Mein 114er hat jetzt eine Rockerbox

  • Hi Leute!


    Nun kann ich auch endlich schwingungsfrei beobachten, denn ich hab' meinem 114er Newton eine Dobson-Montierung gebastelt.
    Die Anregungen hierfür hatte ich selbstverständlich von Euch bekommen, die mächtig gesägt, geschraubt und ihre Dobson-Montierungen präsentiert haben.
    Erfahrungen hatte ich ja bereits beim Mini-Dobson für meine Sohn gesammelt und so entschloss ich, das Design zu übernehmen.


    Ich will hier jetzt auch keine Bauanleitung posten, sondern nur das Endergebnis vorstellen und wer Vorschläge zur Verbesserung hat, nur her damit. Nobody ist perfect[:)]




    Zur besseren Stabilität hab ich das hintere Brettchen etwas höher gelassen und einen Ausschnitt für das Tubusende herausgesägt.



    Die schwarzen Teile sind Stückchen von der flauschigen Seite eines Klettverschlusses, die den Tubus in der Lagerung leicht dämpfen und gleichzeitig die Bremse für den Tubus sind. So schwenkt der Tubus nicht zu leicht oder zu schwer und die Position wird super beibehalten. Das graue Iso-Stück vom Heizungsrohr dient nur zum Schutz.



    Der Drehteller bekam eine Kunststoffplatte als Gleitfläche und unter die obere Platte habe ich Teflon-Stücken angebracht. Dreht bzw. gleitet super und ist nicht zu leicht.



    Die Rohrschellen sind von Skywatcher, waren echt preiswert und erfüllen ihren zweck. Einfach nur mit Holzleisten verbunden und die Wasserrohrendstück-Höhenräder angeschraubt.


    Das alles ging recht flott mit dem zusammenbau. Am zeitaufwendigsten war das lackieren.


    Die Füsschen unterm Drehteller sind erstmal nur provisorisch angeschraubt, da ich noch nicht weiß, ob ich größere, kleinere oder andere Füsschen anbringe.


    Nun gehöre ich also auch zu den "Schubsern" und erste Tests haben gezeigt, das sich der Aufwand gelohnt hat.


    Beste Grüße aus der Bastelecke...


    Matze

  • Moin Jens!


    Diese Lagerung mit den Rohrdeckeln habe ich auch schon bei mehreren Projekten verwirklicht, siehe "Teleskop-Park" auf meiner Heimatseite. Wichtig ist nur, daß diese Deckel im richtigen Verhältnis zur Tubusgröße stehen - bei anderen Dobsons ist es auch wichtig, die Höhenräder ausreichend groß zu wählen.
    Mein 8" f/5-Newton (der mich morgen verläßt) hat 8"-Abschlußdeckel. Diese sind bei meiner Lösung auf einfacher Teflon-Folie gelagert. Die Geschichte hält ein ca. 400 g schweres 2"-Okular noch gut aus, ohne daß der Tubus abkippt.
    Bei kleineren Deckeln - ich benutze ansonsten 6" - habe ich mir ein Andrucksystem einfallen lassen, was aus Fahrrad-Spannseilen und Spanngurten besteht. Diese Konstruktion habe ich seit einigen Jahren im Einsatz (6" f/8 Newton und 120/600 mm RF-Refraktor).


    (==>)Matthias: Sehr gute Arbeit - Glückwunsch! [:)]

  • Hallo Matze,


    schicke Box. Sieht sehr praxistauglich aus.


    Das Andrucksystem von Winnie (Michael) funktioniert super, wenn man Rolloband oder nicht dehnbare Spanngurtstücke über die Höhenräder legt und an den Wangenhörnern befestigt. Mit einer Rändelschraube wird das sogar dosierbar. Gummibänder sind ungünstig weil sie sich gerne in Drehrichtung mitdehen und dann ein Rückstellmoment entwickeln.
    Beidseitig angebracht reicht die Verbindung sogar für einen Transport von RB und Teleskop "am Stück" aus.


    Gruß und CS
    Günther

  • Schön gemacht.


    Iceman, ich hab denselben TS Newton aber auf Montierung. Warst du mit dem Gerät nicht mehr zu frieden, dass du ihn von der Monti genommen hast?
    Zuerzeit baue ich aber einen 130/900 Dobson aus einem Skywatcher OTA Newton. Aber aus Holz, also teilbar. Ich hoffe das ich dann das Gerät inkl. Okulare und Hocker
    in einen kleinen Rucksack bekomme. Solche Mini Teleskope machen einfach mehr spass als grosse Kaliber.

  • Hi,


    danke für die Feedbacks!


    Heißt das wirklich Velcro-Flauschband? Höre ich zum ersten mal, aber funktioniert bestens bei mir.


    Michael hat ja geschrieben, das bei ihm noch 400g gut gehen als Gewicht, ohne das der Tubus abkippt.
    Habe gerade mal getestet mit meiner 620g schweren Taschenlampe und diese mal draufgehalten(hatte wirklich nix anderes als Testgewicht). Hält ohne zu kippen das Gewicht dieser aus. Wenn ich den Tubus aus 45° in richtung Senkrechte schwungvoll anschubse, dann kommt dieser nach etwa 10cm zum stehen und kippt nicht weiter.
    Das mit den Bändern ist eine tolle Idee, die ich später mal aufgreifen werde, wenn die Flauschstückcken ihre Lebensdauer und Wirkung verlieren sollten. Habe dieses System auch schon beim Mini-Dobson angewendet und funzt immer noch super.
    Wie ihr auf dem letzten Bild erkennen könnt, habe ich eine Markierung angebracht. Diese dient dazu, sollte ich die Schellen vom Tubus mal trennen, finde ich sofort die Trimmeinstellung wieder.


    Die Höhenräder haben einen Durchmesser von 12,5cm.


    Frage zum Gleitlager.
    Reichen in der Regel die drei Teflon-Pads oder sollte ich zwischen den dreien noch kleinere anbringen, zwecks Stabilität beim drehen? Oder sind die bereits angebrachten(siehe Bild) sogar zu groß?
    Habe hierbei keine Erfahrung und hab mal nach Gefühl auf die Größe zugeschnitten.


    Wie groß sollten eigentlich die Füsschen sein, um einen stabilen Stand zu haben und nehmt ihr da nur Holzstücke ohne anderes Material?


    Gruß Matze

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Welkin</i>
    <br />Schön gemacht.


    Iceman, ich hab denselben TS Newton aber auf Montierung. Warst du mit dem Gerät nicht mehr zu frieden, dass du ihn von der Monti genommen hast?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hi Wekin!


    Hatte schon oft im Forum geschrieben, das ich mit der Astro-3 recht gut klarkomme und die Eigenart des zitterns beim beobachten berücksichtigt habe. Klar machte es spaß mit der, auch wenn diese zu schwach war für den 114er war.
    Aber wenn man spechtelt und im laufe eine Nacht oft den Tubus drehen muß, um die beste Position zu haben beim schauen, dann kann es nachts einem gewaltig auf die Nerven gehen. zumal ich die Stativbeine immer ganz eingefahren gelassen habe, um weitere Schwingungen vorzubeugen und da ist die Position im sitzen zu niedrig und im stehen zu tief. Folge: Rückenschmerzen.


    Doch nun mit der Rockerbox kann ich die ganze Nacht schön alles im sitzen anschauen und dadurch hat man auch einen viel ruhigeren Blick ins Okular. Im stehen musste man sonst immer das Gleichgewicht halten und dabei ins Okular schauen und wenn die Position zu niedrig ist, dann haste am nächsten Tag ganz gewaltig Massagebedürfnisse.


    MfG Matze

  • Hi matze,


    erlaubt ist, was funktioniert und nur Du kannst einschätzen, welche Größe die Teflonpads brauchen um auf der Kunststoffplatte den Reibwiderstand so zu erzeugen, wie er Dir angenehm ist.
    Auf Ebonny wären die Pads für mich zu groß und ich habe auch lieber etwas in der Hand als dass jedes Windchen das Teleskop dreht.
    drei lagerpunkte sind immer richtig, da kippt nichts. Eventuell kann man um die zentralschraube noch einen Ring legen, der sollte aber etwas dünner als die Pads sein und verhindert eigentlich nur, dass man die Platten bei zu viel Druck zusammenzieht.
    Einen häufigen Knackpunkt stellt die Lagerung der Zentralschraube dar. Wie das bei Dir gelöst ist, geht aus den Bildern nicht hervor. Wenn sie Spiel hat, kommt es häufig zu einem leichten Versatz der Drehteller, was zu einem Anrucken beim Beginn der Nachführung führt. Eine durch beide Teller geführte Kunsstoffhülse die innen exakt die Schraube führt, bringt Abhilfe. Außen hält sie die Teller in Position, innen die Schraube, der Widerstand beim Drehen ist sehr gering, wenn man sie nicht press reinhaut. Kugellager sind natürlich feiner, aber unnötig.


    Gruß und CS
    Günther

  • Hallo Matze.


    Das schaut sehr gut aus.


    Eine einzige Anmerkung hätte ich noch zu den Höhenlagern:


    Wie gut die Haft / Gleiteigenschaften (Losbrechmoment!) der von Dir gewählten Materialien sind, das weiss ich nicht. Aber die Anbringung von total 6 Pads finde ich unsachgemäss.


    Mit 3 Pads (pro Höhenrad) ist es doch so, dass der Tubus (durch sein Eigengewicht mal generell auf dem mittleren Pad aufliegt) beim Schwenken zwischen dem vorderen und dem hinteren Pad hin und her taumelt... Wie stark sich das beim Beobachten bemerkbar macht (wie stark die Flauschpads schon "Vorgespannt" sind bzw. das Höhenrad fest umschliessen) das weiss ich nicht, aber m.E. wäre es besser für jedes Hohenrad nur 2 Pads zu verwenden, welche im Winkel von etwa 120°...150° auseinander liegen.



    Ähnliches gillt auch für die Seitenlagerung. Lass' die 3 Pads! Was auf 3 Beinen steht, kippelt nicht... [;)]

  • Hallo Matze,


    für das Azimutlager wäre es besser, wenn Du die Teflonpads auf die untere Scheibe machst (direkt über die Füße) und das Ebony Star unter die Rockerbox. Dann hast Du eine direktere Kraftübertragung und die untere Scheibe hat nur noch die Rolle, Füße und Pads in Position zu halten. Bei Dir wird sie auf Biegung belastet. Unter Umständen macht das aber noch gar nichts aus bei Dir, da die Hebel im Azimutlager kurz sind und das Teleskop nicht schwer.


    Viele Grüße
    Reiner

  • Hi Leute!


    Wow, sind aber interessante Tips vorhanden. Danke hierfür!


    =&gt;Günther:
    Ich hatte auf der AME mal am 8" Galaxy-Dob gespielt und fand, das das Lager viel zu leicht ging. So wollte ich das auch nicht und ich stimme dir zu, das es besser ist, wenn es etwas Wiederstand gibt als beim ersten Windstoß sich das ganze wie ne Windmühle dreht.
    Die Zentralschraube hat aber wirklich spiel und bin mit der jetzigen Lösung noch unzufrieden. Hast recht, die Teller versetzen sich leicht beim ersten anschubsen. Werde das Problem demnächst noch lösen und der Tip mit der Plastikhülse ist gut.


    =&gt;Silvio:
    Ja, der Tubus liegt als erstes auf dem mittleren unteren Pad auf und die beiden seitlichen Pads sind dafür da, damit der Tubus beim schwenken mehr Stbilität hat. Habe auch erst es so gemacht wie du es gemacht hättest, aber der Tubus hatte in der ausgesägten Form zu viel Spielraum und ist beim schnelleren schwenken gerollt und gegen das Holz geschlagen.
    So hatte ich dann pro Höhenrad drei Pads genommen und geht prima. Die Pad haben sich leicht an die runde Form angepasst und lassen die Höhenräder gut gleiten, ohne zu stark zu bremsen.


    Die drei Teflon-Pads lasse ich also erstmal so, da es bis jetzt gut funktioniert und kippelt auch nicht. Werde vielleicht dann kleinere um die Zentralschraube legen, wenn das Lagerproblem gelöst ist.


    =&gt;Reiner:
    Ist das wirklich so, das die Gewichteverteilung dann noch besser ist, wenn ich das Teflon nach unten nehme und die Gleitunterlage nach oben? Kann ich mir jetzt eigentlich nicht so richtig vorstellen.


    Jedenfalls ist die Rockerbox mit aufgesetzten Newton nicht so schwer, denn ich kann beides zusammen ohne Probleme die Treppen rauf tragen. Gut, ein Wolkenkratzer solls aber auch nicht sein (:D


    Gruß Matze

  • Hi Matze.


    Der Tipp von Reiner mit den Pads über den Füssen ist logisch und wird leichter verständlich, wenn man sich den Dobson 5x grösser (und 8x schwerer) vorstellt.


    Siehe z.B. mal hier, dem Timm seine Leichtbaudobsons:

    (Bild von http://www.Klosevideo.de. Ich denke, er hat nichts gegen eine diekte Bild-Einbindung hier in's Forum[:)])
    Wenn man alles unnötige weglässt, dann besteht das Unterteil (fest am Boden stehende Teil) der Rockerbox im Prinzip nur noch aus
    - 3 Füssen (die am Boden stehen) und
    - 3 Teflonpads (direkt über den Füssen) und
    - 3 Stangen, welche die Füsse auseinander (in Position zueinander) halten.




    Wenn aber (wie bei Dir) der Gleitbelag unten liegt (und die Pads am beweglichen Teil), dann stehen die Pads nicht jederzeit über den Gerätefüssen. DANN kann das (je nach Stärke der Grundplatte und Gewicht des Teleskopes*) zu Durchbiegung der Grundplatte führen.



    * Ich denke aber, der Umstand der "Verkehrten Gleitbeläge" bei Deinem Teleksop noch überhaupt kein Problem macht! Kannst's ja ggf. mal umdrehen; die Gleiteigenschaften werden sich sicher nicht verschlechtern.


    Ergo: Daumen hoch für dieses Teleskop!

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