Es geht weiter - 14 Zoll Projekt

Was macht man wenn das Erstlingswerk (10 Zoll F7) fertig ist und schon die Reise nach Befort angetreten hat und dazu die Nebelsuppe praktisch nie den Blick nach Oben freigibt?
Es bleibt einfach nichts anderes übrig als sich an ein neues Schleifprojekt zu wagen.[:)] Diesmal soll es eine Nummer größer werden, nämlich 14 Zoll F5. Dieser Spiegel soll meinen bisherigen Oldham Spiegel ersetzen der nicht so der Brüller war und der außerdem ein kleines Missgeschick erlitten hat über welches ich aber demnächst in einem anderen Thread berichten werde.
Das Aushölen war eine echte Geduldsarbeit. Für 4,3mm sind locker 14 Stunden Schleiferei draufgegangen. Inzwischen bin ich beim 320er angelangt. Soweit läuft alles gut. Hat sich alles wunderbar angepasst und der Eddingtest verläuft auch positiv.

Viele Grüße, Matze

Und schon tauchen die ersten Problemchen auf. Beim Schleifen mit dem 320er ist mir aufgefallen, dass in der Mitte des Tools ein Kreis mit dem Druchmesser von ca. 7cm unbearbeitet bleibt. Das sieht man auch in Form einer Luftblase welche einfach nicht verschwinden will.
Der Eddingtest ergab, dass am Spiegel das Kreuz nahezu gleichmäßig verschwindet. Am Rand braucht es ein wenig länger, aber es verschwindet komplett. Am Tool dagegen bleibt besagter Kreis in der Mitte bestehen.
Ich habe auch einige male TOT geschliffen, aber die Mitte blieb trotzdem unangegriffen.
Kann es sein, dass das Tool eine zu flache Mitte, oder einen zu hohen Rndbereich hat? Ist hier eventuelle ein Rückschritt zum gröberen Karbo nätig um das Tool richtig anzupassen?. Wie gesagt, am Spiegel geht alles gleichmäßig weg. Das Tool ist übrigens ein Sandwich - Feinsteinzeugfliesentool:-)
Für eure Hilfe schonmal Danke
Viele Grüße, Matze

Hallo Günther
Tja, Geduld braucht man manchmal schon. Zeit sowieso, aber dass ist ja ein allgemeines Merkmal von Hobbys [;)]
Auch wenns manchmal hier im Forum so klingt, aber Spiegelschleifen ist wirklich kein Hexenwerk. Mich begeistert einfach die Präzision die ich bei dem Glas erreichen kann. Das was ich normalerweise mit meinen Händen herstelle ist alles andere als Präzise[:D]
Ich bewundere daher die vielen schönen und genialen Selbstbauten die man hier immer wieder sieht.
Auf jeden Fall danke für die Blumen.
Viele Grüße, Matze

Hallo Stathis

Man, ich muss schon sagen, deine Tips sind echt genial. Das ist wahrscheinlich schon das zweite mal, dass du mir aus der Patsche hilfst. An dieser Stelle ein großes Dankeschön.
Mir hat es vor allem Tip 3 angetan. Auf sowas wäre ich nie gekommen.
Ich werde jetzt mal das 320er durchschleifen und dann eine Runde polieren. Das Tool vom 10er ist immer noch da und wartet auf seinen Einsatz. Je nach Ergebnis werde ich dann entscheiden ob es zu Tip 1 zurückgeht, oder mit 2 weiter. Ursprünglich wäre mir Methode 2 auch am liebsten gewesen. Allerdings hat mir die Tatsache, den ganzen Feinschliff ohne wirkliche Gewissheit durchzuführen, und danach eventuell wieder von vorne anzufangen, nicht so gefallen. Mit dem Foucaulttest wird sich diese Problem aber erledigen. Zum Glück ist morgen Feiertag [:D] Ich werde berichten.
Viele Grüße, Matze

So, nach Stundenlanger Quälerei (Ich hab nun doch den Rückschritt zu K80 gemacht, allerdings ohne Erfolg) präsentiere ich hier die ersten Foucaultbilder:-)

Es sieht am Anfang ein wenig verwirrend aus, aber es ist im Grunde ganz einfach: In waagrechter Richtung von Links nach Rechts habe ich die Messerschneide jedesmal ein bischen weiter in den Strahlengang geführt. In den ersten Bildern befindet sich die Messerschneide überhaupt nicht im Strahlengang (Die dunkle Mitte resultiert aus fehlender Politur). Das geschah in 3 verschiedenen Positionen, nämlich 4mm hinter dem Krümmungsmittelpunkt (obere Reihe), im KM (mittlere Reihe) und 4mm vor dem KM (untere Reihe). Ach ja, die Messerschneide kommt von Rechts.
So wie ich das erkenne scheint die Mitte deutlich vertieft, während der Rest halbwegs passabel aussieht. Zumindest wäre dass der Grund weshalb die Spiegelmitte keinen Kontakt zum Tool hat. Die Mitte ist auch ganz schlecht auspoliert obwohl ich sie alles andere als geschont habe.
Ich rätsel wie dass nur passieren konnte. Was mir außerdem schleierhaft ist, ist dass beim Eddingtest auch die Mitte des aufgezeichneten Kreuzes verschwindet. Wie sollte ich denn jetzt weitermachen? Schleifen TOT? Beim Rückschritt zum K80, habe ich dass gemacht mit dem Ergebniss, dass die Phase nachgezogen werden musste und dabei habe ich mir nen Muschelbruch eingefangen[8]. Oder doch lieber die Methode "Augen zu und durch" mit der Hoffnung dass sich die ganze Sache anpasst?. Immerhin, die Parabel wird wohl schnell drinn sein[:D]
Viele Grüße, Matze

Hallo Wolfgang.
Nachdem ich eine Nacht darüber geschlafen hatte bin ich auch zu dem Entschluss gekommen, dass ich nicht ausreichend TOT geschliffen habe um die Sphäre zu erreichen. Tags darauf habe ich dann TOT mit dem 80er geschliffen und siehe da, die Mitte des Tools wurde mehr und mehr zur Mitte hin angegriffen. Durch das schleifen TOT habe ich aber meine Brennweite wieder verlängert. Daher war jetzt erstmal wieder MOT angesagt. Diesmal aber ohne Autobatterie und nur mit Drittelstrichen. [:D]

Den Eddingtest habe ich tatsächlich MOT gemacht. Dass das keine Aussagekraft hat wusste ich gar nicht. Derzeit sieht es so aus, dass beim Eddingtest TOT das Kreuz am Rand eher verschwindet. Die Mitte wird zwar deutlich angegriffen, braucht aber länger.

Ich hoffe jedenfalls dass ich inzwischen die Sphäre erreicht habe denn der Grobschliff hat wahnsinnig viel Zeit und NERVEN gekostet. Werde jetzt zum 180er übergehen.

<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Aber "Hut ab!". Gleich nach dem Gang auf die Post einen 14"er hinzuknallen!<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
Naja, hingeknallt hätte ich ihn während dem Grobschliff wirklich fast.[:D] Spiegelschleifen macht einfach Süchtig. Aber schlimm ists wenn es nicht so will wie man sich das vorstellt:-)

Viele Grüße, Matze

Hallo liebe Glasquäler
So, um mal wieder was von dem Projekt hören zu lassen: Es geht vorwärts. Ich habe den Feinschliff und Politur hinter mir gelassen und bin gerade beim parabolisieren. Ich bin erstaunt wie viel Glas in der Mitte runtergehobelt werden muss. Ich poliere derzeit MOT mit einem 10 Zoll Tool, also eigentlich undenkbar. Aber damit lässt sich bis jetzt die Parabolische Form am besten erreichen. Mit W-Striche TOT habe ich mich wahnsinnig geschliffen[;)] Außerdem kämpfe ich mit Kratzern von welchen ich keine Ahnung habe wo diese herkommen. Glücklicherweise sind sie (außer 2) nicht sehr tief so dass Hoffnung besteht diese noch wegzubekommen

Das Fazit des Grob und Feinschliffs bis jetzt: Sehr viel Lehrgeld gezahlt.
-Stundenlang rumgeärgert mit der Anpassung an die Sphäre bei K80 (Der Spiegel ist am Rand nur noch 22mm dick, ursprüunglich 25!!)
-4 Muschelbrüche beim Fase nachschleifen geholt. Die sind zwar nicht schlimm, aber hässlich.
-Bei der Politur einen fetten Kratzer eingefangen. Zurück zum Feinschlif. Dabei ausversehen Spiegel zu hart aufgesetzt--&gt; ca 1cm² großer Abplatzer am Rand. Auch nicht schlimm, aber sehr hässlich.[8]
Naja, aber jetzt lasse ich mal zwei Bilder sprechen:

Bisheriger Stand der Dinge. Es muss noch einiges Weggehobelt werden:-)

Foucaultbild bei 122mm Zonenradius.