vor. Die Montierung ist eingenordet. Sterne und Zeiger beschreiben Bögen bei ihrer Rotation. Nun verstellst du den Polblock um 5° höher. Im Meridian sinkt dann die Deklination um 5°, doch BLEIBT DORT der Bogen der Sternbewegung parallel zum Bogen des Zeigers. Schwenkst du das Teleskop über die RA-Achse einfach nach Osten oder Westen, dann sind die Bögen nicht mehr parallel und der Winkel unter dem sie sich schneiden wird größer, in Osten und Westen ist der Winkel maximal. Dort ist die Drift eines Sterns senkrecht zu RA daher maximal, weil die Bewegungen am schnellsten auseinanderlaufen. Diese Drift sorgt bei Ullrichs Methode dafür, dass der Prüfstern nicht NUR aufgrund des periodischen Fehlers auf einer Geraden in den Bildern hin und her wandert, sondern einen zusätzlichen seitlichen Bewegungsanteil addiert bekommt. So wird der PE überhaupt erst als Schlangenlinie erkennbar.


    Die Montierung in Azimut verstellen hat den gleichen Zweck, der Unterschied ist hier lediglich, dass die beiden Bögen nun im Meridian ihre maximale Abweichung bekommen.


    Es ist Jacke wie Hose wofür du dich entscheidest, aber wenn du in Azimut verstellst, muß der Prüfstern grob im Süden stehen.


    Den Sachverhalt kennt man vom "Einscheinern", wo man sich diese Drift in umgekehrter Weise nutzbar macht, um den Fehler bei der Montierungsaufstellung zu minimieren. Google doch einfach selbst mal nach Scheiner-Methode, dann findest du Grafiken die das mit den Bögen recht anschaulich erläutern, falls du dir das nicht vorstellen kannst.
    http://lexikon.astronomie.info/faq/telescopes/scheiner.pdf

  • Hi Kreislauf,
    danke für die Erläuterung[^]


    Ich glaub so langsam kapier ich es (zumindest ansatzweise),
    ich bin zwar Techniker, aber bei solchen Abläufen habe ich irgendwie eine Denkblockade[xx(]


    Aber die Grafik in der PDF mit der Azimutverstellung läßt mich vermuten dass wenn ich einen Stern "genau" beim Meridiandurchlauf aufnehme ich das beste Ergebniss in diesem Falle erziele (bei 5° Azimutverstellung).


    Was ich aber immer noch nicht kapiere ist wenn ich:
    -ein Polaralignment mache
    -dann mit den Azimutschrauben die Montierung um 5° gen Osten verdrehe
    -dann wieder MANUELL auf einen Stern am Meridian fahre
    -diesen im Okular zentriere
    -und ihn dann ca. 20min aufnehmen will


    dann verschwindet der doch aus meinem Gesichtsfeld (LiveView) WEIL EBEN die Nachführung jetzt AUF JEDEN FALL nicht mehr stimmt[?]
    Oder dauert das "verschwinden" länger als 20 Minuten[?]


    MfG
    Chris

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