Lidl 10x50 Fernglas Testbericht

  • Gestern war ich beim Lidl und habe mir eins von den im vorigen Jahr noch unter dem Maede Label vertriebenen und recht beliebten Ferngläsern gekauft und wie folgt getestet. Als Vergleich und Referenz hatte ich mein 10x50 CZJ Dekarem sowie ein ur altes 10x50 Revue:


    <b>Hersteller Angaben:</b>
    - Bresser 10x50 Fernglas mit BaK4 Prismen und LE Okularen
    - Voll vergütet, blau
    - Sehfeld: 114 m auf 1.000 m


    <b>Eigene Messungen:</b>
    - Gewicht: 870 g
    - Austrittspupille: 4,7 mm (mit Messschieber auf +-0,2 ermittelt), kreisrunde Pupillen. Die rechnerischen 5 mm werden fast erreicht, also keine nennenswerte Vignettierung des Strahlengangs
    - Interpupillenabstand Verstellbereich: 57,5-72,5 mm
    - Freier Objektivdurchmesser: 50,0 mm
    - Durchmesser der Augenlinsen: 22 mm
    - Scheinbares Gesichtsfeld der Okulare: 68° (Gemessen mit der "Griechischen Methode")
    - Stativgewinde vorhanden
    - Drehbare Augenmuscheln (das Meade vom letzten Jahr hatte umstülpbare)
    - Fernglasmittelteil aus Alu, Objektivtuben aus Kunststoff


    <b>Meine Beurteilung:</b>
    ++ Preis Leistung: Unglaublich was man für kleines Geld bekommt. Um Lichtjahre besser als die Schrottferngläser die ich sonst bei Discountern gesehen habe. Auch die meisten Ferngläser der 70-100 Euro klasse die man so in Kaufhäusern findet, gefallen mir ehrlich gesagt kein Stück besser.
    + Schärfe und Kontrast auf der Achse. Fällt gegenüber dem Zeiss ab, aber wesentlich schärfer als mein altes Revue.
    + Schärfe außerhalb der Achse: Deutlich mehr Farbsäume im Vergleich zum Dekarem, Farbkorrektur aber besser als das Revue. Feldschärfe unter den Sternen sehr brauchbar.
    ++ schönes gut überschaubares Weitwinkel Gesichtsfeld, das macht Spaß. Gesichtsfeld am Himmel nur klein wenig (vielleicht 5%-10%) kleiner als das Zeiss Dekarem. Schattenbildung (Kidney Beaming) wenn man mit den Augen zu nahe rangeht, aber mit den Drehmuscheln noch zufriedenstellend einstellbar
    + Augenabstand (eye relief). Ausreichend, um das schöne große Gesichtsfeld mühelos zu überblicken. Ob's für Brillenträger auch reicht, kann ich nicht sagen
    + Parallelität der Strahlengänge. Ich habe im Laden 2 Stück ausgepackt, waren beide in Ordnung
    + Durchlass: Sterngrenzgröße Nachts fast so gut wie beim Zeiss Dekarem (ca. 0,3 mag weniger)
    + Ausreichend stabile Brücke


    o Farbreinheit: Deutlich gelbstichig im Vergleich zum Dekarem. Am Himmel erscheinen die Sterne etwas "wärmer", aber noch ok. Wesentlich besser als die Schrottgläser mit sog. "Rotvergütung".
    o Mitteltrieb: Etwas grob übersetzt, ich komme aber damit zurecht
    o Gehäusestabilität: Nicht so stabil wie hochwertigere Gläser, fällt aber auch nicht gleich auseinander. Für den Preis kann man hier wohl nicht mehr erwarten

    - Reflexe: Glänzende Objektivtuben, recht uneffektive Vergütung. Stark aufgehellte Umgebung der Austrittspupille, beim Blick von hinten gegen eine helle Wand. Deutlich mehr Reflexe (Geisterbilder) um Straßenlaternen als beide Vergleichsgläser.
    - Dioptrieneinstellung: schwergängig, recht billig gelöst, aber nicht sooo schlimm, das verstellt man ja nicht dauernd.
    - Interpupillenabstand: Zu geringer Verstellbereich. Ich musste per Dremmel das Scharnier auffräsen, jetzt geht es ab 55 mm, ich selbst habe 56 mm Pupillenabstand
    - - Gummiarmierung: Penetranter Gestank des Gummis am gesamten Körper und Augenmuscheln. Dies wurde in Lidl 10x 50 Fernglas stinkt bereits diskutiert. Nach Gebrauch musste ich mir die Hände waschen, pfui!


    Beobachtung gestern Abend bei stark aufgehelltem Stadthimmel (Grenzgröße ca. 4,8 mag, Laternen): Auf einem Stativ geschraubt konnte ich Jupiter als kleines Scheibchen mit 3 Monden erkennen. Ab ca. 1:00 Uhr MESZ gesellte sich auch der 4. Mond (Jo) hinzu. Er war ganz nahe am Jupiter auszumachen. Das Zeiss Dekarem zeigte den Jupiter deutlich weißer, etwas schärfer und den Mond einfacher. Im Revue war Jupiter fast 3x so groß aufgeblasen, keine Chance darin Jo auszumachen. Die Grenzgröße bei schwachen Sternen war fast so gut wie im Zeiss, vielleicht 0,3 mag weniger. Das Revue zeigt aber wegen der schlechteren Schärfe noch weniger schwache Sterne. Das Gesichtsfeld des Lidl erfrischend groß und gut überblickbar, das macht richtig spaß. Vor allem beim Wandern durch den Stenhimmel schätze ich das sehr, ich mag kein Tunnelblick. Die Randunschärfe ist nur etwas größer als beim Dekarem, aber bei Freihandbeobachtung meiner Meinung nach nicht störend, da man ja sowieso das Objekt immer zentriert. Ein schöner Anblick war Saturn (nur als Stern) neben M44. Aber auch M13, M92, M81/82 waren leicht als flächenhafte Objekte auszumachen. Sogar den Ringnebel M57 konnte ich als blasses Sternchen auffinden (bei der Vergrößerung nicht von den Sternen zu unterscheiden, man muss also wissen, welcher es ist). Bei M65/66, M51 oder M101 hatte ich im Stadthimmel aber keine Chance. Außer M101 gingen diese erst im 105 mm Newton Finder. Was mir nicht gefiel, waren die vielen Reflexe durch die Laternen. Das sollte aber unter besseren Beobachtungsbedingungen kein so großes Thema sein.


    Fazit: Für Einsteiger, Gelegenheitsgucker, oder Leute, die gerne so was immer dabei haben wollen, um sich am Himmel zu orientieren, über die Milchstraße zu fahren, sehr zu empfehlen, wenn man den Gestank erträgt (der ja vielleicht nach einiger Zeit auch nachlässt? – so hoffe ich jedenfalls). Wenn ich bedenke, dass bereits eins meiner Okulare das 15 bis 20-fache kostet[8)].


    Mich würden weitere Einschätzungen interessieren. Ihr habt doch bestimmt in Scharen den Discounter gestürmt.


    Weitere Berichte siehe auch:
    - Lidl 10x 50 Fernglas stinkt
    - Mal wieder Lidl - Fernglas und Kompass

  • Hallo Stathis,


    etwa zeitgleich hast Du diesen Thread gepostet, während ich hier http://www.astrotreff.de/topic…=40340&whichpage=1#170746 über meinen Bresser Kauf berichtete. Ich kann bisher (nur Beobachtung bei Tag) folgendes bestätigen: Dieses Glas hat auf jeden Fall ein sehr großes Blickfeld, ausreichend dimensionierte Prismen und eine ordentliche Transmission. Die Schärfe übertrifft die meines 8x Dachkant Nevada FG von TS, mit dem ich eigentlich zufrieden bin. Dazu war allerdings eine Einzelauswahl nötig, denn die Serienstreuung bei der Schärfe scheint beträchtlich zu sein. Meine Brille mit ihren -3.5 Dioptrien machte keine Probleme. Ich konnte dabei die Augenmuscheln in Nullstellung belassen, allerdings wurde durch den größeren Augenabstand mit Brille das Sehfeld geringfügig verringert (wenige Grad) und bei einigermaßen schrägem Durchblick war ein leicher Kidneyeffekt zu sehen, das alles jedoch nicht weiter störend.


    Was auch mir auffällt ist eine leichte ockerfarbene Einfärbung des Bildes, die mich allerdings nur wenig stört. Der Geruch ist da schon unangenehmer, allerdings riech ich aus ca. 20cm Entfernung nix mehr was natürlich nicht hilft, wenn man das Fernglas vor die Augen hält. Du hast Recht: wenn man das frisch ausgepackte Glas anfasst, "duften" die Hände danach ein wenig. Ich muß meinen Riechkolben allerdings bis auf wenige cm an die Hände halten um noch etwas davon wahrzunehmen. Wahrscheinlich schützt mich mein Heuschnupfen derzeit vor stärkerer Geruchsbelästigung ;-). Ich werds aus der Verpackung lassen, damit es "ausduften" kann, in der Hoffnung, daß da nix Giftiges stinkt.


    Fazit: für den Preis ein Schnäppchen.


    Gruß
    Herbi

  • Hallo Leute,
    ein 10x50 Fernglas ist schon ein netter mobiler Sucher[:D]!
    Weil mein altes Bresser 10x50 nicht "sooo" scharf abbildet und der Augenabstand sich nur bis 70mm erweitern ließ (ich habe knapp 73 mm), hab ich mir auch so ein Teil abgegriffen.
    Ich habe mir auch gleich einen Befestigungswinkel fürs Stativ gebastelt.


    Insgesamt kann ich Stathis' Test bestätigen - bis auf die Sache mit dem Augenabstand [;)]. Lichtreflexe waren an meinem Beobachtungsort kein großes Problem - einfach weil es in der Umgebung kaum Lichtquellen gibt.
    Ich beobachte mit Brille und kann das volle Bildfeld überblicken. Allerdings sitzt sie recht nahe vor den Augen.


    Gestern abend hatten wir erst Gewitter, danach wurde der Himmel aber zeitweise klar. Ich bin gegen 1:00 Uhr rausgegangen, Grenzgröße war bei uns ca. 5,8 mag vis im Zenit, schon bei 45° deutlich schlechter.
    Standort 47,8° N, 11,3° O, 650 m ü. NN, ländliche Umgebung im Voralpengebiet.


    Einige meiner Beobachtungen:
    Praesepe: schöner Sternhaufen, Bildfeld und Vergrößerung sind gerade richtig dafür.


    M53: kleiner Fleck neben alpha Com


    Die Galaxien in Com waren wohl zu klein/lichtschwach, leider habe ich keine sehen können.


    Saturn: bereits als Oval erahnt, Mond Titan nicht gesehen.


    Jupiter: kleines rundes Scheibchen, Monde gut zu erkennen


    M13: schon recht beeindruckender Fleck, heller zum Zentrum
    M92: kleinerer Fleck, aber auch leicht zu finden


    M51/NGC5195: schon beide Galaxien als getrennte helle Punkte mit flächigem Halo (indirekt) zu sehen.


    M101: indirekt deutlich als Aufhellung zu sehen, allerdings ohne Struktur. Direkt unsichtbar.


    M51 und M101 habe ich ohne Stativ beobachtet, die übrigen Objekte mit.
    Gerade für kleine schwache Objekte und für die Detailwahrnehmung scheint das Stativ einen deutlichen Gewinn zu bringen.


    Fazit: Als mobiler Sucher für den Preis unschlagbar!
    Unter guten Bedingungen müßte man 80-90% der Messier-Objekte ausfindig machen können.
    Wer als Hobbyastronom noch kein Fernglas hat und wenig Geld ausgeben möchte/kann, sollte es sich kaufen!


    Gruß,
    Martin

  • Hallo ihr,


    ich war gleich nach dem Lesen dieses Berichts einkaufen. Bei unserem Lidl lagen noch vier Gläser im Korb. Ich habe sie alle nacheinander ausgepackt und an einer aufgehängten Bild-Zeitung am anderen Ende des Marktes ausprobiert. Nur eins der Ferngläser lieferte ein angenehmes Bild der Bild. Nach genauerer Ansicht war klar, dass die anderen drei mehr oder weniger dejustiert waren. Das Brauchbare habe ich gekauft.


    Interessant ist, dass eine der Gehäuseschrauben schon von einem Schraubendreher ausgelutscht wurde. Auf einer der Frontlinsen habe ich einen winzigen Kratzer am Außenrand entdeckt, zudem sind die Linsen mindestens einmal rund abgewischt worden. Vermutlich wurde dieses Gerät von einem Praktikanten nachjustiert...aber was solls, es funktioniert. Nur der Gestank...bäh! Ich glaube nicht, dass das gesund ist. Hoffentlich hat sich das Gummi irgendwann ausgegast, ich lasse es lieber offen stehen. Ich habe Hoffnung, denn das Gummi an einem meiner Stative hat zu Anfang ebenfalls übelst gestunken, nach einigen Wochen war es aber fast weg.

  • Hallo!
    Jetzt konnte ich dem Herdentrieb nicht mehr standhalten und habe mir eben auch ein Lidl-Fernglas geleistet. Die von Torsten beschriebenen Wischreste an den Okularen sind bei mir auch vorhanden (der Geruch trotz Heuschnupfens auch). Scheint wohl systematisch zu sein (Kaufort war Deggendorf). Abbildungsleistung am Tag OK, aber selbst so ein Fernglas ist in der Lage den Himmel zu bewölken!!! [:(!]


    Mit der Hoffnung auf Besserung


    Bodo

  • HiHo


    habe heute auch das fernglas gekauft, beim lidl um die ecke :)
    als ich es ausgepackt hab, habe ich mir gedacht...wow was eine ausstattung für diesen günstigen preis und das fernglas sah auch relativ stabil aus...für 17.95 isses echt billig da wollte ich in der nacht mal wissen ob das ding auch was taucht :)


    aber was mir negativ aufgefallen ist, war dieser gestank nach frischen gummi oder was das ist.
    ich hab mal versucht ein stern so zu fokussieren das dieser stern scharf wird..es hat gut geklappt und habe eigentlich ausser diesen gestank nichts auszusetzen.
    die nylon tasche sieht auch stabil verarbeitet aus also zubehör kann man gut benutzen.


    für die sternbeobachtung zb nach deep sky objekten reicht es aufjedenfall..

  • Denn mal mein Senf dazu:


    Lidl Bresser 10x50 für 17,99€ &lt;&gt; Nikon Action VII damals für 119€


    Das erste was mir auffällt ist das Gewicht, das Lidl ist leichter. Der eine mag das als Vorteil empfinden, ich persönlich hab lieber etwas schwereres in der Hand. Das liegt vermutlich daran, weil die "Tuben" vom Lidl ca. 1,5cm kürzer sind, als beim Nikon.
    Insgesamt liegt das Nikon besser in der Hand als das Bresser.
    Der Kidney-Bean-Effekt, wie von Stathis beschrieben, ist doch recht stark ausgeprägt und für einen Einsteiger sicher nicht ganz so einfach zu handeln.
    Was ich nicht nachvollziehen kann ist der Gelbstich, den Statis beschreibt. Bei meinem nicht so. Die Strahlengänge laufen parallel. Die Optik scheint sowieso recht ordentlich zu sein, da beim Dachkantentest kaum ein Unterschied zum Nikon aufgetreten ist. Nur minimal mehr Saum.
    Vorbeifahrende Autos mit Licht in der Dämmerung zeigten aber deutlich die Schwäche der Reflexbildung auf, die beim Nikon ebenfalls nicht vorhanden ist.
    Schärfe ist beim Nikon besser, dafür würde ich fast die Kontrastleistung beim Bresser höher einstufen.


    Der Gestank nach Gummi ist ja schon besprochen worden und auch dieses Lidl entzieht sich da nicht. Allgemein hab ich den Eindruck, dass sich der Gummi bei Wärme auflösen könnte. Er ist mir einfach etwas zu weich. Auch die Abdeckung der Augenmuscheln mit diesem Labber-Gummi find ich nicht gut gelöst.
    Sterntest fiel leider wegen erhöhter Wasseransammlungen in der Atmosphäre aus. Wird aber nachgeholt. [}:)]



    Aber für den Preis, denke ich ist das ein durchaus gutes Fernglas.

    Ei,ei,ei.... was hatte ich denn in meiner alten Signatur stehen?


    sternengedönsige clear sky Grüsse,

    Robert aus dem Allgäu

  • Hab mir gestern auch eines geholt. Es waren noch 3 Übrig und ich hab also auch an den Preisschildern in der anderen Ecke des Marktes getestet. Allerdings sah ich keine besonders großen unterschiede zwischen den dreien. Wischspuren oder ausgefranste Schrauben habe ich auch nicht. Der Gestank nach Gummi ist zwar vorhanden, aber bei weitem nicht so penetrant wie hier z.T. beschrieben. Was die Optische Leistung angeht so muss ich sagen bin ich auf der einen seite recht zufrieden. Zwar waren gestern keine Sterne zu sehen, aber die Tests am Tag lieferten deutlich bessere Bilder als das Zoom-Fernglas vom Aldi. Negativ aufgefallen ist mir allerdings die Randunschärfe. Ich hoffe, dass sich diese in der Nacht nicht ganz so schlimm auswirkt. Aber geschätzt würde ich sagen, dass die äußeren 10%-15% des Randes deutliche verzerrungen zeigen (vor allem, wenn man das Teil bewegt).
    Bin auf's Firstlight gespannt.


    mfg
    Sebastian

  • Hallo Zusammen.


    Auch ich habe mir am Montag gleich eines dieser Fergläser geholt. Ich konnte es gestern abend zu meiner Überaschung testen (Tagsüber wars bewölkt und am Abend klarte es auf. :-))
    Hier mein kleiner Testbericht.


    + Schön leicht
    + rel. gute Vergütung (für den Preis)
    + gute Schärfe
    + parall. Strahlengang
    + super Preis.


    - penetranter Gummi-gestank (ja pfui, bähh,....)
    - m.E. etwas zuviel Plastik
    - leichter Gelbstich (naja, kann man aber verkraften)


    Getestet habe ich das Lidl (oder besser Bresser) Fernglas an folgenden Objekten.
    M35: Stand schon sehr tief im Westen, Himmel stark aufgehellt, trozdem eindeutig erkennbar.
    M44: Einfach ein genuss, mehr muss ich nicht sagen.
    M67: schwach, aber erkennbar. (meine Augen waren dank einer Straßenlampe nicht gut an die Dunkelheit adaptiert :( )
    M65, M66: sehr schwach erkennbar (war hoffentlich keine Einbildung??)


    So, das wars.


    Gruß Marcel

  • Hallo ihr,


    nachdem ich eure Beiträge hier gesehen habe musst ich doch auch gleich mal zum nächsten Lidl fahren und hab mir auch eben in der Mittagspause so ein Ding besorgt: Hatte noch die Auswahl aus 5 Gläsern die da lagen. Riecht hier auch gar nicht so schlimm wie befürchtet, tolles Bild und natürlich ein super Preis, wobei ich mir jetzt schon Gedanken mache wer da wohl wieder gnadenlos ausgebeutet wurde. X(

  • kann eigentlich jemand meine Erfahrungen die Randunschärfe betreffend bestätigen oder hab ich nur ein schlechtes Glas erwischt, das ich zurückgeben sollte?

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Hoffi</i>
    <br />kann eigentlich jemand meine Erfahrungen die Randunschärfe betreffend bestätigen oder hab ich nur ein schlechtes Glas erwischt, das ich zurückgeben sollte?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Also randunschärfe hab ich auch, allerdings würde ich das nicht mit 15% beziffern wollen, sondern deutlich weniger.

    Ei,ei,ei.... was hatte ich denn in meiner alten Signatur stehen?


    sternengedönsige clear sky Grüsse,

    Robert aus dem Allgäu

  • Hallo Sebastian.


    Die Randunschärfe ist bei meinem Glas auch nicht erwähnenswert, deshalb hab ich sie auch nicht in meinem Testbericht aufgenommen.
    Hast wohl ein schlechteres Glas erwischt. Versuchs doch mal mit Umtausch.


    Gruß Marcel

  • werd's wahrscheinlich erst nochmal unterm Nachthimmel ausprobieren. Evtl. sind die 10-15% auch etwas zu saftig geschätzt. War es eben nur von dem Aldi-Glas (da alles andere als Weitwinkel) bzw. dem doch etwas teuererem Glas meines Vaters nicht gewohnt.

  • Hoffi,


    hast Du schon versucht, den Rand nachzufokussieren? Am Rand wirds bei mir auch unscharf, jedoch kann ich das über die Mittelschraube recht gut ausfokussieren. Dann ist es zwar am Rand immer noch nicht so scharf wie auf der opt. Achse, aber ich kann damit leben.


    Gruß
    Herbi

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: bofra</i>
    <br />... aber selbst so ein Fernglas ist in der Lage den Himmel zu bewölken!!! [:(!]<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Wohl wahr! Hab mir gestern auch eins besorgt und prompt wurde am Abend das Wetter hier anhaltend so schlecht, das an ein First Light kurzfristig nicht zu denken sein dürfte...


    Also, hier meine Eindrücke: Zwei Gläser waren noch da, zunächst mal die Packung geöffnet, die schon Gebrauchsspuren aufwies =&gt; dort fehlten Wischtuch und Umhängegurt, aber viel schlimmer war ein kleines Büschel aus metallischer Wolle und Chinafett, das in einem der Strahlengänge vor sich hin baumelte. [}:)]


    Die letzte verbliebene Packung erwies sich äußerlich als unversehrt und innerlich als vollständig. Der optische Test auf die Schnelle ergab ein klares Bild und keine groben Verzerrungen im Gesichtsfeld. Die olfaktorische Belästigung war, wie bereits beschrieben, eindeutig vorhanden, aber nicht allzu aufdringlich. Dürfte sich im Laufe der Zeit von allein abschwächen.


    Heute hatte ich dann Gelegenheit, an entfernten Bäumen und Vögeln etwas genauer zu testen. Was mir gefällt, sind das klare, kontrastreiche Bild und die wirklich gute Randschärfe. Vielleicht habe ich hier Glück gehabt, aber im Vergleich zu einem 9x63 Dachkant (Schrott-)Glas von Revue von weiland über 200,- DM ist die Bildqualität durchgehend besser.


    Zumindest gewöhnungsbedürftig ist das gelblich tingierte Bild, aber angesichts der Blauvergütung war diese "chromatische Aberration" ja zu erwarten. Die angesprochene Reflexproblematik konnte ich ebenfalls nachvollziehen, bei entsprechendem Einblickswinkel läßt sich diese aber umgehen. Die Austrittspupille meines Exemplars liegt übrigens ungefähr bei 4,5 mm. Eine Obstruktion durch die BAK4-Prismen besteht definitiv nicht.


    Die Verarbeitung ist IMHO nicht übermäßig toll, aber ausreichend. Wer noch kein Glas hat, kann (hätte können *gg*) für _den_ Preis bedenkenlos zugreifen (sollte allerdings nicht blind kaufen, sondern schon einen Kurztest im Laden vornehmen). Bezüglich Preis-Leistungs-Verhältnis von mir eine glatte "1", ansonsten eine "3" (viell. sogar 3+).


    Ich nehme das Glas im Juni mit in den Urlaub (Philippinen) und werde dort den Südhimmel bewundern (leider während der Vollmondphase) und dann sicher noch was dazu schreiben.

  • Also mal eben eine Korrektur meiner Seits: Die Randunschärfe ist keine Randunschärfe sondern das sind Reflex-Erscheinungen. [:I]
    Und was die anbelangt so kann ich ebenfalls bestätigen, dass sich diese durch ensprechenden Einblickwinkel umgehen lassen. Interessant wäre aber trozdem, ob es euerer Meinung nach Sinn machen würde, das teil innen mit Schultafellack o.ä. zu versehen um aus dem recht guten ein _wirklich_ gutes (billig) Glas zu machen.

  • Hallo Sebastian,
    ich habe das Glas vom letzten Jahr folgendermaßen "optimiert":
    1.) Objektivtuben abgeschraubt, was ich beim diesjährigen Glas bis jetzt noch nicht geschafft habe, weil es sehr schwer zu gehen scheint, wenn überhaupt.
    2.) "Chinaglanz" vom Blendenring und im Tubusinneren abgewischt, so gut es geht.
    3.) Velourfolie entsprechend zugeschnitten und in die Tuben eingelegt.
    4.) Die hellen Stellen um die Prismen (Fixiermaterial) mit Edding geschwärzt, so gut es ging.


    Danach hatte ich bei Sonnenbeobachtung und auch am Mond verringerte Reflexe. Es lohnt sich meiner Meinung nach.


    Klare Sicht, Michael.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Hast du evtl. auch eine kleine Anleitung, wie man die Tuben am besten zerlegt, sodass man nichts verschlimmbessert?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Es gab letztes Jahr eine Anleitung. Ich glaube, sie war im a.de-Forum. Ich kann sie leider nicht mehr finden.


    Aber ich kann es Dir beschreiben: Packe mit der linken Hand das FG am Korpus, sodaß die Objektive nach oben schauen. Nun packe mit der rechten Hand einen Objektivtubus und drehe ihn auf, also links rum gegen den Uhrzeiger. Aber wie gesagt: Ich weiß nicht, ob das mit dem diesjährigen Glas von Bresser auch geht!!!!


    Im schlimmsten Fall hast Du 18 € kaputtgemacht. [V]


    Klare Sicht, Michael.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Aber wie gesagt: Ich weiß nicht, ob das mit dem diesjährigen Glas von Bresser auch geht!!!!<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Es geht, habs grade probiert. Allerdings macht es viel Sinn, vorher die mit einer Kreuzschlitzschraube befestigte Abdeckung zu lösen. Warum? Tja: Das Plastikgewinde des Tubus wurde beim Hineindrehen vom harten Aluminiumgewinde des Gehäuses geschnitten, so daß Späne entstanden. Wenn man jetzt öffnet, muss man also das Gewinde des Gehäuses und des Tubus von Fett vermischt mit Spänen reinigen. Das geht nur richtig, wenn die Abdeckung gelöst ist. Es besteht dann auch keine Gefahr, daß beim Lösen des Plastiktubus etwas von diesem Span/Fett-Gemisch an der Abdeckung hängen bleibt und dann evtl. auf die Planfläche des Prismas fällt [;)]. Vor dem Zusammenfügen der Teile muss man wieder Fett auf das Gewinde auftragen, denn es gibt erneut Späne [;)], die ansonsten in der Gehäusekammer herumirren statt im Fett gefangen zu sein. Daher auch der Tip: den Tubus beim Lösen/Fügen waagrecht halten, so besteht die geringste Gefahr, daß Späne an Glas kommen.

  • Ja Hallo erstmal,


    Ich habe mir gestern nach den gestrigen Lobesworten auch so ein 10x50 gekauft. Beeindruckt hat mich die riesige Augenlinse am Okular. So etwas kenne ich nur bei meinem russischen BPO 7x30 und dem Revue 7x35. Geruch war da, aber nicht so penetrant wie beschrieben. Auch die Hände rochen danach nicht.
    Praktisch fand ich die schraubbaren Augenmuscheln (wie beim BPO 7x30, obwohl anders gelöst). der erste Eindruck - viel Fernglas für das wenige Geld.
    Heute habe ich es aber wieder zurückgegeben aus folgenden Gründen:
    Nach einem Test im Laden von zwei Gläsern habe ich das gewählt, bei dem die Ausgangspupille am rundesten war. Scharfstellen im Laden ging ganz gut. Riesiges Gesichtsfeld, wie durch ein Fenster.
    Der erste Test zu Hause an einem weit entfernten Funkmast gab dann leider Doppelbilder. Zu dem Zeitpunkt hatte noch nichts von der Möglichkeit des Verdrehens der Plastiktuben gelesen (so habe ich schon zwei Gläser "entschielt") und wollte es auch nicht versuchen.
    Irgendwie glaube ich, war der Mast nicht so richtig scharf zu bekommen, wie bei dem genannten Russen.
    Sterntesten ging nicht wegen Wolken.
    Ich habe das Glas wieder zurückgegeben, und wollte auch keine weiteren Gläser testen, habe ich doch jede Menge Gläser: 20x80 BIG BEN (keine Ahnung, wer es hergestellt hat), 20x60 Tento (sehr gut), ein russisches 8x30 OPTUS (soll ungefähr dem Zeiß Deltrintem entsprechen) und das 7x35.


    Ich habe es wegen des Schielens und der vermeintlichen Unschärfe" wieder zurückgegeben, denn hätte ich es behalten, weiß ich nicht, ob ich diesen Bericht hier hätte schreiben können - meiner Frau sind es ohnehin schon zu viele Ferngläser.
    Aber den Versuch zu machen, war es mir wert. Und ich habe meinen Seelenfrieden schon wieder gefunden.
    Das Glas schient ja doch einige Macken zu haben.


    Gruß Wilfried

  • Hi,


    um störende Reflexe zu verringern und auch den Kontrast zu erhöhen, habe ich wie oben bereits beschrieben das Lidl aufgeschraubt, Prismenglasseiten dort mit schwarzem Wasserlack (matt) geschwärzt wo ich mit dem Pinsel rankam. Hierbei ist äußerste Vorsicht geboten, daß keine Farbe unter die Halteklammer des Prismas kommt: darunter sind geschliffene Flächen! Sicherer ist ein Edding Stift oder vergleichbares, hatte ich jedoch grade nicht zur Hand. Statt die abgeschraubten Tuben innen auszukleiden, begnügte ich mich damit ein ca. 12 mm langes, innen matt geschwärztes Papprohr in die Tubusöffnung so zu schieben, daß gerade das Gesichtsfeld noch nicht eingeschränkt wird und dann mit etwas Klebstoff an der Tubusöffnung zu fixieren und den am Tubusrand überstehenden Teil des Pappröhrchens abzuschneiden. Hergestellt habe ich das Papprohr, indem ich einen 12 mm breiten und ca. 80mm langen Streifen Zeichenkarton, den ich einseitig mit Wasserfarbe geschwärzt und gut durchgetrocknet hatte, zu einem kurzen Röhrchen wickelte, in die Tubusöffnung einpasste und dann mit etwas Klebstoff in der Wicklung fixierte. Beim Zusammenbau bitte ebenfalls die Hinweise von meinem früheren Post beachten (Späne,Fett ...)!


    Interessanterweise gibt es jetzt nicht nur deutlich weniger Reflexe und der Kontrast ist besser, sondern ich habe den Eindruck als sei das Bild noch schärfer geworden. Von den 4 Billig-Ferngläsern (18-120Euro) die ich habe, zeigt das Lidl alles in allem jetzt das beste Bild. Nach 3 Tagen draussen hat sich netterweise auch der penetrante Geruch beinahe vollständig verflüchtigt [8D]. Jetzt sollte auch Petrus überzeugt sein, daß das Lidl besseres Wetter für einen Test unter klarem Nachthimmel verdient [}:)].


    CS
    Herbi

  • Moin!


    ich habe nun die Gelegenheit gehabt, drei von mir im Markt selektierte Gläser am Stern zu testen. Alle drei liegen beim Test (eine Seite scharf, die andere durch Dioptrie-Verstellung unscharf) noch knapp neben der optimalen Justage, der scharfe Stern liegt bei einem Glas knapp neben dem unscharfen Stern und bei den beiden anderen gerade so im Sternscheibchen, aber nicht in der Mitte. In allen drei Fällen ist die Verschiebung horizontal. Bei meinen Tests im Tageslicht war der Eindruck ähnlich - ich meinte, dass durch das stärker dejustierte Glas nicht so angenehm zu schauen ist, wie durch die beiden anderen - obwohl es sich um relativ kleine Abweichungen handelt, die leicht vom Auge ausgeglichen werden können. Durch die vielen Justage-Gurken, die im Markt lagen, möchte ich nicht beobachten, dort lagen die Austrittspupillen zum Teil extrem daneben.


    Ansonsten? Eine "Bildfelddrehung" scheint keines der Gläser zu produzieren, dafür bemerkt man an senkrechten Linien eine kissenförmige Verzeichnung. Die Randschärfe ist brauchbar. Im Tagesbetrieb blubbert aber häufig ein "weißer Schatten" ins Bild, was ich für Reflexionen an den schlecht (stark glänzend) geschwärzten Innenwände der Tuben halte - hier ist Nacharbeit gefragt.


    Das Gummi stinkt übrigens mit jedem Tag weniger, zieht aber sehr stark Staub an, der sich trocken nicht so einfach abwischen lässt. So weit erstmal, ich habe gerade wenig Zeit...ach ja, die Gläser sind natürlich nicht alle für mich.

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