Erste Fotogrüsse vom "Lang- Newton"

  • Am 26.03. 04 konnte ich den versilberten 10“ f/12 Lang- Newton erstmals vor den Coelostaten legen und am Himmel testen.



    Ein ausführlicher Bericht folgt baldmöglichst im Tech Board. Hier die ersten Fotoversuche vom 28. 03. 04 mit dem Teleskop. Das seeing war an diesem Abend durchschnittlich. Beide Aufnahmen mit ungefähr 1,5x Barlow, also ungefähr 4,5 m Äquivalentbrennweite, Belichtungszeit 1/25 s, Webcam Philips Vesta PRO.


    Zu Beachten: Die Aufnahme der Monddetails (Gegend um Hyginus Rille) ist eine Einzelaufnahme, die beste aus 600 Einzelbildern ausgesucht. Das hat gedauert...



    Nach meinen bisherigen Erfahrungen bringt die Bildaddition mit nahezu gleichwertigen Aufnahmen selbst bei verhältnismäßig nahe bei einander liegenden Mondobjekten mangelnde Deckung und im Endeffekt schlechtere Auflösung.


    Saturn: Manuelle Auswahl von 50 aus 600 Einzelbildern, Addition und sanfte Schärfung mit „Giotto“, Endbearbeitung mit „Photoline 32“.



    Wie man einer der besten Einzelaufnahmen erkennen kann, ist die Serie etwas unterbelichtet.



    Leider ist mir eine zweite Serie mit insgesamt 1200 Einzelbilder wegen Misshandling beim abspeichern verloren gegangen[V].


    Gruß Kurt

  • Hallo Kurt!



    Interessante Spiegelanordnung mit Deinem Coelostaten!


    Hast Du irgendwo auf einer Homepage nähere Infos zu dieser Anordnung?
    So würde mich beispielsweise interessieren, wie groß der Planspiegel ist, wie teuer der war, wo er bezogen wurde, welche Oberflächengüte er hat, wie groß das beobachtbare Himmelsareal ist ohne die gesamte Anordnung bewegen zu müssen, wie sich Streulicht und lokales Seeing auswirkt, wie aufwendig die Justage nach einem Aufbau ist, ob der Fangspiegel vignettiert oder nicht etc etc.


    Wird so eine Spiegelanordnung nicht auch "Horizontalteleskop" genannt?



    Gruß Harald

  • Hallo Harald,
    eine Homepage hab ich leider nicht. Der Planspiegel hat 12“ Durchmesser und ist selbst geschliffen, genau ie der Hauptspiegel auch. Zum Thema gibt es mehrere Beiträge. Die jüngsten findest Du unter
    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=8418
    http://www.astrotreff.de/topic…406&SearchTerms=Coelostat
    Weiteres findest Du in den archivierten Beiträgen, Suchbegriff Coelostat und/oder Planspiegel.


    Innerhalb von 290 mm Durchmesser dürfte der Wellenfrontfehler < = 1/10 lambda sein. Nach den ersten Einsätzen mit div. Teleskopen zu urteilen ist mir der Planspiegel jedenfalls genau genug. Wer es gaaanz genau wissen will, müsste die Kosten für eine professionelle Prüfung incl. Entgelt für Nutzungsausfall übernehmen[8D].


    Wie bereits gesagt, ein Erfahrungsbericht mit dieser Art Teleskopanordnung der auch Deine weiteren Fragen ausführlich beantworten wird ist bei mir in Arbeit. Bitte um etwas Geduld. Ich kann aber schon sagen für Planeten, Mond und Sonnenbeobachtungen hat diese Anordnung meine Erwartungen voll erfüllt.
    Gruß Kurt

  • Hi,Kurt
    Echt tolle Bilder[8D]
    wie ist denn die Pfeiltiefe ?
    benutzen Profi s nicht zwei Coelostatenspiegel?!
    (==>)Harald:Horizontalspiegel hat normalerweise f48("Planetenbeobachter"
    S.u.W. Taschenbuch-10" f 12 m!)
    ein gewisser Willy Zöllner(Sternkieker Jhg. 1995-S.81-84) kostruierte ein Horizontalteleskop 10" f 62[:p]-auf ein Folgebericht warte ich noch immer[;)]-vielleicht kann die GvA ihn nochmal dazu animieren

  • Hi Marc,
    danke für die Blumen!
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">wie ist denn die Pfeiltiefe ?
    benutzen Profi s nicht zwei Coelostatenspiegel?!
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Die Pfeiltiefe des HS beträgt 1,3 mm. Bei meiner Brennweite von genau 3075 mm bekomme ich den Mond mit einem 26 mm WW- Oku noch voll ins Gesichtsfeld. Für Detailfotos sowie für Planeten liegt man ohne merkliche Nachteile mit einer 2x Barlow also ca f/24 genau richtig. Mehr Brennweite des HS wäre für meinen Geschmack gar nicht notwendig. Der Fangspiegel hat nur 30 mm kl. Achse. Damit dürfte auch die Diskussion um die "bösen" 12% Obstrukion überflüssig sein.


    2 Relativ große Planspiegel braucht man für ein Solarteleskop in Turm- Anordnung. Bei der Horizontalanordnung funktioniert es wie in Foto gezeigt ganz ausgezeichnet mit einem Planspiegel.


    Gruß Kurt
    Ps.:
    Hab ein wenig mit Bildbearbeitung geübt. Die Aufnahme vom 31. 03 .04 mit obigem Lang-Newton ist eine "Giotto"- Addition der 12 besten Einzelbilder aus insgesamt 800!
    Belichtungszeit 1/33 s, Äquivalentbrennweite ca 5,5 m


  • Hi,
    mal ein Gedankenspiel[:I]:Long-Newton 10"f12(18"f12[:I]) mit Nasmyth-Fokus(durch Gabelarm)
    Einsatz nur 1,25" Pentax-XL okulare f 5-28(70°)
    wie klein könnt man den Sekundärspiegel(ebenfalls drehbar) halten-unter 15%?
    Nasmyth-Spiegel(Größe?) durch HalteStange-drehbar!um je nach Teleskopstellung ohne verrenkten Hals beids. durch Gabelarm gucken zu können(dafür durchbohrten Hauptspiegel)
    f 3000 minus ~325(Lichtweg aus Tubus + Glasweg Binokular)=~2675mm
    - 300 mm Abstand Nasmythspiegel über Hauptspiegel=Tubuslänge~1500
    was denkt ihr dazu?

  • Hi Kurt!


    Klasse Aufnahmen, vor allem auch die Einzelaufnahmen
    vom Mond. Ich betreibe die Kamera (eine Toucam)jetzt
    nur noch ausschliesslich im RAW modus, die Qualität ist
    dann erheblich besser. Vielleicht kannst du es auch mal
    ausprobieren.


    Gruß,
    Kai

  • Hi Marc,
    Nasmyth- Fokus für Newton, das wird nach meiner Meinung nichts Gescheites. Du musst dazu erst das Lichtbündel zurücklenken. Dazu brauchst Du einen verhältnismäßig großen Planspiegel, ungefähr 50% HS-Durchmesser, also jede Menge Obstruktion. Beim Cassegrain sieht das viel günstiger aus wegen des Verlängerungsfaktors des Konvex- Fangspiegels. Nach meinen ersten Erfahrungen mit der hier vorgestelltn Kombination Lang- Newton, statiomär liegend und Coelostat wird mein 12" Cassegrain mit Nasmyth- Fokus wahrscheinlich vor sich hin verstauben. Ich überlege deshalb, ob die Änderung zu klassisch Cassegrain mit durchbohrtem HS + Coelostat vielleicht vorteilhafter gegenüber dem Lang- Newton sein könnte. Das wäre eher ein Thema fürs Opt Board.
    Gruß Kurt

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich betreibe die Kamera (eine Toucam)jetzt
    nur noch ausschliesslich im RAW modus, die Qualität ist
    dann erheblich besser. Vielleicht kannst du es auch mal
    ausprobieren.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hi Kai,
    wenn Du mir verraten könnstes was RAW- Modus ist, probier ich das gerne aus[:I].


    Übrigens gefällt mir persönlich die Copernicus- Aufnahme am besten, weil mir hier so etwas wie Kompensation der Bildverzerrungen zwischen den Einzelframes gelungen ist, ohne die sonst üblichen Schärfeverlust. Man beachte die sehr feine Linie am rechten Kraterrand ungefähr auf Pos. 3 Uh, die sich auch im Kraterboden fortsetzt wie ein feiner Sprung in einer Porzellanschüssel.


    Gruß Kurt

  • Hi Kurt,


    Der RAW Modus ist ein Feature der Kamera, der
    es ermöglicht, Bilder unverändert über den USB-
    Bus zu versenden. Die Kamera komprimiert das Bild
    um eine definierte Datenrate zu erreichen. Sie macht
    das üblicherweise automatisch anhand einer internen
    Tabelle (Kompressionsalgoritmen). Eine davon ist der
    RAW-modus, wobei der Kompressionsblock umgangen wird
    und ähnlich wie bei einer richtigen CCD-Kamera das Bild
    unverändert weitergegeben wird. Das funktioniert nur bei
    5 Bilder/s und ein entsprechender Kamera-patch
    [url][/http://arnholm.org/astro/software/aviraw/].


    Das stacken funktioniert nur gut bei Objekten mit kleiner
    scheinbaren Fläche (Planeten). Durch das Seeing werden die Po-
    sitionen der Einzelheiten gegenüber einander verzerrt und
    die Bilder passen nicht genau aufeinander. Das hast du auch
    erkannt und deswegen der Tipp mit dem RAW-Modus, da er die besten
    Einzelbilder liefert.


    Deine Copernicusaufnahme ist von der Auflösung her sehr gut. Welche
    Bearbeitungstechnik hast du hier angewendet? Die feine Linie stellt
    meinesachtens leider kein reales Detail dar. Es hat damit zu tun, daß
    der Kamerachip die Halbbilder 1/60s nacheinander durchschiebt. Die Folge ist, daß ein Vollbild immer aus zwei Halbbilder zusammengesetzt
    wird, und das Seeing sich in der kurzen Zeit schon längst geändert hat-&gt; es entsteht eine Art Kammeffekt (wie beim Fernsehen). Da lässt
    sich leider nichts daran ändern, es sei denn, man ist mit den lausigen
    Halbbilder zufrieden...


    Gruß,
    Kai Ries

  • Hallo Kai,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Der RAW Modus ist ein Feature der Kamera, der
    es ermöglicht, Bilder unverändert über den USB-
    Bus zu versenden
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    vielen Dank für den Hinweis. Das hab ich wohl bisher noch nicht optimal genutzt.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Das stacken funktioniert nur gut bei Objekten mit kleiner
    scheinbaren Fläche (Planeten). ......Deine Copernicusaufnahme ist von der Auflösung her sehr gut. Welche Bearbeitungstechnik hast du hier angewendet?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ich hatte erst einmal manuell die schärfsten Frames rausgepickt. Da blieben nur leider nur 12 übrig. Aus diesen hab ich mit „Giotto“ 4x „Paßmuster“- Stacks gemacht und geschärft.


    Dabei wurde der Passmusterrahmen jeweils auf einen anderen Quadranten des Kraterwalls gelegt. Das nächst Bild zeigt das Beispiel für den ersten Quadranten, d. h. rechts oben. Die 4 Endergebnisse sind in dem nächsten Bild nebeneinandergelegt.


    Man erkennt z. B., dass tatsächlich die Bildschärfe des Teilbildes 1 rechts oben schärfer ist als auf den übrigen dreien. Zuletzt wird jeweils der schärfste Quadrant herausgeschnitten und mit „Photoline 32“ zu dem bereits gezeigten Endbild zusammengefügt.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">fümeinesachtens leider kein reales Detail dar. Es hat damit zu tun, daß
    der Kamerachip die Halbbilder 1/60s nacheinander durchschiebt. Die Folge ist, dass ein Vollbild immer aus zwei Halbbilder zusammengesetzt....
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Zu Verdeutlichung hab ich noch mal diese Bilddetail herauskopiert und mit rot nachgezogen.



    Der „Riß“ ist auch auf allen verwendeten Frames mehr oder weniger gut erkennbar. Auf der Innenseite des Kraterwalls war in den Momenten des besten seeing ebenfalls sichtbar. Daher meine ich eher die Darstellung auf dem bearbeiteten Foto ist kein Artefakt. Jedenfalls schaue ich mir das bei der nächsten günstigen Mondphase noch einmal ganz genau an.


    Gruß Kurt


    Ps.: Hab noch eine besser belichtete Reihe gefunden und nach o. a. Muster bearbeitet (18 Frames aus 1000).

  • Hallo Kurt!


    Deine "Paßmuster-technik" ist sehr gut gelungen.
    Es erinnert mich an der Technik von Ron Dantowitz
    [url][/http://www.astrovid.com/mtwilimg.htm]in
    Sky&Telescope, wo er seine Bilder von der
    Discovery z.B. zeigte.


    Jetzt ist mir klar, welchen "Riß" du meinst, da meine
    ich auch, daß das ein reales Detail betrifft. So eine
    Auflösung erreiche ich visuell leider nicht mit meinem
    11cm Kutter. Ich dachte du meintest mit dem Riß die
    exakte horizontale Linien (die überall im Bild hier und
    da zu sehen waren, jedenfalls in dem Bild vom Copernicus
    die du hier gepostet hast).


    Ich sehe, daß du nichts übersiehst, daß gefällt mir. Du wirst
    dann bestimmt den RAW-Modus optimal benutzen können. Fallst du mit
    dem Patch Schwierigkeiten haben solltest, werde ich sehen wo ich
    helfen kann.


    Beste Grüße,
    Kai Ries

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