Hallo liebe Astrofreunde,
zum Geburtstag schenkte mir meine Freundin (zugegebenermaßen nicht ganz überraschend, ich wedelte im Vorfeld mehrmals mit dem Zaunpfahl) ein Telesköpchen, das Firstscope 76.
Soviel vorneweg: ich bin mit dem kleinen, hübschen Newton-Teleskop (Öffnung 76mm, Brennweite 300mm) im Grunde zufrieden, man kann es sehr intuitiv bedienen und es funktioniert bisher alles einwandfrei. Nachdem ich mir noch eine drehbare Sternenkarte zugelegt habe, kann ich mich nun auch besser am Himmel orientieren: so entdeckte ich vor wenigen Tagen das Sternbild Herkules direkt über dem Hausdach. Wega leuchtete mir sozusagen den Weg dorthin.
Das war die Gelegenheit, wo ich doch wusste, dass der berüchtigte Kugelsternhaufen M13 dort zu finden sein soll. Die Suche begann: ich stellte das Firstscope auf einen Stuhl im Garten, setzte das 20mm Okular (H) ein, bohrte meine Augen ins Okular und begann die Suche. Nach und nach stieg in mir das flaue Gefühl auf, dass mir eine wesentliche Sache fehlt.
Obwohl Herkules (und somit M13) genau über meinem Kopf stand, war es mir (aller Geduld zum trotz) nicht möglich, M13 ins Blickfeld zu bekommen. Sobald ich ins Teleskop blickte, sah ich viel mehr Sterne als mit bloßem Auge und so war es mir nicht möglich, klare Anhaltspunkte auszumachen und mich daran entlang zu hangeln.
Nun besitze ich auch das Zubehörpaket des Firstscope, doch leider ist der mitgelieferte Sucher nicht sinnvoll verwendbar, da er schlicht zu tief angebracht ist und es mir also nicht möglich ist, meinen Kopf so hinter den Sucher zu bekommen, dass ich mich zumutbar damit am Himmel orientieren könnte.
Immerhin: gestern konnte ich einige schöne Blicke zum Mond hin unternehmen und fand dabei - durch Zufall - auch den Jupiter. Sogar der Mond wollte mir zu Anfang nicht recht ins Okular springen, hier half mir letztlich aber die Helligkeit bei der Suche. Ohne Mondfilter konnte ich mit dem 20mm Okular die meisten Details sehen. Der Mondfilter (aus dem Zubehörset) ist brauchbar, verschluckt aber leider viele Details und mindert die Auflösung drastisch, so dass hier die dann mögliche höhere Vergrößerung keinen nennenswerten Zugewinn bringt. Was den Jupiter anbelangt, der mir - ebenfalls nach langer Suche - mehr zufällig ins Bild sprang: bei maximaler Vergrößerung (4mm Okular, also 75x) konnte ich immerhin mit dem Firstscope eine kleine (Stecknadelkopf), glänzende Kugel ausmachen, die von winzigen Sternchen (den Monden des Jupiters vermutlich) umrankt war. Ein schöner - wenn auch ausbaufähiger - Anblick.
Einstweilen bin ich jedenfalls mit dem Astro-Virus infiziert, auch wenn ich bisher mehr am Himmelzelt entlang stolpere und weniger gezielt nach sehenswerten Objekten Ausschau halten kann.
Das ist wohl die Paradoxie des Anfängers: gerade er bräuchte eigentlich eine gute Ausrüstung, um die mangelnde Erfahrung kompensieren zu können. Tatsächlich besitzt er nichteinmal einen brauchbaren Sucher.
Es kann also nur besser werden. [:I]
Es grüßt Euch,
Pumo